Auf Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde Siemensstadt und unter Mitwirkung der Jugendgeschichtswerkstatt des Jugendamtes Spandau wird im März die erste Stolperschwelle im Bezirk verlegt. Sie soll an die Geschichte eines Zwangsarbeiterinnenlagers während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Am 10. März findet die feierliche Einweihung der Stolperschwelle statt.
In den Jahren 1940 bis 1945 mussten rund 40 Frauen aus Belgien, den Niederlanden, Kroatien, Dänemark und der Sowjetunion (Ukraine) auf engstem Raum im Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde Siemensstadt und mit Genehmigung des Gemeindekirchenrats Zwangsarbeit für die Firma Siemens & Halske leisten. Nun soll das mit diesem Ort verknüpfte Schicksal der Frauen durch eine Stolperschwelle sichtbar gemacht werden.
Zur feierlichen Einweihung lädt die Evangelische Kirchengemeinde Siemensstadt die Bürgerinnen und Bürger ein. Vertreter des Bezirks, des Siemens-Konzerns und des Kirchenkreises werden ebenfalls anwesend sein.
Datum / Uhrzeit: 10.03.2025, 17:00 Uhr
Ort: Evangelische Kirchengemeinde Siemensstadt, Schuckertdamm 336, 13629 Berlin
Im Anschluss findet ein Abendgebet zum Thema im Vorraum der Kirche statt. Blumen oder Steine können gerne mitgebracht werden.
Hintergrund:
Sowohl die Stolpersteine als auch die Stolperschwellen wurden vom Künstler Gunter Demnig als europäisches Erinnerungsprojekt ins Leben gerufen und werden von ihm hergestellt. Anders als die Stolpersteine, die an einzelne Menschen erinnern, kennzeichnen Stolperschwellen historische Orte nationalsozialistischer Verbrechen. Sie werden beispielsweise dort verlegt, wo aufgrund der Vielzahl der Opfer nicht genügend Platz für einzelne Stolpersteine vorhanden ist.
Informationen zur Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde Spandau finden Sie unter: www.spandau-evangelisch.de/b/zwangsarbeiterinnen-sichtbar-werden-lassen
Informationen zu den Stolpersteinen und -schwellen in Berlin finden Sie unter: www.stolpersteine-berlin.de
Pressekontakt:
Simone Engler
E-Mail: jugendundgesundheit@ba-spandau.berlin.de
Tel.: 030 90279–2293