Neue Koordinatorin für Alleinerziehende in Spandau

Pressemitteilung vom 11.02.2021

Seit Dezember 2020 hat nun auch Spandau erstmalig eine bezirkliche Koordinationsstelle zur Verbesserung der Infrastruktur für Alleinerziehende und hat in Frau Katrin Kailoweit eine kompetente und engagierte Stelleninhaberin gefunden.

Das sich im Aufbau befindende Netzwerk für Alleinerziehende wird von der Se-natsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Abteilung Frauen und Gleichstellung gefördert und ist in Spandau bei „Eulalia Eigensinn e.V.“ angesiedelt. Unterstützt wird Frau Kailoweit durch die bezirkliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sowie die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsplatz des Jobcenters Spandau.

Berlin ist im bundesweiten Vergleich die Hauptstadt der Alleinerziehenden.
Auch in Spandau werden rund 30 Prozent der Kinder von nur einem Elternteil großgezogen. Der gesellschaftliche Zuspruch und die Wertschätzung für Alleinerziehende steigen, dennoch sind Ein-Eltern-Familien einer hohen und komplexen Mehrfachbelastung ausgesetzt und werden an vielen Stellen benachteiligt. In Berlin sind Personen in Alleinerziehenden-Haushalten mit 31,9 Prozent am stärksten von Armutsgefährdung und prekären Lebensverhältnissen betroffen. In Haushalten ohne Erwerbstätigkeit sind es sogar 59,6 Prozent. „Ein erschreckend hoher Anteil von Ein-Eltern-Familien lebt an der Armutsgrenze, wobei in 9 von 10 Fällen hier die Frauen die Verantwortung für die Kindererziehung übernehmen. Es gibt bundesweit kein größeres Armutsrisiko für Frauen, als ihre Kinder allein aufzuziehen“, betont die neue Koordinatorin.

Wie in Spandau entstehen sukzessiv Koordinierungsstellen für Alleinerziehende derzeit auch in allen anderen Bezirken Berlins. Im entstehenden Netzwerk für Alleinerziehende nimmt die Koordinatorin dabei eine Lotsenfunktion ein, eine Art Sprachrohr für Mütter* und Väter*.
Es sollen Beratungs- und Hilfsangebote gebündelt, aufeinander abgestimmt und vernetzt werden, um so Alleinerziehende ortsgebunden und zeitnah unterstützen zu können.

Die Idee dahinter ist ein Kooperationsprojekt mit vielen Akteur*innen und Partner*innen aus Spandauer Behörden, freien Trägern, Politik, Institutionen und Un-ternehmen zu etablieren. Es geht darum, Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, den (Wieder-)Einstieg in den Beruf, Ausbildung, Kinderbetreuung, Wohnen und Gesundheit mehr in den Fokus der gesellschaftlichen Verantwortung zu rücken, strukturelle Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen und Alleinerziehenden gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Die Spandauer Koordinatorin Frau Kailoweit ist unter kk@eulalia-eigensinn.de für alle am Netzwerk Interessierten zu erreichen.