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Drucksache - IX-0523
Siehe Anlage
Vorlage zur Kenntnisnahme |
2. Zwischenbericht |
Prävention von Kinder- und Familienarmut in Pankow – Koordinationsstelle und bezirkliche Gesamtstrategie |
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In Erledigung des in der 14. Sitzung am 26.04.2023 angenommenen Ersuchens bzw. Antrages der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: IX-0523/2022.
„Das Bezirksamt wird ersucht, im Rahmen des Haushaltsplanaufstellungsverfahrens 2024/2025 eine Koordinationsstelle zur Prävention von Kinder- und Familienarmut einzurichten und diese direkt beim BzStR für Jugend und Familie anzusiedeln. Dazu entwickelt das Bezirksamt zunächst ein umfassendes Konzept zur Ausgestaltung der Koordinationsstelle.
Darüber hinaus wird das Bezirksamt ersucht zu prüfen, ob im Vorgriff auf den nächsten Doppelhaushalt zunächst die Einrichtung mindestens einer Beschäftigungsposition aus nicht besetzten Stellen oder durch Schaffung einer neuen Beschäftigungsposition im Rahmen der Haushaltsdurchführung für das o.g. Aufgabengebiet eingerichtet werden kann.
Zudem wird das Bezirksamt ersucht, eine Gesamtstrategie zur Reduzierung und Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut zu entwickeln. Diese Gesamtstrategie soll an die Planungen zur Reduzierung und Prävention von Kinder- und Familienarmut auf Landesebene anknüpfen und unter anderem folgende Aspekte aufgreifen:
- Verzahnung und Koordination der Aktivitäten der mit dem Thema Kinder- und Familienarmut beschäftigten Fachämter in Pankow
- Analyse und Identifikation von Armutsstrukturen in Pankow
- Vernetzung und Zusammenarbeit mit Akteur:innen und Trägern im Bezirk
- konkrete Maßnahmen in den strategischen Zielen der Landeskommission Kinder- und Familienarmut: Teilhabe, Bildung, gesund aufwachsen, materielle Versorgung, Querschnittsziele
Das Konzept zur Ausgestaltung der Koordinierungsstelle soll an der zu erarbeitenden bezirklichen Gesamtstrategie ausgerichtet sein. Sowohl die Konzeption zur Ausgestaltung der Koordinierungsstelle als auch die bezirkliche Gesamtstrategie sind dem Kinder- und Jugendhilfeausschuss zur Diskussion und Mitwirkung vorzulegen.“
wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet: Die Stellenausschreibung „Koordination der Kinder- und Familienarmutsprävention Pankow“ wurde im November 2023 veröffentlicht und bis Ende Dezember 2023 freigeschaltet. Die im 1. Zwischenbericht angestrebte Besetzung der Stelle des Koordinators zum 01.01.2024 kann noch nicht erfolgen. Dennoch wird eine möglichst zeitnahe Besetzung angestrebt. Der Termin für die Auswahlgespräche findet Ende Januar statt. Unabhängig vom Stellenbesetzungsverfahren hat das Kernteam (ressortübergreifende AG Kinder- und Familienarmut) die für das Jahr 2023 geplanten Aktivitäten erfolgreich abschließen bzw. umsetzen können. Das jährliche Budget in Höhe von 10.000 Euro konnte durch die Verwendung ungenutzter Finanzmittel aus anderen Bezirken um ca. 5.000 Euro erhöht werden. Die Finanzmittel wurden eingesetzt für:
Der Fachtag am 27.11.2023 wurde hauptsächlich umgesetzt, um das Thema Kinder- und Familienarmut im Bezirk Pankow präsent zu machen, die Arbeit des Kernteams zu stärken, gemeinsame Arbeitsfelder zu identifizieren und der neuen Koordinierungsstelle perspektivisch eine Orientierungshilfe für ressortübergreifende Themenkomplexe aufzuzeigen. Die Dokumentation des Fachtages liegt nunmehr vor. Das verkürzte Resümee wird wie folgt beschrieben: Der verwaltungsinterne Fachtag Kinder- und Familienarmut bildete den ersten Aufschlag, um das Thema auch für Pankow in den Fokus zu rücken. Das geschlossene Setting trug dazu bei, dass sich Mitarbeitende des Bezirksamtes Pankow sowohl offen, sachlich als auch kritisch informierten und diskutierten. Es wurden erste thematische Ideen oder Anknüpfungspunkte für eine integrierte bezirkliche Strategie gegen Kinder- und Familienarmut in Pankow gesammelt. Für die neu zu besetzende Koordinierungsstelle Kinder- und Familienarmut wurden Anforderungen und Wünsche formuliert, welche bereits im Auswahlprozess der neuen Fachkraft Berücksichtigung finden können. Zudem werden die an sie gerichteten Wünsche und Erwartungen deutlich. Damit erhält die Koordinierungsstelle nicht nur eine inhaltliche Orientierung, sondern auch eine Ausgestaltungshilfe ihrer Tätigkeit im Bezirksamt. Die Mitglieder der AG Kinder- und Familienarmut haben sich auf dem Fachtag offiziell vorgestellt. Interessierte Personen aus den Fachämtern kennen nun direkte Ansprechpersonen für das Arbeitsfeld, bestenfalls sogar innerhalb ihres Fachamtes. Durch die Umsetzung des Fachtages konnte die AG Kinder- und Familienarmut um fünf Personen erweitert werden. Damit zählt nun auch die Schulaufsicht, das SIBUZ (Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentren), die Koordination Frühe Hilfen, die Koordination Fragen Geflüchteter und die Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes (QPK) zum festen Arbeitsgremium. Auf dem Fachtag wurde deutlich, dass auch ein als „reich“ geltender Bezirk wie Pankow armutssensible Präventionsketten ausbauen muss. Es wurden verschiedenste Problemlagen und Hürden in der Angebotsstruktur deutlich, welche konkret Teilhabe- und Bildungschancen behindern oder sogar verhindern. Unsere noch recht komfortable Ausganglage muss daher genutzt werden, um bedarfsorientierter, näher an den Menschen und innovativer voranzuschreiten, um schnell und flexibel auf entstehende Problemlagen reagieren und nachzusteuern zu können. Es gibt zudem viele Ideen aus der Verwaltung, um unsere Strukturen für die Menschen zu verbessern und zu vereinfachen. Der Wunsch nach einer effizienten, wirkungsorientierten und digitalisierten Verwaltung besteht dabei auch unter den Mitarbeitenden des Bezirksamtes. Deutlich wird der Ruf nach einem gemeinsamen systemischen Handeln. Es braucht die Transparenz, das fachliche Knowhow und die Bündelung der finanziellen Ressourcen auf Senats- und Bezirksebene, um integrierte bezirkliche Strategien auch praktisch mit Leben befüllen zu können. Vorrangig sollten Übergänge zwischen den Sozial-, Bildungs- und Hilfesystemen verbessert und miteinander synchronisiert werden. Dabei sollte stets der Grundsatz gelten, passgenaue Angebote für die jeweiligen Zielgruppen bzw. Sozialräume zu entwickeln (Abkehr vom Gießkannenprinzip in der Förderung und Implementierung eines Wirksamkeitsmonitorings sowie Mut zu sozialraumspezifischen Modellvorhaben [Positivbeispiel: Campus Rütli in Neukölln]). Es besteht der Wunsch, Fort- und Weiterbildungen nicht nur Mitgliedern der AG Kinder- und Familienarmut zugutekommen zu lassen, sondern allen interessierten Mitarbeitenden die Möglichkeit einzuräumen, an einer Weiterbildung im Kontext Armutssensibilisierung / Armutsprävention teilzunehmen. In diesem Zusammenhang sollte vermehrt an digitale Formate gedacht werden (aufgrund der hohen Anzahl von Angestellten an vielen verschiedenen Einsatzorten des Bezirksamtes). |
Haushaltsmäßige Auswirkungen
keine
Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen
keine
Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
siehe Anlage
Kinder- und Familienverträglichkeit
Durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) und die UN-Kinderrechtskonventionen besteht nunmehr eine gesetzliche Grundlage, welche die Interessen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt rückt und dazu beiträgt, diese weitestgehend zu berücksichtigen. Eine integrierte bezirkliche Strategie (IBS) soll somit vorrangig das Ziel verfolgen, in Hinblick auf Armutslagen negative Entwicklungen und deren Auswirkungen für die davon betroffenen Kinder und Familien zu erkennen und diesen entgegenzuwirken.
Manuela Anders-Granitzki | Rona Tietje |
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