Vogelgrippeverdachtsfälle in Berlin – Vorsicht, Vorsorge und Vorbereitungen

Pressemitteilung vom 24.10.2025

In Berlin wurden die ersten diesjährigen Verdachtsfälle der aviären Influenza (Geflügelpest/Vogelgrippe) gemeldet und das hochpathogene (hochansteckende) Influenza-A-Virus des Subtyps H5N1 durch das Landeslabor Berlin Brandenburg nachgewiesen. Es handelt sich um zwei Kraniche, die im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg aufgefunden worden waren. Zur Bestätigung des Virusnachweises und weiteren Differenzierung des Virus wurden Proben an das nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) geschickt. Im Bezirk Pankow konnte bisher kein Verdachtsfall festgestellt werden. Das FLI hat zu den Tierseuchenausbrüchen auf seiner Homepage nähere Informationen sowie eine Risikobewertung und Handlungsanweisungen für Geflügelhalter eingestellt.

Maßnahmen für Geflügelbetriebe Um eine Einschleppung des tödlichen Virus in Hausgeflügelbestände zu verhindern, ist auf der Grundlage der Bewertung durch das FLI eine Umsetzung strenger Biosicherheitsmaß-nahmen in allen Geflügelbetrieben in Pankow zwingend erforderlich:
  • Beschränkung des Personenkontakts zum Bestand auf ein notwendiges Minimum
  • Trennung zwischen Straßen- und Stallkleidung, insbesondere Schuhwerk
  • Futterplätze und Tränken für Wildvögel unzugänglich aufstellen
  • Futterplätze und Tränken im Freien nach oben hin mit einer dichten Abdeckung vor Einträgen schützen (z.B. wasserdichte Plane bei Volieren)
  • Keine Tränkung mit Oberflächenwasser (z.B. Regenwasser), zu welchem Wildvögel Zugang haben
  • Futter, Einstreu und alle sonstigen Gegenstände, die bei der Geflügelhaltung genutzt werden, müssen für Wildvögel unzugänglich aufbewahrt werden
  • Schadnagerbekämpfung im Stall und im Außenbereich
  • Physische Barriere (z.B. Zaun, Netz) zwischen dem Geflügelbestand und Gewässern oder Feldern, auf denen sich Wildvögel sammeln

Eine vorsorgliche Aufstallung wird empfohlen, sowie die bauliche Vorbereitung einer eventuell angeordneten Aufstallungspflicht. Alle bislang noch nicht registrierten Geflügelhalter werden zudem aufgefordert, ihre Bestände unverzüglich bei der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht Pankow unter Angabe der Art und der Anzahl der gehaltenen Tiere und der Standorte zu melden:

Ordnungsamt Pankow, Veterinär- und Lebensmittelaufsicht
Adresse: Fröbelstraße 17, Haus 6, 10405 Berlin
Tel.: 030 90295–5130, Fax: 030 90295–5823
E-Mail: vetleb@ba-pankow.berlin.de

Aktuelle Informationen und Hinweise für Geflügelhalter gibt es auf der Seite der Pankower Veterinär- und Lebensmittelaufsicht .

Bevölkerung wird zur Vorsicht aufgerufen
Weiterhin ruft die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht Pankow die Bevölkerung auf, kranke oder tote Wildvögel (Wassergeflügel, Rabenvögel, Möwenvögel, Greifvögel), die in Pankow gefunden werden, umgehend an obengenannte Kontaktdaten zu melden. Kranke oder verendete Tiere sollten auf keinen Fall angefasst, auch Federn sollten nicht gesammelt werden. Die Meldestellen für Funde in anderen Bezirken finden sich hier im Berliner Serviceportal.

Ausbreitung durch umsichtiges Handeln verhindern
„Wir nehmen die aktuellen Fälle sehr ernst. Auch wenn in Pankow bislang kein Ausbruch festgestellt wurde, ist Vorsicht geboten. Bitte helfen Sie mit, indem Sie die Sicherheitsmaßnahmen konsequent einhalten und mögliche Funde toter Wildvögel sofort melden. Nur durch gemeinsames, umsichtiges Handeln können wir die Ausbreitung der Vogelgrippe verhindern und die Tiere schützen,“ appelliert Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum an die Bürgerinnen und Bürger.