Neue Studie aus Pankow belegt: Jeder Euro Sozialausgaben bringt bis zu 51 Cent zurück

Pressemitteilung vom 29.09.2025

Analyse des Bezirks Pankow belegt ökonomischen und gesellschaftlichen Mehrwert

Soziale Arbeit in Pankow rechnet sich. Das ist das Ergebnis der ersten bezirklichen Studie zum Social Return on Investment (SROI), die heute bei der Veranstaltung „Wirkung statt Kürzung – Pankows Sozialausgaben als Investition“ vorgestellt und diskutiert wurde. Unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Halfar (Kamel & Nadelöhr GmbH) in Kooperation mit Prof. Dr. Jürgen Zerth, Professur für Management in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, entstand die Analyse in Kooperation mit dem Bezirksamt Pankow, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und acht Sozialunternehmen aus dem Bezirk.

Die Berechnung zeigt: Jeder investierte Euro in soziale Leistungen stärkt nicht nur die Menschen, sondern auch Wirtschaft und Gesellschaft. Bei gesetzlichen Sozialleistungen fließen 51 Cent an die öffentliche Hand zurück, bei den zuwendungsfinanzierten Projekten sind es 33 Cent. Denn neben der direkten Unterstützung für Menschen entstehen Beschäftigungseffekte, werden Folgekosten vermieden und fließen Einnahmen durch Steuern und Sozialabgaben an den Staat zurück.
Vor rund 150 Gästen aus Landes- und Bezirkspolitik, den Berliner Verwaltungen sowie sozialen Organisationen diskutierten Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis anschließend über die Bedeutung der Analyse für den Bezirk.

Dr. Cordelia Koch, Bezirksbürgermeisterin Pankow: „Soziale Ausgaben sind für Pankow keine Kür, sondern eine Investition in die Zukunft. Sie sichern Teilhabe, entlasten Familien und unterstützen Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen. Ein erheblicher Teil der Mittel fließt zudem an den Staat zurück – gleichzeitig ermöglichen sie uns als Bezirk, unserer Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt gerecht zu werden.“

Anne Jeglinski, stv. Geschäftsführerin des Paritätischen Berlin: „Die Studie zeigt: Soziale Leistungen in Pankow unterstützen Menschen in schwierigen Lebenslagen, stärken Nachbarschaften und erzeugen zugleich Rückflüsse für die öffentliche Hand – ihr Beitrag ist gesellschaftlich wie ökonomisch unverzichtbar. Damit diese Wirkung gesichert bleibt, braucht es eine verlässliche Finanzierung – in Pankow wie in allen Berliner Bezirken.“

Prof. Dr. Bernd Halfar, Studienleiter (Kamel & Nadelöhr GmbH): „Unsere Analyse macht deutlich, dass Investitionen in soziale Leistungen messbare Mehrwerte erzeugen – sowohl für die Menschen im Bezirk als auch für die öffentliche Hand. Die SROI-Methode zeigt sehr konkret, wie sich gesellschaftliche Wirkung und ökonomischer Nutzen miteinander verbinden lassen.“

Mit der SROI-Studie liegt für Pankow erstmals eine wissenschaftlich fundierte Berechnung des Nutzens sozialer Investitionen für die öffentlichen Kassen vor. Sie macht den ökonomischen und gesellschaftlichen Wert sozialer Infrastruktur sichtbar – und liefert damit eine belastbare Grundlage für künftige Entscheidungen.

Weitere Informationen zur Studie auf der Seite des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes LV Berlin.

Ansprechpersonen für die Presse:
Paritätischer Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V.
Anika Haußner
Bezirksbeauftragte Pankow
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