Internationaler Tag der Roma am 8. April: Flagge wird am Rathaus Pankow gehisst

Pressemitteilung vom 07.04.2022

Am 8. April 2022 ist der 51. Internationale Tag der Roma und zu diesem Anlass wird am Rathaus Pankow – wie auch bereits im letzten Jahr – die Flagge der Roma gehisst. Anlässlich des Roma Day finden in Berlin und bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt.

Der Internationale Tag der Roma ist ein weltweiter Aktionstag, der auf die Situation der Rom:nja aufmerksam macht und an dem ihre Kultur gefeiert wird. Dieser Tag erinnert an den ersten Internationalen Roma-Kongress, der am 8. April 1971 bei London stattfand und das Ziel hatte, soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu erreichen. Diese erste internationale Vereinigung der Roma war Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins, das seinen Ausdruck in einer eigenen Hymne, einer eigenen Flagge und der Einigung auf die Selbstbezeichnung Roma fand.

Roma bzw. Rom:nja ist der Oberbegriff für eine Reihe ethnisch miteinander verwandter, ursprünglich aus dem indischen Subkontinent stammender Bevölkerungsgruppen. Roma leben als ethnisch-kulturelle Minderheit auf allen Kontinenten. Die große Mehrheit von ihnen lebt seit mindestens 700 Jahren in Europa (vor allem in Südosteuropa, einigen mitteleuropäischen Staaten wie z.B. Deutschland und Großbritannien sowie in Spanien und Frankreich). Roma bilden mit ca. 12 Millionen Menschen die größte ethnische Minderheit Europas und waren über Jahrhunderte ausgegrenzt und diskriminiert. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden 500.000 europäische Roma Opfer eines nationalsozialistischen Genozids (“Porajmos”), der lange Zeit nicht als solcher anerkannt wurde.

Aktuelle Situation der Rom:nja
Sehr viele Angehörige der Rom:nja werden auch in Deutschland sowohl aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch aufgrund ihrer sozialen Situation marginalisiert. In manchen europäischen Staaten sind sie über eine gesellschaftliche Randstellung hinaus noch in jüngster Zeit offener Verfolgung ausgesetzt gewesen oder noch ausgesetzt.
Die in Deutschland lebenden Rom:nja werden auf ca. 120.000 geschätzt. Da in Deutschland die ethnische Zugehörigkeit nicht erfasst wird, liegen keine genaueren Zahlen vor. Viele Menschen, die im Rahmen des europäischen Freizügigkeitsrechts in den letzten Jahren aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland zugewandert sind, gehören der Minderheit der Roma an und sind auch noch heute häufig massiven Diskriminierungen, Benachteiligungen und Angriffen ausgesetzt. Gerade die Corona-Pandemie hat diese Formen von Ausgrenzung noch verstärkt. Auch sehen sich neu in Deutschland ankommende Rom:nja aus der Ukraine mit einer Ungleichbehandlung konfrontiert.

Weitere Informationen auf der Website des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma: https://zentralrat.sintiundroma.de/