Wettbewerbsergebnisse

Die MITKUNSTZENTRALE gewinnt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die neue Grundschule am Wiesen-/Weidenweg in Staaken gelegen mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „Gemeinsam um die Ecke Denken“

Die Inspiration für den Beitrag der MITKUNSTZENTRALE für den Neubau der Grundschule am Wiesen-/Weidenweg war ein Aquarell von Albrecht Dürer – Das große Rasenstück von 1503. In diesem Rasenstück, was heute eher ein Wiesenstück darstellt, wird eine Welt aufgezeigt mit vielen unterschiedlichen Pflanzen und Tieren. Ein Fokus auf einen kleinen Kosmos, den man wohl nicht beachten würde, wäre er von Dürer nicht so exemplarisch dargestellt worden.

Es ist der genaue Blick auf das Ganze, worauf die Künstler*innen und Designer*innen der MITKUNSTZENTRALE die Schüler*innen der neuen Schule mit ihrer Arbeit hinweisen möchten: Nur 1% aller Lebewesen auf der Erde sind Menschen, 99% aller Lebewesen stammen aus Flora, Fauna und Funga. Mit ihrem Projekt Gemeinsam um die Ecke Denken, möchte die MITKUNTZENTRALE die Nutzer*innen der Schule auf einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, einen schonenden Umgang mit der Natur und letztendlich mit sich selbst hinweisen.

Die Mittel, die sie hierfür einsetzen sind mobile Möbel aus recycelten Materialen und die Rekonstruktion eines Baumes im Foyer der Schule, der dort früher einmal stand und dem Neubau weichen musste. Mit den Möbeln können die Schüler*innen die Welt in der Eingangshalle und im Außenraum nach ihren jeweiligen Bedürfnissen und Anforderungen gestalten, sie für Workshops oder andere Veranstaltungen verwenden. Man kann daran arbeiten, damit spielen oder Dinge darin aufbewahren z.B. als Verkaufsstand bei einer Schulveranstaltung.

Die Rekonstruktion des fehlenden Baumes wird die Eingangshalle dominieren und mit den Möbeln eine raumgreifende Installation bilden. Inspiriert durch die Vorlage von Albrecht Dürers Das große Grasstück soll die Gestaltung der Eingangshalle die Schüler*innen dazu anregen, diese „andere“ Welt draußen zu suchen. Sich auf die Suche zu begeben die 99% andere Lebewesen in Flora, Fauna und Funga zu erkunden, was im Umfeld der neuen Schule mit dem Naturraum Fort Hahneberg und der dort befindlichen Naturschutzstation sicherlich gut gelingen wird.

Wettbewerbsaufgabe

Entwicklung eines Kunst-am-Bau-Projektes für den Neubau einer 3-zügigen Grundschule mit einer Sporthalle einschließlich der erforderlichen Sportaußenflächen und Außenanlagen Wiesen-/Weidenweg in Berlin Spandau, Ortsteil Staaken. Bei dem Neubau handelt es sich um eine Schulneugründung.

Teilnehmer*innen des Wettbewerbes:

  1. Sonja Alhäuse
  2. Tanja Rochelmeyer
  3. Thorsten Goldberg
  4. MITKUNSTZENTRALE (Wettbewerbsgewinn)
  5. Thorsten Goldberg
  6. Lena Fliesbach mit Lizza May David, Jeewi Lee, Sybille Neumeyer, # Daniela Zambrano Almidón
  7. Albrecht & Wilke
  8. Tina Breagger
  9. Candy Lenk

Preisgericht Juni 2024, geplante Umsetzung für 2025/2026

„AGRAVIC BIOME„ von Mary-Audrey Ramirez gewinnt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den Neubau einer Grundschule am Fehrbelliner Tor in Berlin Spandau.

Auf großen weißen Blasen an den Wänden des Treppenhauses und des Foyers der Schule sitzen kleine sandfarbene Wesen, die zurückhaltend und aufmerksam ihre Umgebung beobachten. Sie sind an Fantasiewesen angelehnt, die Gebäude und ihre Nutzer*innen beschützen und sie in ihrem Alltag begleiten als schwerelose Lebensgemeinschaft. Konzeptuell wird an Pop- und Medienkultur angeknüpft, an Schutzgeister und ikonische Fantasiewesen, die an Pokemon erinnern, sie füllen das Treppenhaus mit Leben und sollen die Fantasie anregen.

Aus einer Mischung aus Abstraktion und kindlicher Formsprache entsteht eine Fantasiewelt, Blasen oder vielleicht auch Pilze die aus dem Gebäude erwachsen, bevölkert von kleinen Fabelwesen sind geheimnisvoll und bezaubernd zugleich.
Der Entwurf besticht durch eine durchgängige künstlerische Sprache, die die Fantasie der Kinder stimuliert und mit einer Leichtigkeit mit der Architektur der Schule in Kontakt tritt: Kunst und Architektur gehören plötzlich zusammen, werden zu einer Einheit und auf eine für Kinder verständliche Sprache transformiert.

Wettbewerbsaufgabe

Entwicklung eines Kunst-am-Bau-Projektes für den Neubau einer 3-zügigen Grundschule mit einer Sporthalle einschließlich der erforderlichen Sportaußenflächen und Außenanlagen Fehrbelliner Tor in Berlin Spandau, Ortsteil Neustadt. Bei dem Neubau handelt es sich um eine Schulneugründung.

Teilnehmende Künstler*innen:
  1. Neda Saeedi
  2. Alex Lebus
  3. Mary-Audrey Ramirez (Wettbewerbsgewinn)
  4. Hannah Sophie Dunkelberg/Malte Bartsch
  5. Raphaela Vogel/Lennart Wolff
  6. Irene Fernández Arcas/Lorena Juan mit Luciana Massarino
  7. Julia Meyer-Brehm/Daniel Hahn/Johannes Mundinger
  8. Aileen Treusch/Catharina Szonn/Felix Anatol Findeiß
  9. Kira Dell/Laura Seidel mit Lillian Morrissey/Maria Thrän
  10. Elmar Zimmermann

Preisgericht Dezember 2023, Umsetzung der Arbeit in 2024/2025

“Wir sind ein Europa, wir sind eine Welt. Wir alle blicken in denselben Himmel.”

Mit ihrer Arbeit „Der Himmel über Europa“ gewinnt die 1989 in der Ukraine geborene Künstlerin Marta Vovk den Wettbewerb für ein Wandbild am Bildungs- und Kulturzentrum in der Eiswerderstr. 7 in der Neustadt in Spandau. Das Bildungs- und Kulturzentrum, das Volkshochschule und Musikschule Spandau gemeinsam nutzen, wird im nächsten Jahr energetisch saniert und behindertengerecht ausgebaut. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wird ein Kunst-am-Bau-Projekt in Form eines Wandbildes an der Außenfassade des Gebäudes realisiert. Ein wunderschöner blauer Himmel wird nach der Fertigstellung im Jahr 2025 am Eingang zu sehen sein.

Ein Blick in den Himmel, den viele Menschen mit einem Gefühl von absoluter Freiheit in Verbindung bringen. Bei genauerer Betrachtung trübt aber etwas unseren Blick und irritiert – Was ist das? Etwas Dunkles schiebt sich wie eine zweite Wolke vor den blauen Himmel. Dieses Dunkle sind die heutigen Sorgen vieler Menschen, die eher ängstlich in den Himmel blicken, weil in der aktuellen Kriegsführung die Bedrohung in Form von ferngesteuerten Raketen und Drohnen meist aus dem Himmel kommt. Die Künstlerin Marta Vovk möchte uns mit ihrer Arbeit „Der Himmel über Europa“ zu solidarischem Miteinander und persönlichem Engagement auffordern, damit wir zukünftig alle in Freiheit leben können.

Es standen insgesamt drei künstlerische Entwürfe zur Auswahl. Neben der Arbeit von Marta Vovk auch je ein Vorschlag der Künstlerin Ivana de Vivanco und des Künstlers Andreas Amrhein. Die Auswahl trafen die Nutzer*innen des Bildungs- und Kulturzentrums ganz allein: Insgesamt 232 Schüler*innen und Lehrende haben sich an der Abstimmung beteiligt und die meisten Stimmen entfielen auf “Der Himmel über Europa“ und damit das Recht auf Freiheit für alle Menschen dieser Welt, eine Forderung, der wir alle nur zu gerne zustimmen.

Bauvorhaben: Neubau Jugendfreizeitzentrum STEIG in Spandau-Staaken

Die Künstlerin Anna Ehrenstein gewinnt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das Jugendzentrum STEIG in Spandau-Staaken mit einem partizipativen Beitrag mit dem Titel „Spandau Azulejos – Jugend-Empowerment durch kollaborative Kunst am Bau“.

Vorgeschlagen wird eine mehrteilige Arbeit, die aus selbst gestalteten Fliesen und daraus entwickelten Wandbildern/Wandmosaiken sowie einer Selfie-Bildschirmarbeit besteht.
Azulejos – Fliesen oder glasierte Kacheln werden seit Jahrhunderten hergestellt und in Bauwerken verarbeitet. Den Ursprung findet diese Technik im arabischen Raum, vermutlich dem Iran. Anna Ehrenstein setzt diese sehr alte Technik, die ihren Weg aus dem arabischen Raum, über Portugal und Spanien, von dort nach ganz Europa und bis heute in die ganze Welt gefunden hat, den aktuellen Migrationsbewegungen und dem damit verbundenen kulturellen Austausch in einen analogen Vergleich. Die Künstlerin ist davon überzeugt, dass aus vielen kulturellen Einflüssen etwas Neues, etwas ganz Besonderes entsteht, wenn man bereit ist, dafür die Augen zu öffnen und eine Wahrnehmung dafür entwickelt.

Mittels „kollaborativer“ Workshops sollen die Jugendlichen in die Gestaltung der Kunst-am-Bau-Arbeit miteinbezogen werden. Entstehen sollen mehrere Fliesenmotive, die sich mit den Themen auseinandersetzen, die für die Jugendlichen von Bedeutung sind und womit sie sich gerne identifizieren.

Der 2. Bestandteil der Arbeit ist die Erarbeitung eines individuellen AR-Filters (Erweiterte Realität“ (AR) – im Englischen „Augmented Reality“). Hierbei handelt es sich um einen Filter für Selfies, der die Fotos auf eine bestimmte Art verfremdet. Üblicherweise werden diese Filter eingesetzt, um ein möglichst ideales Selbstbildnis von sich zu erzeugen.
Schönheitsideale geben die Norm vor und führen dabei oftmals zu Überforderungen bei den Jugendlichen, weil sie diesen Idealen evtl. nicht entsprechen. Mit den selbstentwickelten AR-Filter kann man diesem Problem kreativ begegnen, da man selbst die Parameter der visuellen Beeinflussung setzt.

Eingeladene Künstler*innen/Teilnehmer:*nnen
Il-Jin Atem Choi
Anna Ehrenstein (Wettbewerbsgewinn)
Philip Eichhorn

„Klinkerkleider“ von Christin Kaiser gewinnt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den Neubau der Grundschule Goltz-/Mertensstraße, Goltzstraße 25, 13587 Berlin-Spandau

Christin Kaiser gewinnt den Wettbewerb mit einer großen raumfüllenden Installation, die mit einem malerisch anmutenden Eindruck das gesamte Foyer für sich einnimmt. Der Kontrast zwischen dem weichen Material „Textil“ und dem harten Motiv des Klinkersteins ist augenscheinlich und die farbenfrohe Umsetzung steht sinnbildlich für Diversität, Humor und Leichtigkeit. Abstrakt und konkret lassen die Formen Projektionen und einen freien Umgang mit Normenvorstellungen zu. Mit den durch die verlängerten oder verkürzten Arme und Beine hervorgerufene humorvolle Umgang mit Proportionen reagiert die Arbeit positiv auf die erste Auseinandersetzung junger Menschen mit ihrem eigenen Stil.

Bezugnehmend auf die Fassade der Schule und anderer markanter Gebäude in der näheren
Umgebung hängen 9 textile Objekte in unterschiedlichen Höhen von der Foyerdecke, deren Struktur an Ziegelsteinwände und deren Form an Kleidungsstücke erinnern. Die assoziative Verbindung von Körper und Raum, Mensch und Haus verweist lt. Künstlerin auf Gottfried Sempers Theorie der Bekleidung, die das Bauen auf textile Techniken zurückführt (Zimmer- und Bettdecke, Ge(-)Wand).

Fast alle Objekte haben zwei unterschiedliche Seiten (farblich, matt/glänzend sowie in der Verarbeitung) und bestehen aus einzeln genähten und unterschiedlich formatigen „Ziegelsteinen“

Die Stoffe sind schwer entflammbar (B1) und für extreme Nutzungen hergestellt (pflegeleicht, lichtbeständig). Sie werden von einer auf Funktionsstoffe im öffentlichen Bereich (Kreuzfahrtschiffe) spezialisierten Firma hergestellt.

Die Installation erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Experten für großformatige textile Lösungen im Museumsbereich.

Wettbewerbsaufgabe

Entwicklung eines Kunst-am-Bau-Projektes für den Neubau einer 4-zügigen Grundschule mit einer Dreifach-Sporthalle einschließlich der erforderlichen Sportaußenflächen und Außenanlagen an der Goltz-/Mertensstraße in Berlin Spandau, Ortsteil Hakenfelde. Der Standort wird als Schwerpunktschule Inklusion „Geistige Entwicklung“ qualifiziert. Bei dem Neubau handelt es sich um eine Schulneugründung aufgrund der steigenden SchülerInnenzahlen durch umliegende Wohnungsneubauten wie z. B. die Pepitahöfe mit über 1.000 Wohnungen. Die Schule liegt im Stadtentwicklungsgebiet Wasserstadt Berlin-Oberhavel.

Teilnehmende KünstlerInnen

Marie Aly
Fritz Balthaus
Olaf Bastigkeit
Andrea Böning
Folke Hanfeld
Christin Kaiser (Wettbewerbsgewinn)
Christian Kölbl
Ingrid Ogenstedt
Marion Orfila
Johannes Vogl

Preisgericht November 2022, Umsetzung 2023

Michael Hischer gewinnt mit einer kinetischen Skulptur den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die denkmalgerechte Umgestaltung des Reformationsplatzes in der Altstadt Spandau

Michael Hischer gewinnt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den Reformationsplatz mit einer kinetischen Skulptur, die dem historischen Platz eine zeitgenössische Komponente hinzufügt. Die Skulptur ist je nach Stand der zwei beweglichen Flügeln 5 bis 7 Meter hoch.

Alle Bestandteile der kinetischen Skulptur sind so angelegt, dass schon ein leisester
Windhauch sie in fast schwerelos anmutende Dreh- und Pendelbewegungen versetzt. Jedes der beiden Flügelelemente wird sich dabei in der Regel völlig anders als das andere und als vom Betrachtenden erwartet bewegen. Die Bewegung der Flügel ist unregelmäßig und weder der Ausgangspunkt noch ihr Endpunkt können im vornherein bestimmt werden. Das bindet die Bewegung der Flügel lt. Aussage des Künstlers an den Begriff des „Chaos“.

Neben einer Bank auf der Südseite des Platzes positioniert, entsteht ein Platz der Ruhe und Kontemplation. Im Dreiklang mit den beiden historischen Skulpturen auf dem Reformationsplatz entsteht etwas Neues was den Platz näher in die Gegenwart rückt, was auch der Wunsch der Auslobung war.

Die Auswahl erfolgte im Rahmen eines Kooperativen Angebotsverfahren mit 3 eingeladenen Künstlerinnen:

Michael Hischer (Wettbewerbsgewinn)
Anne Duk Hee Jordan
Christian Kölbl

Auswahlkommission 23.09.2022/Umsetzung in 2023

„Akrobaten“ von Monika Brandmeier (Eine von insgesamt vier Skulpturen)

Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Heinrich-Böll-Oberschule: Gewonnen hat der Entwurf von Monika Brandmeier mit dem Titel „Akrobaten“.

Ort und Motiv der vierteiligen Skulpturengruppe Akrobaten sind die vier charakteristischen Lufträume der Heinrich-Böll-Oberschule. Die großzügige Treppenhalle und die drei Lichthöfe stellen jeweils eine vertikale räumliche Verbindung durch das Gebäude zum Tageslicht her.
Inhaltlich entwickeln sich die Arbeiten aus den Motiven Text und Bild, genauer gesagt: Buch und Zeichnung. Als zwei grundlegende Kulturtechniken und Abstraktionsleistungen werden Zeichnung und Schrift übersetzt in die physische Präsenz von skulpturaler Körperlichkeit, Materialität und Gewicht. Das gelenkige Buch turnt durch das hohe Foyer und den Lichthof Ost. In unterschiedlicher Körperhaltung fungiert es als Gewicht, das die blaugrünen Gestelle in Position hält. Und natürlich darf das Buch als Verweis auf den Namensgeber der Schule verstanden werden.
Mit den Akrobaten erhält die Heinrich Böll-Oberschule eine raum- und architekturbezogene Skulpturengruppe, die in dialogischer und spielerischer Weise künstlerische Fragen nach Ursache und Wirkung, Schwerkraft und Balance anschaulich macht.

Die Heinrich-Böll-Oberschule erhält nach einer jahrzehntelangen provisorischen Lösung als „Schuldorf“ im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive ein neues Schulgebäude, das nach dem 2017 prämierten Entwurf des Erfurter Architekturbüros Kummer Lubk + Partner bis Juli 2022 entstehen wird. Mit einem individuellen reformpädagogischen Bildungsansatz zeichnet sich die Heinrich-Böll-Oberschule als eine ganz besondere Schule aus: Von der 7. bis zu 10. Klasse findet der Unterricht weitestgehend nicht im Klassenverband, sondern jahrgangsgemischt in Lernbüros, fachübergreifend in Projekten und interessenbezogen in Profilen bzw. im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts statt. Die Architektur nimmt durch die Aufteilung in drei „Häuser“ mit unterschiedlicher inhaltlicher Schwerpunktsetzung darauf Bezug und auch die Kunst-am-Bau wird sich mit dem ganz besonderen pädagogischen Konzept und den damit verbundenen Besonderheiten von schulischem Lernen und Leben auseinandersetzen.

Teilnehmende Künstler:innen:

Borgmann & Lenk
Monika Brandmeier (Wettbewerbsgewinn)
Dellbrügge & de Moll
Inges Idee
Zora Kreuzer
Reiner Maria Matysik
Pfad der Tugend
Michael Sailstorfer
Andrea Stahl
Pomona Zipser
Roland Fuhrmann

„HOLLA HOOP“ von Tatjana Schülke gewinnt den Kunst-am-Bau Wettbewerb für den Neubau einer Sporthalle für die Christoph-Földerich-Schule

Die Christoph-Földerich-Schule bekommt im Rahmen eines längerfristigen Sanierungsprozesses für den gesamten Schulstandort eine neue Sporthalle. Damit wird die alte Turnhalle frei für eine neue Mensa. Im Eingangsbereich der Sporthalle mit Treppenanlage und Aufzug wird eine Kunst-am-Bau-Arbeit als hängende Lichtskulptur umgesetzt.

Der Entwurf der Künstlerin Tatjana Schülke füllt den Raum des Eingangsfoyers in seiner ganzen Höhe. Die Sparsamkeit und Klarheit der eingesetzten stilistischen Mittel wird vom Preisgericht besonders hervorgehoben. Der Entwurf ist spielerisch und musikalisch zugleich, was sowohl der Nutzung als Sporthalle, wie auch dem musikalischen Schwerpunkt der Schule gerecht wird. Assoziationen von fallenden Ringen wie im Märchen Sterntaler oder eine Anlehnung an die olympischen Ringe eröffnen ein weites Feld an Interpretation und regt die Fantasie der Kinder an. Im Eingangsfoyer zu stehen und einen Lichtregen auf sich fallen zu sehen und zu spüren, wird ein schönes Erlebnis für die jungen Schüler:innen sein.

Wettbewerbsverfahren: Eingeladener Wettbewerb für Kunst am Bau

Eingeladene Künstler:innen/Teilnehmer:innen

Alona Rodeh
Tatjana Schülke (Wettbewerbsgewinn)
Roland Stratmann
Iréne Hug
Catherine Lorent
Douglas Henderson
Pfelder

Beitrag „Handschrift“ von Cécile Belmont gewinnt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den Neubau der Jugendfreizeiteinrichtung Triftstraße

Eine Vielzahl an Workshops, deren Ziel es ist, sich mit Sprache auseinanderzusetzen, ist der Vorschlag von Cécile Belmont. Jugendliche kreieren gerne eigene Wörter, die sie von anderen Generationen unterscheiden und ihre „jugendliche“ Energie zum Ausdruck bringen. Diese uns allen bekannte „Phase“ möchte die Künstlerin nutzen, um für das JFE ein ganz eigenes Wort zu finden, mit dem sich die Jugendlichen identifizieren können. Das „gefundene“ Wort wird in großen Buchstaben an der Zaunanlage im Eingangsbereich des Gebäudes angebracht. Material: Stahlblech, Dicke 6 mm, verzinkt, pulverbeschichtet (farbig, matt), lasergeschnitten.

Der Standort der geplanten Jugendfreizeiteinrichtung liegt im Quartiersmanagement-Gebiet Spandauer Neustadt. Träger ist das Bezirksamt Spandau von Berlin, Abteilung Jugend und Gesundheit. Die neue Einrichtung ermöglicht die erforderliche vielfältige Jugendarbeit und wird als kommunale JFE kooperativ durch Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und eines freien Trägers betrieben und kann gegebenenfalls auch anderen sozialen Trägern im Stadtteil zur Verfügung gestellt werden.

Wettbewerbsverfahren: Angebotsverfahren mit persönlicher Präsentation der Projektvorschläge durch die eingeladenen Künstlerinnen

Eingeladene Teilnehmerinnen:

Cécile Belmont (Zuschlag)
Anna Myga Kasten
Katrin Wegemann

Wolfgang-Borchert-Schule Umbau und Erweiterung als Integrierte Sekundarschule

Gegenstand des Wettbewerbes war der Umbau und die Erweiterung der Wolfgang-Borchert-Schule als Integrierte Sekundarschule am Standort Blumenstraße 13 in 13585 Berlin Spandau.
Die zurzeit auf zwei Standorte aufgeteilte Wolfgang-Borchert-Schule soll am Standort Blumenstraße 13 zusammengeführt werden. Die 1957 als Hauptschule errichteten Gebäude in der Blumenstraße entsprechen jedoch nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zudem sind weder eine Aula bzw. ein Mehrzweckraum noch die für ein Ganztagsangebot erforderlichen Bereiche (Mensa, Freizeiträume) vorhanden.
Im Jahr 2016 wurde auf dem Grundstück des angrenzenden Bolzplatzes an der Falkenseer Chaussee bereits ein 3-geschossiger modularer Ergänzungsbau (MEB) mit 12 Klassen-/Unterrichtsräumen errichtet.
Am Standort Blumenstraße wird nach Fertigstellung der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen einschließlich des bereits errichteten MEB ca. 780 Schülerinnen und Schüler in einer 6-zügigen Mittelstufe SEK I sowie einer 2-zügigen gymnasialen Oberstufe SEK II unterrichtet werden.

Kunst-am-Bau-Wettbewerb

Obwohl die Schule den Namen eines Schriftstellers Wolfgang Borchert (1921-47) trägt, ist sie heute eher naturwissenschaftlich ausgerichtet und orientiert sich mit Ihrer Leitidee an dem italienischen Mathematiker, Physiker und Philosoph Galileo Galilei (1564-1642).

Das Zitat von ihm: „Man kann einen Menschen nichts lehren; man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken“ soll als Thema für die Kunst-am Bau-Arbeit stehen, um diesen Leitgedanken der Schule noch fester im Schulalltag zu verankern.

Der Entwurf von Maria Anwander und Ruben Aubrecht reagiert auf dieses Anforderungsprofil mit einem klaren Konzept, das sich letztendlich beim Preisgericht durchsetzte:

Zwölf zahlenförmige Solarpaneele auf dem Dach des Eingangsbereichs und eine Lichtinstallation im Inneren der Schule sind symbiotisch miteinander verbunden. Die LED-Installation im Foyer leuchtet immer dann, wenn Licht auf die Solarzellen trifft, je nach Intensität der Sonneneinstrahlung mal heller mal dunkler oder eben gar nicht. Auf den ersten Blick scheint die Zeitangabe im Inneren – abgesehen vom gemeinsamen Schriftbild – nicht viel mit der Zahlenreihe auf dem Vordach gemein zu haben und doch weisen sie auf unterschiedliche Art und Weise auf die Entfernung zur Sonne hin.

Während die Zahlenreihe auf dem Vordach die mittlere Entfernung zur Sonne als astronomische Einheit von einem AE beschreibt, die per definitionem 149 597 870 700 Meter beträgt, verweist die Lichtinstallation mit acht Minuten und 19 Sekunden auf die Dauer, die das Licht von der Sonne zur Erde benötigt.

Zwei Lesarten, die auf unterschiedliche Weise die Distanz der Erde zur Sonne beschreiben – einmal zeitlich und einmal räumlich. In den naturwissenschaftlichen Fächern werden diese zwei physikalischen Größen sicherlich irgendwann besprochen. Und besonders in der Informatik spielt auch die Latenz, also die Dauer der Übertragung von Information über verschiedene Entfernungen, eine große Rolle. Die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrisches Licht und die hohe Lichtausbeute verweisen gleichzeitig auf den heutigen Stand der Technik und lassen vor Ort das Prinzip von Ursache und Wirkung beobachten.

Eingeladener Wettbewerb für Kunst am Bau Teilnehmer:innen:

Maria Anwander/Ruben Aubrecht (Wettbewerbsgewinn)
Oliver Arendt/Fritz Poppenberg
Olaf Bastigkeit
Daniele Comani
Kerstin Ergenzinger
Thorsten Goldberg
Thomas Henninger
Sven Kalden
Yves Mettler
Lorenz Pasch

SJC Wildwuchs Neubau eines Jugendfreizeitzentrums mit angegliedertem Familieninformationszentrum

Gegenstand dieses Bauvorhabens ist der Neubau der bereits bestehenden Jugendfreizeiteinrichtung Sportjugendclub SJC Wildwuchs bei gleichzeitigem Abbruch des bestehenden Gebäudes aus den 1950er Jahren am gleichen Standort. Die Maßnahme dient dem bedarfsgerechten Ausbau des bisher in einem stark sanierungsbedürftigen, schadstoffbelasteten Gebäude untergebrachten SJC Wildwuchs von einer „mittleren“ zu einer „großen“ Einrichtung. Darüber hinaus dient sie der Beseitigung funktionaler Mängel und des erheblichen Raum- und Flächendefizits, welches einschließlich der Räume für ein Familieninformationszentrum (FiZ) ca. eine Verdopplung der bestehenden BGF erforderlich macht.

Der SJC Wildwuchs liegt auf einem ca. 10.577 m² großen Grundstück in öffentlicher Trägerschaft, auf dem sich außerdem bereits eine Kindertagesstätte und eine private Erschließungsstraße zum öffentlichen Straßenland befinden.

Der Sportjugendclub (SJC) ist eine Einrichtung des Bezirksamts Spandau zur gesamtbezirklichen Förderung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Seine offene Jugend- und Jugendsozialarbeit wird auf Basis eines Kooperationsvertrags in enger Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Sport und Jugendzusammenarbeit (GSJ) betrieben.

Kunst-am-Bau-Wettbewerb

Sport, Aktivität, Natur und Nachhaltigkeit sind die Themen, mit der sich die Einrichtung SJC Wildwuchs identifiziert. Diese Werte versucht sie den Jugendlichen im sozialen Brennpunktgebiet weiterzugeben und zu vermitteln.
Im Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den SJC Wildwuchs hat sich die Arbeit „Mobilis in Mobile“ des Künstlers Kai Schiemenz durchgesetzt. „Mobilis in Mobile“ sieht ein Windrad vor, das eine Pumpe antreibt, welche Regenwasser aus einer Zisterne auf einen natürlichen Findling pumpt. Das Wasser treibt auf dem Stein angebrachte Wasserspiele an und fließt letztendlich wieder in den Boden zurück. Dieser technisch generierte Kreislauf spiegelt die Witterung und damit das Klima wider, indem Wind und Niederschlag veranschaulicht werden. Im Gegensatz zu einer Wetterstation, die das Wetter in Zahlen, Tabellen und Symbolen aufzeichnet, verbildlicht „Mobilis in Mobile“ von Kai Schiemenz das Wetter auf „eigene Weise“.

Eingeladener Wettbewerb für Kunst am Bau

Teilnehmer:innen:

Raphael Beil
Birgit Cauer
Reinhard Haverkamp
Vanessa Henn mit Michael Witte
Kai Schiemenz (Wettbewerbsgewinn)
Marina Schreiber
Michael Konstantin Wolke

Musikschule Spandau Sanierung und Umbau des denkmalgeschützten Bestandgebäudes sowie Einbau eines Fahrstuhls

Die Musikschule Spandau wurde 1884/85 als sogenannte Mädchenschule erbaut und 1934/35 um einen weiteren Gebäudeteil erweitert. Es handelt sich im Gesamten um ein denkmalgeschütztes Gebäude, was auch bei der Umsetzung von Kunst am Bau berücksichtigt werden musste. Bei der Entwurfsfindung und -auswahl wird ein besonderes Augenmerk auf die Vereinbarkeit von zeitgenössischer Kunst und die Anforderungen an den Denkmalcharakter des Gebäudes gelegt.

Projektziel ist vorrangig die denkmalgerechte Sanierung der Gebäudesubstanz und die Funktionsanpassung des Gebäudes im Rahmen der Fördermaßnahme „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Neben der nachhaltigen, denkmalgerechten und energetisch sinnvollen Sanierung der Gebäudehülle sind weitere wesentliche Projektziele funktionale Anpassungen an die Bedürfnisse der Musikschule sowie die Herstellung der aktuell nicht vorhandenen Barrierefreiheit und die Verbesserung des Schallschutzes (zu Nachbar:innen und intern) inklusive der Raumakustik.

Die Maßnahmen im Bereich der Gebäudehülle betreffen vor allem die Sanierung aller Klinker-Außenwände und den Austausch der stark geschädigten, nicht denkmalgerechten Kunststofffenster.
Im Inneren erfolgen neben den Maßnahmen zur Schallschutz-Verbesserung von Decken und Wänden sowie diversen Umbauten zur Funktionsanpassung, vor allem die Kompletterneuerung aller Sanitäranlagen in behindertengerechter Form sowie die weitgehende Erneuerung aller Leitungs-, Beleuchtungs- und Schwachstromanlagen. Eine barrierefreie Erschließung des gesamten Gebäudes wird in Form eines kleinen Gebäudeanbaus mit einer bislang fehlenden, alle Ebenen erschließenden neuen Aufzugsanlage hergestellt.

Kunst-am-Bau-Wettbewerb

Nach umfangreicher Sanierung der neuen Musikschule Spandau wurde im Rahmen des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs eine künstlerische Arbeit gesucht, die dem doch etwas dunkel anmutenden Gebäude eine neue Botschaft verleiht – nämlich, dass sich hier täglich Hunderte von Kindern und Jugendlichen sowie junge Erwachsene der Musik mit all ihren Facetten widmen. Die Schwere und Solidität des Gründerzeitgebäudes soll einem neuen, offeneren Verständnis von Musik und Pädagogik weichen.

Gewonnen hat der Künstler Axel Anklam mit seinem Beitrag „Berliner Luft“. Mit einer allegorischen Anspielung gelingt es dem Künstler, die Aufgabenstellung des Wettbewerbs treffend zu formulieren, wenn er schreibt: „Ein Windzug weht durch die Altstadt von Spandau, verfängt sich in den Blättern der Bäume, ein leichtes Rascheln ertönt, Fußgänger ziehen vorüber – alles ist im Fluss, im Rhythmus. Auf der Fassade der Spandauer Musikschule bewegen sich kleine goldene Flächen, wollen es den Blättern gleichtun. Paillettenartig aufgereiht bilden sie als Fries an der Backsteinfassade die Notation einer Melodie.“

Eingeladener Wettbewerb für Kunst am Bau Teilnehmer:innen:

Axel Anklam (Wettbewerbsgewinn)
Jenny Brockmann
Friederike Feldmann
Tom Früchtl
Ulrike Mohr
Matej Rízek
Gloria Zein