Drucksache - 0358/VII
Vorsteherin: Wir kommen zur Drucksache 358 – eine Große Anfrage der Fraktion der CDU und auch die Priorität. Möchte die Fraktion diese Anfrage begründen? Herr Wilke, bitte schön. Herr Wilke: Danke, Frau Vorsteherin. Sehr geschätzte Damen und Herren, Vorsteherin: Danke, Herr Wilke. Herr Gräff beantwortet für das Bezirksamt. Herr Gräff: Frau Vorsteherin, meine Damen und Herren, sehr geehrter Herr Wilke, Also zu 1.: Aber in der Tat ist es ein ernsthaftes Thema, gar keine Frage. Lassen Sie mich vielleicht vorweg schicken, dass ich nicht glaube, das mal als – ich will mal sagen – leicht skeptischen Ansatz, was mit den bisherigen Konzepten die Automobilbetreiber vor allen Dingen in der Forschung und Entwicklung betreiben, dass damit das ehrgeizige Ziel von Bund und Ländern erreichbar sein wird, weil ich das nicht glaube, weil das, wenn man sich damit ein wenig beschäftigt, das, was beispielsweise beim Thema Batterieforschung im Moment betrieben wird, aus meiner Sicht nicht dazu geeignet ist, um in kürzester Zeit zum Massenprodukt zu werden – auf der einen Seite von der preislichen Attraktivität für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht und auf der anderen Seite auch bei dem technischen Standard, der da angeboten wird, sprich der Größe von Batterien in Fahrzeugen und so weiter und so fort. Um Ihre Frage zu beantworten, wir verfügen bisher nur über einen Standort für Ladestationen, der sich im Eastgate befindet, den die Firma Vattenfall ja zur Verfügung gestellt hat. Wir bedauern das. Wir haben dem Senat mehrmals, auch schriftlich im letzten Jahr angeboten, dass wir ja beispielsweise auch an carsharing-Stationen, die wir im Bezirk, glaube ich, als einer der ersten Nichtinnenstadtbezirke oder der erste Nichtinnenstadtbezirk eingerichtet hat, schon vor drei Jahren, jetzt beispielsweise dort gerne Elektroladestationen einrichten würden und auch mit carsharing-Unternehmen in Gesprächen gewesen sind, hier auch e-Ladefunktionen sozusagen vorzunehmen. Es gab jetzt vor ungefähr vier Wochen noch einmal eine Diskussion mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und wir haben noch einmal deutlich gemacht, dass wir es uns insbesondere an den P&R-Parkplätzen, also auch an denen, wo viele Menschen tagsüber ihr Fahrzeug stehen lassen und in die Innenstadt fahren, sehr gut vorstellen können, hier zusätzliche Ladesäulen bei uns zu installieren. Das ist natürlich auch eine Frage der Investitionskosten, die da getätigt werden müssen, bisher ja zumindest von denjenigen, die diese Säulen bereitstellen. In Zukunft, insofern bezieht sich das auch ein bisschen auf Ihre vierte Anfrage, ja möglicher Weise auch auf Investitionsmittel, die dem Land Berlin zur Verfügung stehen. Zum Thema Erste Tag der Elektromobilität: Wir haben, glaube ich, uns sehr, sehr viel Mühe gegeben, Hersteller und alle, die sich mit dem Thema Elektromobilität beschäftigen, auch den Bundesverband Elektromobilität, hier zu bewegen, bei uns auszustellen. Das ist uns gelungen. Was uns nicht gelungen ist, noch jedenfalls beim ersten Mal ist, in der Bevölkerung das breit genug zu streuen. Das heißt, wir hatten ein interessantes Angebot – wer da gewesen ist – sind ja einige Bezirksamtsmitglieder und auch Bundestagsabgeordnete, Frau Pau ist auch da gewesen -, dieses Angebot wahrzunehmen und sich darüber zu informieren. Ich glaube, hier müssen wir in der Öffentlichkeit noch mehr dazu werben. Das belegt aus meiner Sicht im Übrigen das, was ich am Anfang dazu, dass ich glaube, dass das Thema Massenproduktion insbesondere von E-Mobilitätsprodukten, von Fahrzeugen, noch nicht auf dem Stand ist, wo es attraktiv genug ist für Verbraucherinnen und Verbraucher, hier zu investieren. Wir haben uns selbstverständlich auch darüber gefreut zu 3. und 4., dass Berlin eines der Schaufenster in Deutschland für Elektromobilität geworden ist. Ich möchte auch mal sagen, in Berlin – gerade die Bewerbung des Landes Berlin dafür ist immer so ein bisschen belächelt worden: Ihr habt ja hunderte von Kooperationspartnern. Wir dürfen immer nicht vergessen, da wir in Berlin das ja immer auf schmale Füße stellen - die haben 1,5 Mitarbeiter, die bei der sogenannten EMO bei BerlinPartner dafür zuständig sind für die Bewerbung und für die Abarbeitung der Bewerbungsunterlagen und jetzt auch der gewonnenen sozusagen Bewerbung und Ausschreibung beim Bund 1,5 Mitarbeiter, die die Ausschreibung, die Bewerbung hier mit erarbeitet haben und dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen. Die Berliner Wirtschaft, die Berliner Industrie und der Berliner Senat also in PPP investieren hier und haben ein klares Commitment gegeben, dass sie beim Thema emobility, beim Thema Schaufenster, das heißt, das Ausprobieren, das Nutzen ganz konkret in der Innenstadt, aber auch das Thema Produktion, Forschung und Entwicklung in Berlin gemeinsam zusammenarbeiten wollen und sich klar schriftlich ja vereinbart hier auch zu Investitionen und das hat der Bund belohnt und, das muss man dazu sagen, bei all den Bewerbungen der verschiedenen Regionen, die in Deutschland vorgelegen haben nicht selbstverständlich, dass Berlin eine der Regionen geworden ist, denn haben sich natürlich auch Hochkaräter beworben, die mit der Automobilindustrie viel mehr verbandelt sind als beispielsweise Berlin das leider im Moment noch ist. Wie können wir davon profitieren? Ich hab es am Anfang schon mal gesagt beim Bericht aus dem Bezirksamt, ich hoffe, dass wir in naher Zukunft zu diesem Thema ein ganz konkretes Vorhaben werden bei uns begrüßen können. Ich bin da ganz optimistisch. Insofern glaube ich, dass wir auf der einen Seite für die Nutzerinnen und Nutzer, also auch für Marzahn-Hellersdorf, davon profitieren können, dass wir mehr Ladestationen, mehr Möglichkeiten insbesondere beim Thema Umstieg von ÖPNV in emobility und umgekehrt anbieten können bei uns im Bezirk ganz konkret und auf der anderen Seite als der und vielleicht auch der einzige Produktionsstandort im größeren Umfang jedenfalls spätestens ab 2015 mit dem Clean Tech Park zur Verfügung stehen, wo alles, was um das Thema emobility hergestellt oder gefertigt wird oder weiterverarbeitet wird, uns anbieten können. Da sind wir eng mit BerlinPartner auch in den letzten Tagen in Abstimmungen. Da gibt es ja auch ein paar Umstrukturierungen. Auch davon wird nicht ganz unwesentlich, aus meiner Sicht, abhängen, wie erfolgreich Berlin weiter dieses Thema bewerben wird. Insofern, auch um 5. zu beantworten, unser klarer Fokus ist auf der einen Seite unsere zur Verfügung stehenden Gewerbe- und Industrieflächen dafür anzubieten. Die Unternehmen, die wir in Marzahn-Hellersdorf haben, da auch einzubinden aktiv in diesen Prozess, das ist die nächste Stufe. Wir werden im Jahr 2013 uns auf das Thema Handwerk seitens der Wirtschaftsförderung konzentrieren. Wir wollen so ein kleines Jahr des Handwerks ausrufen gemeinsam mit einer Branchenkonferenz Anfang 2013 zu diesem Thema, also auch die Unternehmerinnen und Unternehmer, die wir in Marzahn-Hellersdorf haben, einbinden in das Thema Elektromobilität und die Möglichkeiten, die das Schaufenster Elektromobilität für ganz Deutschland bietet, sich dort darzustellen, auf der anderen Seite natürlich den Verbrauchern dieses Thema näher zu bringen. Ich glaube, das wird die schwierigste Aufgabe werden, auch wieder einen Elektromobilitätstag durchzuführen mit all den Institutionen, Unternehmen und Verbänden, die wir dafür in der Stadt haben. Und last but not least möchte ich auch an der Stelle daran erinnern, wir sind Mitglied im Berliner Solarnetzwerk, das sich in nächster Zeit auch umstrukturieren wird, nicht, weil es keine Solarwirtschaft mehr gibt, sondern weil, wir haben gerade darüber gesprochen – viele, viele Unternehmen dort dem Unternehmenskreis beigetreten sind, inzwischen über 50, die mit dem gesamten Thema erneuerbare Energien und auch emobility sich beschäftigen, wo wir auch ganz aktiv vertreten sind. Insofern hoffe ich sehr, dass nicht nur am Ende das Tempelhofer Feld mit dem Schaufenster, mit dem sozusagen zum Anfassen Schaufenster für die Elektromobilität davon profitiert, sondern auch als Bezirk. Ich bin da ganz sicher. Wenn Sie die Medien aufmerksam verfolgt haben, steht die Summe, die Berlin vom Bund dafür zur Verfügung gestellt bekommen wird, noch nicht fest. Man rechnet mit ungefähr 50, 60 Millionen Euro mindestens, die Berlin für diesen Ausbau der Elektromobilität zur Verfügung bekommen wird, neben den Mitteln, zu denen sich die Industrie und Wirtschaft commited hat. Und insofern, glaube ich, wird dieses Jahr und die folgenden Jahre zu diesem Thema auch ein ganz spannender Zeitraum für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Vielen Dank. Vorsteherin: Herzlichen Dank, Herr Bezirksstadtrat Gräff. Es gibt jetzt mehrere Wortmeldungen. Wir fangen mal an mit Herrn Beiersdorff. Herr Beiersdorff: Ja, Frau Vorsteherin, meine Damen und Herren Bezirksverordnete, Vorsteherin: Vielen Dank, Herr Beiersdorff. Das Wort hat Herr Schwinge. Herr Schwinge: Ja, Frau Vorsteherin, liebe Verordnete, Herr Gräff, Das Zweite ist eigentlich das mit der erneuerbaren Energie gewesen. Das hatte ich gerade schon gesagt, deswegen vergesse ich das jetzt ganz schnell. Vorsteherin: Vielen Dank, Herr Schwinge. Herr Gräff, wollen wir weiter sammeln? Herr von Neumann hat dann bitte das Wort. Herr von Neumann: Werter Herr Stadtrat, Vorsteherin: Vielen Dank, Herr von Neumann. Wir haben noch Herrn Dr. Niemann auf der Rednerliste. Herr Dr. Niemann: Frau Vorsteherin, meine Damen und Herren, Vorsteherin: Danke, Herr Dr. Niemann. Frau Kern hat das Wort. Frau Kern. Ich wollte das Wortprotokoll beantragen zu der Anfrage. Danke. Vorsteherin: Sorry, Frau Kern, ich hab’s nicht verstanden. – Zwischenrufe – Gut, das Wortprotokoll ist beantragt. Das Wort hat Herr Gräff. Herr Gräff: Frau Vorsteherin, meine Damen und Herren, Herr von Neumann, Herr Dr. Niemann, ich hab das an der Stelle schon mal gesagt, ich bin da nicht Ihrer Auffassung, weil, wenn Sie sich die CO2-Bilanz von Straßenbahnen anschauen, dann ist das eines der schlechtesten Verkehrsmittel nach der CO2-Bilanz. Wenn Sie eine wirkliche CO2-Bilanz aufstellen, wenn Sie nämlich die Produktion von Schienen und den Eingriff in Umwelt und Natur vergleichen, dann bleibt es dabei, dass das Transportmittel in Deutschland mit der besten CO2-Bilanz der Bus ist und bei Weitem nicht die Straßenbahn oder die Deutsche Bahn, weil, zur CO2-Bilanz gehört natürlich auch der Eingriff und die Herstellung des Produktes an sich und nicht nur der Betrieb des Produktes. Und insofern glaube ich, wir können da gerne einen Glaubenskrieg führen an dieser Stelle. Ich glaube, er ist heute nicht mehr notwendig, weil nachgewiesen ist, dass die CO2-Bilanz von Straßenbahn und bei Bahn – bei der Bahn ist es ein bisschen anders, jedenfalls langfristig, bei Straßenbahn ist es nicht der Fall. Insofern wäre ich immer dafür, wo es möglich ist, einfach und unkonventionell den Eingriff in Umwelt und Natur zu begrenzen und sich auf Bus zu beschränken. Da wird Bombardier jetzt möglicherweise widersprechen, aber das ist jedenfalls nach allem, was mir bekannt ist, von der Gesamtbilanz, von der wirklichen, ich sag mal, allem, was dazugehört, die Wahrheit. Nichts desto trotz führen wir da, glaube ich, und das ist an der Stelle vielleicht auch deutlich geworden bei meinen Ausführungen, einen Kampf, Herr Dr. Niemann, den wir an anderer Stelle gemeinsam auch führen, nämlich um Ressourcen und um Aufmerksamkeit in der gesamten Stadt Berlin bei diesem Thema Elektromobilität. Und ich glaube, dafür müssen wir als Standort Marzahn-Hellersdorf wirklich auch gemeinsam werben, weil auch bei den Mitteln, die da möglicherweise dem Land Berlin – oder nicht möglicherweise -, die dem Land Berlin da zur Verfügung stehen werden, definitiv wir dafür werben müssen am Ende des Tages, dass wir von diesem Kuchen etwa abbekommen, sei es bei dem Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität, sei es bei dem Thema Ansiedlungen rund um dieses Thema. Und insofern kann man sich dann auch die Frage stellen, ob man die eine oder andere Infrastrukturmaßnahme beispielsweise beim Thema Straßenbahn, wenn sich denn im Verkehrsfluss oder an der Verkehrssituation gar nichts ändert, haben muss oder haben möchte oder sie an anderer Stelle möglicherweise mehr gebraucht wird oder nicht. Vielen Dank. Vorsteherin: Herzlichen Dank, Herr Bezirksstadtrat Gräff. Das Wort hat Herr Krug. Herr Krug: …Intervention, eine kurze: Sehr geehrte Frau Vorsteherin, lieber Herr Gräff, Vorsteherin: Bleibt nicht ohne Folgen, Herr Krug. Herr Dr. Niemann. Herr Dr. Niemann: Frau Vorsteherin. Schönen Dank, Herr Gräff, Vorsteherin: Danke, Herr Dr. Niemann. Gibt es weitere Wortmeldungen? Das ist nicht der Fall. Damit ist die Drucksache 358 – die Große Anfrage – beantwortet.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirk | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |
Kontakt
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Büro der Bezirksverordnetenversammlung
Leiterin:
Anne Nentwich, BVV L
- Tel.: (030) 90293-5811
- Tel.: (030) 90293-5812
- Tel.: (030) 90293-5813
- Tel.: (030) 90293-5814
- Fax: (030) 90293-5815
- E-Mail bvv@ba-mh.berlin.de
Postanschrift:
12591 Berlin