Drucksache - 1289/VIII
Vorsteherin: …damit sind die Großen Anfragen beantwortet und wir kommen zur nächsten Drucksache – 1289 - von der Fraktion der AfD – zu den Ereignissen beim „Stillen Gedenken“ am 26.
Frau Pohle: Sehr verehrte Frau Vorsteherin, meine sehr verehrten Damen und Herren,
Zu Ihrer zweiten Frage: Nein, beim Rechtsamt wurde keine Bewertung der strafrechtlichen Relevanz der Aktionen des VVN-BdA und der Antifa eingeholt und es gibt insofern auch
Durch das Bezirksamt wurde keine Anzeige erstattet.
Und ich antworte zu Ihrer vierten Frage und da will ich ganz klar sagen - und das kann man auch noch mal gut nachlesen und dazu stehe ich auch - als Antifa werden seit etwa 1980 linksradikale autonome Gruppen und Organisationen bezeichnet, die Neonazismus, Anti-semitismus, Rassismus, völkischen Nationalismus und rechts gerichteten Geschichts-
Vorsteherin: Gibt es Wortmeldungen? Herr Keßler.
Herr Keßler: Frau Vorsteherin, sehr verehrte Damen und Herren, werte Bezirksverordnete, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, Sehr verehrte Damen und Herren, die Göttin Justitia, die Göttin der Rechtsprechung und Rechtsverfolgung, wird in der bildenden Kunst immer mit einer Augenbinde dargestellt. Das soll symbolisieren, dass gleiches Recht für alle gilt, ohne Ansehen der Person, aber auch, dass das Recht, das geltende Recht konsequent angewendet werden muss durch die Exekutive, ohne Ansehen der Person und des Rechtsverletzers und ohne Bewertung, aus welcher Richtung dieser Rechtsverstoß kam. Wir erkennen leider in den letzten Jahren hier eine bedenkliche Entwicklung in Deutschland, weil bestimmte Rechtsnormen, die ja eigentlich von der Exekutive umgesetzt werden müssten, nach Belieben ausgesetzt werden. Spätestens seit 2015 ist das ganz klar erkennbar. Ich verweise darauf, dass der Artikel 16 a des Grundgesetzes plötzlich nicht mehr zur Anwendung kam. Es gab zwei ehemalige Vorsitzende des Bundesverfassungsgerichtes, die Herren Papier und di Fabio, die in Gutachten ganz klar herausgearbeitet haben, dass das ein eklatanter Rechtsverstoß der Bundesregierung war, der ja noch nicht mal durch eine Debatte irgendwie versucht wurde, in ein demokratisches Mäntelchen zu hüllen. Es gab einen oder es gibt heute noch Gesetze zum Grenzschutz und zum Asylrecht, die auf Bundesebene nicht oder nicht vollständig angewendet werden. Und diese Rechtsverstöße, wir haben uns ja leider schon einige Male darüber unterhalten müssen, finden ihre Fortsetzung in der Landespolitik. Wir haben in Berlin kaum noch Abschiebungen. Der Senat setzt sich über das Recht, in dem er sagt, wir wollen Abschiebungen nicht, das ist ultima ratio, irgendwann mal vielleicht, hat Herr Geisel gerade erst wieder gesagt. Die Zahl der Ausreisepflichtigen ist auf 12.000 gestiegen. Die Tendenz ist weiter nach oben führend. Wir bauen ja modulare Unterkünfte für 19 Millionen Stückpreis und bei der Information für die Bürger zur neuen, modular geplanten Unterkunft im Murtzaner Ring hat mir der Herr Staatssekretär Tietze auf meine Frage hin gesagt, ob es nicht zweckmäßige wäre, erstmal das Asylrecht umzusetzen – Sie können sich an das Thema erinnern, wir haben es hier schon mal aufgerufen – erst das Asylrecht umzusetzen, um dafür zu sorgen, dass viele von den Menschen, die hier kein Bleiberecht haben, unsere Stadt auch wieder verlassen, da hat er mir süffisant gesagt, ja, wenn denn jemand fahren möchte, dann kriegt er von uns Unterstützung. Er hat nicht gesagt, wir wollen das Recht umsetzen …
Vorsteherin: Lieber Herr Keßler, wir sind bei der Großen Anfrage 1289 zu den Ereignissen beim „Stillen Gedenken“ am 26. Januar 2019.
Herr Keßler: …Richtig, ich komme dazu. Ich komme gleich dazu – einen Satz noch: Das ist Arroganz der Macht, die Herr Tietze hier geäußert hat und die mir hier auch begegnet, die mir persönlich hier auch begegnet, und diese Arroganz der Macht, die verliert dann ihre Kraft, wenn die-jenigen, die diese Arroganz ausüben, ihre Macht verlieren. Das haben wir alle schon mal erlebt 1989, da waren das plötzlich nur noch alte Männer, vor denen vorher die ganze Stadt und das ganze Land gezittert haben.
Das war die Vorrede – jetzt kommen wir mal zum Kern der Sache: Wer ist eigentlich der VVN-BdA? Zunächst mal vorne weg, damit man hier nichts Falsches unterstellt, unser Haben Sie eine Zwischenfrage? Gibt es hier nicht – gut. Sie haben das Recht, Ihre Meinung zu äußern …
Vorsteherin: Bitte keine Zwiegespräche, Herr Keßler, Sie haben das Wort, jetzt zur Drucksache.
Herr Keßler: … Machen wir weiter – also, der VVN-BdA besteht aus einigen wenigen Menschen, die das NS-Regime selbst zu Opfern machte, auch einigen Kindern und Angehörigen, die heute auch alt sind, und aus überwiegend jungen Menschen, teilweise mit extremistischem Hintergrund. Auf der Internetseite des Bezirksverbandes VVN-BdA Berlin kann man lesen, da ist als pdf hinterlegt ihre Publikation „Unser Blatt“, als kooperative Mitglieder die Antifa Hohenschönhausen, die North-East-Antifascists, die Antifa Westberlin. Das sind die Leute, Frau Pohle, die Sie hier als Demokraten bezeichnen. Ich zitiere eine Drucksache des Abgeordnetenhauses – dort schildert Staatssekretär Akmann: „Auf ihrer Internetseite gibt die gewaltbereite linksextremistische Gruppierung North-East-Antifascists Berlin an, gemeinsam mit dem VVN-BdA Veranstaltungen auszurichten.“ Frau Pohle, das sind Ihre Demokraten - gewaltbereit und linksextremistisch. Gehen Sie doch bitte mal nach Hamburg in die Rigaer Straße und erklären Sie den Menschen, deren kleine Geschäfte geplündert wurden, die nicht mehr mit dem Auto zu schlecht bezahlten Jobs fahren konnten, weil ihr Kleinwagen abgefackelt wurde, den Polizisten, die durch Steine- und Flaschenwürfe verletzt wurden, Ihren bisherigen Wählern, IHREN bisherigen Wählern, Frau Pohle, erklären Sie ihnen Ihre Sicht auf die Antifa. Oder, geehrte Kollegen von der Linksfraktion, reiben Sie sich etwa heimlich die Hände, weil jemand für Sie die Drecksarbeit macht?
Zwischenruf: Unverschämt ist das, was Sie sagen!
Herr Keßler: Sie können ja gerne darauf antworten. Wer hat hier heute gesagt, dass seine Partei diese Straftaten, die wir erlebt haben am 26. Januar verurteilt? Ich habe zwei Statements gehört – von Herrn Herrmann schon vor Wochen telefonisch und heute von Herrn Metz. Von Ihnen habe ich dazu nichts vernommen. Ich bin gespannt, wie die Diskussion weitergeht. Und, Herr Dahler, wie ist es zu verstehen, Ihr Verständnis für das Verhalten dieser Menschen, welches ich einer hier viel gelesenen Wochenzeitung entnehmen kann? Finden Sie es gut, dass wir durch Straftäter an der Ausübung unserer Rechte gehindert wurden? Sind Sie vielleicht der Auffassung, Angriffe der Antifa auf uns sind an sich gerechtfertigt, nur der Ort war falsch gewählt? Früher gab es die bewaffneten Organe und das Schild und Schwert der Partei, um sich gegen feindlich-negative Elemente durchzusetzen. Ist heute die Antifa Ihre Truppe für‘s Grobe, Ihr Rot-Front-Kämpfer-Bund? Markus Tervooren, Geschäftsführer des VVN-BdA, mit dem Sie sich so toll verstehen und mit ihm zusammenarbeiten, hat diese kooperativen Mitglieder, die Antifa, Antidemokraten, als Rollkommando der Linksextremisten in seiner Eigenschaft als Rottenführer auf den Friedhof geführt. Die beteiligten Polizisten haben Anzeigen gefertigt – Verdacht auf Nötigung, Verdacht eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz – und das ist beschämend. Wir hatten ja auch unsere stellvertretende Bundestagspräsidentin dabei, Frau Petra Pau. Von ihr habe ich keine Äußerung wahrgenommen, auf ihrer Internetseite nicht und vor allen Dingen, was ich von ihr eigentlich erwartet hätte, sie hätte auf diese Antidemokraten zu gehen müssen und hätte ihnen entgegen treten müssen und hätte sagen müssen, was ihr hier tut, das dient nicht der Sache der Linken. Was denken die Vertreter der Botschaften von diesem Ereignis? Wie wird das dort eingeschätzt? Und wie wird sich diese Veranstaltung im nächsten Jahr abspielen? Wir werden dann wahrscheinlich ein Polizei??? haben, was am Eingang dann überprüft, wer darf rein und wer darf nicht rein. Ich weiß nicht, ob wir das wollen. Ich fürchte, sehr geehrte Damen und Herren, die Büchse der Pandora ist geöffnet. Der Geist des Linksextremismus wurde aus der Flasche gelassen und wir werden auch im nächsten Jahr hier wieder Veranstaltungen erleben, wie wir sie eigentlich nicht haben wollen – WIR jedenfalls nicht haben wollen. Wir, meine Parteifreunde und ich, wir haben angemessen reagiert und die Straftaten dieser Demokratie-Feinde zur Anzeige gebracht, dieser selbst ernannten Antifaschisten. Und wir rufen Ihnen hier die Worte des italienischen Schriftstellers Ignazio Silone entgegen: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen, ich bin der Faschismus, nein, er wird sagen, ich bin der Antifaschismus.“ Danke.
Vorsteherin: Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass Aufnahmen und Mitschnitte nur gemacht werden dürfen, wenn irgendetwas vorher angekündigt wurde und genehmigt wurde, ja, sollte irgendjemand etwas aufnehmen wollen. Herrn Dahler habe ich auf der Liste, dann Herrn Wiemann, Herrn Nedderhut, Herrn Ostertag und Herrn Dr. Pfeifer.
Herr Dahler: Frau Vorsteherin, meine Damen und Herren, Und das Zweite: Wie Sie hier zum VVN-BdA gesprochen haben und wenn Sie hier die Verfolgten des Nazi-Regimes gesehen haben, das zeigt, dass Sie aus der Deutschen Geschichte nicht allzu viel gelernt haben. Ich erinnere Sie an die Reden führender Politiker der AfD über das Mahnmal in Berlin. Ich erinnere daran, wie Sie selber umgegangen sind als Partei, als Fraktion zu Gedenkkundgebungen und anderes. Ich will das nicht hier in der Bezirksverordnetenversammlung eigentlich ausufern lassen, wie Sie das jetzt gemacht haben, indem Sie also hier mit Unterstellungen auch gegenüber der Bezirksbürgermeisterin unseres Bezirkes hantiert haben. Wie soll denn Frau Pohle ernsthaft mit Ihnen in einem Raum, in einer Ausschusssitzung noch vernünftig kulturell zusammenarbeiten können, wenn Sie sie so dermaßen, wie Sie das jetzt hier gemacht haben, beleidigen? Machen machen Sie das? Warum machen Sie das? Was ist ihr Ziel dabei? Ja, einige lachen da, das ist mir sehr wohl bekannt. Sie zerschneiden sozusagen das Tuch der Kultur, die wir hier eigentlich in diesem Hause haben. Ich rufe alle Verordneten der Bezirksverordnetenversammlung auf, dem nicht nachzugeben. Ich habe ja hier dazwischen gerufen – habe ich mich hinterher darüber geärgert, dass ich das gemacht habe, weil mir das emotional so war. Eigentlich ist es eher nicht die gute politische Kultur, die man eigentlich dabei braucht, aber es ist natürlich schwierig, das auszuhalten, wenn Sie den Versuch unternehmen, nicht nur über politische Fragen – über Flüchtlinge. Sie reden immer über Flüchtlinge. Das ist das einzige Thema, was Sie wirklich immer besetzen – wir haben zu viele Flüchtlinge – ganz furchtbar. Das ist das Einzige, wo Sie versuchen, das zu begründen. Heute in der Schul-Debatte, in der Kita-Debatte, da stellen Sie Fragen, kann man auch stellen, aber Sie haben so kein Kernthema, kein soziales richtig. In der Wohnungswirtschaft sagt Ihr Abgeordneter Herr Lindemann, dass er nicht auf Seiten der Mieter, sondern der Immobilien steht. Ich sag das nur mal so. Das ist alles so Ihre Politik, die Sie selber führen. Das können Sie natürlich machen. Sie sind gewählt worden. Sie sind eine Fraktion, die hier in der Bezirksverordnetenversammlung als Fraktion arbeiten kann und als stellvertretender Vorsteher werde ich das immer akzeptieren und ich habe Ihnen noch nie die Rechte als Fraktion oder als einzelner Verordneter beschnitten, noch nie, werde ich auch nicht tun. Da lasse ich mich auch nicht von Ihnen provozieren, um das zu machen, aber ich sage Ihnen, diese Angriffe, die Sie immer persönlich machen, werden wir nicht hinnehmen und die werden wir nicht dulden und es wird natürlich dazu kommen, dass es nicht einfacher wird, im politischen Raum in einem Bezirk zu kommunizieren. Damit habe ich jetzt zu Ende gesprochen und Sie werden ja jetzt noch weiter das Wort nehmen. Das können Sie gerne. Ich ersuche Sie, auf persönliche Beleidigungen zu verzichten und vielleicht haben Sie den Anstand, sich bei der Frau Bürgermeisterin zu entschuldigen. Danke.
Vorsteherin: Wir haben jetzt Herrn Nedderhut auf der Rednerliste, dann Herrn Ostertag und dann Herrn Dr. Pfeifer und dann Frau Arlt.
Herr Nedderhut: Sehr geehrte Frau Henkel, sehr geehrte Bezirksverordnete, werte Gäste, Herr Dahler, bestimmen Sie die Kultur in diesem Haus? Der 26. Januar diesen Jahres wird zu den schwarzen Tagen von Marzahn-Hellersdorf gezählt werden. Ich will hier gar nicht auf die gewaltbereiten Gestalten der roten SA eingehen, die als selbsternannte Sittenwächter eine Gedenkfeier für die Opfer der Nationalsozialisten auf dem Marzahner Parkfriedhof sprengten und die Totenruhe massiv störten. Ja, wer sich hinter dem Banner der Antifa sammelt, outet sich zumindest als Unterstützer derselben, wenn nicht sogar als dazugehöriger gewaltbereiter Schläger. Die Linken sehen das natürlich anders. Eine Frau Kipping ist ja auch der Meinung, dass die Polizei 2017 marodierend durch Hamburg gezogen sei, und für Frau Pohle ist die Antifa demokratisch und die Mauertoten sind für die SED-Nachfolger ein Kollateralschaden im antifaschistischen Kampf um den Weltfrieden. Ich möchte hier nunmehr auf das Verhalten von Frau Pau und unseren Stadträten eingehen: Frau Pau übt sich in ihrer Funktion als Bundestagsvizepräsidentin oftmals omnipräsent als moralische Instanz im Kampf gegen rechts. Was tat sie auf dem Friedhof während der Gedenkveranstaltung? Sie legte einen Kranz nieder und dann? Schweigen. Wäre sie nicht in ihrer Funktion als Bundestagsvizepräsidentin zumindest in der moralischen Pflicht gewesen, deeskalierend auf die rote SA einzuwirken und entsprechende Schritte zu veranlassen, dass die Veranstaltung ordnungsgemäß ablaufen kann?
Zwischenrufe - unverständlich
Naja, fast könnte man zu der Auffassung kommen, sie sei auf dem linken Auge blind. Oder war sie gar in die Aktion der Antifa eingeweiht? Und nun unsere Stadträte: Wer war denn in Abwesenheit von Frau Pohle und Herrn Braun in der weiteren Hierarchie unser Bürgermeister? Ich denke Frau Witt.
Zwischenrufe: Der stellvertretende Bürgermeister. Herr Braun. – und unverständliche
Herr Braun war nicht da. – Dafür kann ich ja nun nicht. Ich denk Frau Witt. Was tat sie? Gar nichts – stimmt nicht. Sie erfreute ihre Fans mit exclusiven Bildern von sich und den anderen Stadträten auf Facebook.
Zwischenruf: Aber nicht während der Veranstaltung.
Ist das nun Unwillen oder Unvermögen, um ihr Amt auszufüllen? Meine Bitte: Treten Sie zurück. Frühstücksstadträte brauchen wir hier nicht.
Vorsteherin: Frau Pohle, möchten Sie jetzt dazwischen – o.k. Also Frau Pohle, dann Herr Ostertag, Herr Dr. Pfeifer, Frau Arlt und Herr Kneffel.
Frau Pohle: Sehr verehrte Frau Vorsteherin, meine sehr verehrten Damen und Herren,
Zweitens: In der Vorstellung vor der Wahl für das Bezirksamt in den Fraktionen war ich auch in Ihrer Fraktion und es war – gemeinsam mit Frau Witt übrigens – und ich habe mich dort und das will ich hier in aller Deutlichkeit sagen, auf Nachfrage – es war eine meiner unangenehmsten Veranstaltungen, die in den Äußerungen, und die habe ich noch gut in Erinnerung, die von einzelnen Fraktionären Ihrer Fraktion getroffen worden sind, diskriminierend und ehrabschneidend, mich ganz klar dazu geäußert, dass ich Gewalt gegen Sachen und Personen ablehne. Und das sage ich hier auch in aller Deutlichkeit. Aber, und dazu stehe ich, und dann erlaube ich mir ein kleines Zitat: „Der Bayerische Verfassungsschutz 2016 lobte Recherche- und Enttarnungserfolge von Antifa-Gruppen, das Outing von Rechtsextremisten habe Straftaten verhütet und Teilnahme von Enttarnten an Aussteigerprogrammen bewirkt.“ Und ein dritter Punkt: Das, was Ihr Mitglied des Abgeordnetenhauses Herr Lindemann inzwischen an ehrabschneidenden Äußerungen über mich und andere aus dieser Bezirksverordnetenversammlung und dem Bezirksamt schon gepostet und geäußert hat, ist mehr als eine Unverschämtheit und hat sozusagen auch damit zu tun, wie Ihre Partei hier in diesem Bezirk auch von uns und auch von hier wahrgenommen wird. Und ein letzter Punkt: Wenn Sie hier jetzt Mitglieder des Bezirksamtes angreifen, die an
Vorsteherin: Herr Ostertag bitte.
Herr Ostertag: Sehr geehrte Frau Vorsteherin, ich beantrage das Wortprotokoll.
Vorsteherin: Das Wortprotokoll ist beantragt. Herr Dr. Pfeifer bitte.
Herr Dr. Pfeifer: Frau Vorsteherin, meine sehr geehrte Damen und Herren, Vielen Dank.
Vorsteherin: Frau Arlt hat das Wort.
Frau Arlt: Zu dem Thema habe ich mich ja heute schon sehr ausführlich geäußert. Ich will das auch gar nicht wiederholen. Ich möchte eigentlich auf Herrn Dahler reagieren. Sie haben von
Vorsteherin: Herr Kneffel, dann – wen habe ich denn dann aufgeschrieben – Herr Wiemann - irgendjemand war noch, ich habe noch jemanden vergessen – Herr Kneffel – ach, Frau Pohle hatte ich vorgezogen - also, Herr Kneffel und dann Herr Wiemann.
Herr Kneffel: Herr Keßler ist auch noch dabei, genau. Vielen Dank, Frau Vorsteherin, Das ist unter aller parlamentarischer Gepflogenheit. Das weise ich auf jeden Fall für unsere Fraktion und wahrscheinlich auch für die anderen deutlich zurück. Eine Gedenkveranstaltung in der Art zu instrumentalisieren, wie Sie es hier mit Ihrer Großen Anfrage – mit der Anfrage vielleicht noch nicht mal, aber mit Ihren Wortäußerungen getan haben, ist nicht der Gedenkveranstaltung würdig und auch nicht diesem Hause würdig. Weil da die Frage im Raum steht, ob man sich denn da provozieren lassen soll von Ihnen und zum äußersten Mittel greifen soll, auch mal diese Versammlung zu verlassen. Ich werde diese Versammlung und diesen Ort hier nicht verlassen, nicht vor Ihnen verlassen, sagen wir es mal so und vor 2021 sowieso nicht. Ich möchte mich also nochmal bei Herrn Pfeifer bedanken, der das jetzt hier auch nochmal ein bisschen runterkochen lassen wollte.
Vorsteherin: Herr Wiemann.
Herr Wiemann: Werte Frau Vorsteherin,
Vorsteherin: Ich würde sehr gerne beim Stillen Gedenken versuchen zu bleiben.
Herr Wiemann: Ja, nur um mal Sie darauf hinzuweisen auch auf die Berechtigung von solchen Äußerungen, die uns hier vorgeworfen werden. Und mir braucht keiner irgendwas über die Konzentrationslager noch beizubringen. Ich bin selber 1967 in einem Konzentrationslager in Polen 14 Tage gewesen, um das zu einem Denkmal wieder herzurichten. Also, Sie haben kein Monopol darauf auf diese geschichtlichen Erkenntnisse. Danke.
Vorsteherin: Herr Keßler.
Herr Keßler: Nur noch mal ganz kurz, Frau Vorsteherin, Eins möchte ich ganz entschieden zurückweisen, Herr Dahler: Sie haben gesagt, meine Differenzierung der Opfer – ich hätte eine Differenzierung vorgenommen und die wäre rechtsextrem. Ich habe keine Differenzierung vorgenommen. Ich habe nur gesagt, dass es Opfer gab, die unter den Nazis gelitten haben, die dann aber später selber zu Tätern wurden. Und wenn ich dann Erich Honecker erwähne, der letztendlich selber die nächste Diktatur viele Jahre geleitet hat, dann habe ich, glaube ich, auch das Recht dazu, das zu tun. Frau Pohle, zu Ihnen möchte ich nochmal Folgendes sagen: In Ihrer Arbeit als Bürgermeisterin schätze ich Sie. Das wissen Sie, glaube ich, auch. Aber Sie stellen sich hier hinter die Antifa und Sie differenzieren nicht. Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt Antifa gibt, die sich an die deutschen Gesetze hält oder ob die – ich weiß es nicht. Also das, was ich bis jetzt gelesen habe bei indymedia, das, was ich auch gelesen habe von diesen Truppen, mit denen der VVN-BdA zusammenarbeitet, dann sind das Kräfte, die sagen, gegen bestimmte Menschen wenden wir Dinge an, wenden wir Taten und Handlungen an, die nicht auf dem Boden des Gesetzes stehen. Wenn Sie Antifaschisten – Antifaschisten sind es ja nicht – wenn Sie diese Strukturen der Antifa kennen und da sind wirklich welche dabei, die sich auf dem Boden der Gesetze bewegen, dann möchte ich die natürlich von meiner Kritik ausschließen, aber ich habe das bis jetzt noch nicht wahrgenommen, Frau Bürgermeisterin, ich hab das bis jetzt noch nicht wahrgenommen. Und was Sie hier zitiert haben, dass man auf Recherchen der Antifa zurückgegriffen hat, um Rechtsextreme zu outen, das mag schon sein, aber da kämpfen die einen Extremisten gegen die anderen. Danke, das war’s.
Vorsteherin: Gibt es weitere Wortmeldungen? Herr Pachal.
Herr Pachal: Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
Vorsteherin: Herr Lehmann, dann Herr Tielebein, dann Herr Roloff.
Herr Lehmann: Sehr geehrte Frau Vorsteherin, liebe Bezirksverordnete, Herr Pachal,
Vorsteherin: Herr Tielebein, dann Herr Roloff.
Herr Tielebein: Frau Vorsteherin, meine Damen und Herren,
Vorsteherin: Herr Roloff bitte.
Herr Roloff: Ich denke, das wird wahrscheinlich heute hier vor der Vorsteherin das letzte Wort sein. Ich möchte Ihnen empfehlen, sich an August Bebel zu erinnern, der gesagt hat: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“ Herr Kohl hat sich dazu hinreißen lassen, am 01.06.1995 diesen Satz zu wiederholen, hat aber gesagt: „Nur wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ Beides stimmt, und ich möchte uns allen empfehlen, darüber nachzudenken, wie wir gemeinsam unseren Wählerauftrag erfüllen können und auch wieder zur Normalität zurückzukehren.
Vorsteherin: Gibt es Wortmeldungen noch? Das ist nicht der Fall. Damit ist die Drucksache 12 – achso, Entschuldigung Herr Dr. Henke – ich hab Sie auch auf dem Zettel, ja. Sie sind dran, bitte schön, Herr Dr. Henke.
Herr Dr. Henke: Sehr geehrte Frau Vorsteherin, sehr geehrte Kollegen,
Vorsteherin: Gibt es Wortmeldungen noch? Dann ist die Große Anfrage 1289 beantwortet.
Ausdruck vom: 03.06.2019 Seite: 1/11 |
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