Drucksache - 2174/VI  

 
 
Betreff: Zum Neubau eines Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Kraftwerkes an der Rhinstraße
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion DIE LINKEBzStR BildKultIm
Verfasser:Richter, Stephan 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
   Beteiligt:Fraktion DIE LINKE
   BzStR BildKultIm
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beantwortung
14.04.2011 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Große Anfrage PDF-Dokument
2. Zusätzlich schriftliche Beantwortung PDF-Dokument

Begründung:

Mit Antrag vom 25.02.2011 beantragte die Vattenfall Europe Wärme AG nach § 16 Absatz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) in Verbindung mit § 1 Absatz 1 der Vierten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (4. BImSchV) und Nummer 1.1 Spalte 1 des Anhangs zur 4. BImSchV die Genehmigung zur wesentlichen Änderung des HKW Marzahn (ehemals HKW Lichtenberg) zur Errichtung und zum Betrieb eines Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerkes (HKW) zur Erzeugung von Strom und Wärme, einschließlich zugehöriger Dampfkessel mit einer maximalen Feuerungswärmeleistung von 624 MW, sowie die Ertüchtigung der Elektro- und Leittechnik der bestehenden Heißwassererzeuger HWE 4-9 auf dem Grundstück Rhinstraße 70 in 12681 Berlin.

 

Genehmigungsbehörde ist das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin – LAGetSi.

 

Im Amtsblatt für Berlin Nr. 13 vom 01.04.2011, Seite 574, wurde durch das LAGetSi der Antragsgegenstand und die Öffentlichkeitsbeteiligung bekanntgemacht. Die Auslegung der Unterlagen zur Einsichtnahme erfolgt vom 12.04.2011 bis einschließlich zum 11.05.2011. Die Unterlagen können dann u.a. auch im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Stadtentwicklungsamt – Fachbereich Stadtplanung –, im Foyer der 4. Etage, Helene-Weigel-Platz 8 in 12681 Berlin, während der Dienststunden Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitags von 8 bis 14 Uhr, eingesehen werden.

Die Antragsunterlagen können außerdem vom 12. April 2011 (ab 9 Uhr) bis 11. Mai 2011 (bis 16 Uhr) im Internet eingesehen werden unter www.lagetsi.berlin.de

 

Frage 1: Welche Dimensionen wird das zukünftige KWK Kraftwerk haben?

 

Als Ersatz für die zum 01.11.2010 stillgelegte Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlage) des HKW Lichtenberg wird an diesem Standort das erdgasbefeuerte Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk Marzahn (GuD-HKW Marzahn) mit einer Feuerungswärmeleistung (FWL) von insgesamt 624 MW errichtet. Die FWL setzt sich zusammen aus:

Gas- und Dampfturbinenanlage (bei – 15°C)              575 MW,

Zusatzfeuerung Abhitzekessel                                            45 MW,

Hilfsdampferzeuger                                                                           4 MW.

 

Frage 2: Was ist das Konzept des Kraftwerkes?

 

Die neu zu errichtende GUD-Anlage soll am Standort eine Fernwärmeleistung von ca. 230 MWth in das Fernwärmeverbundnetz einspeisen und eine elektrische Leistung von annähernd 300 MWel erzeugen.

 

Diese hocheffiziente GUD-Anlage nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 der 13. Bundes-Immissions-Schutzverordnung (13.BImSchV) wird einen Gesamtwirkungsgrad von mindestens 75 % (KWK-Betrieb) bzw. elektrischen Gesamtwirkungsgrad von mindestens 55 % (Kombibetrieb) haben.

 

Zur Sicherung der Fernwärmeversorgung bei Ausfall der GUD-Anlage und zur Abdeckung des Spitzenbedarfs des Fernwärmenetzes sollen 6 der vorhandenen 8 Heizwassererzeuger (HWE) des HKW Marzahn mit einer FWL von insgesamt 834 MW weiterhin betrieben werden. Nach Aufnahme des bestimmungsgemäßen Betriebes hat das GUD-HKW Marzahn dann eine Feuerungswärmeleistung von insgesamt 1.458 MW.

 

Als Brennstoff kommt Erdgas aus dem öffentlichen Netz zum Einsatz. Die vorhandenen Anschlüsse des bisherigen Heizkraftwerkes können benutzt werden.

 

Die Kondensation des Abdampfes der Dampfturbine erfolgt mittels Luftkondensator.

 

Frage 3: Wie sind die verkehrlichen Belastungen?

 

Betriebsbedingter Anlagenverkehr

Das Erdgas wird über die vorhandene Erdgasleitung des öffentlichen Versorgers zum Betriebsgelände befördert. Die Hilfsstoffe und die Abfälle werden mittels LKW transportiert. Es ist von ca. 5 bis maximal 10 LKW pro Tag auszugehen.

Die Zufahrt zum Betriebsgelände erfolgt über den Haupteingang von der Allee der Kosmonauten.

 

Baustellenverkehr durch LKW

Anhand des Bauablaufkonzeptes werden in der Baulärmprognose nachfolgend genannte Verkehre in Ansatz gebracht. Die Anzahl der Fahrten bezieht sich auf den gesamten Tageszeitraum (07:00 bis 20:00 Uhr). An- und Abfahrten werden getrennt gezählt und stellen jeweils eine Fahrt dar.

 

Bauphase 1 (Tiefbau/Gründung)              Abtransport              100 Fahrten

                                                                                    Antransport                70

Bauphase 2 (Rohbau)                            Lieferverkehr                80

Bauphase 3 (Montage Kesselhaus)              Lieferverkehr                60

Bauphase 4 (Fassaden/Ausbau)              Lieferverkehr                60

Bauphase 5 (Außenanlagen)                            Lieferverkehr              200

 

 

 

Stephan Richter

 
 

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