Auszug - Gestaltung hässlicher Hausdurchgänge mit Graffiti (Kinder- und Jugendbüro Marzahn-Hellersdorf)
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin 19.09.2006 Bericht
für die Sitzung der
Bezirksverordnetenversammlung am 1. Gegenstand des Berichtes: Abschlussbericht zur Empfehlung der
BVV, DS-Nr. 2537/V aus der 58. BVV vom 29.06.2005 Gestaltung hässlicher Hausdurchgänge mit Graffiti (Kinder-
und Jugendbüro Marzahn-Hellersdorf) 2. Die BVV wird um Kenntnisnahme gebeten: In Erfüllung der Empfehlung der BVV
wurden 25 Wohnungsunternehmen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wie folgt
angeschrieben: Beseitigung von
Graffiti Sehr geehrte Damen und
Herren, die
Jugendhilfe im Bezirksamt Marzahn-Hellerdorf benötigt ihre Unterstützung. Sie
kennen es nur zu gut. Kinder und vor allem Jugendliche fallen in der
Öffentlichkeit, im Wohnumfeld mit Straftaten auf. Nicht allein die häufigen
Auseinandersetzungen unter Gleichaltrigen auf der Straße, den Parkanlagen oder
dem Schulgelände verunsichern und empören die Bürger/innen im Stadtbezirk. Es
sind vor allem Zerstörungswut und Graffitischmierereien, die am
Werteverständnis der jungen Leute zweifeln lassen. Jugend(gerichts)hilfe
und Justiz kooperieren und versuchen mit pädagogischen Maßnahmen, zu denen auch
Strafe gehört, zu erziehen. In den letzten Jahren sind zunehmend mehr
Jugendliche verurteilt worden, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen,
gemeinnützige Tätigkeiten zu leisten oder – in schwerwiegenden Fällen- auch in
einer freiheitsentziehenden Maßnahme über ihr Fehlverhalten nachzudenken.
Wegsperren ist teuer und hilft in der Regel wenig. Auf längere Sicht hin,
scheint es dennoch eine Lösung zu geben. Unseren Erfahrungen zufolge wirken
Jugendliche aktiv mit, wenn es gelingt, in ihnen das Bewusstsein für
Lebensqualität zu wecken ; ihnen begreiflich zu machen, dass es sich lohnt, in
einem attraktiven Wohnumfeld zu leben und zu arbeiten. Graffiti an den
Hauswänden, in Hausfluren, Schmierereien an Bänken und auf Spielplätzen ärgern
alle. Die
Sozialarbeiter/innen der Jugendgerichtshilfe im Jugendamt Marzahn-Hellersdorf
sehen, dass bisherige Maßnahmen nicht zwangsläufig auch zu einer Verminderung
der Schäden geführt haben. Sie haben sich deshalb entschlossen, in die
Offensive, d.h. an die Öffentlichkeit zu gehen und Verbündete zu suchen, die
Einfluss auf eine Werteerziehung junger Menschen haben. Sie
könnten ein solcher Partner sein. Sie
kennen die Kosten, die die Graffitientfernung verursacht, und Sie kennen den
Ärger, der hochkommt, wenn Unbekannte Schmierereien auf instandgesetzten
Flächen hinterlassen. Wagen Sie mit uns den Versuch, anonyme Schmierer sichtbar
zu machen; sie nicht zu verdammen, aber zu verpflichten für den angerichteten
Schaden die Verantwortung zu übernehmen, in dem ihnen die Anstrengungen einer
Säuberung aufgebürdet werde. Konkret
schlagen wir Ihnen eine Zusammenarbeit vor, die im Kern folgendes beinhaltet: Sie
teilen dem freien Träger geeignete Flächen mit, die von Graffiti gereinigt
werden sollen. Sozialarbeiter im freien Träger erhalten von der
Jugendgerichtshilfe die Namen der straffällig gewordenen jungen Menschen, die
vom Amtsgericht Tiergarten zum Ableisten von gemeinnützigen Tätigkeiten
verurteilt worden sind. Die
beim freien Träger tätigen Sozialarbeiter haben sich umfassende Kenntnisse für
den Einsatz div. Reinigungsmittel angeeignet. Sie werden jeden Jugendlichen
begleiten und zur fachgerechten Entfernung der Schmierereien anhalten. Für
diesen Arbeitseinsatz entstehen Ihnen keine weiteren Kosten, als die für die
Reinigungsmittel. Um
Einzelheiten und alle in dieser Vorgehensweise auftauchenden Fragen zu klären,
ist meine Mitarbeiterin gern bereit, zu einem Gespräch zu Ihnen zu kommen.
Bitte nehmen Sie Kontakt auf unter: (Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Abteilung
Jugend und Familie, Jugendamt, -Jugendgerichtshilfe-, Riesaer Str. 94, 12627
Berlin, Frau Lätzer, Tel: 90293 4680, E-Mail:
regina.laetzer@ba-mh.verwalt-berlin.de ) In der Hoffnung, im
Interesse aller, eine gute Zusammenarbeit auf den Weg zu bringen, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen Dr.
Manuela Schmidt Dr. Klett Dr.
Manuela Schmidt Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin
für Jugend und Familie (Bereits verteilt an Fraktionen.) |
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