Drucksache - 1423/VI
Vorsteherin
der BVV, Frau Wermke: Wir kommen
zur Großen Anfrage von Frau Kittler. Möchten Sie Ihre Anfrage begründen? Möchte
Sie nicht. Herr
Lüdtke: Werte
Vorsteherin, werte Damen und Herren Bezirkverordnete, Wir werden
so, davon gehe ich aus, in den nächsten 14 Tagen hoffentlich die anstehenden
Probleme lösen. Ich werde aber die Gelegenheit nutzen, Ihnen noch einige
Hintergrundinformationen zu geben, die mit dieser Fragestellung zusammenhängen.
Grundsätzlich zum Thema Stadtumbau Ost und zu den Ergebnissen verweise ich auf
eine große Berliner Tageszeitung, die in der vergangenen Woche eine Studie des
IVD Berlin/Brandenburg, also Immobilienverband Deutschland, der
Berlin/Brandenburger Verband, herausgegeben hat, die überschrieben war:
„Was zahlen Berliner Mieter?“ Und hier
können Sie in dieser Studie einmal erkennen, dass wir in unserem Bezirk
durchaus günstige Mieten anbieten können im Vergleich zum Berliner Verhältnis.
Aber die interessante Zahl, weil sie eine der Neusten ist, ist zu den
Leerständen in den Bezirken. Und dort haben wir die Situation, dass wir unsere
rote Laterne abgegeben haben. Was ja am Anfang des Stadtumbauprozesses durchaus
so gewesen ist, dass wir der Bezirk in Berlin waren mit den höchsten
Leerständen. Interessanterweise ist es jetzt der Bezirk Mitte, der nach dieser
Studie mit 8% Leerstand an Wohnungen mit einer Leerstandzeit, die länger als
sechs Monate ist, rangiert. Dann kommt der Bezirk Tempelhof-Schöneberg auf
Platz zwei gemeinsam mit dem Bezirk Neukölln der ebenfalls 6,7 % Leerstand hat,
und dann folgen wir mit 6,4 % und gleich hinter uns der Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg. Erstens,
ist daraus zu erkennen, dass sich auf dem Berliner Wohnungsmarkt in den letzten
Jahren Etliches bewegt hat. Aber es ist auch daraus zu erkennen, dass wir den
Leerstand innerhalb unseres Bezirkes erheblich gesenkt haben. Der lag ja mal in
der Prognose für diesen Zeitraum bei über 12 %, und wir hatten ja teilweise
Gebiete, die einen Leerstand von über 12 % haben. Die Wohnungsunternehmen haben
ja auch in den vergangenen Wochen bestätigt, dass die Vermietung im Moment in
unserem Bezirk gut läuft. Und ich
glaube, es hat natürlich was damit zu tun, dass wir einmal den Prozess des
Rückbaus in unserem Bezirk weitgehend abgeschlossen haben, ihn durch die
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger auch mit einem positiven Effekt versehen
haben. Aber es hat auch damit zu tun, dass natürlich die Wohnungsunternehmen
erheblich an ihrem Image in den letzten Monaten und Jahren gearbeitet haben.
Und dass es uns gelungen ist, mit den Stadtumbaumitteln mit mehr als 26
Millionen Euro in der letzten Förderperiode und mehr als 23 Millionen Euro in
der laufenden Förderperiode bei der Aufwertung unserer Quartiere Erhebliches zu
leisten. Deshalb ist
auch wichtig, dass wir die kontinuierlichen Prozesse, die im Stadtumbau
stattfinden, abarbeiten, um Folgeschäden in den nächsten Jahren zu vermeiden.
Ein Problem ist heute schon angesprochen worden. Das ist ein rein politisches
Problem, was in der Verantwortung der Volksvertreter des Abgeordnetenhauses
liegt. Wir haben
zwei Turnhallen, die noch auf der Liste der Turnhallen stehen, die also für den
Schulbetrieb - aus dem Schulbetrieb entlassen werden sollen und es sind zwei
Turnhallen, die abgerissen werden sollen. Warum sollen diese Turnhallen
abgerissen werden? Herr Komoß
hat heute schon darüber berichtet, dass wir an der Schule, die Schule an der
Mühle, Kienbergstraße, ein Projekt der Schulhofgestaltung jetzt übergeben
konnten. Hier wurde in den letzten zwei, drei Jahren vorfristig sogar,
richtigerweise mit den Mitteln des Stadtumbaus Ost, ein sehr interessantes und
auch gut gelungenes Schulgestaltungskonzept umgesetzt. Dort haben die
Schülerinnen und Schüler nicht nur die Gelegenheit, teilweise auf der
Schulhoffläche Sport zu treiben, sie haben auch die Gelegenheit, mit einer
Bühne, diese zu nutzen für ihre Projektarbeit. Dort steht noch eine von den
kleinen Sporthallen, der Schulsporthallen, die seit Jahren auch nicht genutzt
werden kann, weil der bauliche Zustand entsprechend ist. Und es ist einfach
wichtig, dass wir in der Lage sind, diese Sporthalle nun zeitnah abzureißen, um
das gesamte Schulprojekt abschließen zu können. Die zweite
Sporthalle ist die Sporthalle, die auf dem ehemaligen Schulgrundstück der
Blenheimstraße steht, südlich vom alten Dorfkern Marzahn zu finden. Hier haben
wir die Situation, dass sie auch ein Typ dieser Kleinsporthallen ist. Die
Sporthalle ist ebenfalls in einem baulichen Zustand, der also nicht angeraten
ist, sie weiter zu nutzen. Und ein Teil der Fläche der Sporthalle soll
zukünftig also für Grünfläche verwendet werden. Hier sind die entsprechenden
Mittel ebenfalls im Stadtumbau Ost für die folgenden Haushaltsjahre
bereitgestellt worden. Das heißt, kommen wir in die Situation das wir hier
aufgrund der Tatsache, dass im Abgeordnetenhaus der Sportausschuss nicht
rechtzeitig die Beschlussfassung für die Entlastung der Sporthallen vollzieht,
wir die Mittel, die nur für den Abriss dieser Sporthallen im Stadtumbau
bereitstehen, in diesem Jahr verfallen werden, dann sind wir in den Folgejahren
in der Situation, dass wir entweder zu Lasten von Aufwertungsmaßnahmen aus dem
Stadtumbau Ost, neue Mittel akquirieren müssen. Dieses ist aufgrund
verschiedenster Regelung der Europäischen Union aber nur noch bedingt möglich,
oder, wir sind in der Situation, dass wir aus unseren eigenen Haushaltsmitteln
den Abriss der Sporthallen umsetzen müssten, um die Nachfolgeprojekte, die
bereits eingeplant und soweit es in der Planung erforderlich ist auch bestätig
sind, nicht zu gefährden. Hier also
eine Situation, wo ich auch die Bitte an die Vertreterinnen und Vertreter im
Abgeordnetenhaus richte, sich dafür einzusetzen, dass also die Beratungen im
Sportausschuss dort auch zeitnah erfolgen. dass wir
also, soweit es möglich ist, diese Mittel jetzt in Anspruch nehmen, weil wir
zukünftig dann, also entweder zu Lasten von Aufwertungsmitteln bzw. zu Lasten
unseres eigenen Haushaltes diese Mittel bereitstellen müssen. Und wir haben ein
Problem, was im Moment nicht gelöst wird, und wo ich hoffe, dass wir das in den
nächsten vierzehn Tagen lösen können. Wir haben uns nämlich in den vergangenen
Jahren mit der Senatsverwaltung dahingehend verständigt, dass wir die Beprobung
der Objekte schon ein Jahr zuvor machen können. Was also für die eigentliche
Durchführung der Abrissarbeiten eine erhebliche Erleichterung darstellt und
diese ist für zwei Objekte in Moment in Gefahr. Und hier
ist zum Beispiel der Teterower Ring 168, für die Eingeweihten: jetzt in
Hellersdorf ein Infrastrukturprojekt, was also in einer sehr engen Hofbebauung
ist und wo wir aus städtebaulichen Gründen eben die Abgabe an den
Liegenschaftsfonds Mitbebauung für negativ halten und es für wichtig halten,
dass wir hier also eine Aufwertungsmaßnahme in dieser Hofanlage umsetzen
können. Wir haben
insgesamt, darüber möchte ich Sie auch informieren, vier Maßnahmen im
Stadtumbau Ost, wo im Moment die Vergabe an Dritte noch nicht abgesichert. Da
bin ich also der festen Überzeugung, dass uns das in den nächsten vierzehn
Tagen auch gelingen kann. Es gibt ein Projekt, das ist heute hier schon zweimal
angesprochen worden, das wird nicht finanziert aus dem Stadtumbau Ost, sondern
aus dem Quartiersfonds vier, im Rahmen also des Quartiersverfahrens
Hellersdorfer Promenade ist das in diesem Fall. Hier also, Programm soziale
Stadtökowürfel, umweltpädagogisch orientiere Erneuerung ist hier angesagt. Ein eher
kleineres Projekt, immerhin aber auch rund 200 T€ die hier an Baumitteln
umzusetzen sind. Im Moment ist dieses Projekt in der Abarbeitung aufgrund der
von Herrn Richter hier auch dargelegten Situation auch gefährdet. Also, wir
können, und das hoffe ich auch, diese Probleme hoffentlich in den nächsten
Wochen lösen. Aber ich wollte Sie darüber informieren, dass also, wenn sie
nicht gelöst werden, hier noch weitere … (Wort unverständlich) in
den nächsten Haushaltsjahren anstehen könnten. Vorsteherin
der BVV, Frau Wermke: Schönen
Dank. Ist Redebedarf dazu? Es ist nicht der Fall. Herr Dr.
Niemann, Frau Kern. Herr
Schubert: Frau
Vorsteherin, Herr Lüdtke, und jetzt sage ich auch gleich Herr Komoß. Ich habe
das jetzt so verstanden, Herr Lüdtke, und deshalb frage ich nach, wenn seitens
des Senats oder des Sportausschusses im Abgeordnetenhaus nicht rechtzeitig
zugestimmt wird unserem vor zwei Jahren gestellten Antrag, einige Sporthallen
nicht mehr zu nutzen, also, aus dem Vermögen des Sportamtes abzugeben, nicht
rechtzeitig stattgegeben wird, dass wir dann nicht nur in der Bredouille sind,
dass wir für diese Sportanlagen immer noch jetzt erhebliche Kosten haben,
sondern auch noch die Abrisskosten dann aus dem Bezirkshaushalt bezahlt werden
müssten. Habe ich das richtig verstanden? Vorsteherin
der BVV, Frau Wermke: Wollen wir
sammeln, ja? Dr. Niemann, dann Frau Kern. Herr Dr.
Niemann: Frau
Vorsteherin, meine Damen und Herren, ich habe eine Nachfrage, die
wahrscheinlich auch mehr an Herrn Richter dann gerichtet ist. Herr Lüdtke hat
ja auch dargestellt, dass die Beprobung bei einigen oder ein, zwei Standorten
vor dem Abriss, also von der alten Kita oder so, nicht gesichert scheint.
Vielleicht können Sie das sagen. Meines Wissens ist ja die Beprobung auch in
ihrem Bereich zu veranlassen, aber nicht im Hochbauamt, aber ich kann mich da
irren. Vielleicht können Sie das auch noch ein bisschen deutlicher machen, wie
wir Sicherheit hineinbringen in diese Problematik. Vorsteherin
der BVV, Frau Wermke: Und Frau
Kern. Frau
Kern: Und ich
wollt bloß mal das Wortprotokoll dazu bitten. Ja, Wortprotokoll. So, zwei
Fragen haben wir. Einmal zu den Hallen und einmal zu der Beprobung. Herr
Komoß: Herr
Schubert im Prinzip ja, also, die Gefahr, das wir letztendlich dann aufgrund
der Beschlussfassung des Abgeordnetenhauses Haushaltsmittel einsetzen müssten
aus dem Bezirkshaushalt, besteht. Vielleicht gibt´s auch noch andere Lösungen ,
aber es führt zu zusätzlichen oder zu Verzögerungen und dann also
Nichtinanspruchnahme bereitgestellter Mittel. Hier ist noch mal die Frage so
aufgekommen, das wird Herr Richter sicherlich also zum Ablauf sagen, aber was
hat Beprobung zu bedeuten? Die Objekte
müssen dahin gehend untersucht werden, welche Baustoffe sind verwendet worden,
damit man also eine entsprechende Ausschreibung mache kann, was also der
Entsorgungsbetrieb denn tatsächlich zu entsorgen hat. Insbesondere ist die
Frage von verbrauchten Schadstoffen, also die jetzt als Schadstoffe gelten, zu
prüfen, um also auch die Kosten der Abrissmaßnahme genauer einschätzen zu
können. Vorsteherin
der BVV, Frau Wermke: Herr
Richter. Herr
Richter: Sehr geehrte
Frau Vorsteherin, meine sehr verehrten Damen und Herren, sehr geehrter Herr Dr.
Niemann, verursachen,
eventuell Asbest oder ähnliche Stoffe, die dann ganz besonders entsorgt werden
müssen und kostenintensiver entsorgt werden müssen. Die Problematik, die sich
hier stellt bei diesen beiden Turnhallen, muss kreativ gelöst werden. Wir haben
hier die Problematik, das der Senat gesagt hat, er kann sich vorstellen, diese
Turnhallen abzureißen. Aber wir brauchen rein rechtlich natürlich noch ein
Votum des Sportausschusses und die Zustimmung des Abgeordnetenhauses. Erst
dann, stehen diese Turnhallen im Prinzip der SPAN nicht mehr zur Verfügung.
Misslicherweise ist aber vom Zeitablauf mit der Zustimmung des Hauptausschusses
des Abgeordnetenhauses erst im Oktober zu rechnen. Wenn wir aber diese Mittel
aus dem Stadtumbau Ost nehmen wollen, dann müssen wir die Aufträge zur Beprobung
und zum Abriss natürlich vorher, vor diesen Zustimmungen, auslösen, damit wir
von den Kosten her noch hinkommen. Wie dieser Spagat zu lösen ist, ich glaube,
da werden wir uns eine gute, werden wir uns eine kreative Lösung einfallen
lassen, denn richtig ist, dass am Ende, und das gilt jetzt auch für die
„Titanik“, diese Objekte dann schon nicht mehr da sein müssen. Also
diese müssen abgerissen werden, und ich glaube dass die kreative
Herausforderung, die wir hier haben, denke wir werden schöne Lösungen dafür
finden, dass das Ziel am Ende erreicht werde. Vorsteherin
der BVV, Frau Wermke: Schönen
Dank. |
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