Auszug - Suchtprävention und Suchtintervention 2.0 - ein Bericht zur aktuellen Lage im Bezirk Marzahn-Hellersdorf  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Inklusion, Menschen mit Behinderungen
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Gesundheit, Inklusion, Menschen mit Behinderungen Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 01.10.2020 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:03 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Marzahn-Hellersdorf, Rathaussaal, Raum 201
Ort: Alice-Salomon-Platz 3, 12627 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Fischer berichtet über verschiedene Projekte in der Suchtprävention. U.a. ein Projekt mit vietnamesischen Familien. Außerdem bewirbt er die AG Interinstitutionelles Projekt zur Stärkung der Erziehungskompetenz (AG IPSE), eine bezirksübergreifende Vernetzung von Trägern, deren Arbeit Erziehungstheater und auch die Bereitstellung von Elterninformationen umfasst.

 

Zur Prävention von Suchtmittelkonsum in der Schwangerschaft und im Alter gibt es verschiedene Materialien, die einen niedrigschwelligen Zugang erzielen sollen u.a. künstlerisch.

 

Im Bezirk gibt es u.a. die Wuhletalstation (über 1000 Betreute pro Jahr, Alkoholkonsumberatungsstelle für Menschen ab ca. 50 Jahren) und VISTA (650 Betreute pro Jahr, eher jüngeres Publikum). Auch in den Krankenhäusern gibt es Suchtbehandlungen. Genaue Zahlen zu Sucht im Bezirk lassen sich nicht einfach eruieren.

 

hrend der Corona-Zeit wurden deutlich weniger Suchtberatungsangebote im Bezirk angenommen, aktuell steigen die Zahlen allerdings wieder. Viele Angebote gibt es nun digital. Die Weiterleitung an z.B. Entgiftungsangebote wird allerdings zurzeit deutlich schwieriger und z.T. auch verzögert.

 

Zum Portfolio der Beratungsstellen gehört auch die Angehörigenberatung.

 

Im letzten Jahr gab es eine Welle von Ecstasy-Konsum insbesondere bei Mädchen ab 11 Jahren im Bezirk. Diverse Veranstaltungen und Kooperationen haben die Problematik größtenteils eingedämmt. Bei schwer betroffenem Jugendlichen sind die Eltern und die Beratungsstellen eingebunden. Speed und Tilidin sind außerdem häufige Suchtmittel bei Jugendlichen.

 

In Berlin gab es im vergangenen Jahr 250 Rauschgifttote („nur“ durch Alkohol nicht mitgezählt), in Marzahn-Hellersdorf gab es in den letzten Jahren immer um die 5 Tote, dieses Mal ist Marzahn-Hellersdorf jedoch mit 16 auf Platz 4 Berlin-weit, hiervon 12 in Marzahn-Hellersdorf gemeldete Bürgerinnen oder rger, 2 hiervon weiblich. Es lässt sich hier jedoch kein spezifisches demografisches Muster oder ein Zusammenhang mit dem Auslaufen eines Projekts o.ä. erkennen. Ein Erklärungsansatz von Herrn Fischer wäre die Gentrifizierung in der Innenstadt mit konsekutiver Verdrängung besonders von Mieterhöhungen und von prekären Lebenssituationen Betroffenen oder Bedrohten in die Außenbezirke.

 

Insb. erwähnt Herr Fischer zum Thema indizierte Prävention das Projekt ALKÖR, welches im Quartiersmanagement Marzahn-Nord angesiedelt war. Das Quartiersmanagement wird zum Ende dieses Jahres verstetigt; sodass die Finanzierung ausläuft. Ein „Brennpunkt“ war zu Beginn bspw. der Wasserspielplatz, mit den Betroffenen wurde jedoch gemeinsam ein Ausweichstandort erarbeitet, zusammen mit Trägern wurde auch Öffentlichkeitsarbeit hierzu realisiert.

 

Zur bezirklichen Vernetzung: Als Gemeinschaft im Bezirk gibt es den Suchtverbund mit den betreuenden Trägern und hierin auch die AG Suchtprävention. Ab Januar wird wieder das Projekt „fit für die Straße“ gezielt mit 10.-Klässlerinnen und 10.-Klässlern durchgeführt.


 
 

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