Drucksache - DS/1131/VI
Das Bezirksamt wird ersucht mit der
zuständigen Senatsverwaltung in einen fachlichen Diskurs über das Lichtenberger
Modell von Präventionsangeboten zur Stärkung junger Men-schen und ihrer
Familien einzutreten. Das Bezirksamt wird ferner ersucht
sicherzustellen, dass über die Zuweisung hinaus-gehende Ausgaben bei den Hilfen
zur Erziehung nicht zu Kürzungen bei den präventiven Angeboten der Jugendhilfe
führen. Maßnahmen zur Stärkung junger Menschen und ihrer Familien sind
fortzuführen! Das Bezirksamt
bittet die BVV Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Das Bezirksamt befindet sich mit der Senatsverwaltung für
Bildung, Wissenschaft und Forschung in einem regen Austausch über die
verschiedenen Konzepte und Möglichkeiten von präventiven Projekten im Vorfeld
von Hilfen zur Erziehung aber auch von spezifischen Ausgestaltungsformen von
Hilfen zur Erziehung. Das Ziel dieser Projekte, zur Stärkung von jungen
Menschen und ihren Familien und zugleich zu einem effizienten Umgang mit
Hauhaltsmitteln beizutragen, ist bereits in den „Leitlinien für
Familienunterstützende Hilfen“ des Jugendamts Lichtenberg aus dem Jahr 2006
fixiert. Diese Leitlinien wurden in einem intensiven öffentlichen Diskurs
entwickelt. Das Jugendamt hatte bereits 2007 den Dialog u. a. mit der
Senatsverwaltung zu den Möglichkeiten solcher präventiver Projekte gesucht, die
seinerzeit unter dem Kürzel PAZI („Präventive Angebote zur Integration
junger Menschen und ihrer Familien im Vorfeld von (formalen) Hilfen zur
Erziehung“) entwickelt wurden. In der Senatsveranstaltung „3.
Fachpolitischer Diskurs“ am 30./31.05.2006 wurde das Konzept von PAZI
öffentlich zur Diskussion gestellt. Zusätzlich wurden öffentliche
Veranstaltungen am 05.06.2007 in der Kiezspinne (veranstaltet durch die
Kiezspinne und das Jugendamt Lichtenberg) sowie am 12.09.2007 im
Abgeordnetenhaus (veranstaltet durch das Kommunalpolitische Forum e. V.) das
Konzept sowie erste Ergebnisse der Projekte erläutert. Daran haben auch
VertreterInnen der Senatsverwaltung teilgenommen. Das Jugendamt Lichtenberg tritt regelmäßig mit der für
Hilfen zur Erziehung zuständigen Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und
Forschung in fachlichen Austausch. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die
inhaltliche und bedarfsorientierte Ausgestaltung der Angebote, die von freien
Trägern der Jugendhilfe vorgehalten werden. Regelmäßig werden fachliche
Stellungnahmen zu den eingereichten Angeboten gefertigt, um die
Angebots-palette auf die Geeignetheit und Notwendigkeit der Hilfen abzustimmen.
2 Zuletzt am 11.02.2009 hat das Jugendamt Lichtenberg das
Modellprojekt KiC (Krisenintervention und Clearing) als spezifisches Modell
einer ambulanten Krisenhilfe zur Vermeidung stationärer Unterbringungen in der
Senatsverwaltung präsentiert und für die Zustimmung zu entsprechenden Verfahren
geworben. Das Jugendamt Lichtenberg ist darüber hinaus in Gremien und
Arbeitsgruppen mit Beteiligung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft
und Forschung vertreten, in denen es um Qualität von Leistungen, Erarbeitung
von fachlichen Standards und Entwicklung innovativer Ideen von Hilfen zur
Erziehung geht, und bringt auch dort die Lichtenberger Erfahrungen und Konzepte
mit ein. Zur Sicherung von Haushaltsmitteln für präventive Projekte
auch bei über die Zuweisung hinausgehenden HzE-Ausgaben hat der
Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am 03.03.2009 ein Verteilungsmodell für
Haushaltsmittel für Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Familienförderung
beschlossen, das einen Anteil in Höhe von 10 % der zur Verfügung stehenden
Haushaltsmittel für temporäre Projekte vorsieht, die durch das Jugendamt
direkt, ggf. auch unterjährig, vergeben werden sollen. Damit ist eine
haushaltsmäßige Basis zur Sicherung von präventiven Projekten, orientiert an
aktuellen sozialräumlichen Bedarfslagen sowie innovativen
fachlich-konzeptionellen Ansätzen, geschaffen. Dazu liegt auch die Zusage der
Bezirksbürgermeisterin vor, dass solche Projekte bei entsprechend vorliegenden
Begründungen auch unter den Bedingungen einer eventuellen Haushaltssperre
möglich sein werden. Dies wird sich im Entwurf des Bezirksamts für einen
Bezirkshaushaltsplan 2010/2011 widerspiegeln, letztlich obliegt die
haushaltsmäßige Sicherung der präventiven Angebote der Jugendhilfe dann der
Entscheidung der BVV über den Bezirkshaushaltsplan. Berlin, den
Emmrich Räßler-Wolff Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat |
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