Lichtenberg ist ein wichtiger Ort geschichtlicher Umbrüche: vor 1900 noch eine ländliche Gemeinde, entwickelte es sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Berliner Stadtteil mit moderner städtischer Infrastruktur, Handel und Industrie. So gut wie alle geschichtlichen Großereignisse Deutschlands haben hier ihre Spuren hinterlassen – von den Märzkämpfen 1919 über eine Unterschrift in Karlshorst, die den Zweiten Weltkrieg beendete, über das Wirken der Stasi-Zentrale bis zu Treffen der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsbewegung in der Rummelsburger Erlöserkirche.
Um sich sinnvoll und sinnstiftend mit dieser Vergangenheit auseinanderzusetzen, bedarf es auch einer Reflexion und kritischen Beobachtung der Gegenwart. Dies ist die Grundlage, um gemeinsam die Zukunft einer pluralistischen Gesellschaft zu gestalten.
Mit diesem Bewusstsein fördert das Amt für Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes die Erinnerungskultur Lichtenbergs. Neben dem Fachbereich Geschichte und Kultur setzen sich zahlreiche kommunale Einrichtungen, Museen, Gedenkstätten, freie Träger und Ehrenamtliche für einen komplexen Umgang mit historisch und kulturell bedeutsamen Themen ein, sei es in Ausstellungen, bei Vorträgen, Führungen oder Performances.
Jährlich finden wiederkehrende Veranstaltungen und Angebote statt, wie am 27. Januar zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. 2023 feiert das Bezirksamt Lichtenberg gleich mehrere lokalgeschichtliche Jubiläen: 735 Jahre urkundliche Ersterwähnung, 115 Jahre Stadtrecht und 125 Jahre Rathaus Lichtenberg. Zudem wird dieses Jahr an 90 Jahre Machtergreifung der Nationalsozialisten, 85 Jahre Reichspogromnacht, 70 Jahre Volksaufstand der DDR und 50 Jahre Wohngebiet Frankfurter Allee Süd erinnert.
Die Kultur- und Erinnerungsorte sowie die große Vielfalt an Angeboten im Bezirk macht digitale und interaktive Kulturkarte Lichtenberg macht sichtbar – schauen Sie rein!