Am 26. April wird weltweit der Tag der Lesbischen* Sichtbarkeit gefeiert.
Lesbisches* Leben ist in der Gesellschaft unterrepräsentiert, übersexualisiert und politisiert. Anliegen und Bedarfe treten dabei in den Hintergrund. Lesbische* Sichtbarkeit ist jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – inklusive Förderung und Anerkennung lesbischen* Lebens.
„Auch das Bild der Regenbogenhauptstadt ist noch immer cis-männlich geprägt. Dabei blickt die Community auf eine lange lesbisch* geprägte Geschichte in Berlin zurück – eine Geschichte, die gehört und erzählt zu werden muss. Daher beschäftigen wir uns dieses Jahr insbesondere mit lesbischer* Sichtbarkeit im Regenbogenkiez.“, so Gleichstellungsbeauftragte von Tempelhof-Schöneberg Julia Selge.
In den Folgeveranstaltungen wollen wir den Facetten queerer Frauen, Lesben*, intersexuellen, nicht-binären, trans und agender Menschen (FLINTA*) besondere Aufmerksamkeit schenken. „All diese Identitäten sind struktureller Diskriminierung in einem patriarchalen System ausgesetzt.
Doch die Erfahrungen innerhalb der FLINTA* Community sind nicht homogen – sie spiegeln eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensrealitäten in Berlin wider“, so Diversity- und Queerbeauftragte Sabine Pöhl.
Diese Reihe unter der Schirmherrschaft der Ansprechperson Queeres Berlin gibt uns die Gelegenheit, die Diversität innerhalb der lesbischen* Community zu zelebrieren und gleichzeitig auf die Diskriminierungen hinzuweisen, mit denen Frauen* liebende Menschen noch immer täglich kämpfen.
Veranstaltungskalender
Alle Veranstaltungen sind kostenlos, keine Anmeldung erforderlich.
28. März 2025, ab 19 Uhr
L*Ost DDR-Archiv-Talk Sammlung GrauZone (Robert-Havemann-Gesellschaft) und Spinnboden im Ost-West-Dialog
Das GrauZone Archiv (heute im Bestand der Robert-Havemann-Gesellschaft) wie auch das Spinnboden Lesbenarchiv sind aus den alternativen Lesbenbewegungen entstanden, beide in Berlin: das GrauZone Archiv in Ostberlin, das Spinnboden Lesbenarchiv in Westberlin. Mit unserer Veranstaltung wollten wir die Arbeit und Leistung der Aktivist*innen in ihrer Bedeutsamkeit würdigen, ihre unterschiedlichen Wege sichtbar werden lassen. Darüber hinaus sollen beide Archive in ihrer aktuellen Arbeit und ihren Beständen vorgestellt werden.
25. April 2025 18-20 Uhr
Kiezspaziergang mit FRAUENTOUREN durch den Regenbogenkiez mit Schwerpunkt “Lesbische** *Sichtbarkeit”
Die Ansprechperson Queeres Berlin Alfonso Pantisano eröffnet die Veranstaltungsreihe. Im Anschluss des Spaziergangs findet ab 20 Uhr in der BÈGINE ein get together mit dem Schwerpunkt „Öffnung von FLINTA* Räumen“ statt. Als Gesprächspartner:innen sind die Queerbeauftragten von Lichtenberg, Sabine Pöhl und Pankow, Jenny Blum mit dabei.
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Treffpunkt: U-Bahnhof Nollendorfplatz – Ausgang Richtung Maaßenstraße – vor dem Homo-Denkmal.
26. April 2025 11:00 bis 15:15 Uhr
Workshop: Geschlechtervielfalt in lesbischen Räumen
- Ort: wird bei Anmeldung bekannt gegeben
- LesLeFam e.V. – Informationen unter: https://leslefam.de
20. Mai 2025, 19:00 Uhr
Erinnern, Verändern, Verbinden. Zeitzeug*innen im Gespräch über 100 Jahre aus Berlins Bi+ Geschichte.
2022 erforschte BiBerlin e.V. erstmals die neuere Bi+ Geschichte in Berlin. Im Rahmen des Berliner Queer History Month stellt die Fachstelle Bi+ im Gespräch mit Zeitzeug*innen die Zusammenhänge und wichtigsten Ereignisse der letzten 100 Jahre vor.
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Treffpunkt: Zentrum für Demokratie, Michael-Brückner-Straße 1/ Spreestraße, 12439 Berlin
September 2025 – Weitere Infos folgen zeitnah!
Kiezspaziergang mit Sonntagsclub e.V. im Prenzlauer Berg mit Schwerpunkt “Bi+sexuelle Sichtbarkeit”
Im Monat der bis+sexuellen Sichtbarkeit lädt der Sonntagsclub e.V. zum Spaziergang zu lesbischen* und bi+sexuellen Begegnungsorten im Prenzlauer Berg ein. Seit 1988 war der Sonntags-Club für den Gesprächskreis Bisexualität ein fester Treffpunkt und ist bis heute ein Veranstaltungs-, Informations- und Beratungszentrum für Lesben*, Schwule, Bi+sexuelle, trans*, inter* und nicht-binäre Menschen.
13. November 2025, ab 19 Uhr
Lesbische Spurensuche in Köpenick – Verborgene Geschichten queerer Verfolgung im Nationalsozialismus
Aufgewachsen in der NS-Diktatur, lebte Charlotte von Mahlsdorf später in der DDR offen ihre geschlechtliche Identität. Während einer Tramfahrt beobachtetet sie die Zerstörung des Novemberpogroms 1938 zwischen Mahlsdorf und Köpenick. Kein anderer Zeitzeug*innenbericht beschreibt so eindrücklich den Terror des NS-Regimes aus einer queeren Perspektive: Ihre Biografie gibt Hinweise auf lesbisches* Leben in Köpenick. Eine Spurensuche.
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Treffpunkt: Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick, Michael-Brückner-Str. 1/ Spreestraße, 12439 Berlin (S-Bahnhof Schöneweide)
Zum Begriff Lesbe (mit Sternchen)
Aus klarstellenden Gründen wird bei dem Begriff Lesbe* der sogenannte Gender-Star (Sternchen) verwendet, um Mehrfachzugehörigkeiten, Abweichungen sowie unterschiedliche Haltungen gegenüber dem Begriff „Lesbe“ noch deutlicher sichtbar zu machen. Dies dient auch der Herstellung von intersektionalen Sichtbarkeiten, zum Beispiel hinsichtlich Beeinträchtigungen, Trans*hintergründen, von Rassismus Betroffenen, ethnischer Herkunft, sozialem Status, Religion, Alter etc.
Bi+Sexualität (mit Plus)
Das Plus verweist wie das Sternchen ebenfalls auf Mehrfachzugehörigkeiten.
Das Programm der Veranstaltungsreihe wurde durch die Kooperation der bezirklichen Gleichstellungs- und Queerbeauftragten in Zusammenarbeit mit FRAUENTOUREN, LesLeFam e.V., Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick, Spinnboden Lesbenarchiv & Bibliothek e.V., BÈGINE – Treffpunkt und Kultur für Frauen e.V. sowie dem Sonntagsclub e.V. gestaltet. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an das Gleichstellungsbüro Treptow-Köpenick.