Queer

Bunte Luftballons

Noch immer werden Menschen aus der LSBTIQ*-Community Opfer von Gewalttaten, Hass, Ausgrenzung und Hetze. Auch wenn in den letzten Jahren viel für die Gleichstellung von Gleichgeschlechtlichen Lebensweisen gegenüber dem herkömmlichen Familienbild in Deutschland getan wurde, so besteht immer noch gesetzgeberischer und gesellschaftspolitischer Handlungsbedarf. Das betrifft z. B. die Änderung des Artikel 3 des Grundgesetzes durch die Übernahme der gesetzlichen Regelung aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Das AGG benennt die Benachteiligung auf Grund der sexuellen Identität als eine Form der Diskriminierung. Aber auch die Gleichstellung von Lebenspartnerschaften bei der Adoption von Kindern oder die Beschränkung der Anwendung des § 45b Personenstandsgesetz auf Inter* Personen sind aktuelle Themen. Dies gilt ebenso für das Ringen der gesellschaftlichen Anerkennung der LSBTIQ*-Community. Für einen respektvollen Umgang am Arbeitsplatz und gegen Diskriminierung und Anfeindungen im Alltag. Ziel ist es in Lichtenberg, mit einer direkten Ansprache und Einbindung der LSBTIQ*-Community auch das bezirkliche Gemeinwesen zu stärken. Mit der Ansiedlung einer Anlaufstelle für Regenbogenfamilien des Trägers LesbenLebenFamilien e. V. (LesLeFam) ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelungen. Andere Angebote sollen in Zusammenarbeit mit Interessierten und Partner*innen der LSBTIQ*-Community entstehen.

Erklärungen zum Begriff "Queer"

Queer-was heißt das?

Der Begriff “queer” stammt aus dem Englischen und bezeichnet Menschen, Dinge und Handlungen, die in irgendeiner Form von der Norm abweichen, schräg oder seltsam sind. Früher als Schimpfwort gebraucht, hat “queer” heute auch im englischen Sprachraum, eine positive Bedeutung erlangt, im Sinne einer von der Heteronormativität abweichenden Lebenseinstellung. “Queer” wird daher auch in zunehmenden Maße als Sammelbegriff für ´die Abkürzung LSBTIQ* (lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich und queer) verwendet. Queer ist auch das Q in LGBTQ* und hat damit eine verallgemeinernde und eine spezielle Bedeutung für die Queerbewegung.

LSBTIQ*- wofür steht diese Buchstabenkombination?

Die Abkürzung steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich und queer. Das * steht für die Vielfalt in den Zugehörigkeitsgruppen und ist der Versuch, niemanden darin auszuschließen.

Im Jahr 2020 wurde die Bezeichnung “Queer” auch in den Duden aufgenommen!

Mit dem Beschluss der Initiative für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt (IgsV) durch das Berliner Abgeordnetenhaus wurden 2019 die Grundlagen für das Aufgabengebiet einer/eines Beauftragten für Chancengleichheit von Menschen mit vielfältiger sexueller und geschlechtlicher Orientierung (Queer) geschaffen.

IGSV – Handlungsfelder:

  • Diskriminierung, Gewalt und vorurteilsmotivierte Kriminalität bekämpfen
  • Erkenntnisgrundlagen verbessern
  • LSBTI-Geflüchtete schützen
  • Geschichtsdokumentation und -bildung stärken
  • Vielfalt in der Vielfalt – Pflege, Alter, Leben mit Behinderung und psychischen Beeinträchtigungen
  • Bildung, Aufklärung und Jugend- und Familienarbeit stärken
  • Wandel der Verwaltungen vorantreiben
  • Dialog fördern, Sichtbarkeit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt erhöhen
  • Gleiche Rechte für LSBTI – die rechtliche Gleichstellung bundesweit.

Aufruf zur Mitarbeit im Queer-Beirat

Für die laufende Wahlperiode sucht das Bezirksamt Lichtenberg bis zum 15. September 2023 interessierte Lichtenbergerinnen und Lichtenberger, die ehrenamtlich im bezirklichen Queer-Beirat mitarbeiten möchten.

Der erste Lichtenberger Queer-Beirat wird ein überparteiliches Gremium, das die Interessen und Belange von LSBTIQ* im Bezirk als praxiskundige und kompetente Beratungseinrichtung vertritt und fördert. Durch seine Arbeit soll der Beirat zur Stärkung der Akzeptanz und Sichtbarkeit von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten im Bezirk beitragen und somit Lichtenberg als Ort der Vielfalt weiterentwickeln.

Bezirksbürgermeister Mathias Schaefer (CDU): „Die Vielfältigkeit Lichtenbergs zeigt sich auch in den unterschiedlichen Möglichkeiten, sich zu beteiligen und das Zusammenleben in unserem Bezirk zu aktiv zu gestalten. Der Queer-Beirat wird für die Bedürfnisse der queeren Gemeinschaft im Bezirk sensibilisieren, sie im Alltag sichtbarer machen und die Selbstverständlichkeit von Vielfalt verstetigen – ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Der Lichtenberger Queer-Beirat wird unter anderem das Bezirksamt hinsichtlich der Belange von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identitäten beraten und die verschiedenen bezirklichen Akteur*innen vernetzen.

Interessierte müssen mindestens 18 Jahre alt und bereit sein, sich aktiv für die Gestaltung der bezirklichen Queer-Belange im Sinne der Aufgabenstellung zu engagieren.

Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15. September 2023, das ausgefüllte Formular muss ausgefüllt an die Diversity- und Queerbeauftragte, Sabine Pöhl, geschickt werden.
  • Bezirksamtsvorlage 043/2023 - Bildung eines Queer-Beirates beim Bezirksamt Lichtenberg von Berlin

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  • Anlage zur Bezirksamtsvorlage 043/2023 - Bildung eines Queer-Beirates beim Bezirksamt Lichtenberg

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Veranstaltungen

Flaggenhissung zum Internationalen Tag der Bisexualität

Anlässlich des Internationalen Tags der Bisexualität am Sonnabend, 23. September 2023 hisste das Bezirksamt Lichtenberg gemeinsam mit dem Verein BiBerlin und Mitgliedern des Bezirksamtes am Vortag die Flagge der Bisexualität vor dem Rathaus Lichtenberg. Die „Bi Flag“ wurde 1988 von Michael Page entworfen. Der pinke Streifen steht für die gleichgeschlechtliche Liebe, der blaue für die Liebe zu einem anderen Geschlecht und der lila Streifen in der Mitte steht für die Liebe zu einem Menschen – egal wo sich dieser auf dem Geschlechterspektrum befindet.

Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU): „Gemeinsam mit dem Verein BiBerlin e.V. wollen wir als Bezirksamt vor dem Lichtenberger Rathaus mit der Flagge der Bisexualität auf das ‚B‘ in der Abkürzung LSBTI aufmerksam machen. Bisexualität ist mehr als eine Phase im Leben vieler Menschen. Die Sichtbarkeit von Vielfalt im Bezirk und das konsequente Eintreten gegen Ausgrenzung und Diskriminierung für uns als weltoffener Bezirk ist selbstverständlich.“

Hintergrund:

Der 23. September wird seit 1999 international als Tag der Bisexualität begangen. Die Initiative für den Tag der Bisexualität geht auf die US-amerikanischen Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler Wendy Curry, Michael Page und Gigi Raven Wilbur zurück.

Bisexualität ist die drittgrößte Form der sexuellen Orientierung neben der Heterosexualität und der Homosexualität. Als Bisexualität bezeichnet man die Orientierung oder Neigung, sich emotional, sexuell oder romantisch zu Menschen beider Geschlechter hingezogen zu fühlen. Bisexuelle führen dementsprechend partnerschaftliche Beziehungen mit Frauen oder Männern.

  • Grußwort von Christopher Schreiber, Geschäftsführer Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD), zum Tag der Bi-Sexualität

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Bilder zur Fahnenhissung zum Tag der Bi-Sexualität am 22. September 2023

Gruppenbild zur Fahnenhissung am Tag der Bi-Sexualität am 22. September 2023

Diversity- und Queerbeauftragte, Sabine Pöhl, und Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90 / Die Grünen) halten die beiden Fahnen.

Aktuelles

Interessenbekundungsverfahren für queeres Beratungszentrum

Das Bezirksamt hat ein Interessenbekundungsverfahren für ein queeres Beratungszentrum in Lichtenberg gestartet. Gesucht wird ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe, der selbst ein solches Projekt betreiben und zugleich einen Verbund mit weiteren Angeboten für queere Personen in bestehenden Einrichtungen in Lichtenberg bilden möchte.

Das Vorhaben geht auf einen entsprechenden Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zurück. Das Bezirksamt hat für die Jahre 2024 und 2025 jeweils 200.000 € dafür bereitgestellt. Informationen gibt es unter https://www.berlin.de/ba-lichtenberg/aktuelles/ausschreibungen/interessenbekundungsverfahren/artikel.1426206.php

Transgender Day of Visibility 2024

Das Bezirksamt Lichtenberg lädt alle interessierten Menschen aus Lichtenberg ein, am Mittwoch, 27. März 2024 um 10.00 Uhr gemeinsam die Transgender-Fahne vor dem Rathaus Lichtenberg zu hissen. Anlass ist der internationale Transgender-Tag der Sichtbarkeit, der am 31. März 2024 begangen wird.

Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU): „Wir würdigen mit dem Hissen der Fahne den Kampf von trans* und gendernonkonformen Menschen für mehr Selbstbestimmung und gesellschaftliche Akzeptanz. Sie sind in den letzten Jahren besonders in das Kreuzfeuer der Kulturkämpfe nicht nur hierzulande geraten und verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Ich möchte den hier in Lichtenberg angesiedelten Initativen meinen Dank aussprechen. Sie machen trans* Menschen nicht nur am Transgender Visibility Day sichtbar.“

Derzeit wird im Deutschen Bundestag das „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)“ beraten. Das Gesetz würde unter anderem das psychiatrische oder sexuelmedizinische Gutachten abschaffen, das derzeit von trans* Menschen vorgelegt werden muss, um ihren Vornamen ändern oder eine Geschlechtsanpassung vornehmen zu können.

Das Bündnis trans*queer Lichtenberg lädt am 11. April 2024, 18.00 Uhr in die Hagenstraße 57, 10365 Berlin zu einem Austauschtreffen ein.

Lichtenberger „Queere Aktionswoche“ 2024

Zum zweiten mal veranstaltet der Bezirk Lichtenberg von Sonnabend, 22. bis Sonntag, 30. Juni 2024 die „Lichtenberger Queere Aktionswoche 2024“ als Zeichen gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Das Bezirksamt ruft die queere Community, Vereine und Einzelakteure auf, diese Aktionswoche gemeinsam zu gestalten.

Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU): „Mit der ‚Queeren Aktionswoche‘ legt der Bezirk einen weiteren Fokus auf das Zusammenleben im Bezirk – zwischen den verschiedenen Generationen, Weltanschauungen oder eben auch Communities. Ziel unserer Aktionswoche ist es, sich gegen wachsende Diskriminierung und Gewalt gegenüber LSBTIQ*-Menschen zu positionieren und für einen bunten, familienfreundlichen und lebenswerten Bezirk einzusetzen, in welchem Menschen offen füreinander einstehen. Darüber hinaus hat das Bezirksamt Lichtenberg das Ziel, noch innerhalb der laufenden Wahlperiode einen queeren Aktions- und Maßnahmenplan zu erarbeiten.“

Das Anmeldeformular ist unter https://www.berlin.de/ba-lichtenberg/politik-und-verwaltung/beauftragte/diversity/anmeldung_queere_woche_2024_rosa.pdf zu finden. Anmeldeschluss für die Anmeldung zur „Queeren Woche 2024“ ist am Freitag, 22. März 2024. Alle Projekte und Veranstaltungen werden in einer Übersicht zusammengefasst und über die Kanäle des Bezirksamtes beworben. Eine Kostenübernahme für Projekte ist leider nicht möglich.

  • Anmeldeformular Lichtenberger Queere Woche 2024

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Interview-Partner*innen zum Thema Gewalt gegen Bi+ Personen gesucht

Gefördert durch die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung führt CAMINO seit 2019 das Berliner „Monitoring homo- und transphobe Gewalt“ durch. Ziel des Monitorings ist die Weiterentwicklung des Schutzes von LSBTI*-Personen vor vorurteilsmotivierter Gewalt. Das Monitoring soll die Erfassung, Dokumentation und Prävention von Hasskriminalität gegen LSBTI* in Berlin verbessern.

Schwerpunkt der kommenden Ausgabe des Monitorings ist “Gewalt gegen Bi+ Personen”. Eine hierzu durchgeführte Studie umfasst Einzel- und Gruppeninterviews sowie Workshops spezifisch zu Gewalterfahrungen von Bi+ Personen, um Betroffenenperspektiven darzustellen, das Wissen zum Umfang von und Umgang mit Bi+ feindlicher Gewalt in Berlin zu verbessern und Möglichkeiten der Prävention zu erarbeiten.

Queere Stadtteilkarte für Lichtenberg erschienen

Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ hat der Verein „Sonay soziales Leben e.V.“ gemeinsam mit dem Bezirksamt Lichtenberg und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt eine Queere Stadtteilkarte für Lichtenberg erstellt. Sie listet elf Initiativen aus dem Bezirk auf, die Angebote für queere Personen bereitstellen. Mit Unterstützung der Lichtenberger Diversity- und Queerbeauftragten ist eine Stadtteilkarte entstanden, die über die verschiedenen Angebote und Standorte informiert.

  • Queere Stadtteilkarte Lichtenberg

    Die Datei ist nicht barrierefrei.

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Vergabe des zweiten Queer Preises Lichtenberg

Am 11. Oktober 2023 wurde der 2. Queer Preis Lichtenberg an Burghart Tuchel von der ZIK- Zuhause im Kiez gGmbH Berlin vergeben. Er ist im „Betreuten Einzelwohnen“ am Standort Wartenberger Straße in Lichtenberg tätig. Herr Tuchel identifiziert sich selbst als „queer“. In der Laudatio wurde darauf eingegangen, dass sich Herr Tuchel innerhalb der ZIK gGmbH stark engagiert und sich u.a. in der Arbeitsgemeinschaft „Diversity“ aktiv einbringt. Diese beschäftigt sich u. a. mit Diskriminierungsvorfällen, auch seitens der Behörden und aufarbeitet diese auf. Herr Tuchel hat in seiner Betreuungsarbeit außerdem bereits mehrere Menschen auf dem Weg der Geschlechtsangleichung begleitet. Auch privat ist er sehr engagiert und in der queeren Szene als Drag Queen „Sharleen Voyage“ bekannt. Im Rahmen des Festakts wurden auch Partner:innen vorgestellt und geehrt, die das Aufgabengebiet der Diversity- und Queerbeauftragten maßgeblich in den letzten drei Jahren unterstützt haben. Dazu gehören:
  • Britta Brauckhoff (Geschäftsführerin des Vereins für aktive Vielfalt)
  • Dr. Christiane Droste (up 19)
  • Sabine Facklam (Catering)
  • Frau Ute Hiller (Deutsche Aids-Stiftung)
  • Fernando Huerta (Mobiles Kino)
  • Anne Kranz-Mogel (Grafik-Design)
  • Orlando Wetzel (LSBTIQ*-Ansprechperson bei Polizeiabschnitt 31, in Neu-Hohenschönhausen).
    Für Musik und gute Laune sorgten der Transphonix Berlin e.V. Wir sagen Danke.
    Der Queer-Preis Lichtenberg wird auch im nächsten Jahr anlässlich des „Coming Out Day 2024“ vergeben.

Vorschläge können bis zum 31. Juli 2024 an das Bezirksamt Lichtenberg eingereicht werden.

von links nach rechts: Bezirksbürgermeister Martin Schaefer, Bezirksstadträtin und stellv. Bezirksbürgermeisterin Camilla Schuler, Diversity- und Queerbeauftragte Sabine Pöhl, Burghart Tuchel und die BVV-Verordnete Kerstin Zimmer

Danksagungen für die Zusammenarbeit und Unterstützung der Diversity- und Queerbeauftragten, Sabine Pöhl.

Die Band Transphonix bei der Verleihung des zweiten Queer Preises Lichtenberg im Kulturhaus Karlshorst.

Transgender Gesundheitsforschung an der Charité

Die XCVD-Studie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin unter der Leitung von Dr. Sofia Forslund ist gestartet. Eine Kohortenstudie, welche den Einfluss von Geschlechtshormonen auf das Darmmikrobiom, das Immunsystem und die mögliche Entwicklung kardiovaskulärer Risikofaktoren in einer Transgender-Kohorte in der Transition untersuchen soll. Für diese Studie werden derzeit Personen zwischen 18 und 50 Jahren gesucht, die eine geschlechtsangleichende Hormontherapie (HRT) planen, aber noch nicht begonnen haben. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, wenden Sie sich direkt an das Studienteam (siehe Flyer).

Regenbogenfamilienzentrum Lichtenberg veröffentlicht Arbeitsmaterialien für Fachkräfte

Das Regenbogenfamilienzentrum Lichtenberg unter der Trägerschaft von Lesben Leben Familie (LesLeFam) e.V. veröffentlichte kürzlich die Handreichung „(Familien-)Vielfalt gemeinsam gestalten. Ein Manual zu queeren Familienformen für pädagogische Fachkräfte und Interessierte“.
Das Manuel schrieb Michaela Herbertz-Floßdorf (mundwerk-training.de).

Die Broschüre liegt als Druckversion zur Abholung im Treffpunkt LesLeFam in der Dolgenseestraße 21 in 10319 Berlin bereit. Eine Spende wird gerne entgegen genommen. Gegen eine Versandgebühr von 2€ pro Exemplar als Spende kann die Handreichung über leslefam.de/ postalisch bestellt werden. Darüber hinaus sind die digitale Version, seine Materialien und seine separierte Glossarfassung auf der Homepage zum Download verfügbar.

Weitere Infos finden Sie in der Pressemitteilung vom Verein.

Skulptur von Themis, Femida oder Gerechtigkeit Göttin auf strahlend blauem Himmel

Erste Berliner Anwaltspraxis für Frauen und queere Personen

Katja Dunkel und Rebecca Richter vertreten Frauen und queere Menschen. In einem Tagesspiegel-Interview sprechen sie über ihre Kanzlei.

Workshops zu den Themen: LSBTIQ*/Pflege

Toller Erfolg für Zwei-Mütter-Familien beim OLG Celle

Das Oberlandesgericht Celle hält es für verfassungswidrig, dass bei Zwei-Mütter-Familien nicht automatisch beide Ehepartner als Mütter in die Geburtsurkunde eingetragen werden. Es wird nun das Verfahren dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zur Entscheidung dieser verfassungsrechtlichen Frage vorlegen.

Dazu erklärt Gabriela Lünsmann, Mitglied im Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
“Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Celle ist ein wichtiger und toller Erfolg für die Anerkennung von Zwei-Mütter-Familien. Statt nun auf das Urteil aus Karlsruhe zu warten, fordert der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) die Bundesregierung dazu auf, die lang versprochene und notwendige Reform im Abstammungsrecht noch in dieser Legislatur auf den Weg zu bringen. Seit vielen Jahren warten Regenbogenfamilien auf eine rechtliche Gleichstellung und Verbesserung. Die jetzige Diskriminierung von Regenbogenfamilien im Abstammungs- und Familienrecht geht zu Lasten der Versorgung und Absicherung der Kinder, die dort aufwachsen.”

Erstes Regenbogenfamilienzentrum in Lichtenberg

Das erste Regenbogenfamilienzentrum im Bezirk Lichtenberg hat am Montag, 1. März 2021 die Arbeit aufgenommen. Träger der Einrichtung ist der Verein „Lesben Leben Familie (LesLeFam) e.V.“ mit Sitz in der Dolgenseestraße 21 in Friedrichsfelde.

Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) hat sich für das Zentrum stark gemacht: „Ich bin sehr glücklich, dass wir das erste Regenbogenfamilienzentrum in Lichtenberg fördern können. Da der Senat leider keine Fördergelder zur Verfügung gestellt hat, gehen wir selbst in die Finanzierung. Es lohnt sich, denn Lichtenberg ist ein Ort, an dem sich alle wohlfühlen sollen – frei von Diskriminierung. Wir sind der erste Bezirk in Berlin, der ein Regenbogenfamilienzentrum aus bezirklichen Mitteln finanziert.“

Constanze Körner, geschäftsführende Leiterin des Familienzentrums: „Der Weg zur Familiengründung ist für Regenbogenfamilien selten leicht, denn die rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen sind kompliziert und von Diskriminierungen geprägt. Ein Zentrum speziell für Regenbogenfamilien kann auf den besonderen Beratungsbedarf eingehen und Vernetzungsangebote bereithalten.“

Menschliche Silhouetten in den Farben des Regenbogens

AG Queer

Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift 'Hilfe und Beratung'

Übersicht aller Hilfs- und Beratungsangebote