In den letzten Jahren wurden zunehmend Großkiefern als Gestaltungselement gepflanzt. Die Verwendung von Großkiefern im Stadtgrün ist nicht unproblematisch, da sie besonders während der ersten Standjahre durch den Befall mit Borkenkäfern gefährdet sind und absterben können. Vor allem Neupflanzungen in der Nähe von Altbäumen und in Waldrandlagen sind häufig von einem Befall betroffen. Ebenso hat der Witterungsverlauf der letzten Jahre die Entwicklung von Borkenkäfern äußerst begünstigt. Sie treten in bzw. nach warmen / heißen Trockenphasen/-jahren bevorzugt auf.
Tierische Schaderreger: Großer Waldgärtner
Weitere Informationen
-
Merkblatt Stammschädlinge
PDF-Dokument (1.2 MB)
Lebensweise
-
Lebenszyklus der Großen Waldgärtner
PDF-Dokument (381.6 kB)
Großer Waldgärtner – Tomicus piniperda
-
Vorkommen:
Kiefer
-
Überwinterung:
als Käfer in der Bodenstreu oder in der Borke in Überwinterungsgängen
-
Flugzeit (1. Generation):
Ende März/Anfang April bis in den Mai, Flugbeginn ab einer Durchschnittstemperatur von ca. 10 °C am Tag
-
Eiablage:
- Käfer bohren sich in den Stamm
- Begattung in der Rammelkammer
- Eiablage rechts u. links des Ganges in Einischen
-
Larvenfraß:
- unter der Rinde – typisches Brutbild
- ca. 50 bis 80 Larvengänge pro Muttergang
-
Verpuppung:
- am Ende der Larvengänge
- Puppenwiegen in der Rinde
-
Ausbohrlöcher:
Jungkäfer fressen sich durch die Rinde
-
Reifungsfraß:
- im Mark junger Triebe
- Mitte Juni bis Juli in den Kronen
- August bis September (Geschwisterbruten)
-
Entwicklungsdauer:
7 bis 9 Wochen, je nach Witterung
-
Regenerationsfraß der Altkäfer:
Ende Mai an ein- u. zweijährigen Trieben “Absprünge”
-
Geschwisterbruten:
bei ca. 60% der Weibchen möglich ca. 8-10 Wochen nach der Flugzeit / 1. Eiablage der überwinternden Käfer
-
Generationen:
eine Generation im Jahr

Flugverlauf der Waldgärtner 2020
Bild: Pflanzenschutzamt Berlin
Flugverlauf
Am Standort Köpenick, der stark von Kiefern geprägt ist, begann der Flug des Großen Waldgärtners in diesem Jahr, witterungsbeding relativ spät erst Mitte April. Weiterhin ist deutlich sichtbar, wie sich die kalten Nächte zum Zeitpunkt der Eisheiligen ausgewirkt haben. Die hohen Fangzahlen entsprechen dem Befallsgeschehen an den Kiefern, die unter den drei trockenen Jahren 2018 bis 2020 stark gelitten haben. Auch für 2021 ist mit einem starken Auftreten der Kiefernborkenkäfer zu rechnen.
Pflanzenschutzamt Berlin
- Fax: (030) 700006-255
- E-Mail an das Pflanzenschutzamt Berlin