Misteln (Viscum sp.) entwickeln sich als wärme- und lichtliebende Pflanzen bevorzugt im oberen Kronendrittel der Bäume. Dort sind die Lichtverhältnisse für die Keimung der Samen am günstigsten. Die Samen werden von Vögeln gefressen und anschließend ausgeschieden, so dass die “Schlafbäume” der Vögel häufig einen verstärkten Mistelansatz aufweisen. Ein starker Befall mit Misteln kann zu Absterbeerscheinungen und zur Vergreisung von Bäumen führen. Besonders betroffen sind Bäume, die standortbedingt bereits unter Stress (Trockenheit, starke Besonnung etc.) zu leiden haben.
Das Pflanzenschutzamt Berlin verfolgt im Rahmen des Schaderregermonitorings seit über 20 Jahren das Auftreten von Misteln an Stadtbäumen. Während zu Beginn des Monitorings an dem Standort Schützallee und angrenzenden Straßen, u.a. Riemeisterstr., Herthastr. in Berlin-Zehlendorf eine langsame Zunahme an Mistelbesatz feststellbar war, war ab 2008 ein deutlicher Anstieg von mistelbesetzten Bäumen auffällig. Zudem zeichnete sich auch eine starke Zunahme an Mistelbesatz innerhalb eines Baumes ab.