Borkenkäfer, wie der Kupferstecher, treten allgegenwärtig auf und befallen vordergründig kranke, geschwächte und gestresste Bäume und Gehölze. Sind die äußeren Bedingungen für diese Arten günstig, so treten sie verstärkt auf. Wärme und Trockenheit begünstigen die Entwicklung der Käfer. Gleichermaßen führen die Veränderungen im Witterungsverlauf, die häufigen Trockenperioden, gepaart mit hohen Temperaturen und ausgiebigem Sonnenschein zu verstärktem Stress der Wirtsbäume, die somit als Brutbäume für die Käfer attraktiv werden.
Tierische Schaderreger: Kupferstecher
Lebensweise
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Lebenszyklus der Kupferstecher
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Kupferstecher – Pityógenes chalcógraphus
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Vorkommen:
Fichte, Kiefer, Weymouthkiefern, Lärchen, Douglasie, Tanne, Wacholder
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Schwarm:
April/Mai und Juli/August an sonnigen Tagen
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Paarung:
das Männchen bohrt sich in die Rinde ein und fertigt die Rammelkammer
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Brutbild:
3- bis 6-armiger Sterngang, je nach Anzahl der begatteten Weibchen
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Larvenschlupf:
einige Tage nach der Eiablage
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Larvenfraß:
kurze, nah beieinander liegende Gänge
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Verpuppung:
am Ende der Larvengänge in der Rinde
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Reifungsfraß:
Jungkäfer
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Regenerationsfraß:
der Weibchen nach der ersten Eiablage
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Generation:
doppelt, je nach Witterung auch Geschwisterbruten
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Symptome:
Austreten von Harz, feines braunes Bohrmehl, feine Bohrlöcher, Spechteinschläge, Verfärben und Schütterwerden der Krone, Rötung der Nadeln, bei älteren Bäumen nur im Kronenraum an stärkeren Ästen
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Schaden:
teilweises oder ganzes Absterben des Wirtsbaumes

Auftreten des Kupferstechers in Berlin 2004 bis 2022 (Mittelwert pro Falle)
Bild: Pflanzenschutzamt Berlin
Nachdem im Jahr 2020 die höchste Anzahl gefangener Kupferstecher (5676) festgesellt wurde, betrug die Anzahl 2022 mit 1850 Kupferstechern knapp ein Drittel. Im Vergleich der Jahre 2004 bis 2022 liegt der Befall an zehnter Stelle auf einem mittleren Niveau. Der bislang niedrigste Wert wurde im Jahr 2015 (464 Kupferstecher) ermittelt. Beim Vergleich des unterschiedlich starken Auftretens des Kupferstechers mit dem Witterungsverlauf des jeweiligen Jahres scheint auf ein eher sehr trockenes Jahr eines mit einem stärkeren Flug der Kupferstecher zu folgen.

Flugverlauf des Kupferstechers im Berliner Stadtgebiet 2022 im Vergleich zum mittleren Flugverlauf
Bild: Pflanzenschutzamt Berlin
Flugverlauf 2022
Einige wenige Käfer wurden zwar schon von Mittel April bis Anfang Mai gefangen, jedoch setzte der erste starke Schwarmflug erst Mitte Mai mit dem Ansteigen der Temperaturen ein. Kupferstecher sind, wie alle Borkenkäfer, wärmeliebend. In eher kühlen Phasen, besonders auch nachts, geht ihre Schwarmaktivität etwas zurück bzw. verläuft auf einem niedrigen Niveau.
Weiterhin ist ein sehr hohes Potential an Kupferstechern im Stadtgebiet vorhanden und mit entsprechenden Schädigungen und Ausfallerscheinungen an Gehölzen ist zu rechnen. Vorbeugend ist auf eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung der Gehölze zu achten.

Flugverlauf des Kupferstechers 2022 in Berlin-Britz im Vergleich zum mittleren Flugverlauf (2004 bis 2022)
Bild: Pflanzenschutzamt Berlin
Der Flug des Kupferstechers ist neben der Witterung hängt auch immer sehr stark vom jeweiligen Standort ab. In Berlin-Britz, dem Standort des Pflanzenschutzamtes, zeigte sich der Flughöhepunkt im Vergleich zum mittleren Flugverlauf ca. 4 Wochen früher. Deutlich sichtbar ist der Übergang von der ersten zur zweiten Generation Mitte Juni. Der Flug der zweiten Generation Ende Juni / Anfang Juli mit einen starken Anstieg der Schwarmaktivitäten Anfang Mitte August.

Flugverlauf des Kupferstechers 2022 in Berlin Eichkamp im Vergleich zum mittleren Flugverlauf (2004 bis 2022)
Bild: Pflanzenschutzamt Berlin

Flugverlauf des Kupferstechers 2022 in Berlin Frohnau im Vergleich zum mittleren Flugverlauf (2004 bis 2022)
Bild: Pflanzenschutzamt Berlin
Pflanzenschutzamt Berlin
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- E-Mail an das Pflanzenschutzamt Berlin