Der Pflaumenwickler ist ein bedeutender Schädling an der Pflaume, da er nicht nur durch das Anstechen der Frucht und die nachfolgende Fraßtätigkeit der Larven schädigt, sondern so auch Eintrittspforten für andere Schaderreger, wie u.a. Monilia Fruchtfäule schafft.
Geeignete Gegenmaßnahmen sind nur erfolgreich, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Dazu gilt es, die Flugzeiten des Schmetterlings zu ermitteln. Die Überwachung des Flugverlaufes erfolgt seit 2005 mit Hilfe von Pheromonfallen in Gärten an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet. Der Einfluss der jeweiligen Witterung im Flugzeitraum ist für ein mehr oder weniger starkes Auftreten des Wicklers und somit für die Schädigungen der Früchte verantwortlich.
Tierische Schaderreger: Pflaumenwickler / Obstmade
Auftreten des Pflaumenwicklers (2005 bis 2024)

Jahreszyklus des Pflaumenwicklers 2024 im Vergleich mit dem Mittelwert
Bild: Pflanzenschutzamt Berlin
Flugverlauf
Im Vergleich mit dem mittleren Flugverlauf begann der Schwarm der Pflaumenwickler aufgrund der kühlen Temperaturen gegen Ende April relativ schleppend. Der erste Flughöhepunkt wurde Mitte Mai erreicht, um dann Mitte Juni fast zum Erliegen zu kommen. Anfang Juli wurde dann der Flughöhepunkt der zweiten Generation erreicht. Gegen Anfang August konnte eine kleine dritte Generation ausgebildet werden, welche dann zum Monatsende die Flugaktivitäten einstellte. Im Vergleich mit dem mittleren Flugverlauf der letzten Jahre ist eine deutlich geringere Flugaktivität im Juli und August zu beobachten, was auf die Niederschläge zurückzuführen ist.
Lebensweise
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Lebenszyklus der Pflaumenwickler
PDF-Dokument (262.3 kB)
Pflaumenwickler - Cydia funebrana
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Vorkommen:
vorwiegend an Pflaumen und Zwetschen, gelegentlich am Pfirsich
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Flugzeit:
ab Ende April – Mitte September, besonders bei windstillem trockenen Wetter
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Eiablage:
einzeln an Früchten, Abendtemperaturen über 15 °C nötig
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Larvenschlupf:
nach 10 bis 14 Tage
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Larvenfraß:
Einbohren in die jungen bzw. halbreifen Früchte (2. Generation), Fraß Richtung Stein
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Larvenentwicklung:
nach ca. 3 – 4 Wochen verlassen die Larven die Früchte und verpuppen sich hinter Borkenschuppen, in Ritzen von Baumpfählen oder in der Bodenstreu
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Verpuppung:
im Kokon
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Überwinterung:
2. Generation spinnt sich in Überwinterungskokons und verpuppt sich am Stamm hinter Borkenschuppen
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Generation:
zwei Generationen, je nach Witterung Überlappung von 1. und 2. Generation, bei günstigen Bedingungen auch eine schwache 3. Generation möglich
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Symptome:
- Juni: Fruchtfall kleiner grüner Früchte
- Juli: auf den Früchten deutliche Gummitropfen mit dunkel gefärbtem Einbohrloch, häufig auch mit beginnender Violettfärbung (innen fleischfarbene Larve mit dunkler Kopfkapsel)
- August: Monilia-Fruchtfäule an befallenen Früchten
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Schaden:
- durch Larvenfraß Verletzung der Fruchthaut, somit Eintrittspforten für Infektionen (Monilia-Fruchtfäule) vorzeitiges Abfallen der Früchte
- Die 1. Generation führt zu vorzeitigem Fall kleiner grüner Früchte im Juni (Ausdünneffekt). Die 2. Generation hat Auswirkungen auf die Ernte (Befall und Fruchtfäule).
Kontakt
Pflanzenschutzamt Berlin