Eines hatte sich mit dem Kirchenneubau nicht geändert: man saß wie früher und überall üblich streng nach sozialer Hierarchie in den Kirchenbänken. Weiterhin war es auch der Pfarrer aus Friedrichsfelde, der die Predigt hielt. Schon seit dem 16. Jahrhundert gab es keinen im Dorf wohnenden Pfarrer, seit etwa 1600 wurden die Einwohner durch Friedrichsfelde geistlich betreut. Das blieb auch bis zum Zweiten Weltkrieg so, erst seit Oktober 1945 hat das Dorf wieder einen eigenen Pfarrer.
Weithin sichtbar überragt der knapp 25 m hohe Kirchturm die niedrigen Häuser im Dorfkern. Etliches von der Inneneinrichtung aus der Bauzeit ist nicht mehr vorhanden, Umbauten und Reparaturen fanden statt, Schäden durch Bomben im Zweiten Weltkrieg sind zu beklagen. Modernisierungen wie der Einbau einer Heizung oder die Ausstattung mit elektrischem Licht wurden vorgenommen.
Doch wenn wir heute auf die Marzahner Kirche blicken, bietet sie sich uns fast ebenso dar wie den Dorfbewohnern und ihren Gästen bei der Weihe vor 130 Jahren. Ihre äußere Gestalt ist weitgehend erhalten. Seit 1985 steht sie unter Denkmalschutz.
Förderverein für das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf e.V.