Marzahn-Hellersdorfer Gespräch zur Geschichte: Vom Forschen zum Vernichten – Robert Ritter und die "Zigeuner"

Pressemitteilung vom 05.06.2019

Am Mittwoch, dem 26. Juni 2019, ab 18:00 Uhr, lädt die Reihe „Marzahn-Hellersdorfer Gespräch zur Geschichte“ zum Vortrag Vom Forschen zum Vernichten – Robert Ritter und die “Zigeuner“ von Dr. Martin Luchterhandt, Historiker.

Der Tübinger Arzt Robert Ritter ist eine zentrale Gestalt bei der Verfolgung von “Zigeunern” im Nationalsozialismus – eine Person, die sich mit Geltungsdrang und Karriereinteresse mitten in den Verfolgungsapparat des Dritten Reiches brachte. Es wird gezeigt, wie ein einzelner Mediziner mit einem besonderen Forschungsinteresse, gestützt auf gute Verbindungen und finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), zum Mitwirkenden der Verfolgung der “Zigeuner” wurde. Ritter war der Leiter eines Forschungsinstituts, das der Kriminalpolizei die Ideologie gegen die “Zigeuner” lieferte und jeweils bedarfsgemäß anpasste und das vor allem auch bei der massenhaften Personenidentifizierung mitwirkte. Dr. Martin Luchterhandt, Berliner Historiker und Verfasser eines grundlegenden Werks zur nationalsozialistischen Zigeunerverfolgung, charakterisiert Leben und Vernichtungswerk Robert Ritters und dessen konsequente Entwicklung vom Forscher zum Täter.

*Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1, Alt-Marzahn 51, Veranstaltungsraum
Eintritt frei*

Ansprechpartnerin:
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Dorothee Ifland, Tel.: (030) 54 79 09 21
info@museum-marzahn-hellersdorf.de
Weitere Informationen zur Kultur in Marzahn-Hellersdorf finden Sie im Internet unter: www.kultur-marzahn-hellersdorf.de.