Bezirksbürgermeisterin unterstützt selbstorganisierte Flüchtlingsgruppe in Mietverhandlungen

Pressemitteilung vom 12.12.2018

In den Verhandlungen mit dem Vermieter “Deutsche Wohnen GmbH” um den Vertrag für das selbstorganisierte Flüchtlings-Café “LaLoka” stärkt Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle der Organisation den Rücken.

„Ich unterstütze voll und ganz das Anliegen der Flüchtlingsselbstorganisation „Refugees Emancipation“ und hoffe sehr, dass sich zügig eine einvernehmliche Möglichkeit ergibt, um das erfolgreiche Projekt „LaLoka“ fortführen zu können“. In diesem Zusammenhang bedankt sich die Bezirksbürgermeisterin bei „Refugees Emanticipation“ für das geleistete Engagement und hofft, dass die „Deutsche Wohnen GmbH“ ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht wird.”

Folgend die Pressemitteilung der selbstorganisierten Flüchtlingsgruppe “Refugees Emancipation” zur Erneuerung des Vertrags des Cafés “LaLoka” in der Schneeberger Str. 17:

“Wir, “Refugees Emancipation”, sind eine selbstorganisierte Gruppierung von Geflüchteten in Marzahn-Hellersdorf und möchten einige Aspekte an „Deutsche Wohnen“ adressieren.

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat eine große Präsenz an Geflüchteten, weshalb der Bezirk selbstorganisierte Gruppen unterstützt, ihre Teilnahme an der Gesellschaft zu ermöglichen und einen eigenen Ort zu haben, wo sie ihre Kompetenzen und Kapazitäten erweitern und der Zivilgesellschaft aus ihrer Perspektive begegnen können. Seit drei Jahren hat „Refugees Emancipation“ in Kooperation mit „Hellersdorf Hilft“ einen Ort für Geflüchtete geschaffen, LaLoka, welches Geflüchtete und die Zivilgesellschaft zusammenführt. Dieser Ort läuft durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen „Refugees Emancipation“ und „Hellersdorf hilft“. Es ermöglicht Geflüchteten eine eigene Perspektive, Ideen und Konzepte zu entwickeln und an der Gesellschaft teilzunehmen. Ein Zugang zum Internet ist ein wichtiges Instrument ihrer Emanzipation und Ermächtigung. Dieser Zugang wurde von den Geflüchteten eigenständig hergestellt und instandgehalten. Das LaLoKa ist ein echter Treffpunkt, da das Internet nicht nur von Geflüchteten genutzt wird. Jede und jeder ist willkommen. Geflüchtete haben auch andere Aktivitäten eingeführt bzw. sind geplant wie: Cricket, Informationsabende über ihre Herkunftsländer und vieles mehr. Die Geflüchtete haben ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn, von denen viele auch in LaLoKa Projekten involviert sind.
Die Besonderheit des Ortes ist, dass die Geflüchteten Gastgeber sind, nicht Gäste. Das gibt ihnen ein Gefühl der Akzeptanz und der Partizipation im Bezirk.
Aufgrund der Wichtigkeit des Projekts hat KUDEPO, der derzeitige Mieter von LaLoKa, Refugees Emancipation gefragt, den Vertrag, den sie seit drei Jahren innehaben, zu übernehmen. Refugees Emancipation hat dieses akzeptiert und „Deutsche Wohnen“ eingeladen an einer Diskussion im LaLoKa teilzunehmen, um zu besprechen, wie der Vertrag übernommen werden kann. Die Diskussion ist gut verlaufen und Refugees Emancipation hat ein Konzept zur Übernahme eingereicht. „Deutsche Wohnen“ hat nach der Finanzierung gefragt, worauf hin wir bestätigt haben, dass die Kosten ggf. vom Bezirk übernommen werden könnten. Das Konzept wurde wie vereinbart geschickt, aber bis heute haben wir keine Rückmeldung von der „Deutsche Wohnen“ erhalten. Wie wir erfahren haben, möchte „Deutsche Wohnen“ zusätzlichen Einzelhandel am Kastanienboulevard etablieren und hat daher eine Erneuerung des Vertrags mit LaLoka abgelehnt.

  1. Die Finanzierung des in der Nachbarschaft (Auerbacher Ring 41) liegenden temporären Projektraums station urbaner kulturen (Träger Kunstvereins neue Gesellschaft für bildende Kunst, nGbK) endet im Dezember 2018. Als Nachmieter für den Raum wurden durch die nGbK und den Bezirk “Refugees Emancipation “vorgeschlagen. Deutsche Wohnen lehnte den Vorschlag ab.
  2. Das Bezirksamt hätte ggf. Möglichkeiten, die Mietkosten weiterhin zu übernehmen.
  3. Warum hat die „Deutsche Wohnen“ uns erst die Untermiete für den Auerbacher Ring 41 zugesagt und sie dann doch wieder abgelehnt?
  4. Wir bitten um ein direktes Gespräch mit „Deutsche Wohnen“, da wir noch auf eine Rückmeldung auf unser eingereichtes Konzept warten.
  5. Wir wollen, dass „Deutsche Wohnen“ die Situation von LaLoka überdenkt und uns eine Chance als Nachmieter in der Schneeberger Str. 17 gibt, bzw. an einem alternativen Ort in Reichweite (z.B. im Auerbacher Ring 41).
  6. Wir sind in einer Notsituation und würden eine schnellstmögliche Antwort schätzen, da der Vertrag zwischen KUDEPO und „Deutsche Wohnen“ im Dezember 2018 endet und KUPEDO den Umzug Anfang Dezember plant.”