K.O. - Tropfen vom Weihnachtsmann? – Nein, danke!

Pressemitteilung vom 18.12.2012

Nachdem im vergangenen Jahr der „Weihnachtsmann“ für böse Überraschungen gesorgt und K.O. – Tropfen auf Berliner Weihnachtsmärkten verteilt hat, setzen die Akteurinnen und Akteure der Kampagne „Na klar …!“ noch einmal persönlich ein Highlight zum Jahresabschluss: Am Dienstag, 18. Dezember 2012 von 16 bis 18:00 Uhr, verteilten unter anderem Mitarbeiterinnen der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin am Nachmittag Infocards mit Hinweisen zu den Gefahren von K.O. – Tropfen an Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarktes auf dem Alexanderplatz. Die „Weihnachtsfrauen“ waren an ihren blauen Perücken und Weihnachtsmützen zu erkennen.

Neben der Gefahr der K. O. -Tropfen ist auch Alkohol ein Thema in der Vorweihnachtszeit. Zahlreiche Weihnachtsmärkte laden zu Glühwein, Punsch und Co. ein. Vor allem junge Menschen unterschätzen jedoch häufig die Wirkung dieser alkoholhaltigen Getränke, warnt die Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin. Glühwein und Punsch haben einen hohen Zuckergehalt. Die Süße überdeckt den Alkoholgeschmack. Dadurch können Jugendliche und junge Erwachsene verleitet werden, deutlich mehr zu trinken als sie vertragen. Hinzu kommt, dass durch den Zucker das Zellgift Alkohol schneller in die Blutbahn gelangt und die Alkoholwirkung verstärkt wird.
Die heutige Jahresabschlussaktion verwies einmal mehr auf den Ansatz der Kampagne „Na klar reden wir drüber“, der in diesem Jahr gezielt das Freizeitverhalten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Hinblick auf Suchtmittelkonsum und riskante Verhaltensweisen in den Fokus genommen hat. Die Kampagne „Na klar …!“ wird von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie von allen zwölf Berliner Bezirken, dem Präventionsprojekt „HaLT“, der Polizei Berlin, der Landesstelle Berlin für Suchtfragen sowie der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin getragen.
In Marzahn-Hellersdorf organisierte der „Bunte Tisch Jugendkultur(-Aufbruch)“ einen „Kessel Buntes“ – ein Event, bei dem der Verkauf alkoholfreier Cocktails viele Gelegenheiten bot, jugendlichen Alkoholkonsum zu reflektieren und die Erkenntnis zu fördern, dass Jugendveranstaltungen ohne Alkohol auch Spaß machen können. Außerdem fanden außerhalb des Aktionszeitraumes das 38. Forum Suchthilfe zum Thema Suchtmittelkonsum (Alkohol, Nikotin und Cannabis) in der Schwangerschaft und das 39. Forum Suchthilfe zur Vorstellung des Alkoholinterventionsprojektes „Hart am Limit“ statt. Das Suchtpräventionsprojekt My.Way vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Berlin Nordost e.V. veranstaltete mehrere Projekttage mit Schülerinnen und Schülern von 8. und 10. Klassen aus Marzahn und Hellersdorf. Den glanzvollen Abschluss bildeten die JugendFilmTage „Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen im Visier“ der Bundezentrale für gesundheitliche Aufklärung am 20. und 21. November 2012 in der UCI KINOWELT am Eastgate mit der Unterstützung vieler lokaler Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
Neben dem gemeinsamen Engagement der Behörden konnten während der Berliner Aktionstage „Na klar reden wir darüber“ vom 03.-16. September 2012 Bündnispartner wie „E Reichelt“, die ECE-Einkaufscenter und der Berliner Fußballverband gewonnen werden. Während dieser Zeit sind 72.000 Infocards zu acht Themen rund um illegale Drogen und Alkohol in mehr als 400 Restaurants, Clubs und öffentlichen Institutionen ausgelegt worden. Junge Partygäste sind vor dem Eintritt in einen Club direkt von PräventionsexpertInnen angesprochen worden, mehr als 80 Clubs wurden direkt kontaktiert und über rechtliche Regelungen informiert. 100.000 Einkaufstüten zur Alkoholprävention und 850.000 entsprechende Handzettel wurden verteilt und der Berliner Fußball-Verband e.V. hat sich auf öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol im Sport eingesetzt. Hierzu startete auch im Herbst der Betreuerführerschein mit zwei Pilotschulungen, in dem es u.a. ein Modul zur Suchtprävention gibt.
„In der europäischen Partymetropole Berlin ist es wichtig, ganz gezielt junge Menschen über Nebenwirkungen und Gefahren von Alkohol und illegale Drogen aufzuklären und Risikokompetenz zu fördern“, sagt Kerstin Jüngling, Leiterin der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin. „Je mehr Partnerinnen und Partner dabei sind, desto besser wird es uns gelingen. Ich bin froh und dankbar, dass wir in Berlin in diesem Jahr in einer wahren Informationsoffensive den Dialog über Alkohol- und Drogenkonsum starten konnten. Allein während unserer Aktionstage im September haben wir mehr als eine Million Berlinerinnen und Berliner erreicht. Dabei verzichten wir bewusst auf den erhobenen Zeigefinger, wie unsere gemeinsame Kampagnen-Aktion zu K.O.-Tropfen auf dem Weihnachtsmarkt zeigt.“

Weitere Informationen unter :
www.praevention-na-klar.de
www.berlin-suchtpraevention.de

Pressekontakte

Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin
Kerstin Jüngling
Tel: 030 29 35 26 15 und 0162 909 13 92
E-Mail: fachstelle.suchtpraevention@padev.de