Auszug - Sind "Krankenhauskeime" ein Thema im Bezirk?  

 
 
48. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Umwelt/Gesundheit
TOP: Ö 3
Gremium: Umwelt/Gesundheit Beschlussart: zurückgezogen
Datum: Mi, 27.10.2010 Status: öffentlich
Zeit: 18:30 - 21:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH (KEH)
Ort: Haus 22, 1. OG, Konferenzraum, Herzbergstraße 79, 10365 Berlin
DS/1832/VI Sind "Krankenhauskeime" ein Thema im Bezirk?
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion CDUFraktion CDU
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungAntrag zur Beschlussfassung
 
Beschluss

Zu diesem TOP haben die Vertreter des KEH, Frau Dr

Zu diesem TOP haben die Vertreter des KEH, Frau Dr. Bauermann, beauftragte Hygieneärztin, eingeladen. Herr Hoffmann (CDU) begründet den Antrag und möchte wissen, wie sich das Thema im Bezirk darstellt.

Herr Räßler-Wolff legt die gesetzlichen Grundlagen für die Überwachung der bezirklichen Krankenhäuser dar.

Frau Dr. Bauermann korrigiert die Terminologie. Es sind Problemkeime und keine Krankenhauskeime. 80 % der Patienten bringen die Problemkeime mit und nur 20 % bekommen sie im Krankenhaus. 48 h nach Aufnahme im Krankenhaus brechen die Symptome der Keime aus.

Das Screening (die analytischen Verfahren zum Aufspüren von Keimen) hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert und ist immer erfolgreicher geworden, so dass immer mehr Keime gefunden werden. Dadurch steigen auch die Fallzahlen an.

Auf der anderen Seite werden die Screenings in den Krankenhäusern zeitnah durchgeführt, so dass die Fallzahlen wieder gesenkt werden.

Als wirkliches Problem haben sich die Finanzierungen der Krankenkassen herausgestellt. Hygienemaßnahmen werden nicht von den Krankenkassen finanziert. Es werden täglich etwa 100 Minuten (viel zu wenig) eingeplant. Große Naivität herrscht bei niedergelassenen Ärzten mit ihren Hygiene- und Vorsorgemaßnahmen. Aber auch Patienten leisten einen nicht unerheblichen Beitrag zur Entstehung multiresistenter Krankheitserreger. Häufig werden Antibiotika nicht bis zum Ende der Verschreibung genommen oder auch unterdosiert. Dadurch können Problemkeime entstehen.

Deshalb muss die Bezahlung der Hygienemaßnahmen durch die Kostenträger gefordert werden.

Frau Dr. Wein berichtet, dass das MRSA-Management an den Lichtenberger Krankenhäusern sehr gut ist und konsequent durchgeführt wird. Die Krankenhäuser arbeiten intensiv zusammen, stehen im Austausch und binden das BA mit ein. Eine konsequente Information an den weiterbehandelnden Arzt erfolgt zuverlässig.

Seniorenheime und der Tourismus für Schönheitsoperationen (z. B. nach Indien) stellen ein zunehmendes Problem dar.

Die Anwesenden beschließen die DS 1832/VI zu vertagen und bitten das BA um einen schriftlichen Bericht. Die einreichende Fraktion (CDU) überlegt den weiteren Umgang mit der DS (eventuell zurückziehen).

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