Drucksache - DS/1832/VI  

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht bis zur Oktober-BVV zu berichten, 

·         ob das Problem „Krankenhauskeime“ (MRSA) in den Krankenhäusern des Bezirks gegeben ist und was die Krankenhäuser unternehmen, um dieses Problem zu lösen;

·         wie viele Patienten in den letzten fünf Jahren in diesen Krankenhäusern an Krankenhauskeimen verstorben sind und wie viele Patienten in diesem Zeitraum ihren stationären Aufenthalt aufgrund von Krankenhauskeimen verlängern mussten;

·         ob auch kurzzeitige „Isolierungsverfahren“ in den Krankenhäusern des Bezirks durchgeführt werden, um beispielsweise bakterielle Lungenentzündungen medizinisch in den Griff zu bekommen;

·         ob das Bezirksamt eigene Handlungsoptionen bei diesem Thema sieht. 

Begründung:

Bis zu 40.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an einer Infektion mit Krankenhauskeimen. Rund 500.000 Menschen pro Jahr infizieren sich. Besondere Schwierigkeiten bereiten den Hospitälern Bakterien der Gattung „Staphylokokkus aureus“. Einige von ihnen haben Resistenzen gegen verschiedene Antibiotika entwickelt, sog. MRSA (Multi-Resistenter-Staphylococcus-Aureus).

Viele Chronisch-Kranke, aber auch Kinder und vor allem ältere Menschen, die durchaus öfter eine Klinik aufsuchen müssen, sind verstärkt Krankenhauskeimen ausgesetzt, die in den letzten Jahren berlin- und bundesweit zugenommen haben. Durch diese Keime wiederum können Folgekrankheiten wie Lungenentzündungen entstehen, weil das Immunsystem die resistent gewordenen Keime nicht mehr abwehren kann. Lungenentzündungen sind insbesondere bei älteren Menschen lebensbedrohlich, erst Recht bei denjenigen, die überdies noch von einem Lungenkarzinom befallen sind.

Es wäre wichtig zu erfahren, ob die Problematik der Krankenhauskeime auch in unserem Bezirk besteht und wenn ja, in welchem Umfang, was die Einrichtungen dagegen unternehmen und ob gegebenenfalls bei der Hygiene (und somit am falschen Ende) gespart wurde.