Drucksache - DS/0754/VI
Resolution Die
BVV Berlin Lichtenberg nimmt mit Empörung den so genannten "Hartz-IV-Speiseplan"
des Berliner Finanzsenators Sarrazin zur Kenntnis. Sowohl der Speiseplan selbst
als auch die ihn begleitenden Äußerungen durch Herrn Sarrazin sind eine
Verhöhnung von Menschen in schwierigen Lebenslagen in unserer Stadt und völlig
ungeeignet, ein solidarisches Miteinander und gesellschaftliche Integration
aller Berlinerinnen und Berliner zu fördern. Die BVV Lichtenberg distanziert
sich von dem Hartz-IV-Speiseplan. Die BVV Lichtenberg fordert den Senat auf
sich öffentlich von dem vorgelegten Hartz-IV-Speiseplan und von Herrn Sarrazin
zu distanzieren und fordert diesen zum Rücktritt auf. Begründung: Berlins Finanzsenator Sarrazin (SPD) hat es Anfang
Februar den Hartz-IV Empfängern vorgerechnet: "Man kann sich vom
Transfereinkommen vollständig, gesund und wertstoffreich ernähren". Er
behauptet, die dafür vorgesehenen 4,25 €/Tag seien zuviel. Weniger als 4
€ würden genug sein. So empfiehlt er mittags eine Bratwurst für 38 Cent
oder Gemüsesuppe mit 80 Gramm Fleischeinlage für insgesamt 1,35 €. Verschiedene Betroffene und BürgerInnengruppen haben
es ausprobiert. Abgesehen davon, dass der Speiseplan nicht praktikabel
funktioniert, weil die im Budget ausfinanzierten Gramm-Anteile nicht im Handel
erhältlich sind, reicht nicht einmal die Kalorienmenge des Speiseplans für eine
erwachsene Person aus. Es steht einem Menschen mit einem Einkommen, über das
Herr Sarrazin verfügt, nicht zu, ärmeren Menschen die Verwendung ihrer Cents
vorzurechnen. Zudem fordert er mit dem Hartz-IV-Speiseplan zu Unterernährung und
Hunger auf. |
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