Drucksache - DS/0685/VI
Das Bezirksamt wird
ersucht 1.
sich gegenüber der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie den
Berliner Bäder-Betrieben dafür einzusetzen, dass im Bezirk Lichtenberg alle
derzeit in Betrieb befindlichen Hallenbäder geöffnet bleiben,
Das Bezirksamt bittet die BVV folgendes zur Kenntnis zu
nehmen: Das Bezirksamt hat sowohl beim Senator für Inneres und
Sport als auch beim Vorstandsvorsitzenden der Berliner Bäder-Betriebe die im
Dringlichkeitsantrag formulierten Forderungen zu den bezirklichen Hallenbädern
und zum Sommerbad Wuhlheide wie folgt deutlich gemacht: „…die Bezirksverordnetenversammlung
Lichtenberg hat sich in ihrer Januarsitzung am 24.01.08 mit der Situation der
Bäder im Bezirk Lichtenberg beschäftigt. Dazu wurde ein Dringlichkeitsantrag,
der den Erhalt aller derzeit in Lichtenberg in Betrieb befindlichen Hallenbäder
sowie die Wiedereröffnung des Sommerbades Wuhlheide fordert, einstimmig
beschlossen. Aus dem zweiten Zwischenbericht zur Fortschreibung des
Bäderkonzeptes ist zu entnehmen, dass in den dort beschriebenen Optionen 1 bis
3 das Hallenbad Sewanstraße als zu schließen vermerkt ist. Dies kann, sollte die Absicht bestehen, diese
Szenarien so umzusetzen, vom Bezirk Lichtenberg nicht akzeptiert werden. Bei einer Schließung der Schwimmhalle in der
Sewanstraße wären der Schwimmunterricht für 11 Grundschulen (jeweils 1 Stunde
pro Woche in der 3. Klasse) und 3 Sonderschulen (jeweils 1 Stunde pro Woche in
der 4. Klasse) nicht mehr gesichert. Weiterhin betroffen wären ebenfalls die
Wahlpflichtkurse von 6 weiterführenden Schulen sowie der Schwimmunterricht der
Privatschulen des Bezirkes. Bei einem dann notwendig werdenden Ausweichen auf eine
andere Schwimmhalle im Bezirk würden zudem erhöhte Beförderungskosten für den
Haushalt des Bezirkes entstehen. Dazu kommt, dass auch der Vereinssport in
Mitleidenschaft gezogen würde. Bei einer Schließung der Schwimmhalle in der
Sewanstraße wären ca. 150 Sportler und Sportlerinnen des SV Berolina e.V. und
ca. 200 Sportler und Sportlerinnen des SSV Ostring betroffen. Eine Schließung der Schwimmhalle in der Sewanstraße
würde auch dem Unternehmensziel der Berliner Bäder-Betriebe entgegenstehen.
Heißt es doch, zitiert aus dem 2. Zwischenbericht zur Fortschreibung des
Bäderkonzeptes: „…Ziel des Unternehmens ist es, das bestehende
Bäderangebot als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge zu sozialverträglichen
Preisen zu erhalten.“ Hier ist darauf hinzuweisen, dass die Schwimmhalle
auch ein wichtiges Angebot für den Freizeitsport der Bevölkerung sowie für den
Gesundheitssport darstellt. So werden z.B. Kurse für Wassergymnastik angeboten,
die besonders von älteren Menschen im Rahmen der Gesundheitsprophylaxe –
für Therapien im Zusammenhang nach der Operation notwendigen Nachsorgemaßnahmen
– genutzt werden. Darüber hinaus möchte ich Sie bitten, dem Bezirk
Lichtenberg eine verbindliche schriftliche Zusage zu geben, dass das Sommerbad
Wuhlheide wie von den Bäder-Betrieben zugesagt, zum Beginn der Bädersaison 2008
wieder eröffnet wird. Auf Initiative des Bezirkes Lichtenberg wurde im Jahr
2007 gemeinsam mit dem Bezirk Treptow/Köpenick und den Bäderbetrieben eine
Lösung gefunden, um die dringenden Sanierungsarbeiten an einer Abwasserleitung
durchführen zu können. Die beiden Bezirke und die Bäder-Betriebe stellten dazu
jeweils 60.000 € zur Verfügung. Diese finanzielle Unterstützung der
Bezirke war an eine Zusage der BBB zur Wiedereröffnung des Sommerbades Wuhlheide
gekoppelt. Die Arbeiten wurden durch den Bezirk Treptow/Köpenick
ausgeführt. Nach Mitteilung der Bäder-Betriebe im Sportausschuss des Bezirkes
Lichtenberg kam es jedoch nach Beendigung der Sanierungsarbeiten zu erheblichen
Vandalismusschäden. Diese Schäden, so wurde versichert, sollten bis zum Beginn
der Bädersaison 2008 durch die Bäder-Betriebe beseitigt werden. Das Sommerbad Wuhlheide, welches zwar zum Bezirk
Treptow/Köpenick zuzuordnen ist, wird auch von den im Süden des Bezirkes
Lichtenberg wohnenden Bürgerinnen und Bürgern sehr stark genutzt. Da, wie oben
ausgeführt, erhebliche Haushaltsmittel des Bezirkes Lichtenberg im Jahr 2007
für das Sommerbad eingesetzt wurden, gehe ich davon aus, dass die Zusagen
eingehalten werden. Mit großer Freude habe ich in der Zwischenzeit zur
Kenntnis genommen, dass sich der Aufsichtsrat der Berliner Bäder-Betriebe am
17.01.08 für den Erhalt aller 63 Bäder entschlossen hat. Aber auch bei einer
möglichen Privatisierung einiger Bäder muss der Erhalt der Angebote der Bäder
oberste Priorität haben. Ebenso begrüße ich den Beschluss der SPD-Fraktion auf
der Klausur in Hamburg zur dauerhaften Sicherung der 37 Hallenbäder sowie die
Zusage, den Zuschuss an die Bäder-Betriebe von 2010 an um rund fünf Millionen
Euro zu erhöhen. In der festen Überzeugung, dass der Schul-, Freizeit-
und Vereinssport auch weiterhin das bestehende Bäderangebot im Bezirk
Lichtenberg nutzen kann und erwarte eine baldige Antwort.“ Berlin, den
07.02.2008
Emmrich K.
Beurich Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin |
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