Drucksache - DS/0651/VI
Das Bezirksamt wurde ersucht die Durchführung einer
„Langen Nacht der Jugendfreizeitein-richtungen“ im Bezirk
Lichtenberg zwischen Juni und September 2008 bei allen Trägern der Jugendhilfe
anzuregen und sich auch selbst daran zu beteiligen. Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu
nehmen: Unter der Federführung des Forums Freier Träger fanden in
den Osterferien die Aktionstage der Jugendfreizeiteinrichtungen statt. Die
Mitglieder des Forums einigten sich darauf, diese Aktionstage statt einer
Langen Nacht zu gestalten. Die Umsetzung der Idee erfolgte durch die Regionalen
Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII. An den Aktionstagen nahmen
Jugendfreizeiteinrichtungen, Familienprojekte sowie Projekte der
Jugendsozialarbeit teil. Insgesamt waren 40 Projekte und Einrichtungen an der
Gestaltung der Tage beteiligt. Über alle
Regionen wird eine Teilnehmerzahl von 1.400 Kindern und Jugendlichen geschätzt.
Vielfältige Angebote standen zur Verfügung: Kreative Beschäftigung, Sport und
Mädchensport, Stadtteilerkundungen, Besuche anderer Projekte und Einrichtungen,
Politische Bildung, Tanz und Diskothek, Medienarbeit, Gesang, Theater seien
hier beispielhaft genannt. Es folgen hier die Einschätzungen der Regionen: Region 1 Es gab 18 Veranstaltungen in 18 Einrichtungen von 11
Trägern. Es waren je Veranstaltung mindestens 20 und max. 200
Jugendliche beteiligt. Es werden 900 Besucher insgesamt geschätzt. Die Methoden und Angebote werden als gut und passend
eingeschätzt. Unter dem Oberthema: Ernährung - Bewegung - Sprache -
Gesundheitsförderung gab es sportliche, musikalische, sprachkreative,
kulinarische und bildungsorientierte Veran-staltungen. Die Einrichtungen haben im Vorfeld, in der Durchführung und
im Nachgang eng kooperiert. Die gemeinsame
Aufgabe hat die Zusammenarbeit der Projekte insgesamt befördert. Die Besucher der Einrichtungen haben sich gegenseitig
besucht. Es kam zu einer Vielzahl von Begegnungen. Das wird von den
Organisatoren als Gewinn angesehen. Mitarbeiterinnen der Steuerung im Jugendamt haben
Veranstaltungen besucht. 2 Videomitschnitte der Veranstaltungen sind entstanden. Ggf. sollten
mit einer guten Aufarbeitung weitere Interessenten über die Aktionstage
informiert werden. Somit ist die Zielsetzung der Bezirksverordnetenversammlung
Lichtenberg in Region 1 weitgehend erreicht worden. Die Projekte plädieren für die Wiederholung solcher Aktivitäten.
Sie werden aus eigenem Interesse und evtl. nur regional solche Veranstaltungen
wiederholen wollen. Die Beauftragung, die Zielsetzung und die Planung sollte in
den AGs selbst erfolgen. Region 2 In der Region 2 beteiligten sich 4 Träger mit 4 Projekten: der
Verein für ambulante Versorgung (JFE OCB), die Sozialdiakonische Jugendarbeit (Hedwig
Stadtteilzentrum), die Caritas (JFE Kinderbude) und das Bezirksamt (JFE Arche). Insgesamt
haben ca. 120 Jugendliche teilgenommen. Als besonders gut wurde von den
Akteuren benannt, dass es durch die Bündelung der verschiedenen Angebote eine
große Vielfalt gab. Die Kinderbude, die Arche und das Hedwig Stadtteilzentrum
führten ihre Aktionen gemeinsam durch und hoben die Zusammenarbeit ebenfalls
positiv hervor. Als verbesserungswürdig
wurde die Organisation und Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld empfunden. Die
Zielsetzung der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg wurde nach Angaben
der Akteure nur teilweise erreicht. Die Wahrnehmung der Aktionen durch das
Umfeld, sprich die Öffentlichkeit, war nicht so gegeben, wie das wünschenswert
gewesen wäre. Trotzdem
besteht der Wunsch nach einer Wiederholung. Region
3 In der
Region 3 gab es zwischen den Einrichtungen der Stadtteile 6 und 7 die Absprache,
die Aktionen im Verbund zu organisieren, wobei jeweils eine Einrichtung
Veranstaltungsort war. So hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, die
unterschiedlichen Einrichtungen und ihre Angebote kennen zu lernen. Höhepunkte
waren an der Kreuzung Herzbergstraße/ Weißenseer Weg die Graffiti-Aktion mit
Breakdance, HipHop, DJ und Linsensuppe aus dem Kessel. Diese Veranstaltung organisierten
die Einrichtungen BBC, Linse, Auerclub und Willi Sänger. Aber auch die durch
das Kreafithaus dort organisierte Kletteraktion und die Abschlussdisko im Auerclub
kamen bei den Jugendlichen sehr gut an. Es waren
jeweils gut besuchte Aktionen, wobei an der Kreuzungsaktion ca. 100 - 150
Jugendliche teilgenommen haben. Thema der Aktion war Lichtenberg. Die Wand für
die Graffitiveranstaltung wurde vom Eigentümer auf unkomplizierte Weise
freigegeben und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auf Grund
des Erfolges wird über eine Folgeaktion in den Herbstferien nachgedacht. Region
4.1 In der JFE
Falkenburg wurde die Idee:
Kinderrechtsfeier „Kinderrechte kennen lernen“ im Rahmen des
Nationalen Aktionsplanes für ein kindergerechtes Deutschland erfolgreich
umgesetzt. Anlässlich der Aktionstage der Jugendfreizeiteinrichtungen und des
20. Geburtstages der UN-Kinderrechtskonvention (die im November 1989
verabschiedet wurde und in Deutschland am 05. April 1992 in Kraft getreten ist)
führte die Einrichtung im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes (NAP) für ein
kindergerechtes Deutschland am 17. April 2009 eine Kinderrechte-Kinderfeier
durch. Zielgruppe waren die Kinder aus dem Gensinger Viertel. Vor der JFE
Falkenburg in der Gensinger Straße 101, konnten Spielmobil, Hüpfkissen, und Rollenrutschbahn
genutzt werden. 3 Außerdem bestand die Möglichkeit sich am Kinderrechte-Infotisch
über Kinderrechte zu informieren und eine Ausstellung unter dem Motto
“Kinderrechte kennen lernen“ besuchen. Es wurden etwa 50 Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren aus dem
Wohnumfeld erreicht. Stammbesucher/-innen mit Migrationshintergrund und aus
problematischen Sozialmilieus (vor allem hohe Kinderarmut) wurden angeschrieben
und eingeladen. Auch über das Internet und Kinder-Chat-Communitys wurden Kinder
angesprochen. Die teilnehmenden Kinder waren weiblich, männlich, deutscher
Herkunft und nicht-deutscher Herkunft. Aufgrund des offenen Charakters des
Angebotes mit wechselnden Besuchern/-innen sind keine exakten Angaben über die
Zahl der teilnehmenden Kinder möglich. Die Mitarbeiter/-innen der JFE Falkenburg haben die Kinder
ab Anfang April 2009 für die Kinderrechte-Feier im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes
für ein kindergerechtes Deutschland interessiert, motiviert und mobilisiert.
Zusammen mit einigen Helfer der SJD - Die Falken LV Berlin und Kindern aus
Friedrichsfelde Ost wurde das Projekt vorbereitet und durchgeführt. Die
Ausstellung wurde gemeinsam aufgehängt. Sie wurde mit einem Buffet und einer
alkoholfreien Getränkebar eröffnet und vorgestellt. Es wurde gemeinsam ein Kinderrechte-Infotisch
aufgebaut und die Materialien vorgestellt. Die Aktivitäten des Spielmobils
wurden durch Mitarbeiter/-innen der JFE Falkenburg und einigen Helfer der SJD -
Die Falken LV Berlin betreut. Das "Kinder haben Rechte-Legespiel“
wurde gemeinsam gespielt und besprochen. Die Kinder haben sich im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes
für ein kindergerechtes Deutschland alters- und zielgruppengerecht mit den
Themen "Kinderrechte" und "Kinderrechte in die Verfassung"
auseinandergesetzt. Das politische Interesse der beteiligten Kinder wurde so
gefördert. Die abstrakten Begriffe "Mitbestimmung",
"Beteiligung" und "Rechte" wurden mit konkreten Ideen und
Vorstellungen gefüllt und positiv besetzt. Die Bekanntheit des NAP bei den
Kindern wurde erhöht. Den Kindern aus dem Gensinger Viertel und ihren Familien
konnte die JFE Falkenburg Angebote und Projekte präsentieren. Der
Öffentlichkeit wurde die allgemeine Kinder- und Jugendförderung und
insbesondere die außerschulische Bildung in offenen Jugendfreizeiteinrichtungen
als unverzichtbarer Bestandteil Lichtenberger Angebotsstruktur dargestellt. Die Projekte SportJugendClub Lichtenberg, HinJu Lichtenberg
und der SportJugendClub Lückstraße führten eine gemeinsame Hip-Hop-Aktion an
der Skateranlage gegenüber dem S-Bahnhof Lichtenberg durch. Ziel der Aktion war
es, Jugendlichen Möglichkeiten einer adäquaten Freizeitgestaltung aufzuzeigen.
Gleichermaßen war es Ziel, die Existenz der Skateranlage neu ins Bewusstsein zu
rufen, da diese in letzter Zeit nur noch wenig von Jugendlichen genutzt wurde. Neben dem Mixen von kostenlosen alkoholfreien Cocktails
hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, nach Erstellung einer Skizze, ihr Motiv
auf eine Graffiti-Wand zu sprühen. Das Sprühen wurde durch eine in der Kinder-
und Jugendarbeit erfahrene Sprüherin begleitet. Des Weiteren hatten die Kinder
und Jugendlichen die Möglichkeit sich beim Sportmobil des Projektes
„Integration durch Sport“ Inline-Skates auszuleihen und unter
professioneller Anleitung erste Erfahrungen zu sammeln oder ihr fahrerisches
Können in einem aufgebauten Parcours zu verbessern. Das Tun und Treiben auf der
Skateranlage wurde selbstverständlich durch passende Musik unterlegt. Die Aktion wurde im Zeitraum von 12.00 bis 18.00 Uhr
durchgeführt. In diesem Zeitraum besuchten ca. 70 Kinder und Jugendliche im Alter von ca. 7 bis
21 Jahren die Skateranlage. Auch gesellten sich immer wieder schaulustige
Erwachsene zu den Kindern und Jugendlichen. Die Zielstellungen
der Aktion neue Zielgruppen einzuladen und Interessierte zu informieren wurde
erreicht. Die Öffentlichkeit hat die Jugendfreizeiteinrichtungen als
unverzichtbaren Bestandteil Lichtenberger Angebotsstruktur für Kinder und
Jugendliche wahrgenommen. 4 In der Einrichtung „Alte Schmiede“ der
Sozialdiakonischen Jugendarbeit fand ein Tischtennisturnier statt. Die
Veranstaltung haben die Jugendfreizeiteinrichtungen Zwergenhöhle, Napf, Lücke
und Pro-Fi-Haus organisiert. Es wird eingeschätzt, dass die Zielsetzung erreicht wurde
und diese Veranstaltung wiederholt werden kann. Zur
Disco in der JFE Alt Friedrichsfelde 70/PPZ kamen ca. 40 Kinder und
Jugendliche, die meisten waren Klubbesucher! Insgesamt
nahmen 10 Projekte teil und ca. 175 Teilnehmer/-innen nutzten die Angebote. Die
Teilnehmer/-innen waren zwischen 7 und 21 Jahren. Die Aktivitäten der
Aktionswoche werden von den teilnehmenden Projekten als gut eingeschätzt. Region 4.2 In der Region 4.2. fanden folgende Aktivitäten in
Jugendfreizeiteinrichtungen statt: In der Betonoase ein Breakdance-Workshop und ein Fußballturnier
in Kooperation mit der JFE NTC, im Rainbow eine Kiezralley mit anschließendem Beachvolleyball
und Grillen und im Eastside ein Pumptrack (Fahrradparcours). Insgesamt nutzten ca. 75 Kinder und Jugendliche die
Angebote. Die Aktionswoche wurde in der Auswertung in den einzelnen
Einrichtungen unterschiedlich bewertet.
Einige fanden den Zeitpunkt Ferien gut gewählt, andere nicht, da Kinder
im Urlaub waren. Die Stimmung bei den einzelnen Aktionen war sehr gut. Ein vorgeschriebener Tag im Jahr zur Präsentation wird als
ungünstig empfunden. Die Einrichtungen wollen den „Tag der offenen Tür“/Termin
selbst wählen. Für Jugendliche finden Aktionen 12 Monate im Jahr statt. Es
könnte ein Veranstaltungskalender für alle Einrichtungen der Region erstellt und
die Rathausnachrichten zum Vorstellen der Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk
genutzt werden. Berlin, den
Emmrich Räßler-Wolff Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat |
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