Drucksache - DS/0651/VI  

 
 
Betreff: Lange Nacht der Jugendfreizeiteinrichtungen 2008
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksamt
  BzStR FamJugGes,
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
24.01.2008 
15. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
27.03.2008 
17. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
22.05.2008 
19. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
23.10.2008 
23. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
16.07.2009 
32. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag B'90/Die Grünen PDF-Dokument
Beschlussempfehlung JHA PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Zwb.) PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Zwb.) PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die BVV Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt wurde ersucht die Durchführung einer „Langen Nacht der Jugendfreizeitein-richtungen“ im Bezirk Lichtenberg zwischen Juni und September 2008 bei allen Trägern der Jugendhilfe anzuregen und sich auch selbst daran zu beteiligen.

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Unter der Federführung des Forums Freier Träger fanden in den Osterferien die Aktionstage der Jugendfreizeiteinrichtungen statt. Die Mitglieder des Forums einigten sich darauf, diese Aktionstage statt einer Langen Nacht zu gestalten. Die Umsetzung der Idee erfolgte durch die Regionalen Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII. An den Aktionstagen nahmen Jugendfreizeiteinrichtungen, Familienprojekte sowie Projekte der Jugendsozialarbeit teil. Insgesamt waren 40 Projekte und Einrichtungen an der Gestaltung der Tage beteiligt.  Über alle Regionen wird eine Teilnehmerzahl von 1.400 Kindern und Jugendlichen geschätzt. Vielfältige Angebote standen zur Verfügung: Kreative Beschäftigung, Sport und Mädchensport, Stadtteilerkundungen, Besuche anderer Projekte und Einrichtungen, Politische Bildung, Tanz und Diskothek, Medienarbeit, Gesang, Theater seien hier beispielhaft genannt.

Es folgen hier die Einschätzungen der Regionen:

Region 1

Es gab 18 Veranstaltungen in 18 Einrichtungen von 11 Trägern.

Es waren je Veranstaltung mindestens 20 und max. 200 Jugendliche beteiligt. Es werden 900 Besucher insgesamt geschätzt.

Die Methoden und Angebote werden als gut und passend eingeschätzt.

Unter dem Oberthema: Ernährung - Bewegung - Sprache - Gesundheitsförderung gab es sportliche, musikalische, sprachkreative, kulinarische und bildungsorientierte Veran-staltungen.

Die Einrichtungen haben im Vorfeld, in der Durchführung und im Nachgang eng kooperiert.

Die  gemeinsame Aufgabe hat die Zusammenarbeit der Projekte insgesamt befördert.

Die Besucher der Einrichtungen haben sich gegenseitig besucht. Es kam zu einer Vielzahl von Begegnungen. Das wird von den Organisatoren als Gewinn angesehen.

Mitarbeiterinnen der Steuerung im Jugendamt haben Veranstaltungen besucht.

 

 

 

2

 

Videomitschnitte der Veranstaltungen sind entstanden. Ggf. sollten mit einer guten Aufarbeitung weitere Interessenten über die Aktionstage informiert werden.

Somit ist die Zielsetzung der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg in Region 1 weitgehend erreicht worden.

Die Projekte plädieren für die Wiederholung solcher Aktivitäten. Sie werden aus eigenem Interesse und evtl. nur regional solche Veranstaltungen wiederholen wollen. Die Beauftragung, die Zielsetzung und die Planung sollte in den AGs selbst erfolgen.

 

Region 2

 

In der Region 2 beteiligten sich 4 Träger mit 4 Projekten: der Verein für ambulante Versorgung (JFE OCB), die Sozialdiakonische Jugendarbeit (Hedwig Stadtteilzentrum), die Caritas (JFE Kinderbude) und das Bezirksamt (JFE Arche).

Insgesamt haben ca. 120 Jugendliche teilgenommen. Als besonders gut wurde von den Akteuren benannt, dass es durch die Bündelung der verschiedenen Angebote eine große Vielfalt gab. Die Kinderbude, die Arche und das Hedwig Stadtteilzentrum führten ihre Aktionen gemeinsam durch und hoben die Zusammenarbeit ebenfalls positiv hervor.

Als verbesserungswürdig wurde die Organisation und Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld empfunden.

Die Zielsetzung der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg wurde nach Angaben der Akteure nur teilweise erreicht. Die Wahrnehmung der Aktionen durch das Umfeld, sprich die Öffentlichkeit, war nicht so gegeben, wie das wünschenswert gewesen wäre.

Trotzdem besteht der Wunsch nach einer Wiederholung.

 

Region 3

 

In der Region 3 gab es zwischen den Einrichtungen der Stadtteile 6 und 7 die Absprache, die Aktionen im Verbund zu organisieren, wobei jeweils eine Einrichtung Veranstaltungsort war. So hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, die unterschiedlichen Einrichtungen und ihre Angebote kennen zu lernen. Höhepunkte waren an der Kreuzung Herzbergstraße/ Weißenseer Weg die Graffiti-Aktion mit Breakdance, HipHop, DJ und Linsensuppe aus dem Kessel. Diese Veranstaltung organisierten die Einrichtungen BBC, Linse, Auerclub und Willi Sänger. Aber auch die durch das Kreafithaus dort organisierte Kletteraktion und die Abschlussdisko im Auerclub kamen bei den Jugendlichen sehr gut an.

Es waren jeweils gut besuchte Aktionen, wobei an der Kreuzungsaktion ca. 100 - 150 Jugendliche teilgenommen haben. Thema der Aktion war Lichtenberg. Die Wand für die Graffitiveranstaltung wurde vom Eigentümer auf unkomplizierte Weise freigegeben und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Auf Grund des Erfolges wird über eine Folgeaktion in den Herbstferien nachgedacht.

 

Region 4.1

 

In der  JFE Falkenburg  wurde die Idee: Kinderrechtsfeier „Kinderrechte kennen lernen“ im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes für ein kindergerechtes Deutschland erfolgreich umgesetzt. Anlässlich der Aktionstage der Jugendfreizeiteinrichtungen und des 20. Geburtstages der UN-Kinderrechtskonvention (die im November 1989 verabschiedet wurde und in Deutschland am 05. April 1992 in Kraft getreten ist) führte die Einrichtung im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes (NAP) für ein kindergerechtes Deutschland am 17. April 2009 eine Kinderrechte-Kinderfeier durch. Zielgruppe waren die Kinder aus dem Gensinger Viertel. Vor der JFE Falkenburg in der Gensinger Straße 101, konnten Spielmobil, Hüpfkissen, und Rollenrutschbahn genutzt werden.

 

 

 

3

 

Außerdem bestand die Möglichkeit sich am Kinderrechte-Infotisch über Kinderrechte zu informieren und eine Ausstellung unter dem Motto “Kinderrechte kennen lernen“ besuchen.

 

Es wurden etwa 50 Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren aus dem Wohnumfeld erreicht. Stammbesucher/-innen mit Migrationshintergrund und aus problematischen Sozialmilieus (vor allem hohe Kinderarmut) wurden angeschrieben und eingeladen. Auch über das Internet und Kinder-Chat-Communitys wurden Kinder angesprochen. Die teilnehmenden Kinder waren weiblich, männlich, deutscher Herkunft und nicht-deutscher Herkunft. Aufgrund des offenen Charakters des Angebotes mit wechselnden Besuchern/-innen sind keine exakten Angaben über die Zahl der teilnehmenden Kinder möglich.

Die Mitarbeiter/-innen der JFE Falkenburg haben die Kinder ab Anfang April 2009 für die Kinderrechte-Feier im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes für ein kindergerechtes Deutschland interessiert, motiviert und mobilisiert. Zusammen mit einigen Helfer der SJD - Die Falken LV Berlin und Kindern aus Friedrichsfelde Ost wurde das Projekt vorbereitet und durchgeführt. Die Ausstellung wurde gemeinsam aufgehängt. Sie wurde mit einem Buffet und einer alkoholfreien Getränkebar eröffnet und vorgestellt.  Es wurde gemeinsam ein Kinderrechte-Infotisch aufgebaut und die Materialien vorgestellt. Die Aktivitäten des Spielmobils wurden durch Mitarbeiter/-innen der JFE Falkenburg und einigen Helfer der SJD - Die Falken LV Berlin betreut. Das "Kinder haben Rechte-Legespiel“ wurde gemeinsam gespielt und besprochen.

Die Kinder haben sich im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes für ein kindergerechtes Deutschland alters- und zielgruppengerecht mit den Themen "Kinderrechte" und "Kinderrechte in die Verfassung" auseinandergesetzt. Das politische Interesse der beteiligten Kinder wurde so gefördert. Die abstrakten Begriffe "Mitbestimmung", "Beteiligung" und "Rechte" wurden mit konkreten Ideen und Vorstellungen gefüllt und positiv besetzt. Die Bekanntheit des NAP bei den Kindern wurde erhöht. Den Kindern aus dem Gensinger Viertel und ihren Familien konnte die JFE Falkenburg Angebote und Projekte präsentieren. Der Öffentlichkeit wurde die allgemeine Kinder- und Jugendförderung und insbesondere die außerschulische Bildung in offenen Jugendfreizeiteinrichtungen als unverzichtbarer Bestandteil Lichtenberger Angebotsstruktur dargestellt.

 

Die Projekte SportJugendClub Lichtenberg, HinJu Lichtenberg und der SportJugendClub Lückstraße führten eine gemeinsame Hip-Hop-Aktion an der Skateranlage gegenüber dem S-Bahnhof Lichtenberg durch. Ziel der Aktion war es, Jugendlichen Möglichkeiten einer adäquaten Freizeitgestaltung aufzuzeigen. Gleichermaßen war es Ziel, die Existenz der Skateranlage neu ins Bewusstsein zu rufen, da diese in letzter Zeit nur noch wenig von Jugendlichen genutzt wurde.

Neben dem Mixen von kostenlosen alkoholfreien Cocktails hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, nach Erstellung einer Skizze, ihr Motiv auf eine Graffiti-Wand zu sprühen. Das Sprühen wurde durch eine in der Kinder- und Jugendarbeit erfahrene Sprüherin begleitet. Des Weiteren hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit sich beim Sportmobil des Projektes „Integration durch Sport“ Inline-Skates auszuleihen und unter professioneller Anleitung erste Erfahrungen zu sammeln oder ihr fahrerisches Können in einem aufgebauten Parcours zu verbessern. Das Tun und Treiben auf der Skateranlage wurde selbstverständlich durch passende Musik unterlegt.

Die Aktion wurde im Zeitraum von 12.00 bis 18.00 Uhr durchgeführt. In diesem Zeitraum besuchten ca. 70  Kinder und Jugendliche im Alter von ca. 7 bis 21 Jahren die Skateranlage. Auch gesellten sich immer wieder schaulustige Erwachsene zu den Kindern und Jugendlichen.

Die Zielstellungen der Aktion neue Zielgruppen einzuladen und Interessierte zu informieren wurde erreicht. Die Öffentlichkeit hat die Jugendfreizeiteinrichtungen als unverzichtbaren Bestandteil Lichtenberger Angebotsstruktur für Kinder und Jugendliche wahrgenommen.

 

 

4

 

In der Einrichtung „Alte Schmiede“ der Sozialdiakonischen Jugendarbeit fand ein Tischtennisturnier statt. Die Veranstaltung haben die Jugendfreizeiteinrichtungen Zwergenhöhle, Napf, Lücke und Pro-Fi-Haus organisiert.

Es wird eingeschätzt, dass die Zielsetzung erreicht wurde und diese Veranstaltung wiederholt werden kann.

Zur Disco in der JFE Alt Friedrichsfelde 70/PPZ kamen ca. 40 Kinder und Jugendliche, die meisten waren Klubbesucher!

Insgesamt nahmen 10 Projekte teil und ca. 175 Teilnehmer/-innen nutzten die Angebote. Die Teilnehmer/-innen waren zwischen 7 und 21 Jahren. Die Aktivitäten der Aktionswoche werden von den teilnehmenden Projekten als gut eingeschätzt.

Region 4.2

 

In der Region 4.2. fanden folgende Aktivitäten in Jugendfreizeiteinrichtungen statt:

In der Betonoase ein Breakdance-Workshop und ein Fußballturnier in Kooperation mit der JFE NTC, im Rainbow eine  Kiezralley mit anschließendem Beachvolleyball und Grillen und im Eastside ein Pumptrack (Fahrradparcours).

Insgesamt nutzten ca. 75 Kinder und Jugendliche die Angebote.

 

Die Aktionswoche wurde in der Auswertung in den einzelnen Einrichtungen unterschiedlich bewertet.  Einige fanden den Zeitpunkt Ferien gut gewählt, andere nicht, da Kinder im Urlaub waren. Die Stimmung bei den einzelnen Aktionen war sehr gut.

Ein vorgeschriebener Tag im Jahr zur Präsentation wird als ungünstig empfunden. Die Einrichtungen wollen den  „Tag der offenen Tür“/Termin selbst wählen. Für Jugendliche finden Aktionen 12 Monate im Jahr statt. Es könnte ein Veranstaltungskalender für alle Einrichtungen der Region erstellt und die Rathausnachrichten zum Vorstellen der Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk genutzt werden.        

 

 

 

Berlin, den

 

 

 

 

                                   

Emmrich                                                               Räßler-Wolff

Bezirksbürgermeisterin                                        Bezirksstadtrat

 

 

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksparlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen