Auszug - Kein neues Kohlekraftwerk in Lichtenberg - Energieversorgung klimafreundlich gestalten
Als
Gäste waren anwesend: Dr. Andreas Schnauß, Leiter Wärme Berlin der Firma
Vattenfall Europe Berlin, Herr Siegert, Kraftwerksleiter und Prof. Dr.-Ing.
Jochen Twele, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, sowie Herr
Weidner, Bereich Kommunikation der Firma Vattenfall Europe Berlin. In einem
fast 90 minütigen Vortrag erläuterte Dr. Andreas Schnauß das bestehende
Vattenfall- Fernwärme – Netzsystem für Berlin und begründete sehr
ausführlich, warum es aus der Sicht von Vattenfall für den Neubau eines
Steinkohlekraftwerkes in Klingenberg keine Alternative geben würde.
Hauptargumente von Vattenfall für ein Kohlekraftwerk waren: Die
Preisentwicklung beim Gas mache es zu teuer. Gas reiche nur noch ca. 60 Jahre.
Kohle reiche noch 200 Jahre und sei von der Preisentwicklung her stabil.
Blockheizkraftwerke seien sowohl ökologisch als auch von der Effizienz her
einem modernen Groß-Kraftwerk unterlegen. Für Solarenergie scheine bei uns zu
wenig die Sonne (im Süden besser), für Windkraft sei der Berliner Raum
ebenfalls nicht optimal (im Norden und Süden besser) und auch für Erdwärme sei
diese Region nicht geeignet. Außerdem könne man in ca. 15 Jahren das CO2
herausfiltern. PROGNOS
bestätige, dass ein Steinkohlekraftwerk für Berlin aus Sicht der Ökologie,
Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit das Optimale wäre. Leider liegt
diese Studie von PROGNOS nicht zur Einsicht vor. Herr Dr. Andreas Prüfer wertete im Anschluss den Vortrag als gute Einstiegsgrundlage, um im gesamten Bezirk einen sachlichen Diskussionsprozess über das Für und Wider des Kraftwerksneubaues in Klingenberg anzuschieben. Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz sowie die Senatsverwaltung für Arbeit und Frauen werden sich am Diskussionsprozess beteiligen. Danach wurde die Diskussion
eröffnet. Es wurden
für Herrn Bernd Lichtenstein, Frau Schurfenberg und Herrn Holger Alsgut
Rederecht beantragt. Es wurde eine Redezeit von 3 min vereinbart. Abstimmung
10:0:0 Eine Reihe
von Fragen zu umweltrelevanten, städtebaulichen und klimatologischen
Auswirkungen wurden gestellt und meist beantwortet. Neben
Versorgungssicherheit, Preise für Endverbraucher, Dimensionierung des
Kraftwerkes wurden angerissen. Wichtig ist
die unabhängige Bewertung des Vorhabens von anderen Experten als nur von
PROGNOS. In den Ausführungen von Herrn Dr. Schnauß wurde nie von Klimawandel
gesprochen oder Energieeffizienz und Einsparungspotential ins Kalkül gezogen.
Verschattung durch Gebäude oder Rauchschwaden müssen für die Bewohner geklärt
werden. Linksfraktion
und Bündnis90/ Die Grünen sehen die Notwendigkeit die Empfehlung des
Wirtschaftsauschusses umweltpolitisch zu untersetzen und sprechen sich für den
von Herrn Grunst unterbreiteten Änderungsantrag aus. SPD und CDU
sprachen sich dafür aus, der Empfehlung des Wirtschaftsausschusses zu folgen. Nach
weiteren Diskussionen schlägt Herr Grunst folgende Verfahrensweise vor: 1
Abstimmung der Empfehlung des Wirtschaftsausschusses 2.
Abstimmung des Änderungsantrages von Herr Grunst 3.
Abstimmung des Änderungsantrages der Links-Fraktion Abstimmung
zur Verfahrensweise: 9:0:1 Abstimmung
zur Empfehlung des Wirtschaftsausschusses: 5:5:0 (abgelehnt) Abstimmung
zum Änderungsantrag von Herrn Grunst: 5:5:0 (abgelehnt) Abstimmung
zum Änderungsantrag der Linkspartei: 3:5:2 (abgelehnt) Ursprungsantrag
von Bündnis90/Die Grünen: 2:5:3 (abgelehnt) Abstimmung
auf Dringliche Einbringung in die BVV: 0:10:0 (abgelehnt) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksparlament | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |