Drucksache - DS/0835/VIII  

 
 
Betreff: Lösungen für die Stellenbesetzung im RSD finden
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:JugendhilfeausschussBezirksamt
  stellv. BzBmin/BzStRin FamJugGes,
Drucksache-Art:Dringliche BeschlussempfehlungVorlage zur Kenntnisnahme (Abb.)
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
21.06.2018 
20. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin vertagt   
30.08.2018 
21. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Haushalt und Personal Entscheidung
12.09.2018 
22. Sitzung in der VIII. Wahlperiode des Ausschusses Haushalt und Personal mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
18.10.2018 
23. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
13.12.2018 
25. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
22.09.2022 
10. Sitzung in der IX. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Dringliche BE JHA PDF-Dokument
BE JHA PDF-Dokument
BE HAP PDF-Dokument
VzK (Zwb.) PDF-Dokument
VzK (Zwb.) - Anlage 1  
VzK (Zwb.) Anlage 2  
VzK (Zwb) - Anlage 3  
VzK (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt wurde ersucht,

 

sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass folgende Punkte zur Verbesserung der berlinweiten dramatischen Arbeitssituation im Regionalsozialpädagogischen Dienst (RSD) Umsetzung finden:

 

  • die Eingruppierung der Sozialarbeiter*innen im RSD soll überprüft werden, wobei alle tarifvertraglichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen und die Einschätzung auch im Hinblick auf die Regelungen im Land Brandenburg zu überprüfen sind,
  • die Öffnung des Zugangs für pädagogische und sozialwissenschaftliche Fachkräfte mit der Perspektive einer gleichgestellten Bezahlung (Eg9Fg1) soll in die Überprüfung einbezogen werden,
  • Ermöglichen von Praktikant*innenverträgen für Studierende im `Praktischen Jahr` aus anderen Bundesländern,
  • Einbeziehung der benannten Berufsgruppe bei bundesweiten Bewerber*innenaktivitäten des Landes Berlin.

 

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Das Bezirksamt hat das Anliegen der Drucksache intensiv unterstützt und sich im Juli 2018 an die seinerzeitige Senatorin für Bildung, Jugend und Familie gewandt. Über das Schreiben und weitere Zwischenergebnisse wurde die Bezirksverordnetenversammlung in einem Zwischenbericht informiert. Insbesondere wurde auf die Projektskizze hingewiesen, aus der ein gemeinsames Projekt der Senatsverwaltungen für Finanzen sowie für Bildung, Jugend und Familie und der 12 Bezirke entwickelt wurde, dem der Rat der Bezirksbürgermeister*innen am 27.02.2020 zugestimmt hat.

Das Bezirksamt hat auch eigene Möglichkeiten eingesetzt, um die Personalsituation im RSD des Jugendamts Lichtenberg zu stabilisieren. So wurden mit dem Doppelhaushalt 2018/2019 zusätzlich fünf Vollzeitäquivalente (VZÄ) als „Vertretungspool RSD“ bewilligt, um der überdurchschnittlichen Fachkräfte-Fluktuation durch Elternzeit und Langzeiterkrankungen etwas entgegen zu setzen. Dieses Instrument findet berlinweit Beachtung und wird auf dem zweiten Fachtag des RSD-Projekts am 14.09.2022 (siehe unten) als Beispiel guter Praxis vorgestellt.

 

Im Rahmen des o.g. Senatsprojekts, in dessen Projektgruppe der Leiter der Verwaltung des Jugendamts Lichtenberg als Vertretung der Bezirke aktiv mitgewirkt hat, sind unter anderem folgende Maßnahmen und Entwicklungen erarbeitet worden:

 

-          Das Personalbemessungsmodell RSD wurde überarbeitet und gilt weiter als verbindlicher Orientierungsrahmen, mit dem die Jugendämter den Stellenbedarf als Soll bestimmen können.

-          Systematische regelmäßige Erhebungen und umfassende Analysen des Bestands sowie der Fluktuation der RSD-Fachkräfte der Bezirke wurden durchgeführt, mit denen der Umfang und die Ursachen von Fluktuation genauer ermittelt werden konnten. Mögliche Instrumente dagegen sind Schwerpunkt des zweiten RSD-Fachtags am 14.09.22 (siehe unten).

-          Im Rahmen des RSD-Projekts wurden vom Senat Haushaltsmittel in Höhe von 844.560 € für die Beschaffung von Technik für mobiles Arbeiten bereitgestellt, um die Arbeit im RSD attraktiver zu machen und weiterer Überlastung entgegenzuwirken.

-          Darüber hinaus wurden zusätzliche Haushaltsmittel für Fortbildung und Supervision im Umfang von 450.000 € bereitgestellt. Supervision ist ein sehr wichtiges Instrument zur emotionalen Entlastung und Qualitätssicherung der Fachkräfte und trägt ebenfalls zur Vermeidung von Überlastungen bei.

-          Auch die Entscheidung, im Rahmen der Tarifverhandlungen zum TV-L für die Sozialarbeitenden des RSD die Entgeltgruppe S 14 des TVÖD in Anwendung zu bringen, stand in zeitlichem und inhaltlichem Zusammenhang mit der Arbeit des RSD-Projekts.

 

Zur Verbesserung der Fachkräftesituation in Berlin wurden zudem folgende Maßnahmen umgesetzt

 

-          eine Erhöhung der Kapazitäten im B.A.-Studiengang an der staatlichen und den staatlich geförderten Hochschulen,

-          die Etablierung eines dualen B.A.-Studiengangs Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe

-          die Etablierung eines RSD-Moduls im B.A.-Studiengang Soziale Arbeit an der staatlichen und den staatlich geförderten Hochschulen

sowie

-          die Etablierung eines Stipendiums für Studierende im B.A.-Studiengang Soziale Arbeit an der staatlichen und den staatlich geförderten Hochschulen mit Anbindung an den öffentlichen Dienst.

-           

Darüber hinaus wurde zur Stärkung der Fachkräfteakquise die bundesweite Berufsmesse „Berlintag“ für pädagogische Fachkräfte in Schulen und Kitas auch auf den Bereich der Jugendämter erweitert.

Im letzten Projektjahr 2022 ist zuletzt erreicht worden, dass mit Beschluss der AG Ressourcensteuerung die Einarbeitungskoordination der Jugendämter von je 0,5 auf 1,0 VZÄ je Bezirk verstärkt wird.

 

In der verbleibenden Projektlaufzeit wird mit dem zweiten RSD-Fachtag am 14.09.2022 der Schwerpunkt auf stellenwirtschaftliche und personalrechtliche Instrumente im Zusammenhang mit Fluktuation, Einarbeitung und dualem Studium gelegt.

 

Das Jugendamt Lichtenberg hat sich an den genannten Maßnahmen aktiv beteiligt. Die Personalsituation im RSD des Jugendamts Lichtenberg wird nach einer akut krisenhaften Situation im Jahr 2019 derzeit als stabilisiert bewertet, dennoch bleibt es in dem Bereich angesichts steigender Fallzahlen, besonders belastender Einzelfälle sowie bundes- und landesrechtlich bedingter zusätzlicher Aufgaben bei einer angespannten Arbeitssituation.

 

 
 

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