Drucksache - DS/1732/VII  

 
 
Betreff: Fairtrade-Stadt
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Die LinkeFraktion Die Linke
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungÄnderungsantrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
15.10.2015 
49. Sitzung in der VII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Hauptausschuss Entscheidung
06.01.2016 
58. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Hauptausschusses vertagt   
03.02.2016 
59. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Hauptausschusses vertagt   
02.03.2016 
60. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Hauptausschusses im Ausschuss abgelehnt   
Wirtschaft und Arbeit mitberatend
18.11.2015 
40. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Wirtschaft und Arbeit erledigt   
16.12.2015 
41. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Wirtschaft und Arbeit erledigt   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
17.03.2016 
54. Sitzung in der VII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag DIE LINKE. PDF-Dokument
BE HA PDF-Dokument
Änderungsantrag DIE LINKE. PDF-Dokument

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

 

Lichtenberg wird „Fair Trade Stadt“

 

Der Bezirk Lichtenberg von Berlin beteiligt sich an der Kampagne „Fairtrade Towns" und bewirbt sich um den Titel „Fairtrade-Stadt".

 

Dazu ersucht die BVV das Bezirksamt eine Steuerungsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des Bezirksamtes, der Carl-von-Linné-Schule, der BVV, des Lichtenberger Einzelhandels und der Weltläden sowie der Zivilgesellschaft einzurichten, die Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt" anregt und koordiniert.

 

Die BVV unterstützt das Bezirksamt und die zu bildende Steuerungsgruppe in dem Bemühen, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Stadt" zu schaffen. Ferner verpflichtet sie sich, fair produzierte und fair gehandelte Produkte zu verwenden sowie auf ihre Vertragspartner darauf hin zu wirken, dass diese fair produzierte und fair gehandelte Produkte nutzen.

 

Der BVV ist auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt" quartalsweise, nach der Verleihung des Titels jährlich über den Fortgang der Aktivitäten zu berichten.

 

Begründung:

Am  3. Juli wurde die Carl von Linné Schule mit dem Titel Fair Trade School ausgezeichnet. Mit Fairtrade-Unterricht im Globalen Klassenzimmer, fairen Bananen in der Cafeteria und vielen Fairtradeschulaktionen hat sich die Schule dafür qualifiziert. Der Bezirk Lichtenberg sollte diese Auszeichnung zum Anlass nehmen, sich wie Pankow und Friedrichshain um den Titel „Fair Trade Stadt“ zu bewerben. Charlottenburg trägt diesen Titel bereits.

Fairer Handel strebt nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel und leistet durch die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzentinnen und Produzenten besonders in den Ländern des Südens einen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung.

In der gemeinsamen „Grundsatz-Charta für den Fairen Handel" der WFTO (World Fair Trade Organization) und FLO e. V. (Fairtrade Labellling Organizations International) von 2009 heißt es: „Die Fair-Handels-Bewegung teilt die Vision einer Welt, in der Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung den Kern der Handelsstrukturen und -praktiken bilden, so dass alle Beteiligten durch ihre Arbeit einen angemessenen und würdigen Lebensstandard halten und ihr volles menschliches Potenzial entfalten können. Die Fair-Handels-Bewegung glaubt, dass Handel ein wichtiges Instrument zur Armutsbekämpfung und für mehr nachhaltige Entwicklung sein kann, aber nur, wenn er zu diesem Zweck mit mehr Gerechtigkeit und Transparenz geführt wird, als dies zurzeit der Norm entspricht. ...Der Faire Handel verbindet die Ziele der Menschen in den Industrieländern, die mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit wollen, mit den Bedürfnissen derer im Süden, die diese Veränderungen dringend brauchen. Er befähigt Menschen, durch ihr Handeln als VerbraucherInnen für die ProduzentInnen etwas zu verändern."

(http://www.fairtrade.de/cms/media/7pdf/was ist fairer handel/fairtrade Grundsatz Cha rta des fairen Handels.pdf). Der Faire Handel bezieht sich auch auf Standards wie die Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO sowie Verhaltenskodices von Unternehmen.

In Deutschland sind zwei faire Handelsorganisationen maßgeblich: die GEPA Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH (Mitglied bei der WFTO) und TransFair - Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der „Dritten Welt" e. V. (Mitglied bei der FLO). Letztere vergibt das Transfair-Siegel und ist Träger des Kampagne „Fairtrade Towns" (www.fairtrade-deutschland.de, www.fairtrade-towns.de): Seit Januar 2009 können sich Kommunen in Deutschland um den Titel „Fairtrade-Stadt" bewerben. Seither gibt es 150 Fairtrade-Towns (inklusive Landkreise, Gemeinden) in Deutschland. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist die erste Fairtrade-Town in Berlin (http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/wiberat/fairtrade.html, http://www.fairtradetown-charlottenburgwilmersdorf.de/), der Bezirk Mitte hat den Prozess zur Umsetzung der Kriterien gestartet (BVV-Beschluss 12/2012). Um sich erfolgreich um diesen Titel zu bewerben, müssen fünf Kriterien erfüllt sein: entsprechender Beschluss der BVV mit Selbstverpflichtung, Bildung einer Steuerungsgruppe, Übersicht zu Handel und Gastronomie mit fair gehandelten Produkten, Beteiligung öffentlicher Einrichtungen, Kirchen und Vereine sowie Berichterstattung in den örtlichen Medien (Nachzulesen im Aktionsleitfaden: http://www.fairtrade-towns.de/fileadmin/downloads/materialien/aktionsleitfaden.pdf).

 

 

 
 

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