Drucksache - DS/0807/VII  

Die Bezirksverordnetenversammlung hat beschlossen:

Das Bezirksamt wird ersucht ein Konzept für Umweltlehrpfade sowie Naturerfahrungsräume zu erstellen und bei der Bearbeitung den Arbeitskreis Umwelt und Bildung einzubeziehen.

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt hat in Zusammenarbeit mit dem Umweltbüro und weiteren Trägern der Umweltbildung seit mehreren Jahren ein Grundgerüst für Naturlehrpfade und mögliche Naturerfahrungsräume geschaffen.

Umweltlehrpfade:

Aktuell bestehen folgende Umweltlehrpfade im Bezirk Lichtenberg:

-          Naturlehrpfad an der Rummelsburger Bucht (NABU Bezirksgruppe Friedrichshain-Kreuzberg)

-          Naturlehrpfad Biesenhorster Sand (NABU Bezirksgruppe Lichtenberg)

-          Gesundheitspfad + Naturlehrpfad Herzberge (Beschilderungen + Broschüre), Bezirksamt in Zusammenarbeit mit der Agrarbörse

-          Informationstafeln in den Naturschutzgebieten Malchower Aue und Falkenberger Rieselfelder durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Darüber hinaus bestehen Einzelobjekte, die für die Umweltbildung genutzt werden können, so wie der Erlebnisgarten auf dem Gelände der Dorfstraße 35 in 13051 Berlin-Malchow (Naturschutzstation), der Dorfkate in Falkenberg und dem Tierheim Falkenberg.

Der Aufbau von Naturlehrpfaden am Gehrensee und im Landschaftsschutzgebiet (LSG) Falkenberger Krugwiesen ist an Vandalismusschäden gescheitert. Die Tafeln mussten wieder abgebaut werden oder sind nicht mehr lesbar.

Weiterhin wurden bisher etwa 90 % der Naturdenkmale beschildert. Es besteht die Möglichkeit, Führungen zu den öffentlich zugänglichen Naturdenkmalen durchzuführen. Davon wird z.T. bereits Gebrauch gemacht. Da wo möglich wurden auch geschützte Biotope mit Hinweisschildern versehen.

Zusammenfassung:

Es gibt im Bezirk Lichtenberg aktuell drei öffentlich zugängliche Naturlehrpfade sowie drei weitere auf dem Gelände von Vereinen, die tagsüber zugänglich sind. Darüber hinaus sind durch die Beschilderung von Einzelobjekten (Naturdenkmale, Naturschutzgebiete und geschützte Biotope) verschiedene Varianten der Führung möglich. Diese können auch auf der Grundlage der Wanderkarten des Arbeitskreises Bildung und Umwelt selbst erschlossen werden.

Naturerfahrungsräume:

Naturerlebnisräume sind vom Bundesamt für Naturschutz definiert: Sie müssen eine Mindestfläche von 5.000 m² umfassen, in der Nähe von Wohngebieten (Entfernung bis zu 300 m) liegen und betreut werden. In Berlin wurde die Stiftung Naturschutz beauftragt, beispielhafte Naturerfahrungsräume zu schaffen.

Dazu hat das Bezirksamt Lichtenberg der Stiftung Naturschutz Berlin 2012 eine mögliche Gebietskulisse mit drei Standorten vorgeschlagen. Davon wurde der Standort Friedrichsfelde (Akazienwäldchen) ausgewählt, da er alle Kriterien erfüllt. Da sich ein Teil der Fläche im Vermögen der Berliner Wasserbetriebe (BWB) befindet und zwischen Bezirksamt und BWB die Nutzung als Naturerfahrungsraum nicht geklärt werden konnte, wurde dieser Standort wieder aus der Liste der prioritären Standorte gestrichen.

Die Stiftung Naturschutz hat jetzt in einer zweiten Projektphase drei Pilotflächen in den Bezirken Marzahn, Pankow und Spandau eingerichtet. Es wurde zugesagt, dem Bezirksamt Lichtenberg bei der Auswahl geeigneter Flächen Unterstützung zu leisten.

Nach wie vor wird der Standort Akazienwäldchen für die Einrichtung eines Naturerfahrungsraumes favorisiert. Ferner wird geprüft, ob im Landschaftspark Herzberge in der Nähe des Erstaufnahmelagers für Flüchtlinge in der Herzbergstraße ein Naturerfahrungsraum eingerichtet werden kann.

Für beide Vorhaben stehen zurzeit keine Mittel für die Einrichtung und Betreuung zur Verfügung. Eine finanzielle Unterstützung durch die Stiftung Naturschutz ist vor dem Jahr 2018 nicht möglich. Die Stiftung Naturschutz ermittelt jetzt in der zweiten Projektphase die möglichen Kosten für die Einrichtung, da dazu bisher kaum Erfahrungen vorliegen. Eine grobe Kostenschätzung beläuft sich auf etwa 100.000 € je Standort.

Zusammenfassung:

Es gibt zurzeit keinen Naturerfahrungsraum im Bezirk Lichtenberg. Das Bezirksamt hat zwei Standorte favorisiert, es fehlen aber die finanziellen Mittel zur Umsetzung.