Drucksache - DS/0676/VII  

 
 
Betreff: Wirtschaftsbericht 2012
Bezug: DS/0346/IV
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzBm 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
21.03.2013 
18. Sitzung in der VII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Wirtschaft und Arbeit Entscheidung
17.04.2013 
16. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Wirtschaft und Arbeit mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
VzK PDF-Dokument
VzK - Anlage PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, den als Anlage beigefügten Wirtschaftsbericht 2012 des Bezirksamtes Lichtenberg zur Kenntnis zu nehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bezirksamt Lichtenberg

Wirtschaftsbericht 2012

 

 

INHALT

Seite

 

1.Unternehmen – Strukturen und Entwicklungen

2.Die Situation am Arbeitsmarkt

3.Betreuung von Unternehmen und Gründer/innen

3.1.Serviceangebote

3.1.1.Betriebsbesuche

3.1.2.Begleitung von Ansiedlungsvorhaben

3.1.3.Projekt Ansiedlungsmanagement

3.1.4.Qualitätszeichen „Ausgezeichnet Generationenfreundlich“

3.2.Beratungsangebote

3.3.Veranstaltungen und Netzwerke

3.3.1.Der 8.  WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside

3.3.2.Energieeffizienz-Initiative

3.3.3.Lichtenberger UnternehmerAbend

3.3.4.UPL-Treffen

3.3.5.Unternehmens-Talk

3.3.6.Lichtenberger Unternehmen des Jahres

3.3.7.Fachtag „Frauen und Arbeitsmarkt in Lichtenberg“

3.3.8.Fachgespräche

3.3.9.Netzwerke regionaler Akteure

4.Bildung und Qualifizierung

4.1.Ausbildung im Bezirksamt

4.2.Regionaler Ausbildungsverbund (RAV)

4.3.Berufsorientierung und Fachkräftegewinnung

4.4.Projekte

4.4.1.Jugend in Arbeit

4.4.2.Projekt LiGA

4.4.3.AG Duales Lernen

4.4.4.Komm auf Tour

4.4.5.Lichtenberger Beratungszentrum für Berufseinsteiger

4.4.6.Jugend Stärken

5.Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft und Arbeit Lichtenberg (BBWA)

5.1.Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WdM)

5.2.Partnerschaft-Entwicklung-Beschäftigung (PEB)

5.3.Lokales Soziales Kapital (LSK)

WIRTSCHAFTSBERICHT 2012

 

Bereits am 18. Juli 2001 hatte die BVV Lichtenberg die Beschlussempfehlung mit der DS-Nr. 346/ IV verabschiedet. Darin wurde das Bezirksamt ersucht, jährlich der BVV einen „Bericht zur wirtschaftlichen Situation im vorangegangenen Kalenderjahr und zu den aktuellen Schwerpunkten und Zielen – Wirtschaftsbericht – zur Kenntnis zu geben.

 

 

1.     Unternehmen – Strukturen und Entwicklungen

 

Die Zahl der Gewerbebetriebe ist auch in 2012 weiter gewachsen auf einen Gesamtbestand von 18.643 Betrieben. Das entspricht immerhin einem Wachstum von 1,2 Prozent. Dabei hat sich der Anteil ausländischer Gewerbetreibender an diesem Zuwachs gegenüber 2011 allerdings mehr als halbiert. 

 

Entwicklung der Gewerbebetriebe von 2003 bis 2012

Jahr

Zahl der Betriebe

 

Zuwachs

 

gesamt

Deutsche

Ausländer

gesamt

Deutsche

Ausländer

 

 

 

 

%

 

 

 

2003

14.104

13.307

797

5,6

265

229

36

2004

14.986

13.946

1.040

6,9

882

639

243

2005

15.348

13.764

1.584

10,3

362

-182

544

2006

15.846

14.159

1.705

10,7

516

395

    121

2007

16.577

14.598

1.979

11,9

713

439

274

2008

16.803

14.845

1.958

11,6

226

247

-21

2009

17.348

15.091

2.257

13,0

545

246

299

2010

18.008

15.453

2.555

14,2

660

362

298

2011

18.422

15.708

2.714

14,7

414

255

159

 

2012

 

18.643

 

15.889

 

2.748

 

14,7

 

221

 

181

 

34

 

Quelle: Ordnungsamt, MIGEWA

 

 

Die Zahl der Gewerbebetriebe mit polnischen Inhabern ist weiter rückläufig, aber diese stellen mit einem Fünftel immer noch den größten Anteil an den ausländischen Gewerbetreibenden. siehe folgende Grafik

Besonders bei den Gewerbemeldungen polnischer Selbständiger ist dabei auch eine hohe Fluktuationsrate festzustellen. So wurden im Bezirk Lichtenberg bisher 1.919 Gewerbeanmeldungen für polnische Selbständige erstattet, von denen aber nur noch 534 angemeldet  und damit bestandswirksam sind.

 

Gefolgt werden diese von vietnamesischen Gewerbetreibenden, deren Anteil seit 2010 relativ stabil bleibt und die sich überwiegend im Bereich des Groß- und Einzelhandels sowie Im– und Export etabliert haben.

 

Bei den bulgarischen Gewerbetreibenden setzt sich der Zuwachs fort, etwas abgeschwächt auch bei den rumänischen Gewerbetreibenden. Für diese beiden Länder gelten noch Beschränkungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland. Dagegen kommt es bei den lettischen Gewerbebetrieben gegenüber  dem Anmeldeboom nach 2007 und der Stagnation in 2010 und 2011 zu einem Rückgang.

 

Die Zahl der insgesamt angemeldeten Betriebe ist in etwa stabil geblieben. Allerdings: Nach den vorliegenden Kenntnissen werden die Gewerbe oftmals nicht abgemeldet, selbst  wenn das Gewerbe nicht mehr ausgeübt wird, wodurch die statistischen Angaben verfälscht werden.

Auch ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass diese Gewerbetreibenden, trotz Aufhebung der Beschränkungen zum Arbeitsmarkt, in hoher Zahl weiterhin als Scheinselbständige arbeitnehmerähnlich tätig sind.

 

Entwicklung des Anteils ausländischer Gewerbetreibender ausgewählter Staaten

 

 

2003

2007

2010

2011

2012

gesamt

797

 

1.979

 

2.555

 

2.714

 

2.748

 

davon

 

%

 

%

 

%

 

%

 

%

Polen

29

3,6

787

39,8

630

24,6

578

21,3

534

19,4

Vietnam

216

27,1

384

19,4

425

16,6

440

16,2

456

16,6

Lettland

1

0,1

9

0,4

293

11,5

291

10,7

265

9,6

Türkei

144

18,1

233

11,8

250

9,8

254

9,3

247

9,0

Bulgarien

12

1,5

51

2,6

141

5,5

208

7,7

293

10,7

Russland

45

5,6

84

4,2

86

3,4

101

3,7

108

3,9

 

Quelle: Ordnungsamt, MIGEWA

 

Sowohl die polnischen wie auch die lettischen, bulgarischen und rumänischen Gewerbetreibenden werden fast ausschließlich als Einzelunternehmen im Bereich des Bauhandwerkes tätig.

Als Tätigkeitsfeld werden  weit überwiegend erlaubnisfreie handwerksähnliche Tätigkeiten in der Baubranche wie Trockenbau, Boden- und Estrichleger, Eisenflechter oder Holz- und Bautenschutz als auch Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich wie Friseur oder  Haushaltshilfen angemeldet.

 

Dieser Rückgang der Gewerbemeldungen ausländischer Gewerbetreibender spiegelt sich somit auch in der Entwicklung der Branchen wider:

 

 

 

 

 

 

Betriebsentwicklung nach Branchen von 2003 bis 2012

 

 

Industrie

Handwerk

Handel

incl. Vertreter

Dienstleistungen

incl. Gastronomie

 

Bestand
 

Entw.

zum Vorjahr

Bestand
 

Entw.

zum Vorjahr

Bestand
 

Entw.

zum Vorjahr

Bestand
 

Entw.

zum Vorjahr

2003

139

 

2.065

 

3.416

 

8.484

 

2004

133

-6

2.283

218

3.557

141

9.033

549

2005

131

-2

2.676

393

3.495

- 62

9.046

13

2006

125

-6

2.771

95

3.592

97

9.376

330

2007

120

-5

2.941

170

3.640

48

9.876

500

2008

119

-1

2.801

-140

3.661

21

10.222

346

2009

113

-6

2.939

138

3.722

61

10.574

352

2010

117

4

2.968

29

3.800

78

11.123

549

2011

118

1

2.991

23

3.818

18

11.495

372

2012

118

0

2.989

-2

3.770

- 48

11.760

266

Entw. 2003 bis 2012

- 21

 

924

 

354

 

3276

  Quelle: Ordnungsamt, MIGEWA

 

 

 

Frauen stellten 2012 wie schon im vergangenen Jahr ein Viertel der Neuanmeldungen bei den Lichtenberger Gewerbebetrieben.

 

Auch wenn diese Gründungen weitestgehend auf Kleinstgewerbe zielen, bilden die Unternehmerinnen nach wie vor eine wichtige Säule in der bezirklichen Wirtschaftsstruktur.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Quelle: Ordnungsamt, MIGEWA

 

 

Die Unternehmensstruktur in Lichtenberg hat sich im Laufe der letzten 10 Jahre nur wenig verändert. Die weit überwiegende Zahl sind Klein- und Kleinstbetriebe sowie Mittlere Unternehmen. Sie sind auch die Entwicklungsträger im Bezirk. Die Zahl der Großbetriebe ist relativ stabil. Auch sie tragen durch Expansionsprojekte, Investitionen, Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zur Standortentwicklung bei.

 

Die Analyse des Unternehmensbestandes nach den verschiedenen Rechtsformen unterstreicht das. Es überwiegt darin bei weitem der Anteil natürlicher Personen, insbesondere der Einzelunternehmen, gegenüber den juristischen Personen.

 

Unternehmensbestand

nach der Rechtsform

 

2003

2010

2011

2012

Anteil natürlicher Personen 

incl. Personengesellschaften

 

80,9 %

83,6 %

83,7 %

83,6 %

Anteil juristischer Personen 

 

absolut

darunter

GmbH

AG

Ltd.

UG (haftungsbeschr.)

19,1 %

16,4 %

16,3 %

 

3.008

 

2.280

  102

   26

  124

16,4 %

 

3.045

 

2.280

  102

    24

  160

 

 

Quelle: Ordnungsamt, MIGEWA

 

 

 

2.     Die Situation am Arbeitsmarkt

 

2011 hatte der Bezirk Lichtenberg 264.447 Einwohner, darunter 181.200 im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Innerhalb dieser Altersgruppe hatten 96.200 Personen sind, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Das entspricht einer Beschäftigungsquote von 53 Prozent und bedeutet einen Zuwachs von 2.570 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen zum Vorjahr 2010.

Datenquelle: AfS Berlin-Brandenburg

 

Die Arbeitslosenzahl lag am Jahresende 2012 mit 16.715 Personen auf dem niedrigsten Stand seit 1999! Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der letzten 9 Jahre.

 

Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

 

43,3 Prozent der Arbeitslosen sind Frauen, in absoluten Zahlen sind dies 30 weniger als ein Jahr zuvor.

5.715 Personen waren per 31. Dezember seit mehr als 1 Jahr arbeitslos, das sind 34,2 Prozent bzw. 475 Personen weniger als Ende des Jahres 2011.

 

Die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren ist in den letzten Jahren ebenfalls stetig gesunken. Sie lag am 31. Dezember mit 1.548 Jugendlichen bei 9,3 Prozent.

Nicht so positiv ist die Entwicklung älterer Arbeitsloser (über 50 Jahre), ihre Zahl stieg von Dezember 2011 bis Dezember 2012 um 466 auf 5.031 Personen.

 

Zu den o.g. Arbeitslosen waren in der Geschäftsstelle Lichtenberg der Agentur für Arbeit Berlin Mitte weitere 14.476 Arbeitsuchende ohne den Status „arbeitslos“ registriert.

 

Die Bundesagentur für Arbeit weist außerdem Kennzahlen zur „Unterbeschäftigung im engeren Sinne“ aus. Hierzu werden Personen gezählt, die an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme (Aktivierung und berufliche Eingliederung, Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, ABM u.a.m.) teilnehmen, kurzfristig arbeitslos sind oder eine der vorruhestandsähnlichen Regelungen in Anspruch nehmen. Diese Angaben stehen allerdings nur auf Agenturebene und nicht bezirksweise zur Verfügung.

In der Agentur für Arbeit Berlin Mitte waren per 31. Dezember 2012 insgesamt 30.802 Personen in der Kategorie „Unterbeschäftigung im engeren Sinne“ erfasst. Die Agentur Mitte umfasst 4 Geschäftsstellen, sodass anteilig (rein rechnerisch) etwa 6.000 bis 7.000 dieser Personen der Geschäftsstelle Lichtenberg zuzuordnen sind.

Das bedeutet am 31.Dezember 2012 waren etwa 37.200 Lichtenberger ohne reguläres Beschäftigungsverhältnis, Ende 2011 waren es noch etwa 38.000 Personen.

 

 

Trotz der in Lichtenberg sinkenden Arbeitslosigkeit haben es Menschen mit Behinderung nach wie vor schwer, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Am Jahresende 2012 waren 929 Schwerbehinderte arbeitslos gemeldet, deutlich mehr als noch 2011 (740).

 

Der für den Bezirk Lichtenberg zuständige Integrationsfachdienst Ost bietet für Arbeitsuchende mit Behinderung, die gegenüber ihrem zuständigen Rehabilitationsträger (z.B. Agentur für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung) leistungsberechtigt sind und in Lichtenberg ihren Wohnsitz haben, individuelle Unterstützung bei der Suche nach einem behinderungsgerechten Arbeitsplatz. Für schwerbehinderte schwerhörige und gehörlose Arbeitsuchende und Arbeitnehmer/innen ist der Integrationsfachdienst für hörbehinderte Menschen der WIB - Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH für ganz Berlin zuständig.

 

Im Jahre 2012 wurden durch die Unterstützung des Integrationsfachdienstes Ost sowie die Unterstützung des Integrationsfachdienstes für hörbehinderte Menschen insgesamt 16 Lichtenberger Bürger/innen mit Behinderung in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse vermittelt. Das entspricht einer  durchschnittlichen Vermittlungsquote in Höhe von 18,2 Prozent.

Die Verbleibsquote nach 6 Monaten beträgt durchschnittlich 87,5 Prozent.

 

Durch die Mitarbeiter/innen der Berufsbegleitung des Integrationsfachdienstes Ost sowie des Integrationsfachdienstes für hörbehinderte Menschen können Arbeitnehmer/innen mit Schwerbehinderung und Gleichstellung, die im Bezirk Lichtenberg arbeiten, Unterstützung u.a. bei Leistungsproblemen, drohender Kündigung sowie bei beruflicher Wiedereingliederung nach längerer Krankheit erhalten. In 2012 wurden insgesamt 36 Arbeitnehmer/innen mit Behinderung in Lichtenberger Unternehmen durch die Mitarbeiter/innen der Berufsbegleitung unterstützt, wodurch durchschnittlich 86,1 Prozent der Arbeitsplätze gesichert werden konnten.

 

Integrationsfachdienste arbeiten im Auftrag des Integrationsamtes sowie der Träger der beruflichen Rehabilitation. Der Integrationsfachdienst Ost steht in engem Kontakt mit Unternehmen und arbeitet aktiv in Netzwerken mit, wie z.B. im Unternehmensportal Lichtenberg - UPL. Lichtenberger Arbeitgeber/innen, die eine Person mit Schwerbehinderung einstellen möchten oder bereits Arbeitnehmer/innen mit Behinderung beschäftigen, nutzten 2012 verstärkt die Möglichkeit, sich vom Integrationsfachdienst Ost zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten und Leistungen kostenneutral beraten lassen.

 

 

 

Maßnahmen zur Beförderung von Arbeit und Beschäftigung sind trotz bereits erzielter Erfolge und stetig sinkender Arbeitslosenzahlen auch weiterhin eine tragende Säule der kommunalpolitischen Arbeit. Informationen über Aktivitäten des Bezirksamtes zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wirtschaft hinsichtlich der Infrastruktur, der Image- und Öffentlichkeitsarbeit u.a. enthält auch der „Jahresbericht 2012“ www.berlin.de/ba-lichtenberg/ 

 

Einen kleinen Beitrag in diesem Sinne leistet das Bezirksamt durch die Vergabe von Aufträgen bzw. die Beschaffung von Material und Dienstleistungen innerhalb an bzw. bei regionalen Unternehmen (unter Beachtung aller Anforderungen des Vergaberechtes). Zum Beispiel:

Die Serviceeinheit Facility Management hatte im Jahre 2012 Baumaßnahmen mit einem Volumen von ca. 20 Mio Euro kassenwirksam umgesetzt.

Die Vergabe von Dienstleistungen für Gebäudereinigung und -sicherung, Schülertransporte sowie Schülerspeisung sicherte Einkommen und damit Arbeitsplätze für die örtliche Wirtschaft.

Das Amt für Weiterbildung und Kultur tätigte im örtlichen Einzelhandel titelkonkrete Medienkäufe in Höhe von 70.246 Euro und beschaffte außerdem Ausstattungsgegenstände in Höhe von 14.181 Euro.

 

 

3.     Betreuung von Unternehmen und Gründer/innen

 

Die Anliegen der Unternehmerinnen und Unternehmer an das Bezirksamt sind vielfältig. Von den Fachämtern wird überwiegend die Bearbeitung von Genehmigungsverfahren und die Beratung über damit im Zusammenhang stehenden Themen erwartet. An das Büro für Wirtschaftsförderung, als  bezirkliche Anlauf- und Koordinierungsstelle für Unternehmen und Investoren, richten sich Fragen nach Unterstützungsmöglichkeiten für verschiedenste Vorhaben, insbesondere nach Fördermitteln. Um Hilfe bei der Ansiedlung, der Standortsicherung oder  Verlagerung wird gebeten oder um die Betreuung in schwierigen Unternehmenssituationen.

 

Insgesamt 1.691-mal nutzten Unternehmer/innen oder Gründer/innen 2012 die Informations-, Beratungs- und Betreuungsangebote des Büros für Wirtschaftsförderung. Schwerpunkte der Nachfrage waren Verfahrensbetreuung, Fördermöglichkeiten, Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem Standort sowie Themen zu Gründung und Betriebsführung.

 

2012 wurde das aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) finanzierte Projekt zur Erarbeitung von „Handlungslinien für die Förderung der Wirtschaft in Lichtenberg (Rahmenkonzept)“ abgeschlossen. Diese Handlungslinien wurden in einem  breiten Diskussionsprozess mit Unternehmen und Akteuren der Wirtschaftsförderung  entwickelt und bilden das Rahmenkonzept für die Arbeit in den kommenden Jahren. Es enthält  konkrete Vorschläge und Ideen für Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Betreuung von Unternehmen und Gründer/innen.Das Konzept wurde u.a. im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit und in der BVV vorgestellt und diskutiert. 

3.1.       Serviceangebote

3.1.1.                       Betriebsbesuche

 

In 2012 besuchte der Bezirksbürgermeister gemeinsam mit dem Büro für Wirtschaftsförderung zahlreiche Unternehmen im Bezirk. Diese Besuche dienten vor allem dazu, Lichtenberger Unternehmen an ihrem jeweiligen Standort kennenzulernen, ihnen Unterstützung anzubieten, Ideen aufzugreifen und Netzwerke zu bilden. Sie werden darüber hinaus auch dazu genutzt, aktuelle Projekte im Bezirk vorzustellen und für anstehende Veranstaltungen zu werben.

Die Betriebsbesuche werden vom Büro für Wirtschaftsförderung geplant, begleitet und nachbereitet. Sie haben sich in der Vergangenheit als ein wesentliches Kommunikationselement innerhalb der Bestandspflege herauskristallisiert.

Beispielsweise gab im September das 85 -jährige Bestehen des Familienunternehmens Kunsch Metallbau Anlass für ein persönliches Gespräch und am 9. November das Firmenjubiläum der APE, Angewandte Physik & Elektronik GmbH, die auch bereits seit 20 Jahren erfolgreich tätig ist.

So werden auch neue Unternehmen begrüßt, wie die Vietnam Geschäftsbank für Industrie und Handel AG, VietinBank, die am 28. Mai in der Möllendorffstraße ihre zweite Deutschland-Filiale eröffnete. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 19.000 Menschen.

 

3.1.2.                       Begleitung von Ansiedlungsvorhaben

 

Das Büro für Wirtschaftsförderung hat im vergangenen Jahr 24 Unternehmen bei der Suche nach geeigneten Gewerbeflächen / -räumen im Bezirk Lichtenberg und Umgebung unterstützt. Die Nachfragen zu den Gewerbegebieten Darßer Straße und Pablo-Picasso-Straße sind dabei nicht berücksichtigt, über deren Betreuung wird im nächsten Abschnitt gesondert berichtet.

 

Bereits seit vielen Jahren besteht ein enger Kontakt zu privaten Vermietern und Eigentümern, damit interessierten Unternehmen oder Existenzgründern geeignete Gewerbeflächen individuell vermittelt werden können. Bei der Gewinnung und Vermittlung von Ansiedlungsvorhaben bewährte sich die Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern wie der Serviceeinheit Facility Management, dem Regionalmanagement und dem bezirklichen Berater der Berlin Partner GmbH.

 

Im letzten Jahr wurden auch wieder verstärkt Großflächen (über 1.000 m²) von Unternehmen nachgefragt. Die Interessenten rekrutierten sich aus Produktion, Handwerk, Dienstleistungen, Gesundheitswirtschaft und Handel und entschieden sich für unterschiedlichste Standorte im Bezirk.

So zum Beispiel

  • ein Gewerbebau-Unternehmen in der Köpenicker Chaussee
  • ein Metallbaubetrieb in der Buchberger Straße
  • ein Pflegeheim in der Vincent-van-Gogh-Straße
  • eine Tischlerei in der Josef-Orlopp-Straße
  • eine Berufsfachschule in der Möllendorffstraße
  • ein Autohaus mit Werkstatt an der Hansastraße
  • eine Praxis für Physiotherapie in der Schottstraße
  • eine Tischlereiwerkstatt in der Köpenicker Chaussee
  • ein Unternehmen für Telekommunikations- und Energietechnik in der Plauener Straße

 

 

3.1.3.                       Projekt Ansiedlungsmanagement

 

Das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin erhielt von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für die Umsetzung des Projektes „Ansiedlungsmanagement durch begleitenden Projektmanager“. Damit sollte die offensive Vermarktung der beiden landeseigenen Gewerbeflächen Darßer Straße und Pablo-Picasso-Straße verwirklicht werden. Mit der Umsetzung des Projektes wurde - nach Einholung von sieben Angeboten - die complan Kommunalberatung GmbH am 01. März 2011 beauftragt.

 

Die complan Kommunalberatung GmbH setzte einen Ansiedlungsmanager als konkreten Ansprechpartner ein, der sich direkt vor Ort um alle Belange von ansiedlungsinteressierten Unternehmen kümmern konnte.

So ist es dann auch gelungen, die Flächen mehr in den öffentlichen Fokus zu rücken und eine neue Qualität in der Zusammenarbeit aller Beteiligten zu erreichen. Während der Projektlaufzeit vom 01. März 2011 bis zum 29. Februar 2012 gab es für beide Gewerbegebiete 29 Interessenten.

 

Trotz aller Anstrengungen konnten jedoch die für das Projekt festgelegten Indikatoren (siehe nachfolgende Tabelle) innerhalb der vereinbarten Frist nicht erfüllt werden. Somit war eine Grundlage für die Fortführung des Projektes nicht gegeben, es musste vertragsgemäß eingestellt werden.

 

Indikator

Ziel (Anzahl) für die ersten 12 Monate

Ziel (Anzahl)

über die gesamte Projektlaufzeit

Anzahl der betreuten Unternehmen (Kaufinteressenten)* - Hier sind alle Unternehmen aufzuführen, auch wenn sie sich letztlich nicht im GA-Gebiet angesiedelt haben.

 

15

45

Anzahl angesiedelter Unternehmen

 

2

25

Verkauf der GRW-Flächen (Angaben in Hektar)

 

2

17

Beitrag zur Herausbildung eines Standortprofils Ansiedlung von mindestens 75% Unternehmen, die den Entwicklungsmöglichkeiten voll entsprechen.

 

75%

75%

Zahl der Arbeitsplätze in den angesiedelten Unternehmen Hier sind alle Arbeitsplätze in Unternehmen am neuen Standort zu erfassen.

15

110

davon: neu entstandene Arbeitsplätze Zahl der Arbeitsplätze, die zusätzlich zu den bereits im Unternehmen vorhandenen am neuen Standort entstanden sind.

4

50

Zahl der Ausbildungsplätze in den angesiedelten Unternehmen. Hier sind alle Ausbildungsplätze in Unternehmen am neuen Standort zu erfassen.

4

30

davon: neu entstandene Ausbildungsplätze Zahl der Ausbildungsplätze, die zusätzlich zu den bereits im Unternehmen vorhandenen am neuen Standort entstanden sind.

1

10

 

Gleichwohl wird der Kerngedanke des Projektes, die Betreuung von Interessenten aus einer Hand, personell vom Büro für Wirtschaftsförderung weitergeführt, seine Ansätze aufgegriffen und noch offene Aufgaben bearbeitet. Möglich wird das durch die erarbeiteten ausgezeichneten Marketinginstrumente und die im Projektverlauf optimierten Verfahren. Dennoch ist einzuschätzen, dass der nach wie vor hohe Betreuungsaufwand viele Ressourcen bindet und nur unter Einbeziehung von Partnern geleistet werden kann. Auch hier hat das Projekt eine gute Vorarbeit geleistet.

 

Im Jahr 2012 wurden 20 interessierte Unternehmen für die Gewerbegebiete Darßer Straße und Pablo-Picasso-Straße betreut. Damit sind innerhalb des Projektes und darüber hinaus bis zum Jahresende 49 Unternehmen zu den Standorten beraten und bei ihren Expansionsvorhaben begleitet worden.   

 

Aktuell sind 3 Unternehmen mit ihrem Vorhaben für die Vorstellung im Steuerungsausschuss der Senatsverwaltung für Finanzen vorgesehen, um eine Direktvergabe des Grundstückes im Gewerbegebiet zu erwirken.

2 Unternehmen hatten bereits eine Zusage für die Direktvergabe erhalten. Durch einen unabhängigen Gutachter wird derzeit (Anfang 2013) der Verkehrswert für das jeweils vorgesehene Grundstück erarbeitet.

Insgesamt hat das Projekt „Ansiedlungsmanagement durch begleitenden Projektmanager“ entscheidend dazu beigetragen, die beiden landeseigenen Gewerbeflächen in Lichtenberg stärker in den Fokus zu rücken, die Vermarktungsmöglichkeiten für die Nutzung der Areale auszuloten, das Verfahren zu optimieren und nicht zuletzt die Nachfrage zu beflügeln.

 

 

3.1.4.                       Qualitätszeichen „Ausgezeichnet Generationenfreundlich“

 

Der Handelsverband Deutschland HDE hat 2011 bundesweit eine Initiative „Ausgezeichnet Generationenfreundlich“ gestartet, die seinerzeit durch den für Wirtschaft zuständigen Stadtrat in einer eigenen Initiative im Rahmen des Demografiekonzeptes untersetzt und um Mitwirkung beworben wurde. Dazu hatten solche Unternehmen wie ECE Ring-Center, Linden-Center, Allee-Center, Galeria Kaufhof Ring-Center bzw. Linden-Center sowie IKEA Lichtenberg ihr Interesse bekundet und sich der Schaffung entsprechender Voraussetzungen angenommen.

Ziel der Initiative ist die Verbesserung der Einkaufsbedingungen für alle Generationen, Eltern mit Kinderwagen, Menschen im Rollstuhl oder Seniorinnen und Senioren. Der alltägliche Einkauf soll unbeschwerlich und barrierearm möglich sein. Anhand von 58 Kriterien erfolgt die Vergabe des Qualitätszeichens über ein Zertifizierungsverfahren an die Bewerber. 

 

Mittlerweile haben 6 Handelseinrichtungen im Bezirk das Qualitätszeichen erhalten, und zwar E aktiv markt Marksburgstraße 14 (2011), IKEA Lichtenberg, Galeria Kaufhof im Ring-Center und die Kaufland-Filialen Victoria-Center, Sewanstraße und Storchenhof (alle 2012).

Der Bezirksbürgermeister und das Büro für Wirtschaftsförderung überbrachten persönliche Glückwünsche an IKEA und Galeria Kaufhof anlässlich der Übergabe der Auszeichnung am 05. März bzw. 16. April 2012.     

 

3.2.       Beratungsangebote

 

Das Büro für Wirtschaftsförderung als die bezirkliche Anlaufstelle für Unternehmen und Existenzgründer hat auch 2012 seine Beratungs- und Betreuungstätigkeit fortgesetzt und insbesondere kleine und mittlere Betriebe in Fragen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung  unterstützt. Neben Einzelberatungen wurden auch Fachsprechstunden und Seminare angeboten. Die Beratung von Unternehmen und Existenzgründern umfasst sowohl aktuelle grundlegende Informationen einschließlich deren Aufbereitung und Bereitstellung als Printmedien bzw. in elektronischer Form als auch ein jeweils individuelles einzelfallbezogenes Vorgehen.

Dies wird gewährleistet durch ein gut funktionierendes Netzwerk auf Arbeitsebene, wie zum Beispiel bei der Zusammenarbeit mit der Investitionsbank Berlin, den Kammern, dem  Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg, dem Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft und anderen regionalen und überregionalen Interessenverbänden und Institutionen.

 

 

Das Büro für Wirtschaftsförderung bietet auf seiner Homepage die wichtigsten Verlinkungen zu öffentlichen und im öffentlichen Auftrag arbeitenden Institutionen auf dem Gebiet der Existenzgründung an. Das Beratungsangebot des Büros wird auch über die Lichtenberger Bibliotheken, die Hochschule für Technik und Wirtschaft und die Volkshochschule publiziert und kann über das Online-Portal „Startothek“ der KfW genutzt werden.

Einen vertiefenden Informationsaustausch und Abstimmungen gibt es durch die regelmäßigen Treffen und Newsletter des Berliner Gründungsnetzwerks „Gründen-in-Berlin“.

 

Das Beratungsangebot für Gründer wurde nach wie vor gern angenommen, anteilig mehr von Interessenten, die aus der Berufstätigkeit bzw. nach dem Studium eine Selbständigkeit als zunächst Kleinstgründer anstreben. Ein wesentlicher Teil  dieses Personenkreises erwägt einen nebenberuflichen Start und suchte ein entsprechendes Feedback zu konkreten konzeptionellen Vorstellungen.

 

70 Prozent der potenziellen Gründer kamen aus Lichtenberg und 30 Prozent aus den  anderen Berliner Bezirken. Die Unternehmensgründungen waren zu 75 Prozent im Bezirk Lichtenberg geplant. Das entspricht im Wesentlichen den Anteilen der Vorjahre. Waren es in den Vorjahren stets geringfügig mehr männliche Personen, so suchten 2012 Frauen und Männer die Beratung zu jeweils 50 Prozent auf.

28 Prozent der Ratsuchenden waren Berufstätige, 21 Prozent  erhielten ALG II und 18 Prozent  ALG I. Die weiteren Personen waren ohne Einkommen bzw. im Erziehungsjahr, Studenten oder Erwerbsunfähigkeits-Rentner.

 

Von den vorgestellten Gründungsideen betrafen

40 Prozent den Dienstleistungssektor (Wellnessangebote, IT-Branche, Veranstaltungs-

                                                              service u.a.)

21 Prozent Freie Berufe (Kunst und Kultur),

18 Prozent Einzelhandel,

12 Prozent Gastronomie und

  9 Prozent Handwerk/handwerksähnliches Gewerbe.

 

Auch diese Anteile entsprechen den Tendenzen der Vorjahre. Strukturelle Entwicklungen sind hieraus nicht abzuleiten. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass es eine branchenspezifische Gründerszene im Bezirk Lichtenberg nicht gibt.  

 

Das Regionalmanagement als aktiver Bestandteil des Netzwerkes der Akteure der Wirtschaftsförderung  in Lichtenberg gibt Unternehmen Unterstützung bei der Suche nach Standorten, vermittelt Kooperationen, moderiert Verfahren, initiiert Veranstaltungen und betreut insbesondere das Unternehmensportal des Bezirkes. Etwa 650 Mal nutzten Unternehmen 2012 das Angebot des Regionalmanagements, das sich bereits fest als kompetenter Partner für Unternehmen und Verwaltung etabliert hat.

 

Im dritten Jahr seines Bestehens konzentrierte sich der Berater des Unternehmensservice der Berlin Partner GmbH für den Bezirk Lichtenberg auf Verstetigung und Ausbau der einzelbetrieblichen Betreuung, Kundenbindung sowie Etablierung von erfolgreichen Kommunikationsformaten durch gezielte Veranstaltungen. Durch die fortlaufende Betreuung von Bestandskunden und Akquise neuer Unternehmen konnte 2012 das Portfolio von Zielunternehmen auf ca. 100 entwickelt werden. Weitere etwa 10 neue andere Unternehmen wurden bei ihren Anliegen unterstützt.

Inhaltlich bildeten 2012 die Standortberatung und Hilfe bei der Suche nach Gewerbeimmobilien, Hilfe bei Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen sowie die Rekrutierung und Qualifizierung von Fachkräften die drei Schwerpunkte der Unterstützung.

Insgesamt wurden 5 Lichtenberger Unternehmen bei Expansionsprojekten beraten, in deren Rahmen die Unternehmen eine Entscheidung zum weiteren Beschäftigungsaufbau am Standort Berlin von insgesamt 19 neuen Arbeitsplätzen getroffen haben. Dazu gehört z.B. ein Tischlerei-Betrieb, dessen Verlagerung aus dem Nachbarbezirk nach Lichtenberg erfolgreich unterstützt werden konnte. Das Unternehmen errichtete eine komplett neue Betriebstätte im Bezirk.

Ein Unternehmen für Automatisierungstechnologie wurde zu Qualifizierungsmaßnahmen beraten und bei der Rekrutierung von Fachkräften erfolgreich unterstützt.

2012 wurden bei insgesamt 50 persönlichen Beratungen individuelle Lösungen für den konkreten Bedarf von Unternehmenskunden durch den Berater erarbeitet. 166 weitere Anliegen konnten telefonisch zufriedenstellend gelöst werden.

 

Bezirkliche Berater/innen stellen neben Berlin Partner auch IHK, Handwerkskammer und die Investitionsbank Berlin. Das Büro für Wirtschaftsförderung vermittelt Unternehmen bei detailliertem Beratungsbedarf an diese Partner. Umgekehrt vermitteln die Berater/innen ihre Kunden bei bezirksspezifischen Themen an das Büro. Die enge Zusammenarbeit gewährleistet den kontinuierlichen Austausch relevanter Informationen, die gegenseitige Einbindung in Aktivitäten und Veranstaltungen und das gemeinsame Betreuen von Unternehmen.

 

3.3.       Veranstaltungen und Netzwerke

3.3.1.                       Der 8.  WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside

 

Der 8. WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside am 17. September stand ganz im Zeichen der Clean Technologies. Etwa 200 Interessierte aus den Bezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf nahmen an der Veranstaltung im historischen Kesselhaus des Unfallkrankenhaus Berlin teil und nutzten die Möglichkeit, über die Zukunft der Industrie und insbesondere der erneuerbaren Energien am Standort Berlin und Berlin eastside zu diskutieren und sich über Trends zu informieren.

 

Die Fachvorträge und Diskussionsforen zu den Themen „Cleantech und Solar“, „E-Mobility“ und „Energieeffizienz und Bauen“ fanden breites Interesse. Die Große Podiumsdiskussion befasste sich mit der „Industrie in Berlin: Zukunft oder Vergangenheit?“ Staatssekretär Zimmer, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, diskutierte mit Unternehmern der Siemens AG, der KAB TAKUMA GmbH, der MAN Diesel & Turbo SE u.a. über den Masterplan Industriestadt Berlin und über Potenziale des Standortes.

 

Als Gäste nahmen 4 Unternehmer aus der Partnerstadt Jurbarkas (Litauen) am WirtschaftsPartnerTag teil. Sie suchten Kontakte zu Herstellern von Windkraftanlagen und Anwendern erneuerbarer Energien. Beides konnte vermittelt werden.

 

Der 9. WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside ist in Vorbereitung für den Herbst 2013.

 

 

3.3.2.                       Energieeffizienz-Initiative

 

Die Auftaktveranstaltung zur Einleitung der „Lichtenberger Energieeffizienz-Initiative“ am 27. März organisierte das Regionalmanagement im ORCO-GSG Gewerbehof in der Plauener Straße. Die Veranstaltung zum Thema „Energieeffizienz im Unternehmen“ wurde gemeinsam mit dem Bezirksamt sowie ORCO, der IHK und der Handwerkskammer vorbereitet und diente als Anstoß für zukünftige Aktivitäten im Rahmen der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes Lichtenberg. 60 Unternehmen nutzten die Möglichkeit sich aktuell zu informieren.

Im Laufe des Jahres folgten daran anknüpfend Gespräche mit Unternehmen und Akteuren für entsprechende Aktivitäten. Insbesondere galt es, die Lichtenberger Unternehmen für das Thema Energieeffzienz im eigenen Unternehmen zu sensibilisieren.

 

Für diese Unternehmen wurde am 8. November von Regionalmanagement und Büro für Wirtschaftsförderung eine Informationsveranstaltung im Rathaus Lichtenberg organisiert. Im Mittelpunkt stand die geplante Bildung eines Lichtenberger Energieeffizienz-Netzwerkes.

Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Erfahrungen von Teilnehmern eines bereits bestehenden Netzwerkes.

Auf Grund der positiven Resonanz erfolgten im Dezember Einzelgespräche bei den Entscheidungsträgern interessierter Unternehmen, die Anfang 2013 fortgesetzt werden.

Das Ziel besteht in der Gründung des Lichtenberger Energieeffizienz-Netzwerkes (LEN) im Jahr 2013.

 

Das UPL-Mitglied „Ökologisches Bauherrenzentrum“ wird als Ansprechpartner in diesem Netzwerk mitwirken und den Handwerksbetrieben in Lichtenberg  den sogenannten „Energie-Check Handwerk“ anbieten. Damit soll gleichzeitig ein Bindeglied zur neuen „Mittelstandsinitiative Energiewende“, einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) geschaffen werden.

 

3.3.3.                       Lichtenberger UnternehmerAbend

 

Am 14. Juni  fand im Hof des Rathauses der 1. Lichtenberger UnternehmerAbend statt. Über 130 Unternehmerinnnen und Unternehmer waren der Einladung des Bezirksbürgermeisters gefolgt und führten im „Midsommar“-Ambiente anregende Gespräche. Neben dem Networking galt das Interesse der gegenwärtigen Wirtschaftsentwicklung ebenso wie neuen Projekten.

Das neue Format fand eine so überwältigende positive Resonanz, dass für 2013 bereits der 2. Lichtenberger UnternehmerAbend in Vorbereitung ist.

 

3.3.4.                       UPL-Treffen

 

Gestützt auf  Mitgliederumfragen zur Themenwahl fanden auch 2012 Treffen der Mitgliedsunternehmen des Unternehmensportals Lichtenberg (UPL) statt (siehe dazu auch 3.4.). Organisiert vom Regionalmanagement Lichtenberg fand im Februar in enger Zusammenarbeit mit der „GSE-System GmbH“ ein UPL-Treffen zum Thema „Ergonomie im Büro“ statt.

 

Für die UPL-Veranstaltung  im Juni 2012 kristallisierten sich nach der Umfrage unter den Mitgliedern und anschließender Abstimmung zwei Themen heraus:                                                                                                                     -   Der aktuelle Stand zur Tangentialverbindung Ost (TVO)      und

-   Burnout-Prävention als Element des betrieblichen Gesundheitsmanagements. 

 

Als Hauptakteure für diese beiden Themen konnten der  Lichtenberger Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und das UPL-Mitglied Claudia Kirchert Organisationsberatung, gewonnen werden. Passend zum Thema Burnout-Prävention präsentierte sich außerdem das „Netzwerk Arbeit und seelische Gesundheit“ den ca. 60 Anwesenden.

 

Zum Abschluss des Jahres trafen sich UPL-Mitglieder bei der Firma chocri GmbH in der Plauener Straße zum nun schon 23. Treffen dieses Netzwerkes. Als Thema des Abends informierte  der Bezirksbürgermeister und Wirtschaftsstadtrat von Lichtenberg  über „Wirtschaftsförderung im Bezirk Lichtenberg - Ausblick für die nächsten Jahre“ auf der Basis des aktuellen in 2012 fertig gestellten Rahmenkonzeptes (siehe oben). Die anschließenden Gespräche zum Thema lieferten Impulse für Schwerpunkte und Maßnahmen.

 

3.3.5.                       Unternehmens-Talk

 

Zur Unterstützung der einzelbetrieblichen Unternehmensbetreuung und Etablierung des Angebotes der Berlin Partner GmbH wurden 2012 auch Veranstaltungen und weitere Aktivitäten zur Vernetzung im Bezirk realisiert. So konnte der „Unternehmens-Talk“ mit zwei Veranstaltungen erfolgreich als Kommunikationsformat zwischen Wirtschaft und Verwaltung in Lichtenberg gestaltet werden.

Insgesamt 14 Unternehmen nutzten die Chance der Vernetzung untereinander sowie bei diesem persönlichen Dinner-Gespräch mit dem Bezirksbürgermeister als Gastgeber, dem Büro für Wirtschaftsförderung  und dem Unternehmensservice in kleiner, exklusiver Runde Informationen zur Wirtschaftsförderung aus erster Hand zu erhalten und Anliegen direkt zu platzieren.

 

3.3.6.                       Lichtenberger Unternehmen des Jahres

 

Erstmals wurde am 18. Oktober die Auszeichnung „Lichtenberger Unternehmen des Jahres“ im Ratssaal verliehen. Mehr als 100 Gäste waren der Einladung des Bezirksbürgermeisters in den Ratssaal gefolgt. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis für 2012 ging an ein produzierendes Unternehmen, die PanTrac GmbH, aus der Vulkanstraße 13.

 

Diese Auszeichnung wird auch künftig einmal im Jahr verliehen. Das Bezirksamt Lichtenberg, der Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit der BVV und der Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg zeichnen damit Unternehmen aus, die besondere wirtschaftliche Erfolge vorweisen, einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes leisten und so beispielgebend zum Gemeinwohl beitragen.

Die 31 Vorschläge für 10 Unternehmen kamen von Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden.

 

3.3.7.                       Fachtag „Frauen und Arbeitsmarkt in Lichtenberg“

 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Work-Life-Balance - war Diskussionsthema zum Fachtag am 6. Juni 2012 im „Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel“ in der Ribnitzer Straße. Mehr als 60 Teilnehmende, darunter viele Unternehmen insbesondere aus dem Wirtschaftskreis Hohenschönhausen- Lichtenberg, freie Träger und Vertreterinnen von Projekten folgten den Berichten der vier großen Unternehmen.

Der Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, die Chefärztin im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH), die Niederlassungsleiterin des Einrichtungshauses IKEA in Lichtenberg, und die Vorsitzende der Frauenvertretung der HOWOGE berichteten über die Anstrengungen in ihren Unternehmen, angesichts des demografischen Wandels Fachkräfte zu behalten und neue zu gewinnen. Qualitativ hochwertige Einrichtungen für die Erziehung und Bildung der Kinder spielten dabei ebenso eine Rolle wie Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung und flexible Arbeitszeitmodelle.

 

3.3.8.                       Fachgespräche

 

2012 wurden 2 Informationsveranstaltungen im Rathaus organisiert, die sich insbesondere an Kleinunternehmen richteten und zwar zu den Themen „Rechnungen richtig schreiben - Zahlungseingänge überwachen“ bzw. „Liquidität im Zeichen der EURO-Krise“.

Im Februar wurde eine Spezialsprechstunde vor Ort“ mit der Handwerkskammer durchgeführt. Der bezirkliche Berater der Berliner Handwerkskammer informierte zu Berufsausbildung und Erwachsenenbildung, nahm aber auch andere individuelle Anliegen der Unternehmer entgegen.

Außerdem bietet das Büro für Wirtschaftsförderung die regelmäßigen Fachveranstaltungen der Netzwerkpartner speziell für Existenzgründer (z.B. IHK- und Handwerkskammer-Seminare, Info-Veranstaltungen der IBB, der Gründerinnenzentrale u.a.) an.

 

3.3.9.                       Netzwerke regionaler Akteure

 

Der WKHL Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. steht mit seinen 130 Mitgliedern für die Entwicklung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes Lichtenberg und arbeitet in diesem Sinne seit Jahren eng mit den Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik zusammen.

 

Als Träger des bezirklichen Tourismus-Netzwerkes betreibt der Wirtschaftskreis Hohenschönhausen- Lichtenberg e.V. seit 4 Jahren das Portal www.berlin-fuer-entdecker.de Ergänzend dazu wurden am 14. März 2012 im ABACUS Tierpark Hotel und im Hotel Kolumbus „Service-Info-Points“ eröffnet. Über interaktive Touch-Screen-Monitore können Besucher hier den Stadtbezirk virtuell entdecken und sich das für ihren Aufenthalt passende Programm zusammenstellen. Die Points werden sehr gut genutzt, was auch die Zugriffszahlen auf das Portal eindrucksvoll belegen: 2012 wurden 404.123 Besucher registriert.

 

Die Informations- und Kommunikationsplattform für Unternehmen Unternehmensportal Lichtenberg  www.upl-lichtenberg.de bietet seit 2005 sowohl Unternehmern als auch Bürgern die Möglichkeit, gezielt nach Anbietern bestimmter Dienstleistungen und Produkte zu suchen. Zur Unterstützung des Wirtschaftskreislaufes dienen die Börsen im UPL. So werden in enger Zusammenarbeit mit dem Einkauf-Service des Bezirksamtes die Ausschreibungen des Bezirksamtes in die Ausschreibungsbörse übernommen. Wirtschaftsbörse und Jobbörse runden das Angebot für die Unternehmen ab.

Das Portal wird vom Regionalmanagement gepflegt, sodass die ständige Aktualität als wesentliches Qualitätsmerkmal gewährleistet wird.

 

Im gesamten Jahr 2012  besuchten 6.482 Nutzer 11.431 Mal das Unternehmensportal. Im Durchschnitt schaute sich jeder dieser Nutzer 3,6 Seiten des UPL an und verweilte dabei mehr als 4 Minuten.

Aus der angefügten Grafik ist erkennbar, dass 43 Prozent der Besucher mehr als einmal Nutzer des UPL waren.

 

 

 

Der am häufigsten genutzte Bereich im Unternehmensportal ist die Firmendatenbank. Über 22 Prozent aller Nutzer informieren sich an dieser Stelle über Unternehmen und Einrichtungen in Lichtenberg bzw. Berlin eastside.

 

Das UPL widerspiegelt die für den Bezirk Lichtenberg engagierten Unternehmen. Die Kontakte zu Unternehmen, wirtschaftlichen Organisationen und Institutionen werden regelmäßig genutzt, um die Akteure in die Aktivitäten rund um die Veranstaltungen des Unternehmensportals einzubinden und somit die Netzwerkbildung zu stärken (siehe 3.3.4.). Unternehmen, die sich neu im Bezirk ansiedelten, wurden auf die Möglichkeiten der  Vernetzung durch die Mitgliedschaft im Unternehmensportal hingewiesen.

Die Anzahl der UPL-Mitglieder pegelte sich auf über 800 (derzeitig 810) ein, obwohl sich im Jahresverlauf immer wieder Unternehmen wegen Geschäftsaufgabe oder Umzug abmeldeten.

 

 

4.      Bildung und Qualifizierung

 

4.1.       Ausbildung im Bezirksamt

 

Am 31. Dezember 2012 waren im Bezirksamt Lichtenberg insgesamt 78 Ausbildungsplätze in 6 verschiedenen Ausbildungsberufen besetzt. Das sind 10 mehr als ein Jahr zuvor. Derzeit werden 6 junge Menschen im Bereich Garten- und Landschaftsbau für das Bezirksamt Friedrichshain/Kreuzberg ausgebildet.

Auch im Jahr 2012 bildete das Bezirksamt im Ausbildungsberuf Kaufleute für Bürokommunikation überbetrieblich aus.

 

Zur Gewinnung von Auszubildenden präsentierte das Bezirksamt Lichtenberg seine Ausbildungsangebote bei Tagen der Berufsorientierung in Lichtenberger Schulen und bei regionalen Ausbildungsmessen.

 

Mit Blick auf den demografischen Wandel in der Bezirksverwaltung Lichtenberg ist insbesondere der Ausbildungsberuf der Verwaltungsfachangestellten auf den Eigenbedarf ausgerichtet. Um den künftigen Bedarf wenigstens annähernd decken zu können, sind deshalb im Bezirksamt im Jahre 2012 neun zusätzliche Plätze für den Ausbildungsberuf „Verwaltungsfachangestellte“ zur Verfügung gestellt worden.

 

Im Rahmen der interkulturellen Öffnung der Öffentlichen Verwaltung befinden sich derzeit 7 junge Menschen mit Migrationshintergrund in einem Ausbildungsverhältnis mit dem Bezirksamt Lichtenberg.

 

In bewährter Weise begann die Ausbildung 2012 mit Willkommensveranstaltungen und Einführungstagen, in denen die Auszubildenden ein erstes Verständnis von der Lichtenberger Verwaltung entwickelten und sich gegenseitig kennen lernen konnten.

 

2012 wurden im gesamten Bezirksamt 122 Praktikumsplätze an Studenten, Schüler, Auszubildende und Umschüler vergeben.

 

Berufsfachrichtung

 

Ausbildungsplätze am 31.12.2012

dv. Neueinstellungen zum Ausbildungsjahr 2012

 

weiblich

männlich

weiblich

männlich

Verwaltungsfachangestellte

23

4

8

1

Kaufleute für Bürokommunikation

10

6

2

2

Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste

5

3

2

1

Vermessungstechniker/innen

2

1

0

0

Landschaftsgärtner/innen

3

11

1

4

Altenpfleger/innen                

Verbund Lichtenberger Seniorenheime

2

2

0

0

 

45

27

13

8

gesamt

72

 (+6 Gärtner Frdr./Krzbg)

21

(+3 Gärtner Frdr./Krzbg)

 

 

Davon wurden 2012 im Fachbereich Bibliotheken 8 junge Menschen zur/zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste ausgebildet. 2 Auszubildende, die ihre Ausbildung in 2012 erfolgreich beendeten, erhielten für ein Jahr einen befristeten Anschlussvertrag.

 

In den Geschäftsbereichen 1 und 2 des Amtes für Weiterbildung und Kultur wurde in 2012 wieder die praxisbegleitende Ausbildung von  Verwaltungsfachangestellten und Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation durchgeführt.

 

16 Schüler/innen, Umschüler/innen bzw. Studentinnen/Studenten konnten in den Bibliotheken ein Praktikum unter fachlicher Anleitung durchführen. Im Fachbereich Kultur wurden 3 Praktikanten betreut.

 

4.2.       Regionaler Ausbildungsverbund (RAV)

 

Das Büro für Wirtschaftsförderung setzte die Zusammenarbeit mit dem RAV fort, insbesondere im Hinblick auf dessen neue Ausrichtung, die Unterstützung der Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräftenachwuchs.

 

Am 21. März fand im Rathaus Lichtenberg zu diesem Thema ein vom Büro für Wirtschaftsförderung und der  Bildungsmarkt Vulkan GmbH (Leitbetrieb im RAV) organisiertes Treffen der Lichtenberger Unternehmensnetzwerke statt.

Es kamen ca. 20 Vertreter dieser Netzwerke. Durch die Teilnahme des Bezirksbürgermeisters,  des Geschäftsstellenleiters Lichtenberg der Agentur für Arbeit Mitte und Vertreter der Kammern wurde die Bedeutung der Thematik unterstrichen.

Vorgestellt wurden Fördermöglichkeiten und Hilfen bei der Berufsvorbereitung und -ausbildung, die Teilnehmer diskutierten über Reserven, Tendenzen und Kooperationen. Die verschiedenen Netzwerke wollen sich künftig über ihre Aktivitäten gegenseitig intensiver austauschen, im Ergebnis des Treffens haben sich erste Gruppen zusammengefunden.   

 

Das Büro für Wirtschaftsförderung und das Jugendamt nehmen regelmäßig an den Jour Fixe Veranstaltungen des RAV teil, darüber hinaus erfolgen Arbeitstreffen im Bezirksamt oder im Bildungsmarkt zu aktuellen Fragen in der Berufsausbildung, zu Neuansiedlungen und Wirtschaftsgesprächen, neuen Förderprogrammen in der Ausbildung, zur Arbeit an den Schulen in der vertieften Berufsorientierung und zum Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit.

 

Auf Grund vermittelter Kontakte aus den regelmäßigen Wirtschaftsgesprächen, Treffen des Unternehmensportals Lichtenberg (UPL) u.a. erfolgten Einzelberatungen in Unternehmen durch Mitarbeiter des RAV. Insgesamt nahmen Mitarbeiter des RAV  ca. 70 Treffen im Rahmen der Bestandspflege von Unternehmen wahr und 60 neue Betriebskontakte in Bezug auf Beratungsbedarf rund um die Ausbildung wurden erschlossen. Dazu wurden eigene Informationsmaterialien zu Ausbildungsförderung und -hilfen erarbeitet, die erstmalig beim  o.g. Netzwerktreffen im März zur Verfügung gestellt wurden. 

 

Im Rahmen dieser Aktivitäten konnten außerdem weitere Betriebe für das Portal www.ausbildungsatlas-lichtenberg.de  gewonnen werden. Im Ausbildungsatlas Lichtenberg  waren zum 31.12.2012 insgesamt 619 Unternehmen mit Ausbildungs- und Praktikumsplätzen erfasst (Vorjahr 450). Die Arbeit mit dem Ausbildungsatlas gehört mittlerweile an den Schulen zur Unterrichtspraxis.

Die, bei der Trägerin des Projektes, der Bildungsmarkt Vulkan GmbH, verantwortlichen Mitarbeiterinnen für den Ausbildungsatlas präsentierten das Portal bei den genannten Berufsorientierungsveranstaltungen und beim 8. WirtschaftsPartnerTag.  

 

Das Thema Ausbildungsförderung ist auch im Unternehmensportal Lichtenberg (UPL) durch konkrete Informationen präsent.

 

Am 28. November führten die RAV’s der Arbeitsagentur Mitte (Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte) eine gemeinsame Fachveranstaltung im Bezirk zum Thema „Erfolgsmodell Ausbildung – weg von Problemen, hin zu Lösungen“ durch. Daran nahmen 50 Vertreter von Unternehmen, von Ausbildungsträgern und Fachverbänden teil. Diese Veranstaltung bildete den Auftakt einer künftigen Stammtisch-Reihe der betreffenden RAV.

 

4.3.       Berufsorientierung und Fachkräftegewinnung

 

Auf Grund des zunehmenden Interesses von Unternehmen ist es gelungen, eine größere Anzahl als zuvor für die Teilnahme an den Berufsorientierungsveranstaltungen im Bezirk zu gewinnen.

So beteiligten sich 12 Unternehmen am Elternabend „Wie weiter nach der Schule“ am 26. April im Rathaus. Sie gaben den Besucher/innen des Elternabends Informationen zu Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung sowie alternativen Wegen zum Berufseinstieg nach der Schule und zur Ausbildungssuche.

Organisiert durch die AG Duales Lernen/Berufshilfe Lichtenberg und das Jugendamt erhielten die Eltern einen Einblick wie sie ihre Kinder beim Einstieg in die Berufswelt begleiten und wo sie dafür welche Unterstützung erhalten können.

Des Weiteren standen Berufsberater/innen, Reha-Berater/innen und Abiturientenberater/innen der Agentur für Arbeit, Vertreter/innen der Handwerkskammer, des Jugendamtes Lichtenberg  sowie Akteure von Bildungsträgern und Vereinen, der für den Bezirk zuständige Schullaufbahnberater, Vertreter/innen von Oberstufenzentren, der Ausbildungsatlas Lichtenberg und das Lichtenberger Beratungszentrum für Berufseinsteiger für die Fragen der Eltern und anwesenden Jugendlichen zur Verfügung. Insgesamt wurde der Elternabend von 90 Eltern und Schüler/innen der 9.-13. Klassen besucht.

 

Vom 19. bis zum 22. November fanden an 3 Integrierten Sekundarschulen die „Tage der Berufsorientierung“ statt.

650 Schüler der Klassen 9 und 10 informierten sich dabei zu 50 Berufen und konnten diese ausprobieren. Zum Gelingen der Veranstaltungen trugen 14 Unternehmen, 3 Oberstufenzentren, 2 Privatschulen und 3 Bildungsträger bei. Es beteiligten sich ebenso Mitarbeiter/innen aus den Bibliotheken an der Aktion in den Schulen.

Darüber hinaus wurde den Schülerinnen und Schülern vor Ort in den Bibliotheken der Ausbildungsberuf „Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste“ vorgestellt.

 

 

Im Rahmen des „Projektes ANIA (Alleinerziehende nachhaltig in Arbeit bringen)“, das 2012 erfolgreich zu Ende ging, wurden alleinerziehende Frauen und Männer über 6 Monate qualifiziert, davon 3 Monate in der Theorie und 3 in der Praxis der Branchen Handel (Textil), Hotellerie und Pflege/Betreuung. Allerdings nahm in den 3 Jahren des Projektes tatsächlich nur 1 Mann teil.

In dem Projekt ging es um den beruflichen (Wieder-) Einstieg für gering qualifizierte Teilnehmer/innen, die in der Regel viele Jahre nicht gearbeitet haben, sowie um die Sensibilisierung von Unternehmen für dieses Thema. Die dreimonatige fachpraktische Phase direkt nach einer intensiven theoretischen Phase ermöglichte es einerseits den Betrieben, die Teilnehmer/innen kennenzulernen und im Arbeitsprozess zu erleben, und ermöglichte andererseits einen praxisnahen und unkomplizierteren Einstieg für die Alleinerziehenden. Die Integration in Arbeit oder Ausbildung war Ziel, in 49 Fällen gelang dies auch zu familienfreundlichen Arbeitsbedingungen. Es wurde aber noch mehr erreicht: Unternehmen wurden sensibilisiert, was weit über das Thema Alleinerziehende hinausgeht, da die Vereinbarkeit von Familie und Beruf letztlich alle Mitarbeiter/innen betrifft.

Dazu gab es im Rathaus 2 Fachveranstaltungen - im Februar und im November 2012.

 

 

Das Programm „Meister-BafÖG“ gewährt staatliche Zuschüsse und Darlehen der KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Unterstützung der beruflichen Aufstiegsfortbildung oberhalb des Niveaus einer Facharbeiter-, Gesellenprüfung oder eines Berufsfachabschlusses.

 

Für 5 Berliner Bezirke betreut das Amt für Ausbildungsförderung im Sozialamt des Bezirkes Lichtenberg die Antragsteller auf Förderung aus diesem Programm und unterstützt so die Fachkräfteentwicklung in Berlin.

2012 wurden insgesamt 1.300 Personen während ihrer Fortbildung betreut. 387 von ihnen, darunter 38 Prozent Frauen, beendeten in 2012 die Weiterbildung und erlangten über diesen Weg einen höheren Berufsabschluss.

Die Altersstruktur dieser Absolventen setzte sich wie folgt zusammen:

 

20 – unter 30 Jahre42,9 Prozent

30 – unter 40 Jahre42,6 Prozent

40 – unter 50 Jahre12,7 Prozent

50 – unter 60 Jahre  1,6 Prozent

 

Die Hälfte (175) der Aufstiegsfortbildungen mündete in einem Abschluss als Meister/in in einem Handwerk. 40 Abschlüsse erfolgten in technischen bzw. ingenieurtechnischen Berufen, jeweils 48 in Handel/Gastronomie und Pflege-/Gesundheitsberufen und 38 sind der Finanzbranche zuzuordnen. 38 Fortbildungen betrafen  pädagogische, kreative und sonstige Bereiche.

 

 

Für die Qualifizierung der Bürgerinnen und Bürger bietet die Volkshochschule jährlich zahlreiche Kurse in den Bereichen Fremdsprachen und berufliche Bildung an. Dazu gehören auch spezielle Bildungsurlaubskurse.

 

4.4.       Projekte

4.4.1.                       Jugend in Arbeit

 

Der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit ist eines der strategischen bezirklichen Ziele der nächsten Jahre und Handlungsfeld des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit. Das Büro für Wirtschaftsförderung richtete seine Aktivitäten verstärkt auf diese Zielsetzung aus. Gemeinsam mit dem Jugendamt wurde die Entwicklung eines Projektes „Jugend in Arbeit“ initiiert, dessen Aufgabe es ab 2013 ist, die im Bezirk tätigen Projekte, Maßnahmen und Akteure noch besser zu vernetzen, Impulse für gemeinsame Aktivitäten zu geben und   weitere lokale Potenziale zu erschließen.

Aus wirtschaftlicher Sicht geht es vor allem um die Aufschließung geeigneter Kleinst- und Kleinbetriebe und deren gezielte Unterstützung in Aus- und Weiterbildungsangelegenheiten. 

 

4.4.2.                       Projekt LiGA

 

Für junge Menschen, die mit herkömmlichen Mitteln des SGB II nicht ausreichend unterstützt werden können, um eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen, fördert das Bezirksamt Lichtenberg, Abteilung Jugend und Gesundheit, gemeinsam mit dem Jobcenter Berlin- Lichtenberg  zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplätze im Projekt LiGA (Lichtenberger Gemeinschaft für Ausbildung). 2012 konnten weitere 56 Auszubildende in das Projekt aufgenommen werden. Da es sich hierbei um besonders benachteiligte Jugendliche und junge Volljährige mit multiplen Vermittlungshemmnissen handelt, wird durch das Jugendamt eine intensivere sozialpädagogische Betreuung und Stützunterricht finanziert.

 

Das Projekt ist so konzipiert, dass die jungen Menschen 50 Prozent ihrer praktischen Ausbildung  in Praktika auf dem 1. Arbeitsmarkt absolvieren. Aus LiGA I bis V haben bisher 90 Prozent der an der Prüfung teilgenommenen Auszubildenden die Prüfung bestanden. Davon haben 56 Prozent gleich im Anschluss eine Arbeit in Wirtschaftsunternehmen erhalten.

 

4.4.3.                       AG Duales Lernen

 

Im März 2010 hatte eine Arbeitsgruppe zum Dualen Lernen im Bezirk ihre Arbeit aufgenommen. An dieser nahmen der Schulrat, Vertreter von Schulen, von Oberstufenzentren, die Berufsberatung, die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, das Regionale Übergangsmanagement, der Regionale Ausbildungsverbund, das Jugendamt, Sprecher der AG § 78 SGB VIII Integration junger Menschen in das Berufs- und Arbeitsleben, freie Träger, die Multiplikatoren für das Duale Lernen u.a. teil.

 

Mit der Schulstruktur der Integrierten Sekundarschulen wurde mit dem Schuljahr 2010/2011 auch das Duale Lernen eingeführt. Diese Arbeitsgruppe erarbeitet mit den Schulen und Lichtenberger freien Trägern ein bezirkliches Konzept zur Umsetzung des Dualen Lernens, hier insbesondere für das Praxisorientierte Lernen und die dafür notwendigen Vernetzungen. Für Schüler/-innen, bei denen die Prognose im regulären Schulsystem keinen Schulabschluss zulässt, wurde die Möglichkeit der Teilnahme an den Praxislerngruppen im Bezirk geschaffen. Bisher nehmen 4 Schulen an diesem Verbund teil. Die Platzkapazität beläuft sich auf 60 Schüler/innen. Die Arbeit mit der schwierigen Schülerklientel wird durch einen Lichtenberger Träger der Jugendberufshilfe umgesetzt. Für aktive und passive Schulverweigerer, deren Teilnahme sich auch in diesem Projekt problematisch gestaltet leistet das Jugendamt eine zusätzliche erzieherische Hilfe.

 

4.4.4.                       Komm auf Tour

 

Durch die Agentur für Arbeit und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wurde auch im Jahr 2012 das Projekt „Komm auf Tour“ im Bezirk Lichtenberg für Schüler/innen der 7. und 8. Klassen durchgeführt. 2 Lichtenberger Gymnasien nutzten ebenfalls die Möglichkeit der Teilnahme ihrer Schüler/innen an der Veranstaltung. Dabei wurden die jungen Menschen mit spielerischen Ansätzen für ihre eigene Lebensplanung und für die eigenen Fähigkeiten und Stärken sensibilisiert. Am Ende des Erlebnisparcours konnten die Schüler/-innen zu ihnen passende Berufsfelder kennen lernen und auf ihre „Logbücher“ übertragen. Dieses dient als Grundlage für den Berufswahlpass und ist Anknüpfungspunkt für die weitere Arbeit mit den Schüler/innen. Die Nachfrage war sehr groß und die vorhandene Platzzahl wurde voll ausgelastet. Eine Lichtenberger Schule musste sogar die Veranstaltung in einem anderen Bezirk nutzen.

 

Die Lehrer/innen wurden während des Parcoursbesuchs durch Berufsberater/innen in einer Lehrerlounge über Möglichkeiten der weiteren Nachbereitung im Unterricht informiert. An der Elternversammlung nahmen ca. 85 Eltern teil, was das große Interesse an der frühzeitigen Berufsorientierung zeigt. Erstmalig wurden den Eltern auf dem Elternabend verschiedene Workshops zu den Themen Internetspielsucht, Mobbing, Berufsorientierung und starke Eltern/starke Kinder angeboten. Die Workshops wurden mit großem Interesse besucht.

 

4.4.5.                       Lichtenberger Beratungszentrum für Berufseinsteiger

 

Seit dem 1. Oktober 2010 hatte der Träger netWORK starthilfe im FVAJ e.V. eine Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds ESF bekommen, um ein Lichtenberger Beratungszentrum für Berufseinsteiger aufzubauen. Dieses Projekt wurde auch in 2012 weitergeführt. Es ist ein offenes Beratungs- und Trainingsangebot am Übergang von der Schule ins Berufsleben für alle jungen Menschen im Bezirk. Die Laufzeit der Förderung durch ESF-Mittel endete zum 30. September 2012.

 

Die Beratung soll zu einem Casemanagement- und Coachingprozess  ausgebaut werden. Ziel ist die Herstellung von Beschäftigungsfähigkeit und Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt durch Vernetzung und Bündelung von Unterstützungsleistungen an einem Ort.

An einer diesbezüglichen Projektbeantragung wird gearbeitet.

 

4.4.6.                       Jugend Stärken

 

Am 1. November 2010 begann im Bezirk  das durch den ESF geförderte Programm „Jugend Stärken – Aktiv in der Region“ mit seiner Arbeit. Für die Umsetzung wurden Kooperationen vom Schulrat, Oberstufenzentrum, JobCenter und der Agentur für Arbeit zugesagt. Das Projekt richtet sich an Schulverweigerer/innen der Schulen und Oberstufenzentren und soll einen „Lückenschluss“ zwischen den Fördersystemen schaffen. Die koordinierende Stelle für dieses Förderprogramm liegt beim Jugendamt. Der Träger Caritas ist auf der Umsetzungsebene tätig. Die Förderung durch den ESF ist bis zum Dezember 2013 vorgesehen.

 

 

5.    Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft und Arbeit Lichtenberg (BBWA)

 

Die Arbeit des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit Lichtenberg konnte im Jahr 2012 erfolgreich fortgesetzt werden. In teilweise neuer personeller Zusammensetzung wurden die Handlungsfelder gestrafft und neu ausgerichtet sowie der Einführungstext des Aktionsplans komplett überarbeitet. Zur Umsetzung der strategischen bezirklichen Ziele - energetischer Modellbezirk,  Senkung der Jugendarbeitslosigkeit und Stärkung der regionalen Wirtschaft - hat das Gremium drei Handlungsfelder in erarbeitet:

 

Handlungsfeld 1

Ökologische und soziale Stadtentwicklung sowie Aktivierung lokalen sozialen Kapitals

 

Handlungsfeld 2

Integration in den Arbeitsmarkt - Talente erkennen, Kompetenzen stärken, Motivation für Ausbildung und Beruf wecken

 

Handlungsfeld 3

Standortentwicklung und -marketing sowie Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Wirtschaft

 

Um die neuen Handlungsfelder mit Leben zu erfüllen, wurden in den zur Verfügung stehenden lokalen Förderprogrammen bereits Mittel für mehrere Projekte beantragt, die ab 2012/13 durchgeführt werden. Das sind im Einzelnen:

 

-          ÖkoSpeicher Lichtenberg

-          WIR Lichtenberg – Wirtschaft in der Region Lichtenberg

-          Integration vietnamesischer Unternehmer/innen in Lichtenberg

-          Starthilfe-Network

-          Koordinierungsstelle Jugend in Arbeit

 

5.1.       Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WdM)

 

Im Rahmen dieses EU-Förderprogramms wurden die Projekte „Entwicklung des Standorts Pferdesportpark Berlin-Karlshorst als Bestandteil des Volksparks Wuhlheide“ und „Kreativwirtschaftszentrum Theater Karlshorst2012 weitergeführt.

 

Im Rahmen der Konzepterstellung wurden für das Theater Karlshorst 4 verschiedene Nutzungskonzepte und die sich daraus ergebenden Betreibervarianten mit den entsprechenden baulichen Anforderungen entwickelt. Dabei hat sich gezeigt, dass die gutachterlich ermittelten voraussichtlichen Sanierungskosten aufgrund des baulichen Zustandes des Objektes derart hoch sind, dass die vertragliche Bindung eines Betreibers oder Konsortiums längerfristig oder auch nur übergangsweise sowie die Erarbeitung eines wirtschaftlich fundierten Betreiberkonzeptes noch im Projektzeitraum (bis 31. März 2014) aussichtslos erscheinen.

Das Projekt "Kreativwirtschaftszentrum Theater Karlshorst" ist deshalb vorzeitig zum 31. Dezember 2012 eingestellt worden.

 

Das Projekt „Pferdesportpark“  wurde im Juni 2011 gestartet und befand sich 2012 in der Realisierungphase, zur Erstellung und Abstimmung eines kleinteiligen Nutzungs-, Betriebs- und Fundraisingkonzeptes für den Pferdesportpark außerhalb des Rennsports.

 

Den größten Raum der Projektarbeit nahmen die Ausschreibung, Auswahl, Betreuung und Besprechung folgender Einzelprojekte in Anspruch: Leitbildentwicklung; Betreuung Leitbildentwicklung Öffentlichkeitsarbeit; Konzept Reitwegeanbindung; Konzept Tribünenhalle (Abschluss 8/2012) und Konzeptstudie Hotel (Abschluss 12/2012).  Die 2012 nicht abgeschlossenen Einzelprojekte werden 2013 beendet.

Für das ebenfalls ausgeschriebene Einzelprojekt Reitsportanlage konnte bisher kein genügend qualifizierter Projektpartner gewonnen werden.

 

Über diese Tätigkeiten hinaus wurden qualifizierte Gespräche mit Entscheidungsträgern der Politik  geführt und Vorträge beim Bürgerverein und Stadtteilzentrum Karlshorst gehalten.  Weiterhin wurde ein gemeinsames Positionspapier  zur Entwicklung des Volksparks Wuhlheide zwischen Pro Wuhlheide e.V. und F.U.N. unterzeichnet.  

Anliegen des F.U.N.-Projektteams als Träger des Vorhabens ist es, dass es im Halbjahr 2013 zu einer Einigung über die zukünftige Nutzung der Flächen kommt und der B-Plan beschlossen wird, um eine Planungssicherheit für die künftigen Nutzungen zu haben. 

 

5.2.       Partnerschaft-Entwicklung-Beschäftigung (PEB)

 

In diesem EU-Förderprogramm wurden drei Projekte planmäßig beendet:

 

„HilDie – Hilfen und Dienstleistungen im Kiez Frankfurter Allee-Süd“

„UmweltKontaktstelle Lichtenberg“ und

„Lichtenberger Beratungszentrum für Berufseinsteiger“ (siehe 4.3.5.)

 

Inhaltlich wird die Arbeit der UmweltKontaktstelle von der Naturschutzstation Malchow weitergeführt und zunächst für ein weiteres Jahr durch die Abteilung Stadtentwicklung finanziert.   

 

Das Projekt „HilDie – Hilfen und Dienstleistungen im Kiez Frankfurter Allee Süd“ wurde planmäßig zum 31. August 2012 beendet. Ziel war besonders die Stärkung der Persönlichkeitsstrukturen von Langzeitarbeitslosen durch Unterstützung von freiwilligem Engagement im Projekt und Beförderung der Qualifikation in den spezifischen Tätigkeitsbereichen.

Das Projekt hat spürbar zur Schaffung neuer  sozialer Betreuungsstrukturen und zur Stärkung des Zusammenhalts im Kiez mit einhergehender Erweiterung und Festigung des Netzwerkes beigetragen. Mit Nachhaltigkeit gelang es, Migranten für die Angebote des Nachbarschaftshauses Kiezspinne (Träger des Projektes) zu sensibilisieren. Die Integration Langzeitarbeitsloser in den ersten Arbeitsmarkt ist jedoch nicht gelungen. Die ausschließlich haushaltsnahen Dienstleistungen konnten keine stabilen nachhaltigen Arbeitsplätze gewährleisten.

HilDie ist es aber gelungen, einen Kundenstamm aufzubauen, die Betroffenen zur Einsicht zu bewegen, sich zur Alltagsbewältigung Hilfe über ein Nachbarschaftshaus zu holen und Scham und Ängste abzubauen.

 

Das PEB-Projekt „Netzwerk Arbeit und seelische Gesundheit“ läuft noch bis zum 30. November 2013.

Das Netzwerk ist ein Kooperationsprojekt der Albatros gGmbH, WIB-Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH und der Lichtenberger Werkstatt für Behinderte gGmbH. Mittlerweile ist es im Bezirk sehr gut etabliert, so dass viele seelisch beeinträchtigte Menschen zeitnah Hilfe im Bereich Arbeit und Beschäftigung finden. Kern des Projektes ist die individuelle Aufklärung von Vermittlungshemmnissen und gezielte Hilfeleistungen, die aus zeitlichen Gründen durch die Arbeitsvermittler nicht bewältigt werden können.

 

2012 wurden im Rahmen der individuellen Begleitung 71 seelisch beeinträchtigte Menschen begleitet, wovon 20 noch in Betreuung sind. 51 Menschen haben das Projekt mit folgenden Anschlussperspektiven verlassen: Für 21 Personen wurde geklärt, dass sie noch nicht vermittelbar sind. Für sie wurden größtenteils therapeutische Maßnahmen als Anschlussmöglichkeit realisiert. 12 Teilnehmer/innen erhielten nach der Betreuung in eine Arbeit oder Beschäftigung, darunter 3 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse und weitere 12 Teilnehmer/innen nahmen eine berufliche Weiterbildung oder Ausbildung auf.

 

Das Angebot einer anonymen Erstberatung haben 202 BeratungskundInnen genutzt. Ein großer Teil der Beratungssuchenden wird durch das Jobcenter vermittelt, mit dem eine Kooperationsvereinbarung besteht.

Im Rahmen der Netzwerk- und Arbeitgeber/innenarbeit wurde eine Veranstaltungsreihe „Arbeit ist mehr als der Lohn in der Tüte“ mit 5 themengebundenen Veranstaltungen konzipiert und im Rathaus Lichtenberg durchgeführt. Daran nahmen insgesamt 102 Personen teil.

Das Projekt wurde auf dem UPL-Treffen im Juni noch einmal im Detail den Unternehmen vorgestellt. Alle Veranstaltungen und Aktivitäten wurden auch über das Unternehmensportal und das Büro für Wirtschaftsförderung publiziert.    

 

 

5.3.       Lokales Soziales Kapital (LSK)

 

Im Koordinierungsgremium des BBWA ist die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamtes vor allem verantwortlich für die Akquise und Betreuung von Projekten im Rahmen des Berliner EU-Programms „Lokales Soziales Kapital“ (LSK).

Mit dem Programm LSK werden in Berlin Mikroprojekte finanziell unterstützt, die sich dafür einsetzen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und lokale Beschäftigungschancen für benachteiligte Personengruppen zu erhöhen. Wesentliche Ziele des Programms:

 

  • Heranführen kleiner und neuer Projektträger an die Fördermöglichkeiten des Europäischen Sozialfonds (ESF)
  • soziale Netzwerke auf lokaler Ebene aufzubauen und zu stärken
  • Beschäftigungsförderung auf lokaler Ebene
  • Projektteilnehmenden einen Zugang ins Erwerbsleben zu ebnen
  • Beitrag zu den Querschnittszielen des ESF (Chancengleichheit von Frauen und Männern, Nachhaltigkeit und Berücksichtigung von Menschen mit Migrationshintergrund)

 

Das Programm LSK verknüpft dabei gemeinwesenorientierte Aktivitäten mit beschäftigungspolitischen Zielstellungen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden. Als ein Förderinstrument der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit unterstützt das Programm die Strategie der Vernetzung bezirklicher Entwicklungspotenziale um einen Beitrag zur beruflichen wie sozialen Integration benachteiligter Personengruppen und zur Schaffung neuer Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten zu leisten. Dem liegt die Überzeugung zu Grunde, dass lokale Partnerschaften den jeweiligen örtlichen Bedarf am besten kennen und dementsprechend gemeinsam Handlungsstrategien erarbeiten und umsetzen können.

 

Jeweils im Herbst des Vorjahres werden die eingereichten Vorschläge intensiv geprüft und das Lenkungsgremium beschließt dann, welche Projekte realisiert werden sollen. In den letzten Jahren standen jeweils 100.000 Euro im Programm für Lichtenberg zur Verfügung.

 

Das Programm LSK ermöglichte die Förderung von 10 Mikroprojekten (bis 10.000 Euro je Projekt)  in 2012:

 

Kurz-Bezeichnung

Ziele

Geplante

rdersumme

Frau B. und ihr Taschenladen -  Jugendliche lernen aus Lebenswegen Lichtenberger Frauen

 

von Mitspielgelegen-heit e.V.

Zielgruppe (TN) sind 26 Jugendliche aus dem Bezirk im Alter von 14 + 15 J. Ziel ist eine Verbesserung persönlicher und sozialer Kompetenzen im Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Zielsetzungen realistisch einschätzen. - Selbstbewusstes Auftreten + öffentliche Rede. Inhaltlich zielt das Projekt auf den Austausch der Generationen. Die TN finden im lokalen + sozialen Umfeld Vorbilder die ihnen helfen, sich auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten und sich als eigene Generation mit besonderen „heutigen“ Herausforderungen zu positionieren.

9.715

 

Aufschwung mit Zukunft

 

 

von FVAJ e.V. in Kooperation mit Zirkus Internationale e.V.

Schulmüde Jugendliche im 10. Schulbesuchsjahr sollen die Möglichkeit haben, soziale Kompetenzen für das Berufsleben zu trainieren und über Erfolgserlebnisse unabhängig von Schulzensuren ihr Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Trainiert werden Kompetenzen wie: leistungsorientiertes Arbeiten, Konfliktfähigkeit, Durchhalten im Arbeitsprozess, Produkte erstellen, Teamarbeit, Mobilität, Kreativität. Ziel ist es, einen Prozess anzuregen, der zu einem positivem Schulverhalten führt und damit berufliche Perspektiven eröffnet.

9.040

Gesundheitsratge-

ber für Menschen mit Migrations-hintergrund

 

 

von BALL e.V., Betreuung arbeitsloser Leute und Lebenshilfe

Ziel ist es, die Integration von MigrantInnen in das deutsche Gesundheits-system zu fördern. Dazu gehören Kenntnisse über Gesundheitsinformati-onen, um einen gleichberechtigten Zugang zu Vorsorge- und Regelangeboten zu erlangen. Diese Informationen sollen in einem Ratgeber kompakt in den Sprachen Russisch und Vietnamesisch angeboten werden. Der Gesundheitsratgeber stellt stark auf die ökonomischen und sozialen Aspekte von Nachhaltigkeit ab mit dem Ziel, die Selbsthilfekompetenz der Menschen mit Migrationshintergrund zu stärken und diese zunehmend in die Lage zu versetzen, individuelle Anforderungen auch eigenständig zu meistern.

6.133

"Projektewerkstatt 2012"

 

 

von FrauenTechnik

Zentrum

Berlin e. V.

Wir bringen Menschen mit Projektideen mit potenziellen Antragstellern – Vereinen, Unternehmen, Trägern – zusammen und planen gemeinsam das weitere Vorgehen. Wir finden gemeinsam das passende Förderprogramm und bereiten Schritt für Schritt die Antragstellung und Umsetzung vor. Wir schaffen neue Kontakte zwischen Menschen mit Projektideen und Trägern sowie einen Mehrwert für den Bezirk, indem neue Projekte die Struktur Lichtenbergs bereichern und Fördergelder aus bis dato wenig genutzten Förderprogrammen eingeworben werden.

 

10.000

Print Creative Art

 

 

von Lichtenberger Kulturverein e.V.

Jugendliche mit besonderem Förderbedarf (§ 13 SGB VIII) werden befähigt, ihre alters- und entwicklungsgemäße Selbstverantwortung zu erkennen. Ihnen werden persönliche Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit und die Kenntnis ihrer eigenen Interessen, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen vermittelt. Motiviert durch die Möglichkeit, individuell gestaltete künstlerischen Produkte und Gebrauchsgegenstände, wie Mappen, Textilien herzustellen, eignen sie sich Drucktechnik-Kenntnisse, arbeitsor-ganisatorische und persönliche Fähigkeiten an. Sie finden Erfolg beim Lernen und verbessern durch die Arbeit im Team ihre sozialen Kompetenzen. Sie werden befähigt, selbst berufliche und persönliche Perspektiven zu entdecken und werden im Berufsorientierungsprozess aktiv unterstützt und so Grundlagen für den beruflichen Einstieg vermittelt.

9.600

Mein Berufsbild

 

 

 

von Kreativprojekte - Kurt Buchwald

 

SchülerInnen mit Sonderpädagogischen Förderbedarf und Hochbegabte einer 7. Klasse arbeiten zusammen. Jeder gestaltet einen lebensgroßen Schattenriss aus Holz mit Foto & Farbe nach seinem Wunschberuf. Dabei lernen sie die dafür notwendigen Berufe kennen, einfache Tätigkeiten aus-führen, sich ausprobieren, Fähigkeiten entdecken und Grenzen erfahren.

10.000

Netzwerk Alleinerziehende

 

 

von Förderverein Soziales und Bildung e.V.

Vernetzung von regionalen Lern- und Hilfestrukturen zur leichteren Integra-tion von Alleinerziehenden in den Arbeitsmarkt . Akquise von Minijobs und Zuverdienstmöglichkeiten und begleitendes Coaching bei der Arbeitsauf-nahme; Vernetzung von Lern- , Betreuungs- und Erlebnisangeboten für Alleinerziehende; Hilfe bei der Etablierung von Formen der Selbsthilfe; Workshop für Firmenvertreter zu konkreten Problemen der Klienten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

8.860

multi-kulti-Ofen (mkO)

 

 

von existere e.V.

 

Errichtung eines Lehmofens im Außenbereich, in dem verschiedene Koch-prozesse erprobt werden können. Dabei:

1. die Vermittlung handwerklicher Basiskompetenzen

2. die Vermittlung kalkulatorischer Fähigkeiten zur Umsetzung kleiner handwerklicher Aufgabenstellungen

3. das Protokollieren eigener Tätigkeiten

4. die Sensibilisierung für gesunde Ernährung

5. die Aneignung von Fähigkeiten zur Herstellung internationaler Speisen.

 

10.000

Bedarfsanalyse für ein Lichtenberger Kieznetz : bürgerorientiert und für die lokale Wirtschaft

 

von Arbeitsgemein-schaft Kieznetz

Die Bedarfsanalyse ist die Basis für die zielgruppenorientierte Konzeption eines Lichtenberger ‚Kieznetzes‘, auf der Basis eines technischen Bauka-stensystems. Identifiziert werden sollen die Bedarfe für und Erwartungen der zukünftigen NutzerInnen an ein solches Portal: Dies sind zum einen Kiez-AnwohnerInnen sowie soziokulturelle Träger. Ihnen würde es erleich-tert, gebündelt Informationen über Veranstaltungen, Nachbarschaftsakti-vitäten, ehrenamtliche Angebote und lokale Neuigkeiten zu kommunizieren. Die Grundidee des Kieznetzes ist es, Redaktionen auf nachbarschaftlicher Ebene zu etablieren und entsprechende Schulungen durchzuführen. Die Analyse soll daher bereits geeignete Partnerschaften identifizieren, z.B. mit Medienwerkstätten in Stadtteilzentren.

 

10.000

Energiepflanzen-garten im Landschaftspark Herzberge

 

 

von in-vitro tec GmbH- Gesellschaft zur Vermehrung von Pflanzen für den Umweltschutz

Langzeitarbeitslose gestalten diesen Garten, der Energie erlebbar und fühlbar macht und zusätzliche Informationen zu den Möglichkeiten der Weiterverarbeitung gibt. Bekannt ist, dass sich bei Schulen, der breiten Bevölkerung, aber auch bei ansässigen Firmen das Interesse hierfür stark entwickelt und auch als großer Bereich der Berufsorientierung gilt. Daher sind regelmäßige Veranstaltungen und Führungen insbesondere für Schulklassen geplant, wobei diese in der Projektlaufzeit auch selbst Wissen weiter vermitteln sollen. Dieser Energiegarten soll der "Grundstock" eines Informationszentrums und eines Netzwerkes u.a. potentiellen Arbeitgebern in diesem Bereich werden.

9.696

 

Die Abrechnung und Auswertung dieser Projekte des Jahres 2012 ist noch nicht abgeschlossen.

 

Die Vorbereitung der Projekte des Jahres 2013 erfolgte in den letzten Monaten des Jahres 2012. Es wurden 17 Vorschläge eingereicht, von denen voraussichtlich 10 verwirklicht werden können.

 

 

 

 

 

 

 
 

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