Drucksache - DS/0181/VII  

 
 
Betreff: Kurzbericht zur Auswertung der Einschulungsuntersuchungen 2011 im Bezirk Lichtenberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStRin JugGes 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
15.03.2012 
6. Sitzung in der VII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss mitberatend
08.05.2012    6. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Jugendhilfeausschusses gemeinsam mit den Ausschüssen Gesundheit sowie Schule und Sport      
Schule und Sport Entscheidung
03.04.2012 
6. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Schule und Sport (teilweise gemeinsam mit dem Ausschuss Kultur) vertagt   
08.05.2012 
7. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Schule und Sport gemeinsam mit dem Ausschuss Gesundheit sowie Jugendhilfeausschuss mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   
14.08.2012 
9. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Schule und Sport erledigt   
Gesundheit mitberatend
12.04.2012 
5. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Gesundheit vertagt   
08.05.2012 
6. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Gesundheit gemeinsam mit dem Ausschuss Schule und Sport sowie Jugendhilfeausschuss erledigt   

Sachverhalt
Anlagen:
VzK PDF-Dokument
VzK- Anlage  

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die aktuelle Auswertung der Einschulungsuntersuchungen 2011 im Bezirk Lichtenberg wird auch in diesem Jahr als Kurzfassung über die Homepage der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit veröffentlicht. Es wurden alle Untersuchungsfelder eingehend untersucht und ausgewertet. Die jährlichen Ergebnisse ermöglichen einen Vergleich innerhalb des Bezirkes Lichtenberg. und sind eine Grundlage für Präventionsmaßnahmen und weitere Gesundheitsprojekte.

 

Die Untersuchungen zeigen folgende Ergebnisse:

 

·         Der Anteil der untersuchten Kinder mit Migrationshintergrund (nichtdeutscher Herkunft) ist um weitere 3,3 % auf 28,5 % gestiegen.

·         Nach veränderter Berechnung zum Sozialen Statusindex besitzen 19,2 % der Einschüler/innen einen niedrigen sozialen Status; 61,0 % einen mittleren und 19,8 % einen hohen sozialen Status.

·         In Friedrichsfelde Nord liegt der Anteil der Einschulungskinder mit unterem sozialen Sozialstatus bei über einem Drittel.

·         Die Zugehörigkeit zur Gruppe mit niedrigem sozialem Status ist bei Familien mit Migrationshintergrund mit fast einem Drittel stärker ausgeprägt als bei den deutschen Familien.

·         61,0 % der Kinder lebt bei den Eltern und über ein Drittel der Einschulungskinder lebt bei nur einem Elternteil. 36,3% der Lichtenberger Einschulungskinder wachsen als Einzelkinder auf.

·         Mit 98,2% haben etwas mehr Kinder als 2010 vor der Einschulung eine Kita besucht, 91,0 % sogar über 2 Jahre.

·         Früherkennungsuntersuchungen: Der Vorsorgestatus zur ESU 2010 ist etwa gleichgeblieben, ebenso der Trend der abnehmenden Teilnahme von der U1 mit 99,6 % bis zur U9 mit 82,0 %. Bei den deutschen Kindern lag die vollständige Teilnahme (U1 bis U8) bei 84,8 % und damit höher als bei den Kindern nichtdeutscher Herkunft mit 67,3 %.

·         Impfstatus: Von 6,7 % der deutschen Kinder und 13,8 % der Kinder nichtdeutscher Herkunft konnte der Impfstatus nicht erhoben werden, da der Impfpass nicht vorlag. Die niedrigste Impfrate von 85,5 % ist bei Varizellen (Windpocken) zu verzeichnen. Bei allen anderen Impfungen liegt der Durchimpfungsgrad bei 91,5 % (Hepatitis B) bis 97,8 % (Tetanus).

·         Zahngesundheit: Mit 86,9 % verfügte die Mehrheit der Einschüler über ein naturgesundes bzw. adäquat versorgtes Gebiss. Gegenüber 2010 wurde bei 1,7% mehr Kindern das Gebiss als sanierungsbedürftig eingeschätzt. Der Unterschied des Gebisszustandes der Kinder nach dem sozialen Status hat sich im Vergleich zu 2010 verstärkt. Der Anteil der Kinder mit versorgtem Gebiss lag bei den Kindern mit hohem sozialen Status bei 95,4 %, bei den Kindern mit niedrigem sozialem Status waren es hingegen nur 72,9%. Auch die Kinder mit Migrationshintergrund lagen mit 74,5 % versorgtem Gebiss deutlich unter dem Durchschnitt.

·         Gewicht: Von den 2011 untersuchten Lichtenberger Einschüler/innen hatten 80,4 % Normalgewicht, 4,9 % waren übergewichtig, 3,4 % adipös, 8,3 % untergewichtig und 3,1 % deutlich untergewichtig. Beim Übergewicht wurden seit 2004 die niedrigsten Werte gemessen.

·         Motorik: Unauffällig und damit altersgemäß dem normalen Entwicklungsstand entsprachen 68,6 % der Kinder in der Körperkoordination, 74,4 % der Kinder in der Visuomotorik und 71,2 % der Kinder in der visuellen Wahrnehmung. Wie auch bei vergangenen Einschulungsuntersuchungen wiesen die Jungen bei allen drei Subtests schlechtere Ergebnisse als die Mädchen auf, ebenso wie die Kinder aus Familien mit einem niedrigen sozialen Status. Wie auch in 2010 erzielten die Kinder mit Migrationshintergrund bei allen drei Tests bessere Ergebnisse als die Kinder deutscher Herkunft.

Besonders zu beachten ist der hohe prozentuale Anteil der auffälligen Ergebnisse beim Test zur Körperkoordination (17,2 %).

·         Sprache: Außer beim Screeningtest zur Artikulation schnitten die Kinder bei den anderen Sprachtests etwas schlechter ab als 2010. Unauffällige Ergebnisse hatten 62,9 % der Kinder beim Subtest „Pseudowörter nachsprechen“, 70,5 % bei „Wörter ergänzen“, 75,1 % bei „Sätze nachsprechen“ und 71,0 % bei der Artikulation. Obwohl 90,2 % der Kinder nichtdeutscher Herkunft in Deutschland geboren sind, konnten sich nur 72,9 % gut bis sehr gut in deutscher Sprache verständigen.

 

Die Untersuchungsergebnisse lassen, wie in den vergangenen Jahren, insbesondere bei den Ergebnissen der S-ENS-Tests Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen erkennen. Nach wie vor schneiden die Jungen bei den Tests schlechter ab und ihnen werden häufiger Fördermaßnahmen empfohlen. Weitaus stärker ausgeprägt sind die Unterschiede nach sozialem Status. Besonders viele auffällige Ergebnisse wiesen hier Kinder mit einem niedrigen Sozialstatus auf.

 

Als sehr empfehlenswert erscheint die Teilnahme am Berliner Landesprogramm „Kitas bewegen – für eine gute gesunde Kita“. Dieses bedeutsame Modellprojekt hat gezeigt, dass Kitas große Chancen haben, die Gesundheit und das Wohlbefinden sowohl der Kinder als auch der Erzieherinnen und Erzieher zu fördern.

 

 

Anlage: Lichtenberger Kurzbericht zur ESU 2011

 

 

 
 

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