Drucksache - DS/2197/VI  

 
 
Betreff: MSC-zertifizierter Fisch und Meeresfrüchte im Bezirk
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion SPDBezirksamt
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme (Abb.)
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
25.08.2011 
53. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
15.12.2011 
3. Sitzung in der VII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD PDF-Dokument
VzK (Abb.) PDF-Dokument

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Der Bereich Kindertagesbetreuung hat sich mit Schreiben vom 14. September 2011 an alle Träger von Kindertagesstätten gewandt mit der Bitte, den Inhalt der Drucksache zur Kenntnis zu nehmen und für die Zubereitung von Speisen nach Möglichkeit zukünftig nur MSC-zertifizierten Fisch und Meeresfrüchte zu verwenden. Um die Umwelt zu schützen und der weltweiten Überfischung Einhalt zu gebieten kann auch ein lokaler Beitrag durch Kindertagesstätten aller Träger geleistet werden.

 

Das Bezirksamt steht dem Anliegen einer Aufnahme der MSC-Zertifizierung in zukünftige Ausschreibungskriterien für die Lieferung von Schulmittagessen sehr aufgeschlossen gege­nüber und ist von der grundsätzlichen Berechtigung des Anliegens im Sinne einer nach­haltigen Bewirtschaftung der Meere überzeugt. Eine Regelung auf bezirklicher Ebene ist möglich.

Vorsorglich weist das Bezirksamt darauf hin, dass im Falle einer Berücksichtigung dieses Kriteriums voraussichtlich mit Mehrkosten zu Lasten des Bezirkshaushaltes zu rechnen ist.

Neben den Aufwendungen für die Fangmethoden kostet die MSC-Zertifizierung den Fischereibetrieb rund 150.000 €. Im Schnitt liegt damit der Preis des Fisches des MSC- zertifizierten Fischreibetriebs zwischen 5 % und 10 % über dem des Fisches ohne Zerti­fizierung.

Die Vergabe der Aufträge und Konzessionen zur Lieferung des Schulmittagessens wird bislang grundsätzlich von der Forderung nach einer ausgewogenen Ernährung bestimmt.

Beschrieben wird die ausgewogene Ernährung in den Berliner Qualitätskriterien mit den Optimix Empfehlungen. Die Optimix Empfehlungen sehen pro Woche und Kind einen Fischanteil für das Schulmittagessen der Grundstufe von rund 150 Gramm vor.

Im Lichtenberger Hortbetrieb werden ungefähr 4.500 Schüler/innen beköstigt. Bei einem durchschnittlichen Marktpreis von 10 € pro kg Fisch und einer Beköstigung von 35 vollen Schulwochen liegt der finanzielle Aufwand für den Einkauf des Fisches bei mindestens 250.000 €. Eine angenommene Preissteigerung in Höhe von 5 % würde demnach eine finanzielle Mehrbelastung für den Bezirkshaushalt von hochgerechnet rund 12.500 €, eine Preissteigerung von 10 % eine Mehrbelastung von 25.000 € bedeuten. Dieser höhere Marktpreis hätte ggf. direkte Auswirkungen auf den Bezirkshaushalt und müsste in der Haushaltsplanung entsprechend berücksichtigt werden.

 

Letztendlich wird nach der Vergabe eines Auftrags, dessen Auflage die Verwendung von Fisch aus MSC-zertifizierten Fischerei-Betrieben ist, auch die Überprüfung dieser Auflage unumgänglich sein. Welche Form hierzu geeignet ist und ob die Lebensmittelkontrolle des Gesundheitsamtes grundsätzlich einen Beitrag zur Qualitätskontrolle des Schulmittag-essens leisten kann, müsste in diesem Zusammenhang ebenfalls geklärt werden.

Das Bezirksamt kann sich nicht dafür einsetzen, dass in Kantinen, die Räume des Bezirksamtes nutzen, nur noch MSC-zertifizierter Fisch und Meeresfrüchte für die Zubereitung verwendet werden, da sich in Dienstgebäuden des Bezirksamtes keine Kantinen befinden. 

 

 
 

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