Drucksache - DS/1145/VI  

 
 
Betreff: Alphabetisierung als "kommunales Ziel" des Lichtenberger JobCenters festschreiben
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Die LinkeSoziales/Mieterinteressen
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
22.01.2009 
26. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Soziales/Mieterinteressen Entscheidung
18.02.2009 
31. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Soziales/Mieterinteressen ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
26.03.2009 
28. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag DIE LINKE. PDF-Dokument
Beschlussempfehlung Soz/Miet PDF-Dokument
Schreiben BA v. 15.04.2009 (Abb.)  

Der Ausschuss für Soziales/Mieterinteressen empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme der DS/1145/VI – Antrag zur Beschlussfassung der Fraktion DIE LINKE

Der Ausschuss für Soziales/Mieterinteressen empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme der DS/1145/VI – Antrag zur Beschlussfassung der Fraktion DIE LINKE.:

 

Das Bezirksamt wird ersucht Alphabetisierung als "kommunales Ziel" in der Aufstellung von "Zielvereinbarung und Handlungsprogramm des JobCenters Berlin-Lichtenberg 2009" zu berücksichtigen.

 

Begründung:

Nach offiziellen Angaben der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung sind 130.000 Berlinerinnen und Berliner Analphabeten. Der Bundesverband Alphabetisierung geht sogar von bis zu 164.000 Menschen aus, die nicht lesen und schreiben

können.

Obwohl also 4-5 % der Berliner kaum in der Lage sind alltäglichste Aufgaben wie Behördengänge, Abschlüsse von Verträgen, das Verfassen von Bewerbungsschreiben etc. zu bewältigen, existieren Plätze in entsprechenden Alphabetisierungskursen gemessen am potentiellen Bedarf nur in weit unterproportionaler Zahl und auch dieses eingeschränkte Angebot ist in der Zielgruppe nur unzureichend bekannt.

Zwei häufig von freien Trägern der Erwachsenenbildung/Weiterbildung genannte Gründe hierfür sind das mangelnde Problembewusstsein in den Berliner JobCentern und die seit Einführung der Hartz-IV-Reformen radikal verschlechterten Förderbedingungen. Alphabetisierung und Grundbildung werden häufig nicht mehr in einem unmittelbaren Zusammenhang zur Arbeitsaufnahme gesehen. Insgesamt wirft dies ein reichlich schales Licht auf die Arbeitsmarktpolitik der Bundesagentur für Arbeit in der viel beschworenen deutschen „Wissensgesellschaft“.

Um dem Abhilfe zu leisten, soll Alphabetisierung als so genanntes „kommunales Ziel“ in der Zielvereinbarung des JobCenters Berlin-Lichtenberg festgeschrieben werden. Erreicht werden soll damit u. a. die Sensibilisierung der Fallmanager des Lichtenberger JobCenters und eine verstärkte Vernetzung zwischen JobCenter, der Lichtenberger VHS sowie der auf diesem Gebiet tätigen freien Träger.

 

Abstimmungsergebnis: 10 – 0 – 0

 

 
 

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