Drucksache - DS/0618/V  

 
 
Betreff: Immobilien-Management
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion CDUBezirksamt
  BzStR WiImm,
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
27.08.2003 
21. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
20.10.2004 
34. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Wirtschaft/Beschäftigung/Grundvermögen Entscheidung
04.11.2004 
33. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Wirtschaft/Beschäftigung/Grundvermögen mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag CDU PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin wurde ersucht, die Entwicklungsplanung für die Kindertagesstätten des Bezirkes Lichtenberg fortzuschreiben und zu überarbeiten und bei der Erarbeitung des Kita - Entwicklungsprogramms konkrete Kita - Sanierungsaufgab

Das Bezirksamt wurde ersucht, einen Bericht vorzulegen, der sich mit der Effektivität des Immobilienmanagements durch das Bezirksamt befasst.

Dabei ist alternativ zu prüfen, ob externe Anbieter dieses Immobilienmanagements

kostengünstiger  anbieten können.

Des weiteren ist über die Erfahrungen der anderen Bezirke zu berichten

 

Hierzu berichtet das Bezirksamt wie folgt:

 

:

 

1. Die Serviceeinheit Immobilien

Mit der Fusion der Bezirke Hohenschönhausen und Lichtenberg wurde auf gemeinsamen Beschluss der Bezirke Hohenschönhausen und Lichtenberg die Serviceeinheit Immobilien zum 1. Januar 2001 gebildet.

Damit wurden die Grundstücksverwaltungen von mehreren Fachabteilungen unter einheitliche Leitung gestellt und erstmals die Aufgaben der Kaufmännischen Grundstücksverwaltung und der Technischen Gebäudeverwaltung unter einem Dach zusammengefügt.

 

Durch die Bündelung von Maßnahmen und Kompetenzen der Gebäudebewirtschaftung und -unterhaltung und die damit einhergehende Verringerung der Schnittstellen, entstehen Synergieeffekte .

Die Leistungsabteilungen werden von artfremden Tätigkeiten entlastet und können sich auf ihre fachlichen Kernaufgaben konzentrieren.

 

In der Serviceeinheit Immobilien sind alle Aufgaben der Grundstücksverwaltung, einschließlich der Technischen Gebäudeverwaltung für die Liegenschaften des Fachvermögens Jugend, Schule, Bildung und Sport, Kultur, Gesundheit, Soziales, für die Bürodienstgebäude und für die Liegenschaften des Finanzvermögens zusammengefasst.

 

Das ermöglicht im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung der Liegenschaften die Verwaltung nach einheitlichen Maßstäben und Kriterien.

Die gesetzlichen Regelungen der  LHO, des KJHG etc. werden bei der Nutzung von landeseigenen Liegenschaften durch Dritte konsequent umgesetzt.

 

Der große, einheitlich verwaltete Liegenschaftsbestand gestattet die Zusammenfassung von Ausschreibungen und Aufträgen z.B. bei der Vergabe von Reinigungsleistungen und der Gebäudefeuerversicherung, was zu wirtschaftlicheren Ergebnissen und damit zu Kosteneinsparungen geführt hat.

 

 



Der Immobilenservice verwaltet derzeit:

 

-          16 Bürodienstgebäude

-          477 Liegenschaften des Finanzvermögens

-          48 kommunale Kitas und 17 Kitas in Freier Trägerschaft sowie

-          21 Kommunale JFE und 4 JFE in Freier Trägerschaft

-          67 Schulstandorte  und 12 Einzelturnhallen                                                   

-          26 Sportanlagen

-          12 Kulturliegenschaften

-          14 Liegenschaften für das Sozialamt

-          3  Liegenschaften für das Gesundheitsamt

 

Die Aufgaben der Serviceeinheit in zentraler Verantwortung sind in der Zielvereinbarung zwischen der Leiterin der SE und dem Bezirksstadtrat Wirtschaft und Immobilien vom 04. Mai 2004 geregelt (BVV DS 0982/V) geregelt.

 

In der Zielvereinbarung sind die folgenden Organisationsziele als Grundlage eines effizienten Gebäude- und Liegenschaftsmanagement (Facility Management - FM) festgelegt:

-          Durchsetzung einer grundstücksbezogenen Grundstücksverwaltung nach einheitlichen Kriterien

-          Schaffung einer einheitlichen Datenbasis

-          Strikte Umsetzung des Verursacherprinzips und Kostentransparenz

-          Einführung des Mieter-/Vermietermodells im Bereich Bürodienstgebäude zum am 01.01.2004

-          Aufgabe unrentabler Bürodienstgebäudestandorte

-          Erhöhung der Effektivität bei der Durchführung von Baumaßnahmen, Anpassung der Wartungsverträge, Schnelles reagieren auf Nutzungsveränderungen in den Liegenschaften (Anpassung der Anschlussleistungen für Energieverbräuche, insbesondere Fernwärme).

-          Planen und Bauen ist die Kombination mehrerer Fachingenieurdisziplinen im Fachbereich der “Technischen Gebäudeverwaltung” aus “einer Hand”. Information und Dokumentation sichern den notwendigen Überblick über komplexe Abläufe mit Erfahrungsgewinnung aus abgeschlossenen Projekten.

-          Alle Planungen und Zusagen hinsichtlich Kosten, Termine und Arbeitsfristen sind mit größtmöglicher Sorgfalt vorzunehmen und umzusetzen.

 

 

 

2. Status und Aufgaben

Die Bildung des Immobilienservice als zentrale Serviceeinheit des Bezirksamtes für die Aufgaben des Facility Managements ist ein Prozess, der ausgehend von einem Gesamtmodell in Schritten umgesetzt wird, um Erfahrungen ständig neu auszuwerten und die Strukturen anpassen zu können.

 

Die Verwaltung und die Bewirtschaftung der Liegenschaften des Bezirkes binden einen erheblichen Anteil des Bezirkshaushaltes.  Daraus ergibt sich die Forderung, Einsparpotentiale in diesem Bereich vorrangig zu erschließen.

 

Im November 2003 hat das Bezirksamt Lichtenberg entschieden, den Immobilienservice zu einem effizienten Gebäude- und Liegenschaftsmanagement (Facility Management) unter den Bedingungen der öffentlichen Verwaltung weiter zu entwickeln.

Das Bezirksamt hat sich dabei gegen eine Privatisierung bzw. Vergabe von Kernaufgaben der Immobilienverwaltung an Dritte ausgesprochen.

Mit der o.g. Zielvereinbarung wurde dieser Beschluss bekräftigt. 

 

 

 

Eine umfassende Prüfung von Alternativen, etwa durch externe Anbieter, Kernaufgaben der Immobilienverwaltung erbringen zu lassen, wurde auf Grundlage des o.g. Beschlusses, der Zielvereinbarung und im Kontext mit Entscheidungen im Rahmen der Reformagenda des Landes Berlin (s.u.) nicht durchgeführt.

 

Für Teilleistungen von Aufgaben sowohl der kaufmännischen als auch der technischen Gebäudeverwaltung wurden und werden jedoch die Möglichkeiten einer Vergabe an private Anbieter geprüft und auch umgesetzt, wenn es sich als wirtschaftlicher darstellen lässt bzw. wenn durch die Beschränkung der eigenen Kapazitäten (insbesondere im technischen Bereich) eine zeitnahe Abarbeitung von Aufgaben nicht zulassen.

So wurde der Pförtnereinsatz mit eigenen Mitarbeitern auf ein Minimum reduziert und die restlichen Leistungen an Wach- und Schließdienste vergeben, Reinigungsleistungen werden seit 2004 ausschließlich durch Dritte erbracht.

Architekten- und Ingenieurleistungen werden zum Teil vergeben.

 

Mit der Einführung der Kosten-Leistungs-Rechnung in der Berliner Verwaltung und der Aufstellung eines voll budgetierten Haushaltes für 2004/2005 im Bezirk Lichtenberg sind die Kosten und Effekte die ein effektives Gebäude- und Liegenschaftsmanagement für den Bezirkshaushalt erbringen kann, deutlich sichtbar geworden.

Die Vergleichbarkeit von Kostenstrukturen mit anderen Anbietern von Facility Management wird so künftig besser möglich, ohne jedoch angesichts einer Reihe, im betriebswirtschaftlichen Sinne ineffektiven, aber notwendigen Aufgaben einer öffentlichen Immobilienverwaltung letztlich hinreichend für eine Effizienzbewertung zu sein. Auch hierfür sollen durch die weiter unten erläuterten Projekte der Berliner Bezirke im Rahmen der Reformagenda weitere Erkenntnisse gewonnen werden.

 

Für Lichtenberg ist im Zusammenhang mit der Haushaltsplanung 2004/05 festzustellen, dass aufgrund von Strukturveränderungen und daraus resultierenden Personaleinsparungen die Verrechnungskosten für die Produkte zentrale Immobilienverwaltung und für Hausmeisterleistungen (hier für Kitas) bedeutend reduziert werden.

Das wiederum führt dann unmittelbar zur Senkung der Produktkosten in den Leistungsverwaltungen und damit zu einer deutlichen Reduzierung von Defiziten bzw. zu Budgetgewinnen.

 

Diese Ergebnisse im Zusammenhang mit der Haushaltsplanung- und -durchführung wurden möglich durch die Zusammenfassung von gleichartigen Leistungen und einer verbesserten Arbeitsorganisation im gesamten Arbeitsbereich, einschließlich der technischen Hilfsdienste (Hausmeistern und Pförtnern), was insbesondere zur Senkung von Personalkosten führte.

Durch den Immobilienservice wurden in den letzten drei Jahren folgende Personaleinsparungen realisiert:

 

Personalausgaben                     2002 noch 6.875 432,00 €

2004 auf    3.415 000,00 €

 

Das heißt, die Personalkosten wurden gegenüber dem Fusionsjahr auf die Hälfte reduziert, ohne dass in gleichem Maße Aufgaben weggefallen sind. Neue Aufgaben, wie beispielsweise im Rahmen des Stadtumbaus Ost und im Zusammenhang mit der Bildung soziokultureller Zentren kamen hinzu.

Die Reduzierung von Liegenschaften in unmittelbarer Verwaltung durch den Bezirk im Zusammenhang mit der Übertragung von Grundstücken an die Liegenschaftsfonds Berlin GmbH und den damit verbundenen Personalverlagerungen haben bei ursprünglichen Aufgaben z.B. der vormaligen Grundstücksämter zu Veränderungen geführt, eine nachhaltige Entlastung der Bezirke hinsichtlich Arbeitsaufwandes für das Finanzvermögen ist nicht eingetreten. Hinzu kommt, dass durch die Stilllegung von Fachvermögen (Schulen, Kitas) ständig neue Grundstücke dem Finanzvermögen zugeführt werden, die nicht zeitnah durch den Liegenschaftsfonds übernommen werden.

 

Durch verbesserte Arbeitsorganisation sowie durch qualifizierte und engagierte Mitarbeiter konnte die Personalreduzierung bisher weitgehend ausgeglichen werden. Es wird jedoch eingeschätzt, dass weitere Einschnitte in den Personalbestand zu Leistungseinschränkungen führen müssen.

 

So haben z.B. bereits die allein unter Kostengesichtspunkten getroffenen Entscheidungen zur Reduzierung der Hausmeisterzahl im Kita-Bereich zu Veränderungen geführt, die auch als Leistungseinschränkung verstanden werden müssen. War in den Jahren vor der Fusion fast für jede Kita ein “eigener” Hausmeister tätig, so ist heute ein Hausmeister für 3 bis 4 Kitas zuständig.

Sein Aufgabenspektrum umfasst ausschließlich Leistungen, die mit der Betreuung der Liegenschaften, einschließlich kleinerer Reparaturen zusammenhängen. Die vormalige “pädagogische Funktion” der Hausmeister ist nur noch sehr eingeschränkt auszufüllen.

 

 

Die Verbesserung der Effizienz des Gebäude- und Liegenschaftsmanagements lässt sich insbesondere anhand der drei großen Arbeitsbereiche Büroflächenmanagement, Energiemanagement und Technische Gebäudeverwaltung nachweisen.

 

Durch das zentrale Büroflächenmanagement erfolgte in den Jahren 2002 zu 2003 eine weitere Ausgabenreduzierung. Das wurde z.B. durch die Aufgabe von Bürodienstgebäudestandorten bzw. Fachdienstgebäuden erreicht, hier im Wesentlichen die Einbeckerstr. 119, die Rhinstraße 107 und die Rummelsburger Str. 13 (Mietobjekt) und führte im Vergleichszeitraum zu einer Senkung der verbrauchsabhängigen Kosten u.a. für Hausreinigung um ca. 90.000 €, Elektroenergie um ca. 65.000 €, Wasser/Entwässerung um ca. 38.000 € und Fernwärme um ca. 24.000 €.

 

Für die Bürodienstgebäude wird mit dem Haushalt 2004/05 in der Bezirksverwaltung Lichtenberg das Vermieter-/Mieter-Modell eingeführt.

Damit wird die für Bürozwecke vorgehaltene Nutzfläche unter Berücksichtigung der Personalentwicklung und -planung der Bezirksverwaltung durch verbindliche Vorgaben und Normative und Zuweisung entsprechender Budgets an die Organisationseinheiten von derzeit ca. 28 000 m² auf ca. 20 000 m² gesenkt werden.

Es gilt ein Flächennormativ von 14 m² / Büroarbeitsplatz als Grundlage der Zuweisung eines “Büroraumbudgets” an die Abteilungen. Überschreitungen gehen zu Lasten des Abteilungsbudgets. Die Beschlussfassung hat bereits zur “Abmeldung” von Büroflächen durch Abteilungen geführt.

 

Die gegenwärtig laufenden Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG zur Anmietung eines zentralen Verwaltungsstandortes für die Bezirksverwaltung Lichtenberg in der Ruschestr. 104 berücksichtigen diese Vorgaben. Sie haben die ursprüngliche Umsetzung der o.g., auf die Reduzierung von Bürofläche im Bestand gerichteten Zielvorgaben allerdings zunächst verzögert.

 

 

Energiemanagement

Das Energiemanagement des Immobilienservice ist für die Optimierung des Energieverbrauchs und die Senkung der Energiekosten  für alle bezirklichen Liegenschaften verantwortlich.

Die Umsetzung aller damit verbundenen Aufgaben, wie Datenerfassung, Verbrauchs- und Anlagenüberwachung, Optimierung von Regelprozessen, Vertragsgestaltung, Berichterstattung und Motivierung von Mitarbeitern und Nutzern ist bei der derzeitigen personellen Situation nur begrenzt umsetzbar und muss weiterentwickelt werden.

 

Folgende Schwerpunktaufgaben bestimmen die Arbeit des Energiemanagements als ein Teil des Facility Managements:

-          Konzentration der Abrechnung und Erfassung von Energiedaten, dadurch Reduzierung von Fehlbuchungen und Doppeltzahlungen sowie Anpassung der Abschlagszahlungen,

-          monatliche Energieverbrauchserfassung (künftig per Intranet) zur schnellen Eingriffsmöglichkeit bei starken Verbrauchsschwankungen bzw. Unregelmäßigkeiten,

-          kurzfristige Aussagen zu Verbrauchs und Kostendaten der letzten Jahre sowie

     Vertragsinhalten für zur Vermietung stehende Gebäude und Liegenschaften.

-          Leistungs- und Verbrauchsreduzierung durch Auswertung typen- und nutzungsgleicher Bauwerke und Umsetzung daraus gewonnener Erkenntnisse.

-          Zusammenarbeit mit Hochbau und Fachtechnik bei der Planung und Baudurchführung von Maßnahmen zur Energieeinsparung in Gebäuden.

 

 

Folgende Gesamtkostenübersicht stellt die Energiekostenentwicklung im BA Lichtenberg seit der Fusion der beiden Bezirke dar.

 

 

 

Gesamt-Kosten-Übersicht 2000-2003 in €

 

 

 

 

 

Gesamt

51703

51704

51705

51721

51722

517023

 

Kosten

Fernwärme

Flüssige Brennstoffe

Feste Brennstoffe

Strom

Gas

Wasser

2000

10.229.624

6.599.098

29.570

9.034

1.900.879

418.246

1.272.797

2001

10.008.135

5.511.706

28.662

12.744

1.961.523

518.048

1.975.452

2002

11.584.741

7.462.030

26.318

10.755

1.951.986

351.449

1.782.204

2003

10.634.625

6.371.987

25.042

15.214

1.746.216

619.997

1.856.168

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den größten Anteil der Energiekosten nehmen die Fernwärmekosten mit 61% ein.

 

 

 


 

Werden nur die Kosten für die Wärmeversorgung also die Titel 51703, 51704 und 51705 betrachtet, so nimmt die Fernwärmeversorgung einen Anteil von > 99 % ein.

 

 


 

Die Preisentwicklung in Zeitraum seit 2000 ist sehr unterschiedlich, aber tendenziell  steigend.

 

Die Reduzierung der Fernwärmekosten 2003, wie auch 2004, ist zum einen auf die Schließung bzw. die Abgabe von 11 Gebäuden zurückzuführen, zum anderen aber zu einem erheblichen Maß auf die Reduzierung der Leistungen bei 9 Liegenschaften. So wurde die gesamte Leistung 2003 um 3863 kW reduziert, was einer Kosteneinsparung von 183.376 €/a im Grundpreis entspricht. Für 2004 und 2005 besteht ein weiteres Reduzierungspotential bei 31 Gebäuden.

 

Erhebliche Reduzierungen konnten durch Sanierungsmaßnahmen an den Kindertagesstätten Reriker Straße 18, Schulze-Boysen-Straße 22/24, Sewanstraße 197/199 und Bernhardt-Bästlein-Straße 44/46 mit Hilfe von Mitteln aus dem Umweltentlastungsprogramm (UEP) erzielt werden.

So erfolgte die Sanierung dieser Kitas  im Fassadenbereich durch ein Wärmedämm-verbundsystem, neue Fenster und Eingangsbereich sowie einem neuen Dachaufbau. Die Fernwärmekosten für Leistung und Verbrauch konnten dadurch nahezu halbiert werden.

 

 

 alt                   neu

 

 

 

Für die Kita Sewanstr. 197/199 werden zum Beispiel folgende Ergebnisse der Sanierung erreicht, die in der Dimension auch für andere Kitas gelten können. 

Vor der Sanierung betrug die hier vorzuhaltende Wärmeleistung 230 KW und der Verbrauch lag bei 400.000 kWh/a. Die Berechnung nach erfolgter Wärmedämmmaßnahme ergab eine Reduzierung der vorzuhaltenden Wärmeleistung auf 130 kW und einen erwarteten Verbrauch von 245.000 kWh/a. Dies entspricht einer CO2- Einsparung von 61 t/a.

Die Fernwärmekosten betrugen vor der Sanierung durchschnittlich 21.000 €/a.

Die Kosten werden voraussichtlich um ca. 11.300 €/a gesenkt.

 

Das Projekt “fifty-fifty -Energiesparen an Schulen” wird entsprechend der abgeschlossenen Verträge fortgesetzt. Die Einsparmöglichkeiten sind mit den herkömmlichen Methoden jedoch zum großen Teil ausgeschöpft.

 

 

Technische Gebäudeverwaltung

Im Jahre 2003 wurde mit einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziertem Personalbestand ein Bauvolumen von ca. 16,4 Mio. € umgesetzt.

 

Bei Betrachtung der Produktstückkosten im Rahmen der Bezirksvergleiche ist festzustellen, dass diese sich insgesamt um den Median bewegen, bei den Produkten der Bauunterhaltung sogar deutlich darunter liegen. Die daraus resultierenden günstigen Verrechnungspreise wirken sich somit zugleich kostenreduzierend auf die Produkte der Leistungsempfänger aus.

 

Durch Ausschöpfung aller Möglichkeiten zur Akquisition von Fördermitteln für die Verbesserung des baulichen Zustandes unserer Liegenschaften (UEP, Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur”, städtebaulicher Denkmalschutz etc.) konnten die nur knapp bemessenen Mittel des Investitionshaushaltes bzw. für die bauliche Unterhaltung aufgestockt werden.

 

So wurden 2003 insgesamt 2.683.443 € aus dem Umweltentlastungsprogramm für 4 Baumaßnahmen in Kitas umgesetzt und 4.766.000 € für 20 Baumaßnahmen im Rahmen des Schul- und Sportanlagensanierungsprogramms verbaut.

 

1.       Projekte der Neuordnungsagenda des Landes Berlin für ein effektives Immobilienmanagement

 

Mit Beschluss der Neuordnungsagenda 2006 durch den Senat sind eine Reihe von Projekten initiiert worden, die zur Gestaltung effektiver Verwaltungsprozesse und damit zu den notwendigen Haushaltsentlastungen beitragen sollen.

 

Die Berliner Bezirke sind zur Mitwirkung aufgefordert.

 

Im Zusammenhang mit Fragen des Immobilienmanagements sind zwei Projekte aufgelegt worden, die sich mit Fragen des Facility Managements aus unterschiedlichen Blickwinkeln befassen.

 

a) auf Initiative des Rates der Bürgermeister wird das Projekt

“Schaffung eines bezirklichen Facility Managements” bearbeitet

b) auf Vorschlag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird das Projekt “Neuordnung der planenden und bauenden Bereiche” durchgeführt.

 

zu a)

Auf Grundlage eines einheitlichen Verständnisses über den Inhalt des Begriffes ”Facility Management” sollen bezirksübergreifende Standards (Rollenmodell, Ablauf- und Organisationsstrukturen, Datentechnik, Leistungskatalog u.a.) erarbeitet werden. Im Focus stehen der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes und die primären Leistungsprozesse der Verwaltung, für die mit einem ”Facility Management” möglichst wirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden sollen.

Facility Management ist ein interdisziplinärer Prozess. Geschäftsprozessanalysen werden zu Veränderungen bestehender Arbeitsabläufe und Organisationsstrukturen führen, insbesondere bei teilweise noch vorhandener Aufteilung der technischen, infrastrukturellen und kaufmännischen Gebäude- und Liegenschaftsverwaltung in den Bezirken.

Ziel ist u.a. eine nachhaltige Minderung der Infrastrukturkosten (in der Folge auch von Personalkosten) aller bezirklichen Produkte über die Herstellung von Kostentransparenz und -analysen.

 

zu b)

Hier geht es zunächst um die Definition eines neuen Verständnisses des öffentlichen Bauherrn. Die Neustrukturierung der planenden und bauenden Aufgabenbereiche der Berliner Bezirksämter soll zur Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung beitragen. Die Möglichkeiten des Rückzugs auf ein Bauträgermodell unter Berücksichtigung der bezirksspezifischen Rahmenbedingungen sollen bestimmt werden.

Ziel ist u. a. eine Senkung der Personalkosten für Leistungen, die aufgrund unstetiger Bauvolumina scheinbar nicht kontinuierlich vorgehalten werden müssen. Betrachtet werden zunächst lediglich Produkte bzw. Dienstleistungen der Bauverwaltung.

 

In beiden Projekten geht es unter anderem auch um die Optimierung des Vergabeverhaltens bzw. die Schaffung eines optimalen Verhältnisses zwischen Eigenleistung und Fremdleistung unter den Aspekten Kosten/Qualität/Ordnungspolitik.

 

 

Der Bezirk Lichtenberg ist in beiden Projekten durch den Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Immobilien in den jeweiligen Lenkungsgremien vertreten. Die Leiterin der SE Immobilien und deren Stellvertreter leiten jeweils in einem Projekt die Projektgruppen Geschäftsprozessoptimierung bzw. Hochbau als die Arbeitsgremien der beteiligten Bezirke und der externen Berater.

 

Die Vertreter des Bezirkes Lichtenberg vertreten dabei die Position, dass beide Projekte inhaltlich in untrennbarem Zusammenhang stehen.

Die Bearbeitung der Projektaufgabe Neuordnung der planenden und bauenden Bereiche im Bereich Hochbau muss auf die Erarbeitung eines Organisationsmodells für diesen Bereich und die Definition der Aufgaben dieses Bereichs im Rahmen der Aufgaben und Strukturen des bezirklichen Facility Managements zielen.

Bei der Entwicklung neuer Organisationsmodelle im Sinne des bezirklichen Facility Managements (FM) wird davon ausgegangen, dass ein bezirkliches Facility Management ohne die technische Kompetenz der Ingenieurdisziplinen des Hochbaus (Architektur, Elektrotechnik, Energie- und Versorgungstechnik, Innenarchitektur, Nachrichtentechnik, Informationstechnik bzw. Netzwerkadministration) nicht möglich ist. Ein hoher Anteil von FM-Dienstleistungen erfordert eine umfassende bautechnische Fachkompetenz.

 

Die Privatisierung von Leistungen eines umfassenden FM für die Liegenschaften und Gebäude der Berliner Bezirke ist in beiden Projekten nicht primärer Gegenstand der Betrachtung.

Die Projekte werden jedoch durch die Bestimmung von Benchmarks Analysen und Vergleiche ermöglichen, die eine Diskussion – auch im Sinne des Auftrages der BVV, “alternativ zu prüfen, ob externe Anbieter Immobilienmanagements kostengünstiger anbieten”, auf fundierter Grundlage ermöglichen wird.

 

Die Bestimmung von Kernaufgaben und Spezifika der öffentlichen Immobilienverwaltung einschließlich der eines öffentlichen Bauherrn steht im Mittelpunkt insbesondere auch bei der Mitarbeit des Bezirkes Lichtenberg in den Projekten.

 

Aus anderen Bezirken können keine Erfahrungen mit der (generellen) Beauftragung externer Anbieter für das Immobilenmanagement berichtet werden, weil es nach hier bekanntem Stand keine gibt. Die Mehrzahl der Bezirke bemüht sich – unter anderem im Zuge des Reformprojektes “Schaffung eines bezirklichen Facility Managements” - um die Etablierung von Strukturen eines einheitlichen FM.

 

Das Interesse des Bezirkes an der Mitarbeit in beiden Projekten besteht insbesondere an einer fachlichen und durch externen Sachverstand präzisierten Untersetzung dieser Linie einer einheitlichen Immobilienverwaltung unter Einschluss der technischen Gebäudeverwaltung. 

Ergebnis muss neben der Bestimmung von Kernaufgaben der öffentlichen Immobilienverwaltung, ein für die Bezirke umsetzbarer Vorschlag für eine effektive Struktureinheit Facility Management einschließlich der dafür notwendigen Personalbemessung in der Bezirksverwaltung sein.

 

 

 

 

 

 

Emmrich                                                                        Dr. Prüfer

Bezirksbürgermeisterin                                                 Bezirksstadtrat

 

 
 

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