Auszug - Grünflächen seltener mähen  

 
 
18. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Ausschusses Klima-, Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie Grünflächen
TOP: Ö 8.6
Gremium: Klima-, Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie Grünflächen Beschlussart: vertagt
Datum: Di, 24.10.2023 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Mies van der Rohe Haus
Ort: Oberseestraße 60, 13053 Berlin (barrierefrei)
DS/0849/IX Grünflächen seltener mähen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BVO TSPKlima-, Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie Grünflächen
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungBeschlussempfehlung
 
Wortprotokoll

Folgender Änderungsantrag wurde eingereicht:

 

„Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, inwiefern die Möglichkeit besteht, die Lichtenberger

Grünflächen seltener als gewohnt und nicht alle Flächen zur gleichen Zeit zu mähen. Dabei

möge man sich an den Empfehlungen der Naturschutzverbände (z. B. NABU, BUND) und

am Mahd-Konzept der Stadt Berlins (Gärten der Welt) orientieren. Folgende Aspekte sollen

besonders berücksichtigt werden:

 

- Im Frühling möge nicht oder nur sehr partiell gemäht werden.                                               

- Bei mehreren nebeneinander liegenden Flächen sollten nie alle Flächen gleichzeitig,

sondern einige Wochen zeitversetzt, gemäht werden, sodass es immer Flächen mit

nachgewachsenen Wiesenpflanzen gibt.                                                                                  

- Die Flächen werden seltener und später als üblich gemäht.

- Die Schnitthöhe bei der Mahd wird auf mind. 10 cm angehoben.

- Auf großen Flächen bleiben jeweils breite Altgrasstreifen in der Mitte erhalten.

- Das Mähgut bleibt kurzzeitig auf der Fläche.                                                                          

- An ausgewählten Standorten wird die Ansiedelung neuer Pflanzenarten durch Nachsaaten

mit Regionalsaatgut unterstützt.

https://hamburg.nabu.de/imperia/md/content/hamburg/20180412_flyer_mahd_web.pdf

(Stand 24.10.2023)

https://www.bund-brandenburg.de/buntewiese/   (Stand 24.10.2023)

https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/biologische-vielfalt/ausstellungen/gaerten-der-

welt/wiesenmahd/   (Stand 24.10.2023)

Begründung:

Bedingt durch die Klimakrise ist erwiesenermaßen seit einigen Jahren eine Wetteränderung

zu verzeichnen. Die Regenfälle im Frühling lassen nach oder bleiben gar gänzlich aus. Auch

in diesem Jahr ließen im März, April, Mai und Juni die sonst üblichen Regenfälle auf sich

warten. Dies führte dazu, dass sämtliche frisch gemähten Grünflächen im Bezirk vergilbten

und Flächen voller Stroh glichen. Das ist nicht nur kein schöner Anblick für die Menschen,

sondern auch verheerend für die Tierwelt. Insekten finden keine Nahrung. Vom Aussterben

bedrohte Igel und Vögel, die bei der Aufzucht ihrer Küken auf Insekten angewiesen sind,

leiden unter dem Nahrungsmangel bis hin zum Hungertod.

Die Relevanz der Themen Klimakrise und Artenschwund wird mittlerweile von der breiten

Bevölkerung anerkannt. Die Einwohner:innen verlangen keine stets akkurat kurzgehaltenen

Flächen mehr. Derzeit ist es üblich, die Wiesen des Bezirks alle paar Wochen zu mähen.

Viele Einwohner:innen finden dies sehr schade, da etwas höher stehende Grünflächen mit

ihren niedrigwachsenden Wiesenblumen wie z. B. Klee, Storchenschnabel, Wicke, Acker-

Winde, Knöterich, Rauke, Wegwarte oder Hahnenfuß nicht nur dem Artenschutz dienen,

sondern auch dem Wohlbefinden der Menschen durch ihren schönen Anblick. ​

Daher möchten wir dem Bezirksamt nahelegen, die Grünflächen in den Frühlingsmonaten

kaum noch oder gar nicht mehr zu mähen. Wünschenswert ist auch, dass nicht immer alle

Flächen zur gleichen Zeit kurz gemäht werden, sondern nur ein Teil der Flächen. So können

sowohl picknickende Menschen oder spielende Kinder als auch Wiesenblumen- und

Artenschutz-Enthusiast:innen zufriedengestellt werden.

Naturschutzverbände empfehlen, im Frühling überhaupt nicht zu mähen, sondern erst im Juli

einen Teil der Wiesenflächen. Den stehen gelassenen Teil sollte man drei Wochen später

mähen. Das Grünflächenamt in Mitte geht in diesem Jahr schon in diese Richtung:

„Das Straßen- und Grünflächenamt hat das neue Mahdkonzept in enger Zusammenarbeit

mit dem Umwelt- und Naturschutzamt entwickelt. Das Konzept beinhaltet folgende

Maßnahmen:

- Die Flächen werden seltener und später als üblich gemäht.

- Die Schnitthöhe bei der Mahd wird angehoben.

- Auf den Flächen bleiben jeweils breite Altgrasstreifen in der Mitte erhalten.

- Das Mähgut bleibt kurzzeitig auf der Fläche.

- Auf Mulchen wird verzichtet.

- An ausgewählten Standorten wird die Ansiedelung neuer Pflanzenarten durch Nachsaaten

mit Regionalsaatgut unterstützt.“

Quelle:

https://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1330871.p

hp   (Stand:06.08.2023)

 

Der Änderungsantrag wurde aus Zeitgründen nicht behandelt.

 
 

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