Auszug - Grünflächen seltener mähen
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Folgender Änderungsantrag wurde eingereicht:
„Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen: Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, inwiefern die Möglichkeit besteht, die Lichtenberger Grünflächen seltener als gewohnt und nicht alle Flächen zur gleichen Zeit zu mähen. Dabei möge man sich an den Empfehlungen der Naturschutzverbände (z. B. NABU, BUND) und am Mahd-Konzept der Stadt Berlins (Gärten der Welt) orientieren. Folgende Aspekte sollen besonders berücksichtigt werden:
- Im Frühling möge nicht oder nur sehr partiell gemäht werden. - Bei mehreren nebeneinander liegenden Flächen sollten nie alle Flächen gleichzeitig, sondern einige Wochen zeitversetzt, gemäht werden, sodass es immer Flächen mit nachgewachsenen Wiesenpflanzen gibt. - Die Flächen werden seltener und später als üblich gemäht. - Die Schnitthöhe bei der Mahd wird auf mind. 10 cm angehoben. - Auf großen Flächen bleiben jeweils breite Altgrasstreifen in der Mitte erhalten. - Das Mähgut bleibt kurzzeitig auf der Fläche. - An ausgewählten Standorten wird die Ansiedelung neuer Pflanzenarten durch Nachsaaten mit Regionalsaatgut unterstützt. https://hamburg.nabu.de/imperia/md/content/hamburg/20180412_flyer_mahd_web.pdf (Stand 24.10.2023) https://www.bund-brandenburg.de/buntewiese/ (Stand 24.10.2023) https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/biologische-vielfalt/ausstellungen/gaerten-der- welt/wiesenmahd/ (Stand 24.10.2023) Begründung: Bedingt durch die Klimakrise ist erwiesenermaßen seit einigen Jahren eine Wetteränderung zu verzeichnen. Die Regenfälle im Frühling lassen nach oder bleiben gar gänzlich aus. Auch in diesem Jahr ließen im März, April, Mai und Juni die sonst üblichen Regenfälle auf sich warten. Dies führte dazu, dass sämtliche frisch gemähten Grünflächen im Bezirk vergilbten und Flächen voller Stroh glichen. Das ist nicht nur kein schöner Anblick für die Menschen, sondern auch verheerend für die Tierwelt. Insekten finden keine Nahrung. Vom Aussterben bedrohte Igel und Vögel, die bei der Aufzucht ihrer Küken auf Insekten angewiesen sind, leiden unter dem Nahrungsmangel bis hin zum Hungertod. Die Relevanz der Themen Klimakrise und Artenschwund wird mittlerweile von der breiten Bevölkerung anerkannt. Die Einwohner:innen verlangen keine stets akkurat kurzgehaltenen Flächen mehr. Derzeit ist es üblich, die Wiesen des Bezirks alle paar Wochen zu mähen. Viele Einwohner:innen finden dies sehr schade, da etwas höher stehende Grünflächen mit ihren niedrigwachsenden Wiesenblumen wie z. B. Klee, Storchenschnabel, Wicke, Acker- Winde, Knöterich, Rauke, Wegwarte oder Hahnenfuß nicht nur dem Artenschutz dienen, sondern auch dem Wohlbefinden der Menschen durch ihren schönen Anblick. Daher möchten wir dem Bezirksamt nahelegen, die Grünflächen in den Frühlingsmonaten kaum noch oder gar nicht mehr zu mähen. Wünschenswert ist auch, dass nicht immer alle Flächen zur gleichen Zeit kurz gemäht werden, sondern nur ein Teil der Flächen. So können sowohl picknickende Menschen oder spielende Kinder als auch Wiesenblumen- und Artenschutz-Enthusiast:innen zufriedengestellt werden. Naturschutzverbände empfehlen, im Frühling überhaupt nicht zu mähen, sondern erst im Juli einen Teil der Wiesenflächen. Den stehen gelassenen Teil sollte man drei Wochen später mähen. Das Grünflächenamt in Mitte geht in diesem Jahr schon in diese Richtung: „Das Straßen- und Grünflächenamt hat das neue Mahdkonzept in enger Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Naturschutzamt entwickelt. Das Konzept beinhaltet folgende Maßnahmen: - Die Flächen werden seltener und später als üblich gemäht. - Die Schnitthöhe bei der Mahd wird angehoben. - Auf den Flächen bleiben jeweils breite Altgrasstreifen in der Mitte erhalten. - Das Mähgut bleibt kurzzeitig auf der Fläche. - Auf Mulchen wird verzichtet. - An ausgewählten Standorten wird die Ansiedelung neuer Pflanzenarten durch Nachsaaten mit Regionalsaatgut unterstützt.“ Quelle: https://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1330871.p hp (Stand:06.08.2023)
Der Änderungsantrag wurde aus Zeitgründen nicht behandelt. |
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