Auszug - Schulwegepläne des Bezirkes  

 
 
42. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Öffentliche Ordnung und Verkehr
TOP: Ö 5
Gremium: Öffentliche Ordnung und Verkehr Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 22.09.2015 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 20:35 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 13 a (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll

BzStR'in Frau Beurich stellt ausgewählte Schulwegpläne vor, die bislang jährlich von der Beschäftigungsgesellschaft CÖGA (Gesellschaft für Arbeitsförderung in Köpenick, http://www.coega.de) für alle Lichtenberger Grund- und Förderschulen erstellt bzw. aktualisiert werden. Jeder Erstklässler bekommt einen solchen Plan. Diese Schulwegpläne wurden 19 Jahre lang durch BMW gesponsert, jetzt müsse man einen neuen Sponsor suchen.

Das Bezirksamt schätzt ein, dass die Kinder diesen Plan gut nutzen; er sei insbesondere für diejenigen unter ihnen, die den Schulweg allein gehen müssen, sehr wichtig.

Herr Kretschmar von der CÖGA gibt folgenden Überblick über die Situation:

- Mit der Erarbeitung von Schulwegplänen wurde in einigen Berliner Bezirken im Jahr 1995, in Lichtenberg im Jahr 1996 begonnen, zuvor gab es nichts Vergleichbares. Inzwischen werden sie in allen Berliner Bezirken erarbeitet.

- In Lichtenberg werden jedes Jahr 2500 bis 3000 Pläne ausgegeben.

- Die engsten Partner im Prozess der Erarbeitung sind Schulleiter und das Bezirksamt.

- Die Einschulungsbereiche sind in Lichtenberg sehr gut geschnitten.

- Vor allen Schulen wurde in der XV. Wahlperiode Tempo 30 durchgesetzt.

- Das Jobcenter unterstützt dieses Projekt, das von Menschen auf dem 2. Arbeitsmarkt realisiert wird. Diesen gilt dafür ein ausdrücklicher Dank.

Herr Kretschmar informiert, dass die Ausrufezeichen ein Symbol für eine Gefahrenstelle sind; bei manchen müsste man Maßnahmen ergreifen, bei den meisten nicht. Maßnahmen wären bei dem gegenwärtigen Stand notwendig bei:

                           

Grundschule

Gefahrenstelle

Was tun?

Schule im Gutspark

In der Möllendorffstraße gibt es in Richtung Norden (stadtauswärts) vor der Haltestelle eine Ampel, die rot zeigt, wenn die Tram einfährt. Somit ist ein Einsteigen ohne Behinderung durch anhaltende KFZ möglich. Stadteinwärts gibt es das nicht, so dass die Behinderung durch KFZ immer möglich ist.

Dort stadteinwärts auch eine Sicherungsampel installieren

Karlshorster Schule 

Sangeallee, Wallensteinstraße, Dönhoffstraße: Unübersichtliche Kreuzung, stark befahren aus beiden Richtungen. Sogenannter Schleichweg zwischen Sewanstraße und Treskowallee. Sehr viele Kinder bewegen sich vor Schulbeginn aus Richtung Blockdammbrücke zur Schule. Erschwerend ist, dass die Kreuzung in einer Kurve mit einer leichten Anhöhe liegt. Trotz Tempo 30-Begrenzung wird schneller gefahren.

Vorschlag: Fußgängerüber-weg oder Fußngerampel

Adam-Ries-Schule

Fußngerüberweg in der Gensinger Straße.

Dieser Fußngerüberweg wurde als positives Beispiel genannt.

 

 

Er wird uns die Gefahrenstellen bis Mitte November zuarbeiten, die sie noch erkannt haben. Die Schulwegpläne sind auf der Internetseite der CÖGA http://www.coega.de ab sofort abrufbar. Auf der Internetseite des Bezirksamtes gibt es einen entsprechenden Link. Außerdem plädiert er dafür, in Lichtenberg beide Jugendverkehrsschulen zu erhalten.

 

Frau van der Wall hält es für sinnvoll, zum Beispiel Discounter, Geschäfte usw. einzuzeichnen, da Kinder sich daran orientieren. Das wird von Herrn Kretschmar unterstrichen. Darüber hinaus macht er darauf aufmerksam, dass die Aus- und Einfahrt des Parkhauses am Lindencenter eine Gefahrenstelle ist. Die Ein- und Ausfahrten von Parkhäusern (z. B. Allee Center, Linden Center) die direkt am Bürgersteig/Radweg enden, sollten zusätzlich durch Ampeln gesichert werden. Gute Lösungen findet man an den Ausfahrten von Globus und IKEA.

BzStR'in Beurich ergänzt, dass die Schulen die Gefahrenstellen am besten selbst einschätzen können. Sie informiert, dass sie diese nach den Oktoberferien anschreiben wird mit der Bitte, die in ihrem jeweiligen Umfeld befindlichen Gefahrenstellen zu benennen und das Bezirksamt bis zu den Weihnachtsferien entsprechend zu informieren.

Frau Feige schlägt vor, dass wir das Thema dann im neuen Jahr im Ausschuss noch einmal aufrufen.

 

Die Schulwegpläne wurden von allen Ausschussmitgliedern als wichtig erachtet und müssen unbedingt weitergeführt und finanziert werden.

 

Auf Nachfrage von Frau Feige geben die Kollegen des Polizeiabschnittes 61 in Hohenschönhausen einen Überblick über Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit Schulwegen und Verkehrsunfällen mit Kindern:

- Geschwindigkeitskontrollen vor den Schulen bringen unmittelbar vor Schulbeginn nicht viel, da parkende Fahrzeuge (Eltern) und Stau (Prendener Str., Liebenwalder Str.) eine hohe Geschwindigkeit nicht zulassen. Viele Eltern sichern ihre Kinder nicht richtig im Fahrzeug. Von 7 bis 10 solcher Fälle jeden Morgen kann man nur einen kontrollieren.

- Viele Kinder, die mit dem Fahrrad kommen, tragen keinen Helm und haben Fahrräder, die nicht verkehrssicher sind.

- Die Wirkung der Polizeikontrollen ist nicht flächendeckend.

- Die BUND-Aktion „Zu Fuß zur Schule“ wird gegenüber den Eltern sehr schwer durchsetzbar sein, weshalb sie das eher skeptisch sehen, gemerkt hätten sie davon noch nichts.

- Im Jahr 2014 gab es berlinweit 7.681 Unfälle, an 59 davon, also 0,77 %, waren Kinder beteiligt. Die Verkehrsunfälle bei Kindern haben in Lichtenberg um 43 % zugenommen.

- Eine Ursache für Verkehrsunfälle sei das Verhalten der Schüler während der Hofpausen. So kann an der Paul-Schmidt-Schule am Malchower Weg beobachtet werden, dass die Schüler zum Einkaufen im schräg gegenüber liegenden Netto-Markt die Straße nicht bei der Ampel überqueren, sondern direkt über die Straße gehen.

- Die Polizei hat auch Schulwegpläne mit erarbeitet; diese seien übersichtlicher und billiger. Sie haben diese Pläne früher gemeinsam mit den oben genannten Projektträgern erarbeitet und regen an, das wieder zu tun.

Frau Feige bittet die Vertreter des Polizeiabschnitts 61, die Gefahrenschwerpunkte zu nennen, die die Polizei sieht.

Herr Becker (Abschnitt 61) informiert, dass sie seit dem Jahr 1993 eine lange Liste mit Gefahrenstellen erarbeitet haben, Beispiele:

- Martin-Niemöller-Schule

- Schule Am breiten Luch

- Schule am Wäldchen - dort gibt es inzwischen Aufpflasterungen.

Auf die Frage von Herrn Schulz-Töpken, welche Erfahrungen die Polizei hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Jugendverkehrsschulen habe, weist diese darauf hin, dass sie dort einen Erweiterungsbedarf sehen. Die Jugendverkehrsschulen haben eine größere Bedeutung für die Mobilitätserziehung als man annimmt. Nicht nur Schüler, sondern auch Senioren üben dort. In der Klassenstufe 4 erfolgt die Fahrradausbildung.

In der Jugendverkehrsschule Hohenschönhausen gibt es inzwischen eine neue Ampel, ansonsten sind die Fahrbahnmarkierung und die Verkehrszeichen nach 20 Jahren Betrieb recht verschlissen.

 
 

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