Drucksache - DS/0527/V
Das Bezirksamt wird ersucht der BVV jährlich einen Bericht
vorzulegen, der über die Potenziale und Aktivitäten der Städtepartnerschaften
des Bezirks Lichtenberg berichtet. Hierbei soll auch Auskunft gegeben werden,
wie die kulturellen, ökonomischen und wissenschaftlichen Potentiale besser genutzt
werden können und eine engere Kooperation in den Bereichen Wissenschaft,
Wirtschaft und Kultur stattfinden kann. Das Bezirksamt möge prüfen, wie durch Inanspruchnahme von
Förderangeboten der EU vorhandene Partnerschaften unterstützt, finanziert und
intensiviert werden können. Dabei sollen die Möglichkeiten für Anträge bei der
Europäischen Kommission, Generaldirektion Bildung und Kultur, Abteilung
“Städtepartnerschaften” besonders geprüft werden, damit für die
bestehenden Städtepartnerschaften EU-Mittel beantragt werden, um durch
Veranstaltungen und Aktionen zur Annäherung der Städte und Stärkung des
europäischen Bewusstseins beizutragen. Insbesondere soll unterstützt werden: ·
Begegnungen
zwischen Bürgerinnen und Bürgern aus Partnerstädten und –gemeinden ·
Konferenzen
mit europäischer Themenstellung in Zusammenhang mit Städtepartnerschaften sowie
Seminare zur Ausbildung und Information der für Städtepartnerschaften
verantwortlichen Personen ·
Austausch
von Informationen über Wirtschaftsförderungsmöglichkeiten ·
Förderung
von Wirtschafts- und Wissenschaftskooperationen ·
Kontaktausbau
zwischen politischen und gesellschaftlichen Gruppen (z. B. Parteien, Handels-
und Handwerkskammern, Kirchen und Glaubensgemeinschaften) ·
Ausbau
des Jugend-, Schüler- und Studentenaustausches. Bei Begegnungen mit Gästen aus unseren Partnerstädten sind
die Fraktionen durch das Bezirksamt stärker einzubeziehen. Des weiteren möge sich das Bezirksamt dafür einsetzten, dass
auch Schulen und im Bezirk ansässige Fachhochschulen oder andere Institutionen
im Rahmen der bestehenden Städtepartnerschaften auf ihrer Ebene Partnerschaften
aufbauen. Außerdem
wird das Bezirksamt ersucht sämtliche Partnerstädte des Bezirks dahingehend zu
kontaktieren, dass unsere Partner ein Wappen an den Bezirk übergeben, welches
im Rathaus Lichtenberg angebracht werden kann. Hierbei sollen die
Partnerschaften des Bezirks öffentlich gewürdigt werden. Das
Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin
folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Im Jahr 2002 hat sich auf der Grundlage der Verträge
über die Städtepartnerschaften des Bezirkes die Zusammenarbeit mit
Kaliningrad/Russland, Warschau-Białołeka/Polen und dem 5. Bezirk von
Maputo/Mosambik weiterentwickelt. In der BVV-Vorlage IV/417 zur Kenntnisnahme vom 24.02.2003
wurde über die bisherigen Aktivitäten und in der Kleinen Anfrage V/79 vom
30.09.2002 über die Ergebnisse des Jahres 2002 informiert. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Jurbarkas/Litauen im Jahr 2002
hat sich erfolgreich gestaltet, so dass die Bitte von Jurbakas geäußert wird,
die bisherige Zusammenarbeit durch einen offiziellen
Städtepartnerschaftsvertrag aufzuwerten. Auf wirtschaftlichem Gebiet gibt es mit dem Kreis
Hajnowka/Polen durch den “Wirtschaftskreis
Hohenschönhausen-Lichtenberg” gute Kontakte, die sich 2002 auch auf den
Jugendbereich (Jugendaustausch) erweitert haben. Der Abschluss eines
Städtepartnervertrages ist bisher nicht vorgesehen. Trotz Schreiben an den Gouverneur von Alexandria und
Nachfrage des Bischofs der Koptischen Kirche sowie des Botschafters der
Republik Ägypten ist auch im gesamten Jahr 2002 keine Reaktion aus Alexandria
erfolgt. Für das Jahr 2003 sind folgende Aufgaben geplant: Städtepartnerschaft mit der Stadt Kaliningrad: 1. Teilnahme von Kaliningrader
Unternehmen an den Wirtschaftstagen in Lichtenberg 2. Unterstützung bei der Sponsorensuche
für die Beteiligung an der Sanierung des Denkmals “Kaskaden” in
Kaliningrad 3. Weiterführung der “Kunst- und
Kulturtage Kaliningrad” in Lichtenberg 4. Aufbau einer Schulpartnerschaft mit
einer Kaliningrader Schule 5. Vorbereitung des Jugendaustausches 6. Weiterführung der Hilfssendungen für
Kaliningrader Einrichtungen Partnerschaft mit der Stadt Jurbarkas: 1. Vorbereitung und Abschluss des
Vertrages über die städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit. 2. Vorbereitung einer Kunstausstellung
der Malerin Lida Meskaityte in Lichtenberg 3. gegenseitige Teilnahme an den
Wirtschaftstagen in Lichtenberg am 4./5.09.2003 und Jurbarkas am 26./27.04.2003 4. Abschluss einer
Partnerschaftsvereinbarung zwischen Kinderheimen in Lichtenberg und Jurbarkas 5. Teilnahme des Chores
“Barkunas” am Sängertreffen in Berlin vom 19. – 23.06.2003 6. Besuch einer Delegation aus dem
Kinder- und Jugendbereich Jurbarkas vom 17. bis 19.06.2003 in Lichtenberg 7. Teilnahme von Jugend- und
Sozialeinrichtungen aus Jurbarkas am Lichtermarkt in Lichtenberg 8. Abschluss einer
Partnerschaftsvereinbarung zwischen der Kita ”Nykstukas”
(Zwergenland) in Jurbarkas mit der Kita “Bunte Spieltruhe” in der
Randowstraße Partnerschaft mit der Stadt Hajnowka: 1. Teilnahme von Unternehmen aus
Hajnowka an den Wirtschaftstagen in Lichtenberg 2. Unterstützung der Zusammenarbeit des
“Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg” mit Unternehmen
in Hajnowka 3. deutsch-polnischer Jugendaustausch
(5 Jugendliche und 1 Betreuer) Städtepartnerschaft mit dem 5. Bezirk von
Maputo/Mosambik: 1. Zur Unterstützung der Jugend- und
Kulturarbeit im 5. Bezirk von Maputo sind zwei Zivildienstleistende seit
November in Maputo eingesetzt. 2. Verbesserung der Abfallbeseitigung
im 5. Bezirk (Bereitstellung eines Lkw mit Greifer für den Abfalltransport;
Aufklärungsarbeit über Müllvermeidung und Mülltrennung). Das Projekt soll in
Zusammenarbeit mit dem “Entwicklungspolitischen Gesellschaft e. V.”
(EPOG) und “Solidaritätsdienst international e. V.” (SODI) mit
Fördermitteln realisiert werden. Problem ist die Lkw-Bereitstellung. 3. Einladung eines Kommunalvertreters
aus Maputo zu der jährlich stattfindenden Konferenz Städtepartnerschaften und
Lokale Agenda 21 in Berlin (Zusammenarbeit mit der
“Carl-Duisburg-Gesellschaft”) 4. Mithilfe bei der Organisation des
“Run for help” durch die Alexander-Puschkin-Oberschule für die
Partnerschule Bagamoyo am 14.06.2003 5. Unterstützung der Alexander-Puschkin
Oberschule bei der Durchführung der Afrika- Woche in der
Schule im September/Oktober 2003 Städtepartnerschaft mit dem Bezirk
Warschau-Białołeka: 1. Jugendaustausch,
Sommerferiengestaltung (jeweils 10 Schüler und 2 Betreuer) im Zeitraum
Juli/August 2. Aufbau von Schulpartnerschaften 3. Austausch von Jugendbands und
Auftritte in der Partnerstadt 4. Erfahrungsaustausch zur kommunalen
Arbeit 5. Initiativen zur Unterstützung von
wirtschaftlichen Kontakten zwischen Unternehmen des Bezirkes und der
Partnerregion 6. Teilnahme an den Wirtschaftagen in
Lichtenberg 4./5.09.2003 In allen Verträgen ist ein Mal jährlich eine gemeinsame
Einschätzung der Ergebnisse der partnerschaftlichen Zusammenarbeit enthalten. Weitere Ergebnisse und Festlegungen: ·
Ende
April führte das Bezirksamt einen Workshop zum Thema “Partnerstädte
– Möglichkeiten
wirtschaftlicher Zusammenarbeit” mit 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
durch. ·
Von
Kaliningrader Seite wird die Fortsetzung des Wirtschaftsdialoges gewünscht. Die Möglichkeiten wirtschaftlicher
Zusammenarbeit werden mit kompetenten Partnern (FHTW, WFB,
Thales, Partner für Berlin, WKHL, u.a.) diskutiert. In Kaliningrad haben sich jedoch die
politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geändert,
sodass z. B. das die
Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE von ihrem Projekt –
Plattenbausanierung unter bewohnten Bedingungen – zurückgetreten ist. Im Oktober
wollen Unternehmen aus Kaliningrad den Bezirk besuchen. Das Bezirksamt
führt im 2. Halbjahr 2003 einen Erfahrungsaustausch mit Schulen, Institutionen
und gesellschaftlichen Kräften durch. ·
Das
Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft bestätigte das Projekt Office für Deutsch- polnische
Wirtschaftskontakte (ODPW). ·
Die
Finanzierung der Aufgaben erfolgt über den Repräsentationsfond in geplanter
Höhe bis max. 8.000 €, mit Sponsorenmitteln und über Beantragung von
Fördermitteln, z.B. Deutsch-Polnisches Jugendwerk,
EU-Städtepartnerschaftsprogramm. ·
Die
Wappen der Partnerstädte Warschau-Bialoleka und Jurbarkas liegen dem Bezirksamt
vor. Eine Übergabe der Wappen von Kaliningrad und Maputo wurde von den
Partnerstädten zugesagt. Wappen und
übergebene Präsente werden nach der Sommerpause im Rathaus ausgestellt. ·
Der
Entwurf des Städtepartnerschaftsvertrages mit Jurbarkas/Litauen liegt den
Fraktionen der BVV vor. Über die
vorhandenen und geplanten städtepartnerschaftlichen Aktivitäten hinaus bestehen eine Vielzahl Kontakte von Schulen und
Einrichtungen zu Partnern innerhalb und außerhalb Europas. Emmrich AnlageE n t w u r fVertrag
über die städtepartnerschaftliche Zusammenarbeitzwischen der Region Jurbarkas in
Litauen vertreten
durch den Landrat der Region Herrn
Aloyzas Zairys und dem Bezirk
Lichtenberg von Berlin vertreten
durch die Bezirksbürgermeisterin
Frau Christina
Emmrich Ausgehend von der Willenserklärung über die Zusammenarbeit
zwischen Berlin-Lichtenberg und der Region Jurbarkas in Litauen vom 19.09.2002
entwickeln die Partner eine Zusammenarbeit mit dem Ziel, damit zur
Verständigung und zur Festigung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen
unseren Völkern und zur Sicherung des Friedens in Europa beizutragen. In diesem Sinne vereinbaren beide Seiten folgende
Zielrichtungen der Zusammenarbeit: 1.
Beide
Vertragspartein entwickeln gegenseitige Kontakte und arbeiten freundschaftlich
zusammen. Jährlich werden dazu Arbeitspläne mit konkreten Maßnahmen für das
Zusammenwirken vereinbart. 2.
Beide
Vertragsparteien unterstützen sich gegenseitig bei der Vorbereitung und Durchführung
von Treffen ihrer Vertreter und Einwohnern. 3.
Vorbereitung
und Realisierung gemeinsamer Programme auf den Gebieten Investitionen,
Produktion, Erziehung und Tourismus im Rahmen der Integrationsförderung durch
die Europäische Union. 4.
Beide
Vertragspartein fördern die kulturellen Beziehungen durch die Entwicklung von
Kontakten zwischen Vereinen und Organisationen sowie zwischen Institutionen und
Künstlern mit dem Ziel, durch Veranstaltungen und Ausstellungen künstlerische
Leistungen der Partnerstadt vorzustellen. Sie informieren über Geschichte und
Traditionen, über aktuelle Ereignisse in der Partnerstadt und über den Stand
der Zusammenarbeit. 5.
Beide
Vertragspartein messen dem Austausch von Jugendlichen und Lehrern, der
Zusammenarbeit von Bildungszentren besondere Aufmerksamkeit zu. Sie
unterstützen dazu die Kontaktaufnahme, damit von den konkreten Partnern eine
eigenständige Zusammenarbeit entwickelt wird. 6.
Beide
Vertragsparteien fördern die Kontakte von Sportvereinen und –klubs, um
gemeinsame Sportveranstaltungen und –wettkämpfe durchzuführen. 7.
Beide
Vertragsparteien entwickeln den Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der
kommunalen Verwaltung. 8.
Unterstützung
der Unternehmen aus der Region Jurbarkas bei der Anpassung an geltende
Anforderungen der Europäischen Union. 9.
Beide
Vertragspartein vereinbaren, dass die Zusammenarbeit und der Austausch
entsprechend den allgemein üblichen Bedingungen realisiert werden, d.h. die
entsendende Seite trägt die Reisekosten und die empfangende Seite übernimmt die
Kosten des Aufenthaltes. Jährlich werden in einer Beratung beider Vertragspartner die Realisierung der Jahresvereinbarung eingeschätzt und die Schwerpunkte des Zusammenwirkens für das kommende Jahr vereinbart. Veränderungen dieses Vertrages
bedürfen der Schriftform. 10.
Der
vorliegende Vertrag wird auf der Grundlage des Beschlusses Nr. vom 2003 des Bezirksamtes Lichtenberg von
Berlin und auf der Grundlage des Beschlusses Nr. vom 2003 des Kreises Jurbarkas angenommen. Für den
Stadtbezirk Für
die Region Lichtenberg
von Berlin Jurbarkas
in Litauen Christina
Emmrich Aloyzas
Zairys Bezirksbürgermeisterin Landrat
des Kreises Jurbarkas Berlin, den 2003Jurbarkas, den 2003 |
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