Drucksache - DS/0486/V
Das Bezirksamt wurde ersucht, in Kooperation mit der BVG und ggf.
anderen Verkehrsträgern der Bezirksverordnetenversammlung jährlich bzw. bei
aktuellem Bedarf einen ÖPNV-Bericht vorzulegen, der über geplante Änderungen
von Struktur und Angebot des ÖPNV in Lichtenberg informiert. Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Das
Bezirksamt hat beschlossen, den als Anlage beiliegenden ÖPNV-Bericht 2006 der
Bezirksverordnetenversammlung zur Kenntnis zu geben. Berlin,
den
Emmrich Geisel Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr Anlage ÖPNV-Bericht
2006 1.
BVG Das im
Dezember 2004 eingeführte und im Mai 2005 geringfügig nachgebesserte
Verkehrsangebot im Tagesliniennetz („BVG- 2005 plus“) wurde –
abgesehen von kleineren Veränderungen im Betriebsprogramm - in 2006 unverändert
beibehalten. Von den im Mai 2006 durchgeführten (Tages-) Liniennetzänderungen
war der Bezirk Lichtenberg nicht betroffen, da die Veränderungen vorrangig der
Anbindung der neuen Fern- und Regionalbahnhöfe dienten. Die im bezirklichen
ÖPNV-Bericht 2005 dargestellten Defizite im BVG-Liniennetz durch zusätzliche
Umsteigezwänge und eingeschränkte Betriebszeiten bestehen somit unverändert
fort. Für
Lichtenberg ergaben sich jedoch Veränderungen im Nachtverkehr durch den im Mai
2006 eingeführten 24-Stundenbetrieb der Metrolinien. Während sich das vorherige
Nachtliniennetz in Linienführung und -nummerierung deutlich vom Tagesnetz
unterschieden hat, existiert nunmehr eine Tag-/ Nacht-Identitiät des Kernnetzes
bestehend aus U-Bahn (am Wochenende), U-Bahn-Ersatzlinien (in der Wochenmitte)
und den Metrolinien. Neben der verbesserten Verständlichkeit des Angebotes
führte dies insbesondere durch den neu eingeführten 24-Stundenbetrieb auf den
bisher nachts nicht bedienten Streckenabschnitten der Metro-Straßenbahnlinien
M13 und M17 zu einem verbesserten Nachtangebot in Lichtenberg. Durch die
Einführung des 24-Stundenbetriebes im Metroliniennetz ergaben sich geringfügige
Veränderungen im übrigen Nachtliniennetz. In den vom
Bezirksamt durchgeführten regelmäßigen Gesprächsrunden mit der BVG wurden
zahlreiche Bürgeranliegen z.B. über Umsteigebeziehungen, Haltestellenstandorte
oder Taktangebote thematisiert, die jedoch nicht in allen Fällen zur
Zufriedenheit der Fahrgäste und des Bezirksamtes gelöst werden konnten. Im
Zusammenhang mit geplanten Baumaßnahmen erfolgten Vorabstimmungen insbesondere
zur Streckensanierung der Nord-Süd-Straßenbahn-linie M17 und zum Bau von
Aufzügen bei U-Bahnhöfen. Begonnen wurde in 2006 mit der Sanierung der
Straßenbahnstrecke im Bereich der Brücken am S-Bf. Hohenschönhausen. Für 2007
ist von der BVG der Baubeginn für Aufzüge an folgenden U-Bahnhöfen zugesagt
worden: ·
U-Bf.
Frankfurter Allee (2.Aufzug: vom Verteilergeschoss zur Straßenebene) ·
U-Bf.
Lichtenberg (1. Aufzug: vom U-Bahnsteig zum Verteilergeschoss) ·
U-Bf.
Tierpark (vom Bahnsteig zur Straßenebene). Durch
Umbauten von Bushaltestellenbereichen am Prerower Platz konnten die
Umsteigebedingungen am Anschlussknoten Prerower Platz verbessert werden. In
Abhängigkeit von der Zurverfügungstellung von Senatsgeldern sind für 2007
Verbesserungen der Umsteigebedingungen an folgenden Punkten beabsichtigt: ·
U-Bf.
Magdalenenstraße (Buslinie 240) ·
Siegfried-
/ Herzbergstraße (Straßenbahnlinien M8, 21, 37, Buslinie 256) ·
Alt-Friedrichsfelde
/ Rhinstraße (Nachtnetzumsteigepunkt zwischen M17 und N5). 2.
S-Bahn Das Verkehrsangebot
auf den Lichtenberg berührenden S-Bahnlinien blieb mit Ausnahme der S-Bahnlinie
3 im Jahr 2006 im Wesentlichen unverändert. Auf der S 3
entfielen - bedingt durch die Brückenbaumaßnahmen an der Schlichtallee - im
morgendlichen Berufsverkehr Verstärkerfahrten. Neu eingeführt wurde im Dezember
eine auf 10 Minuten verdichtete Taktfolge in den Abendstunden bis ca. 23.30
Uhr. Im Zusammenhang mit den bevorstehenden Bauarbeiten am Bahnhof Ostkreuz ist
voraussichtlich ab Juli 2007 mit einer Zurückziehung der S-Bahnlinie 3 vom
Ostbahnhof zum Ostkreuz zu rechnen. Für den
geplanten Umbau des Bahnhofes Ostkreuz erging im November 2006 der
Planfeststellungsbeschluss durch das Eisenbahnbundesamt. Die sich
voraussichtlich über 10 Jahre erstreckenden Baumaßnahmen sollen im Wesentlichen
unter Aufrechterhaltung des laufenden S-Bahnbetriebs erfolgen. Für die
Fahrgäste werden sich nach Fertigstellung deutlich verbesserte,
rollstuhlgerechte Umsteige- und Zugangsbedingungen (insbesondere auch aus der
Viktoriastadt) ergeben. Vorgesehen ist auch die Errichtung von Bahnsteigen für
den Regionalverkehr (RE1, Wriezener Bahn und Ringbahn). Begonnen
haben die Bauarbeiten für den behindertengerechten Zugang des S-Bahnhofes
Betriebsbahnhof Rummelsburg. Die Fertigstellung ist für das 2. Quartal 2007
vorgesehen. 3.
Regionalbahn Mit
Inbetriebnahme des neuen Berliner Hauptbahnhofs im Mai 2006 erfolgte eine
Verlegung der Regionalexpresslinie 3 nach Stralsund / Schwedt in den
Nord-Süd-Eisenbahntunnel. Die Züge der RE 3 sind somit aus Hohenschönhausen nur
noch über eine - bzgl. der Umsteigezeiten nicht vollständig befriedigende -
Umsteigeverbindung in Bernau angebunden. Mit dem
Fahrplanwechsel im Mai 2006 ist die direkte Regionalbahnverbindung vom Bf.
Lichtenberg zum Flughafen Schönefeld (und weiter nach Wünsdorf) ersatzlos
entfallen. Die Fahrzeit nach Schönefeld hat sich damit von bisher 14 Minuten
auf jetzt über 40 Minuten fast verdreifacht. Insbesondere wegen der Anbindung
Lichtenbergs an den zukünftigen Flughafen BBI hat sich das Bezirksamt gegenüber
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für eine direkte
Regionalbahn-Anbindung Lichtenbergs an den neuen Großflughafen ausgesprochen. Die
sonstigen vom Bf. Lichtenberg bzw. Bf. Hohenschönhausen verkehrenden
Regionalbahnlinien RB 12, OE 25, NE 26 (Betreiber seit Dezember 2006:
Niederbarnimer Eisenbahn) und OE 60 wurden nicht verändert. 4.
Nahverkehrsplan Nach dem
Senatsbeschluss zu den „Eckpunkten zum Nahverkehrsplan“ hat die als
Aufgabenträger für den ÖPNV zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
den „Nahverkehrsplan 2005 bis 2009“ als Entwurfsfassung vorgelegt.
Er soll Grundlage werden für Umfang, Qualitätsstandards und wirtschaftliche
Rahmenbedingungen der vom Land Berlin bei den Verkehrsunternehmen zu
bestellenden Verkehrsleistungen. In erster Linie betrifft dies wegen des
auslaufenden Unternehmensvertrags die von der BVG zu erbringenden Leistungen. Das
Bezirksamt Lichtenberg hat zu der vorliegenden Entwurfsfassung des
Nahverkehrsplans ausführlich Stellung genommen. U.a. hat sich das Bezirksamt
positiv zu dem Vorschlag geäußert, die Straßenbahnlinien 21 und 37 betrieblich
zu verknüpfen, weil somit die bisher fehlende direkte Erreichbarkeit aus der
Ehrlichstraße zum lokalen Zentrum und S-Bahnhof Karlshorst gegeben wäre und
gleichzeitig der betriebliche Aufwand verringert werden könnte. Aufgrund
von ungeklärten finanziellen Fragen ist der Nahverkehrsplan bislang durch den
Senat allerdings noch nicht beschlossen worden. |
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