Drucksache - DS/2088/VIII  

 
 
Betreff: Benennung einer weiteren Straße im Entwicklungsgebiet "Parkstadt Karlshorst", Bebauungsplan 11-47ba; Bezug: DS/1819/VIII
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Kultur und WeiterbildungKultur und Weiterbildung
   
Drucksache-Art:BeschlussempfehlungBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
29.04.2021 
51. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
BE KulturBb PDF-Dokument

Der Ausschuss Kultur und Bürgerbeteiligung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

 

Die im Bereich des Entwicklungsgebietes Parkstadt Karlshorst zusätzlich vorgesehene und in Nord-Süd-Richtung zwischen Georg-Klingenberg-Straße und Ruth-Baumgarte-Straße verlaufende Planstraße D1 - einschließlich der Umfahrung des Parkplatzes - erhält den Namen Samuel-Lewin-Straße (im beiliegenden Übersichtslageplan rötlich markiert).

 

Das mittlere Teilstück dieser Straße bildet bisher - gemäß der Beschlussfassung in Drucksache 1819/VIII - den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Abschnitt der Heiner-Müller-Straße; es wird nunmehr entsprechend umbenannt.

 

Begründung:

Der Ausschuss für Kultur und Bürgerbeteiligung folgt mit dieser Empfehlung dem Namensvorschlag seiner Arbeitsgruppe Straßennamen, mit dem eine weitere bedeutende Persönlichkeit der Literatur, die in Karlshorst gewohnt hat, geehrt wird.

Samuel Lewin (*05.03.1890, +03.07.1959) wurde in einer jüdischen Familie bei Lublin im damals zu Russland gehörenden Teil Polens geboren, erhielt eine traditionelle jüdische Schul- und Hochschulbildung, begab sich 1906 auf Wanderschaft im Zarenreich, war ab 1912 bis kurz vor dem 1. Weltkrieg Siedler in einer jüdischen Kolonie in Argentinien. Zurück in Polen Beginn seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Ab 1920 in Berlin, u. a. in der Gundelfinger Straße 26 in Karlshorst wohnend. Wurde zu einem bekannten Journalisten, Essayisten, Schriftsteller und Dramatiker. Seine Werke fielen der Nazi-Bücherverbrennung im Mai 1933 zum Opfer. Verließ bald darauf Deutschland, lebte seit 1935 in New York. Seine Romane sind in der jüdischen Welt angesiedelt. Mit der Triologie „Zwischen den Abgründen“ setzte er dem „Schtetl“ ein literarisches Denkmal. Schrieb zeit seines Lebens in Jiddisch. Die Berliner Akademie der Künste beherbergt ein Samuel-Lewin-Archiv.

 

Abstimmungsergebnis: 9 / 0 / 2

 
 

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