Drucksache - DS/0408/V  

Das Bezirksamt wurde ersucht,

1.      im I. Quartal 2003 Informationsveranstaltungen in Falkenberg und Wartenberg zur Vorstellung der Landschaftspläne, zu den realisierten und geplanten Vorhaben im benachbarten Parkraum und zum Nutzungskonzept durchzuführen.

Ziel dieser umfassenden und fundierten Information sollte es sein, die Bürger für ihre Mitgestaltung und Mitwirkung bei der Pflege des Parks und der Zurückdrängung des zunehmenden Vandalismus zu gewinnen. Die Einladung sollte über Handzettel und Aushänge erfolgen. Sie sollte unterstützt werden durch einen ständigen Kartenaushang im Dorf, der den Plan des zutreffenden Gebietes und die beabsichtigten Hauptveränderungen im Parkraum darstellt.

2.      zu prüfen, ob es günstig wäre, diese Informationsveranstaltung als thematische Stadtteilkonferenz anzusehen und zu organisieren.

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur  Kenntnis zu nehmen :

Nachdem mit dem Zukunftsforum “Besser leben” der Auftakt für das Zukunftsprogramm “gesunder, kinder- und familienfreundlicher Bezirk” gelungen ist, gilt es nun diesen Anspruch möglichst konkret zu untersetzen. Deshalb werden in enger Abstimmung mit dem Stadtteilmanagement in den verschiedenen Ortsteilen des Bezirks Veranstaltungen zu jeweils drängenden Themen organisiert. In den Ortsteilen Wartenberg und Falkenberg bieten sich die vielfältigen Grünbaumaßnahmen für eine solche Bürgerbeteiligung an.

Der Gutspark Falkenberg wird als Investitionsmaßnahme des Bezirkes Lichtenberg in diesem Jahr fertig gestellt (Rodungen, Neuanpflanzungen, Wege, Geländer, Bänke, Gestaltung des Geländes, Rasen und Grünflächenarbeiten). Im Landschaftspark Wartenberg werden die sog. Parkbandtangente (Freizeit- und Erholungsflächen entlang des Hechtgrabens) und ein Rasenbolzplatz gebaut. In den Falkenberger Krugwiesen werden neue Wegeverbindungen hergestellt und Anpflanzungen vorgenommen. Die Maßnahmen im Landschaftspark Falkenberg sowie in den o.g. Gebieten werden in den Jahren 2004-2007 in Abhängigkeit von der Mittelbereitstellung durch die EU fortgeführt.

Mit der Entwicklung der Parklandschaft wird ein wesentlicher Beitrag für die Zukunftsfähigkeit Lichtenbergs an dieser Stelle geleistet. Das Bezirksamt ist bestrebt, neben der seit Jahren erfolgenden regelmäßigen Berichterstattung an die BVV, diese Entwicklung auch als eine Chance dafür zu nutzen, die Bürgerinnen und Bürger an diesem Entwicklungsprozess teilhaben zu lassen. Die herkömmlichen Informationsmöglichkeiten erscheinen uns hierbei nur bedingt tauglich zu sein. Um tatsächliche Aufmerksamkeit zu erzielen, emotionale Bindungen zu schaffen und Anwohner in Gestaltungsprozesse einzubeziehen, versucht das Bezirksamt individuelle und gleichzeitig intensive Beteiligungsformen zu finden.

In Wartenberg und Falkenberg gibt es deshalb eine Vereinbarung mit dem Barnim-Gymnasium, die Bürgerbeteiligung in Form einer Projektarbeit der Gymnasiasten zu organisieren. Dabei werden sich Schülerinnen und Schüler in unterschiedlich thematisierten Projektarbeiten kreativ mit der Gestaltung, Nutzung, dem Leben in der Parklandschaft und deren Pflege und Erhaltung auseinandersetzen. Sie sollen damit eigene Akzente gegenüber den professionellen Arbeiten der mit den Landschaftsplänen beauftragten Ingenieurbüros setzen. Das Projekt wird vom Amt für Umwelt und Natur sowie vom Stadtteilmanagement Hohenschönhausen Nord inhaltlich und organisatorisch begleitet.

Über den Start des Projektes und seinen planerischen Hintergrund wird die Öffentlichkeit durch eine Veranstaltung des Gymnasiums im April 2003 informiert. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sollen dann gemeinsam mit den Landschaftsplänen öffentlich ausgestellt und erörtert werden. Das Bezirksamt erhofft sich auf diesem Wege einen Ansatz für ein von der jungen Generation ausgehendes nachhaltiges bürgerschaftliches Engagement für die Landschaftsparks zu initiieren.

Das Vorhaben verbindet die Elemente der Information und Partizipation. Es steht beispielhaft für eine konsequent Stadtteil bezogene Umsetzung des Zukunftsprogramms “Besser Leben”.

Die Möglichkeit eines ständigen Kartenaushanges im Dorf wird geprüft.

Berlin, den

Emmrich                                                                 Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                           Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit