Drucksache - DS/0292/V  

 
 
Betreff: Informationsveranstaltungen für Eltern
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion CDUBezirksamt
  BzStR JugBilSport,
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
18.09.2002 
11. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
Bildung und Sport Entscheidung
22.10.2002 
11. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Bildung und Sport mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
12.11.2002 
12. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Bildung und Sport ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
20.11.2002 
13. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
26.03.2003 
17. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlagen:
Antrag CDU PDF-Dokument
Beschlussempfehlung Bild/Sport PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin wurde ersucht zu prüfen, ob für Eltern von Kindern und Jugendlichen dezentral Informationsangebote (z

Das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin wurde ersucht zu prüfen, ob für Eltern von Kindern und Jugendlichen dezentral Informationsangebote (z.B. Informationsveranstaltungen) angeboten werden können zu den Themen:

·        Ernährung,

·        Förderung der Sprachentwicklung,

·        Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten,

·        Gewalt,

·        Verschuldung von Jugendlichen.

 

 

 

Das Bezirksamt bittet die BVV Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

Im Bereich der Kindertagesstätten werden regelmäßig Elternabende auch mit thematischen Schwerpunkten wie Ernährung, psychosoziale Entwicklung von Kindern, Grenzen setzen ohne Gewalt, angeboten. Die Angebote des Jugendamtes werden in loser Reihenfolge im Lichtenberger Wochenblatt, den Rathausnachrichten usw. in Form themenorientierter Artikel veröffentlicht. Es hat sich in den zurückliegenden Jahren gezeigt, dass allgemeine Informationsveranstaltungen nicht auf allgemeines Interesse gestoßen sind. Ein freier Träger hatte z.B. Kita-Eltern eine “Eltern-Schule“ angeboten. Das Konzept und der Inhalt waren aus Sicht des Jugendamtes sehr interessant, fanden jedoch bei den Eltern kaum Resonanz.

 

 

Der gewählte Weg über Elternabende, Einzelgespräche und Artikel in den genannten Wochenblättern, die eine individuelle Ansprache der Betroffenen ermöglichen, führt zu einer größeren Resonanz. Auf Artikel, z.B. anlässlich der Zeugnisse, zu Schulschwierigkeiten oder zu Erziehungsproblemen mit pubertierenden Jugendlichen verzeichnen wir regelmäßig erhöhte Nachfragen in den beratenden Diensten des Bezirksamtes.

 

 

Z.Zt. befindet sich die Präsentation des Jugendamtes im Internet im Aufbau. Auch hier sollen die oben erwähnten Artikel zu familien-, kinder- und jugendspezifischen Themen zum Lesen und Download zur Verfügung gestellt werden; selbstverständlich unter Verweis auf die jeweiligen Ansprechpartner im Jugendamt.

 

Das Jugendamt fördert einen freien Träger für ein Familienbildungsangebot mit jährlich 9.000 €. Hier wird jungen Eltern mit dem “Prager Eltern-Kind-Programm“ ein sehr gutes und schon seit vielen Jahren vielfältig genutztes Angebot gemacht. Dieses Familienbildungsangebot  wäre bei entsprechenden Mitteln weiter ausbaubar. Es ist in höchstem Maße präventiv, da schon sehr früh, Eltern von Säuglingen und Kleinkindern, dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes entsprechend, zeitnah vielfältige Informationen vermittelt werden können. Auch die Familienangebote, z.B. des familienorientierten Freizeittreffs von popourri e.V. in Karlshorst zeigen, dass eine individuelle Ansprache und eine persönliche Bindung an einen Kieztreff als dezentrale Informationsangebote wirksamer sein können als allgemeine Informationsveranstaltungen.

 

Im einzelnen werden durch die Fachbereiche des Jugendamtes den Eltern eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen angeboten. Nachfolgend werden schwerpunktmäßig die unterbreiteten Angebote aufgeführt.

 

Die Arbeit der Familienbildung orientiert sich an Alltagsfragen und Lebensphasen und ist keineswegs nur krisenorientiert. Der Bereich der Beratung bei auftretenden Problemen ist gut entwickelt. Bei diesen Beratungen spielen die genannten Themen (Ernährung, Sprachentwicklung, Verhaltensauffälligkeiten, Gewalt und Verschuldung) eine Rolle. Es gibt eine große Anzahl von freien Trägern, die diese Aufgaben wahrnehmen.

Einige Träger bieten Elternabende für betroffene Eltern als Gesprächsrunden an (z. B. pro sozial, Familie im Zentrum, Potpourri, die Nachbarschaftszentren, Kinderschutzzentrum).

Direkte Informationsveranstaltungen als Weiterbildung für Eltern gibt es nicht so viele.

Das Problem ist, wie man die Eltern erreicht.

“Familie im Zentrum“ bietet die Elternschule an.

“Freizeithaus e.V.“ hat z. B. eine Informationsveranstaltung zum Thema: “Wieviel Grenzen brauchen kleine Kinder?“ angeboten.

 

 

In den Kindertagesstätten des Bezirksamtes Lichtenberg werden Informationsveranstaltungen durchgeführt. Inhalte und Formen der Zusammenarbeit mit Eltern leiten sich aus den Zielen und Aufgabenstellungen der pädagogischen Konzeption jeder einzelnen Kita ab.

So werden in den 58 kommunalen Kitas mit 6850 belegten Plätzen durchschnittlich

3 Elternabende im Jahr zu inhaltlichen Schwerpunkten, wie z.B.:

-          “Welchen Einfluss hat eine gesunde Ernährung auf die Entwicklung unserer Kinder?“

-          “Kinder brauchen Bücher – Kinder wollen Bücher!“

-          “Das verhaltensauffällige Kind“

-          “Vom Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung“

-          “Sprachförderung schon für die Jüngsten?“

durchgeführt.

An diesen Elternabenden beteiligen sich 75% der Eltern der in den Kitas betreuten Kindern.

 

Es werden durch das pädagogische Personal der Kindertagesstätten Hilfestellungen bei Erziehungsschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten (auf Wunsch der Eltern - Vermittlung von Institutionen) gegeben.

 

Darüber hinaus werden weitere Formen der Zusammenarbeit mit Eltern praktiziert, die an den  aktuell bestehenden Fragen der Kita–Arbeit und den Bedürfnissen, Vorstellungen und Wünschen der Eltern ausgerichtet sind.

 

So gibt es z.B. seit April 2002 in der Kita Plonzstr. 22 eine “Mutter – Kind – Gruppe“. Diese wird von Müttern mit ihren Kindern aus dem Kiez genutzt, welche beabsichtigen, zukünftig einen Platz in der Kita in Anspruch zu nehmen. Mütter kommen über ihre Kinder in Kontakt und tauschen sich aus. Die Leitung der Kita sieht es als ihre Aufgabe die Gespräche zu begleiten und als kompetenter Partner für Fragen rund um die Kita, zu Fragen der Entwicklung des Kindes, zu pädagogischen Fragen, Ernährung, Bekleidung usw. zur Verfügung zu stehen. Monatlich nehmen ca. 6 - 8 Eltern das Angebot in Anspruch.

 

 

In den Fachbereichen “Erziehungs- und Familienberatungsstellen“ und “Familienunterstützende Hilfen“ werden Angebote für Eltern vorgehalten.

 

Informationen und Hilfen für Eltern bei Familienproblemen oder Erziehungsschwierigkeiten leisten die Erziehungs- und Familienberatungsstellen (EFB) im FB 3 des Jugendamtes:

-          Standort Lichtenberg: Erieseering 4, 10319 Berlin, Tel. 55 89 264

-          Standort Hohenschönhausen: Strausberger Str. 5, 13055 Berlin, Tel.: 9711396

 

Beratungsgespräche nach individueller Terminvereinbarung.

 

Anmeldung:                Mo + Die          9 – 16 Uhr

                                    Do                   9 – 19 Uhr

                                    Fr                     9 – 14 Uhr.

 

Informations- oder Bildungsveranstaltungen richten sich (in Kooperation mit FB 4) an konkrete (betroffene) Familien. Zur Zeit gibt es zu den Themen “Sexueller Missbrauch in der Familie“ und zu “Gewalt und Vernachlässigung in der Familie“ bei der Erziehungs- und Familienberatungsstelle Angebote. Ebenso konkret richtet sich Gruppenarbeit für Scheidungskinder oder zu anderen Themen an Betroffene.

 

Weitere Leistungen im Fachbereich 3:

-          Informationen zu Entwicklungs- und Erziehungsfragen bei Elternversammlungen in Schulen und Kitas auf Anfrage,

-          Kooperation mit anderen sozialen Projekten, z.B. Soziokulturellen Zentren und Selbsthilfegruppen,

-          Erstellung und Verteilung von Informationsmaterial für Eltern, z.B. zu Problemen im Zusammenhang mit Trennung oder Scheidung sowie über Hilfsangebote und Beratungsstellen,

-          Veröffentlichungen zu Erziehungsfragen und Hilfsangeboten in der bezirklichen Presse, diese Veröffentlichungen werden ebenfalls in der im Aufbau befindlichen Internetpräsentation des Jugendamtes zur Verfügung gestellt,

-          Regelmäßige Informations-, Fortbildungs- und Supervisionsangebote für Pflegeeltern (Tages- und Vollzeitpflege),

 

 

 

 

-          Beratung und Fortbildung für Kita- Erzieherinnen (als Multiplikatorinnen gegenüber den Eltern) zu Entwicklungsfragen, zu Hilfsangeboten der EFB sowie zur Gesprächsführung mit Eltern,

-          Vernetzung und Kooperation von Versorgungsstrukturen, z.B. AG Kooperation Jugend – Schule – Gesundheit, PSAG.

 

Aufgrund der Besonderheit des Arbeitsgegenstandes des Fachbereiches 4, Einzelfallarbeit mit Familie und ihren Kindern, finden wenige  Informations- oder Weiterbildungsveranstaltungen statt.

 

In konkreten Problemlagen oder bei Anfragen von Eltern, Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen findet individuelle Beratung statt, in denen die notwendigen Informationen zu verschiedenen  Themen gegeben werden oder es wird an kompetente Helfer, Stellen oder Träger vermittelt.

 

 

 

Auf der genannten individuellen Ebene erhalten die Bürger/innen Informationen und Hilfestellung zu Erziehungsfragen,  bei Verhaltensauffälligkeiten, zu Taschengeldfragen, zum delinquenten oder zu Gewalt in der Familie oder im Jugendbereich, zu den Hilfen zur Erziehung, zu materiellen Hilfen, zur Schuldenproblematik, zu Fragen bei Trennung, Scheidung und Umgang nach einer Trennung u.v.a.. Großen Raum nehmen Vermittlungen in und Informationen zu Kriseneinrichtungen ein.

Über die eigenen Bereitschafts- und Notdienste des Fachbereiches 4 in den beiden Dienstgebäuden Große Leege Str. und Magdalenenstraße, täglich montags bis freitags von 8.00 – 18.00 Uhr, erfolgt Beratung, Information und Vermittlung.

 

 

 

Darüber hinaus werden von der Abteilung Umwelt und Gesundheit weitere Angebote unterbreitet.

 

Die Plan- und Leitstelle der Abt Umwelt und Gesundheit bietet an:

Ernährungs- und Gesundheitsberatung, mittwochs von 13.00-17.00 Uhr, Frankfurter Allee 187, Haus 14 in 10365 Berlin. Um telefonische Voranmeldung unter der Telefonnummer 5504 4563 wird gebeten.

 

Thematische Gesundheitstage (z.B.: Tag der gesunden Ernährung, Diabetikertag, Herztag), die stets verbunden sind mit Ernährungsberatung. Wenn eine Finanzierungsmöglichkeit besteht, werden Verkostung und Rezepte angeboten.

 

Elternabende mit einem Schwerpunktthema zur gesundheitsfördernden Ernährung mit Informationen, Verkostung und praktischen Tipps zur Herstellung (z.B. Brotaufstriche).

 

Das Zentrum für Arbeits- und Umweltmedizin (ZAUM e.V.), Weißenseer Weg 111 in 10369 Berlin, bietet neben einer breiten Themenpalette zur gesunden Lebensweise für Kinder und Jugendliche, Lehrern und Erziehern auch Unterstützung bei der Gestaltung von Elternabenden zum Thema Ernährung an,

 

Der Umweltladen Lichtenberg (UWL), Türrschmidtstraße 21 in 10317 Berlin, hält ein Informationsangebot “Gesunde Kost für die ganze Familie“ bereit. Zum Profil derartiger Veranstaltungen gehören auch die Zubereitung und anschließende Verkostung. Für den Lebensmittelanteil wird ein entsprechender Unkostenbeitrag erhoben. Die Veranstaltungen können im und außerhalb des Umweltladens stattfinden.

 

Vom Infrastrukturellen Netzwerk Umweltschutz gGmbH (INU), Dorfstraße 36 in 13057 Berlin, wurde ein Projekt “ Kulinarische Familientage in der Kinderökoküche der Falkenberger Blume und anderswo“ konzipiert, das sich an die Eltern von Kita-Kindern wendet und sie zu gemeinsamen Kochkursen mit ihren Kindern in die Ökoküche der INU oder anderswo einlädt.

 

 

 

Empfehlungen

Mit wohnortnäheren Angeboten, z.B. in Sozio-kulturellen Zentren, wäre es möglich, die Erreichbarkeit der Eltern zu verbessern. Dort könnten ausgebildete Ernährungsfachkräfte (Oecotrophologen, Diätassistenten, Ernährungsberater) auf Honorarbasis Kurse für Eltern von Kindern und Jugendlichen dezentral anbieten.

Es wäre auch denkbar, zu Tagen der offenen Tür, Projekttagen, Festen, Jubiläen und anderen Höhepunkten in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen von Kindern und Jugendlichen, Beispiele zur gesundheitsfördernden Ernährung anzubieten und die Eltern verstärkt einzubeziehen, sich an der Vorbereitung und Herstellung zu beteiligen.

 

 

 

 

10360 Berlin,               2003

 

                                                                                            Für den Leiter der Abteilung

 

 

 

Dr. Prüfer                                                                            Lompscher

Stellv. Bezirksbürgermeister                                               Bezirksstadträtin für

                                                                                            Stadtentwicklung

 


 

 

 
 

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