Drucksache - DS/0239/VIII  

 
 
Betreff: Kreidefreie Schulen in Lichtenberg - staubfreie, moderne und digitale Klassenräume
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion SPDBezirksamt
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme (Abb.)
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
18.05.2017 
8. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Schule und Sport Entscheidung
20.06.2017 
8. Sitzung in der VIII. Wahlperiode des Ausschusses Schule und Sport vertagt   
18.07.2017 
9. Sitzung in der VIII. Wahlperiode des Ausschusses Schule und Sport vertagt   
29.08.2017 
10. (Sonder-) Sitzung in der VIII. Wahlperiode des Ausschusses Schule und Sport mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
21.09.2017 
11. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.05.2020 
41. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD PDF-Dokument
BE Schule und Sport PDF-Dokument
VzK (Abb.) PDF-Dokument

Die BVV hat beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, die Lichtenberger Schulen so zu entwickeln, dass ab dem Jahr 2023 keine Kreidetafeln mehr in den Räumen der Schulen im Bezirk Lichtenberg vorhanden sind. Die alten Kreidetafeln sollen durch interaktive Whiteboards oder entsprechende technische Weiterentwicklungen ersetzt werden, welche eine Ansteuerung mittels externer Laptops/PC ermöglichen.

 

Im Zuge dieser Digitalisierung sollen die Klassenräume auch mit Internetzugängen ausgestattet werden, damit die interaktive Technik in ihrer vollen Funktionsvielfalt genutzt werden kann. Hierbei ist zu prüfen, ob die Ausstattung der Klassenräume mit W-Lan-Netzen ermöglicht werden kann.

 

Das Bezirksamt wird ersucht, für dieses Ziel einen Zeitplan sowie eine Kostenübersicht zu erstellen.

 

In Rücksprache mit der Senatsverwaltung soll geprüft werden, ob Lichtenberg hierfür als Modelbezirk wirken kann und somit finanzielle Unterstützung erfährt.

 

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Grundsätzlich ist das Bezirksamt Lichtenberg weiterhin darum bemüht, die Digitalisierung der Lichtenberger Schulen entsprechend den Anforderungen an den aktuellen Stand der Technik voranzutreiben. Die strukturierte Verkabelung aller Unterrichtsräume, die Installation von Medienecken, die Vorrichtung von Medienanschlüssen für interaktive Tafelsysteme sowie (wenn baubedingt möglich) der Aufbau von W-LAN-Netzen gehören zum Standard jeder Neubau- und Sanierungsmaßnahme.

 

Schulen, die kurz- bis mittelfristig nicht von Sanierungsmaßnahmen betroffen sind, werden anlass- und antragsbezogen für Vernetzungsmaßnahmen vorgesehen. Ein unverhältnismäßiger Abarbeitungsstau oder längere Wartezeiten liegen für die Realisierung dieser Maßnahmen dabei nicht vor. Jährlich erfolgt hierfür eine adäquate Mittelbereitstellung von ca. 250.000 Euro aus dem bezirklichen Schulbauunterhaltungsbudget. Ergänzend werden entsprechende Mittel des Digitalpakts verausgabt. Aufgrund der aktuell angespannten Marktsituation und der akuten Auslastung der regionalen Fachfirmen würde sich eine massive Mittelaufstockung faktisch auch nicht auf einen schnelleren flächendeckenden Vernetzungsausbau auswirken.

 

Hinsichtlich der Ausstattung der Lichtenberger Schulen mit interaktiven Tafelsystemen stellt sich die Situation konkret wie folgt dar:

 

Schulnummer

Schulname

Interaktive Tafeln

Interaktive Displays

11G01

Sonnenuhr-Schule

2

0

11G02

Schule am Roederplatz

 

 

11G03

Schule im Gutspark

14

1

11G05

Schule auf dem lichten Berg

14

0

11G06

Adam-Ries-Schule

20

0

11G07

Hermann-Gmeiner-Schule

18

1

11G08

Robinson-Schule

1

0

11G09

Bürgermeister-Ziethen-Schule

4

0

11G10

Schule im Ostseekarree

 

 

11G11

Bernhard-Grzimek-Schule

12

11

11G12

Lew-Tolstoi-Schule

 

 

11G13

Karlshorster Schule

18

0

11G14

Richard-Wagner-Schule

11

 

11G16

Schule an der Victoriastadt

4

0

11G17

Brodowin-Schule

32

0

11G18

Schule am Wilhelmsberg

25

0

11G19

Obersee-Schule

6

10

11G21

Schule Am Faulen See

7

0

11G22

Martin-Niemöller-Grundschule

24

0

11G23

Friedrichsfelder Schule

7

0

11G25

Schule am Wäldchen

24

0

11G26

Randow-Schule

0

0

11G28

Feldmark-Schule

19

4

11G29

Matibi-Schule

36

5

11G31

Schmetterlings-Grundschule

4

0

11G32

Hans-Rosenthal-Schule

0

0

11G33

33. Grundschule

 

 

11G34

34. Grundschule

 

34

11K01

Alexander-Puschkin-Schule

27

0

11K02

Mildred-Harnack-Schule

5

 

11K04

Gutenberg-Schule

11

3

11K05

Fritz-Reuter-Schule

34

0

11K06

Schule am Rathaus

23

0

11K07

Vincent-van-Gogh-Schule

17

3

11K08

George-Orwell-Schule

32

0

11K09

Philipp-Reis-Schule

31

5

11K10

Grüner Campus Malchow

26

0

11K11

Paul-Schmidt-Schule

20

16

11K12

Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule

 

 

11S02

Schule am Fennpfuhl

21

0

11S04

Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule

42

6

11S05

Schule am grünen Grund

0

3

11S06

Selma-Lagerlöf-Schule

3

 

11S07

Carl-von-Linné-Schule

30

0

11S08

Schule Am Breiten Luch

6

0

11S12

Nils-Holgersson-Schule

14

0

11Y02

Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium

32

0

11Y05

Hans-und-Hilde-Coppi-Oberschule

32

0

11Y09

Barnim-Gymnasium

20

4

11Y10

Manfred-von-Ardenne-Gymnasium

4

2

11Y11

Immanuel-Kant-Gymnasium

21

3

 

 

 

 

 

gesamt:

753

111

 

 

 

864

 

Nach aktueller Erhebung befinden sich in den Lichtenberger Schulen derzeit 864 interaktive Tafelsysteme. Aufgrund des fortlaufenden Ausstattungsprozesses, den unterschiedlichen Finanzierungsquellen und dem lückenhaften Meldeverhalten der Schulen liegt die Anzahl jedoch voraussichtlich noch höher.

 

Darüber hinaus hängt der Ausstattungsgrad hauptsächlich von der jeweiligen Ausrichtung der Schule ab, so dass z.B. in einigen Schulen nur besondere Fachunterrichtsräume mit interaktiven Systemen ausgestattet werden, andere Schulen hingegen flächendeckend mit solchen Tafeln ausgestattet sind. Einzelne Lichtenberger Schulen nahmen hier bereits als Pilotschulen in einem Förderprogramm der für Bildung zuständigen Senatsverwaltung teil.

 

Zwar zeichnet sich ein eindeutiger Trend zur Abschaffung der klassischen Kreidetafeln ab, jedoch sind interaktive Tafelsysteme nicht die vorrangige Alternative. Auch ein Wechsel auf beschreibbare Whiteboards und die Nutzung von digitalen Flipcharts sind bereits genutzte Varianten. Zum Erwerb und Vermittlung der Schrift im Grundschulbereich gibt es zudem pädagogische Konzepte, die auf die Nutzung von Kreidetafeln abzielen. In Schulen mit spezieller Ausrichtung auf den Förderschwerpunkt „Sehen“ sind Kreidetafeln aufgrund des guten Kontrastverhältnisses sogar alternativlos.

 

Unerwähnt dürfen hierbei auch nicht die erheblichen Folgekosten bleiben. Der finanzielle Aufwand für Wartung, Unterhaltung, Reparaturen und insbesondere der hohe Energiebedarf interaktiver Systeme wirkt sich steigend auf den Bezirkshaushalt aus. Der finanzielle Aufwand muss daher auch unbedingt mitbetrachtet werden. Aktuelle Systeme mit interaktiven Displays sind derzeit mit Kosten von ca. 6.000 € pro Geräte anzusetzen, zzgl. Wartungs- und Unterhaltungskosten. Wartungsfreie Whiteboards sind dagegen pro Tafel mit max. 10% dieser Anschaffungskosten zu veranschlagen.

 

Zusammenfassend lässt sich darstellen, dass die Ausstattung der Lichtenberger Schulen mit interaktiven Tafelsystemen maßgeblich durch die pädagogische Ausrichtung einer jeden Schule bestimmt wird. Die Schule hat entsprechend ihrem Bedarf die Möglichkeit, weitere Ausstattung zu beantragen. Das Ziel einer „kreidefreien Schule“ ist dabei nicht durch das Bezirksamt zu bestimmen, sondern durch die Schulen selbst, die inhaltlich selbst verantwortlich handeln.

 

 

 

 
 

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