Drucksache - DS/2021/VI  

 
 
Betreff: Beschleunigung von ÖPNV und MIV an der Baustelle Am Tierpark
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion SPDBezirksamt
  BzStR StadtBauUm,
Drucksache-Art:DringlichkeitsantragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
24.02.2011 
48. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.04.2011 
50. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Dringlichkeitsantrag SPD PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die Verkehrslenkung Berlin hat dem Amt für Bauen und Verkehr hierzu Folgendes mitgeteilt:

 

Die außerordentlich schwierigen, komplexen Abstimmungen, die verkehrstechnischen Planungen und Umsetzungen innerhalb einer derart umfänglichen Baumaßnahme, wie beim BV Am Tierpark, wurden nicht von der VLB geplant. Der Auftraggeber des Bauvorhabens ist die BVG. Diese hat für die notwendigen planerischen und verkehrstechnischen Vorbereitungen und die verkehrstechnische Betreuung der Baumaßnahme (inklusive Planung der Lichtzeichenanlagen) ein Ingenieurbüro beauftragt.

 

Deshalb habe ich Ihren Prüfauftrag an die BVG und das beauftragte Ingenieurbüro weitergereicht.

 

Vom beauftragten Ingenieurbüro erhielt das Amt für Bauen und Verkehr per E-Mail am 22.03.2011 folgende Stellungnahme:

 

zu 1.) LSA Am Tierpark /Alfred-Kowalke-Straße

Die LSA ist mit einer verkehrsabhängigen Steuerung ausgestattet, die besondere Einflussmöglichkeiten der Straßenbahnen und auch der Buslinie aus der Alfred-Kowalke-Straße vorsieht. Ferner wurden bei Inbetriebnahme der verkehrsabhängigen Steuerung am 24.Januar bereits zwei unterschiedliche Steuerungsmodelle im Betrieb getestet. Dabei waren neben den zuständigen VLB A-Mitarbeiter auch Vertreter der BVG (Straßenbahn und Bus) vertreten, die sich sowohl von der Verkehrssituation als auch von der Steuerung der LSA ein Bild verschafft und der derzeitigen Steuerung zugestimmt haben.

 

Vor Ort  wurde dabei auch deutlich, dass die Einschränkungen infolge Fahrspurreduzierungen nur bedingt durch eine Freigabezeitverlängerung der jeweiligen Richtung aufgefangen werden können:

 

Je länger eine Richtung Freigabezeit erhält, umso länger muss die untergeordnete Fahrbeziehung warten und umso mehr wächst adäquat deren Stau.

 

Mit dem derzeit in Betrieb befindlichen Verhältnis von Freigabezeit zu Wartezeit der einzelnen Richtungen sind bereits die Maximalwerte des in Richtlinien und Literatur empfohlenen Spektrums ausgereizt (Umlaufzeit von maximal 120s).

 

Die Funktionalität der ÖV-Beschleunigung ist derzeit für die aus Richtung Norden kommenden    Bahnen gut zu erkennen. Die Beeinflussung der Bahn aus Richtung Süden beginnt – nachvollziehbarer Weise - erst hinter der Fußgänger-LSA in Höhe Haus Nr. 41, die ihrerseits in Abhängigkeit von der Bahnannäherung reagiert. Der derzeitige Stau, der zu Zeitverlusten führt, liegt aber südlich dieser Fußgänger-LSA.

 

Ursache ist die Spurreduzierung auf eine Fahrspur in Richtung Norden. Die Steuerung dieser LSA ist – wie unter Punkt 3.) des Beschlusses bereits richtig erkannt – zum einen von den Straßenbahnen abhängig, die nach der Durchfahrt die Sperrung des Fahrverkehrs auslösen und so die ‚Zeitinsel‘ für den Fahrgastwechsel schaffen. Ohne Straßenbahnbeeinflussung reagiert die LSA nur auf entsprechende Anforderungen der Fußgänger und steht ansonsten im ‚Dauergrün‘ für den Fahrverkehr. Damit ist diese Steuerung bereits auf den spezifischen Bedarf hin abgestimmt und mit maximaler Flexibilität ausgestattet.

 

Veränderungen wären daher zwangsläufig mit einer Verschlechterung des derzeitigen Komforts verbunden.

 

Eine übergeordnete Steuerung, die beide Anlagen beeinflusst, rentiert nur bei langfristigem Betrieb, da hierzu aufwendige Maßnahmen im Bereich der Funkbeeinflussung der BVG-Fahrzeuge vorgenommen werden müssten. Gemessen hieran ist der Baufortschritt weder genau genug vorherzusagen noch gegenüber den noch zu erwartenden BVG internen Behinderungen durch den noch ausstehenden Gleisbau angemessen.

 

Langfristig wird diese Anlage und auch dieses Problem ohnehin nicht bestehen bleiben, da die Verschiebung dieser Querung geplant ist.

 

Mit Blick auf die weitere Bauzeit muss daher auch konstatiert werden, dass die Verkehrsverhältnisse für die Dauer eines Jahres von dem zur Verfügung stehenden Straßenquerschnitt abhängen werden und die sich so einstellende Kapazitätsgrenzen nicht durch LSA-Steuerungen gesteigert werden können.

 

Ferner leitet sich daraus auch ab, dass Abhilfe lediglich in der Schaffung großräumiger Entlastungsstrecken und Alternativrouten zu sehen ist. Für den Verkehr entlang der Straße Am Tierpark bestehen diese Optionen so gut wie nicht oder sind nur mit größeren Umwegen zu erzielen. Im Bezug auf die Verkehrsverhältnisse in der Alfred-Kowalke-Straße sind diesbezüglich jedoch Maßnahmen in Vorbereitung.

 

 

zu 2.) Zuwegung Tramhaltestelle Tierpark

Die derzeitige Sperrung der Gehwege auf der Westseite der Straße Am Tierpark durch den Grünstreifen - und damit auch zur Haltestelle - sind im Zuge des Leitungsneu-  und Altausbaus entlang des gesamten Streckenabschnitts zwischen Alfred-Kowalke-Straße und Franz-Mett-Straße (Süd) zu sehen. Da hier wesentlicher Baufortschritt in naher Zukunft erzielt sein wird, kann auch die Absperrung zwischenzeitlich einer verbesserten Gehwegerschließung geöffnet werden. Mittelfristig möchten wir aber auch darauf hinweisen, dass die diesen Bereich betreffenden Bauarbeiten (neuer Gehweg, neuer Straßenverlauf) erst in diesem Mai anlaufen und so keine grundsätzliche Situationsverbesserung bis zur Fertigstellung der Gesamtmaßnahme im Frühjahr 2012 zu erwarten ist.

 

Im Bezug auf den Radverkehr möchten wir darauf hinweisen, dass die eingerichteten provisorischen Fußgängerwege – und -führungen jeweils von Radfahren mit benutzt werden dürfen.

 

              zu 3.) Betriebszeiten der Fußgänger-LSA  bzw. der Schaltung der Zeitinsel

Die Betriebszeiten dieser Bestandsanlage (Wochenautomatik) haben sich seit der Inbetriebnahme im Jahr 2001 nicht geändert. Wenn der Wunsch nach einer Anpassung besteht, steht dem grundsätzlich nichts entgegen, kann an die VLB Abteilung B herangetragen werden.

 

Ein Zusammenhang mit der derzeitigen Baustellensituation besteht jedoch nicht.

 
 

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