Drucksache - DS/1948/VI  

 
 
Betreff: Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage 2011
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzBmin 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
27.01.2011 
47. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Das Bezirksamt Lichtenberg hat auch für das Jahr 2011 den Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage ausgelobt. Damit soll das couragierte Handeln von Menschen und Organisationen gegen Gewalt und Intoleranz sowie für Demokratie und Gleichberechtigung gewürdigt werden. Dieser Preis wird am 14.01.2011 zum Empfang des Bezirksamtes verliehen.

 

Eine Jury unterbreitete dem Bezirksamt den Auszeichnungsvorschlag.

 

Der Jury gehören folgende Mitglieder an:

 

- Frau Kellermann,  Bezirksbeirat für Menschen mit Behinderung

- Frau Georg, Migrantenrat

- Frau Feustel, Vorsitzende des Ausschusses Gleichstellung/Integration der BVV

- Herr Maaske, Präventionsbeauftragter Polizeiabschnitt 61

- Herr Richter,  Präventionsbeauftragter Polizeiabschnitt 64

- Frau Stenzel, Initiative gegen Rechtsextremismus

- Herr Pohnke, Bezirksamt Lichtenberg

 

Sie steht unter dem Vorsitz der Bezirksbürgermeisterin, Frau Emmrich.

 

Das Bezirksamt hat diesem Vorschlag zugestimmt und schlägt für den Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage 2011 folgende Preisträger vor:

 

1.      Gangway e.V.

 

Am 15.10.1990 setzte der erste Streetworker von gangway seinen Fuß auf die Straßen von Berlin. (vgl.:Down Town Berlin – Geschichten aus der Unterstadt – gangway e.V.  – 20 Jahre Straßensozialarbeit in Berlin)

 

Im Bezirk Lichtenberg ist gangway e.V mit zwei Teams seit 1992 unterwegs. Wenn die Mitarbeiter/innen von gangway auf der Straße unterwegs sind, schauen sie in erster Linie nach Gruppen von jungen Menschen deren Lebenssituation durch Jugendsozialarbeit verbessert werden könnte, die aber von bestehenden Jugendeinrichtungen nicht bzw. nicht genügend erreicht werden. Die Teams wenden sich an marginalisierte, gewaltbereite bzw. gewalttätige und sozial benachteiligte Jugendliche.

 

Das ist eine große Herausforderung und dafür stehen hervorragend ausgebildete und hoch motivierte Sozialarbeiter/innen zur Verfügung und das inzwischen seit 18 Jahren.

 

Neben der Gruppenarbeit und bietet gangway Einzelfallbetreuung. Diese reicht von Beziehungsarbeit über Betreuung, Beratung, Begleitung bis zur Intervention. Die Sozialarbeiter/innen von gangway motivieren die Jugendlichen auf hervorragende Weise ihre Interessen selbst in die Hand zu nehmen, demokratische Strukturen zur Mitbestimmung zu nutzen und Konfliktsituationen zu bewältigen.

 

Besonders hervorzuheben sind die Aktivitäten des Vereins im Rahmen der U 18 Wahl Veranstaltungen. Da wirkt gangway nicht nur in Lichtenberg sondern Berlinweit federführend.  Es ist bewundernswert wie es den Mitarbeiter/innen jedes Mal gelingt ihre „spezifischen“ Jugendlichen zur politischen Bildungsarbeit zu motivieren.

 

Im Rahmen des Bürgerhaushaltes Lichtenberg entwickelte gangway gemeinsam mit den Jugendlichen einen Vorschlag zur Durchführung eines Rockkonzertes. Dieses war der Höhepunkt der Vernetzungstätigkeit im Rahmen des Einsatzes und der Arbeit mit den Jugendlichen am Nöldnerplatz.

 

Gangway ist aus der Landschaft der Jugendsozialarbeit in Lichtenberg nicht mehr weg zu denken. Prävention ist bei diesem Träger in all seinen Facetten ausgeprägt und gehört zum Grundverständnis der Arbeit.

 

Der Preis wird mit 1000 € Preisgeld dotiert.

 

 

2.      Cornelia Franz

 

Frau Franz ist Grundschullehrerin an der Martin - Niemöller Grundschule und engagiert sich neben ihrem Unterrichts ehrenamtlich für die Vermittlung eines demokratischen Grundverständnisses und Verhaltens der Grundschüler/innen, für Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, den Altersgruppen und den kulturellen und religiösen Hintergründen der Kinder. Sie tritt gegen Gewalt, Intoleranz und Rechtsextremismus auf und stellt ein Vorbild für die Schüler/innen Ihrer Schule dar.

 

Frau Franz organisierte klassenübergreifend Gruppen von Kiezdetektiven. Mit dieser Methode lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen und ihr Umfeld genauer kennen, um sich noch mehr damit zu identifizieren. Weiterhin nahm sie regelmäßig mit den Schüler/innen an den Kinderkonferenzen im Rathaus teil. Frau Franz vermittelte den Schüler/innen, die Kinderrechte weit über den Unterrichtsstoff der 4. Klasse hinaus und zeigt ihnen wie sie ihre Rechte umsetzen können.

 

Durch Ihre engagierte Teilnahme gemeinsam mit Ihrer Klasse an der Klimakonferenz hier im Rathaus, bemüht Sie sich um den Umweltschutz.

 

Bei der Organisation „Hand for Kids“ erarbeitete sie mit anderen Kollegen/innen zusammen, ein Grundwerte-Curriculum für Demokratie, welche kostenfrei dem Lernbegleiter/innen und Multiplikatoren/innen zur Verfügung gestellt wird.

 

Für den Lokalen Aktionsplan aus dem Bundesprogramm für „Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bereitete sie maßgeblich eine Kinderkonferenz mit vor. Die Ergebnisse flossen in die Zukunftskonferenz für Bürger/innen in Hohenschönhausen ein.

 

Durch das Einreichen eines Konzepts zum Thema „ Spielräume in Schulen“, gewannen Frau Franz und Ihre Kollegin die Ausschreibung. Der Preis dafür ist die Ausstattung eines Spielzimmers für die Schule. Den Schüler/innen stehen nun eine Vielzahl von Gesellschaftsspielen und anderen Spielmaterialien zu Verfügung.

 

Der Preis wird mit 500 € Preisgeld dotiert.

 

 
 

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