Drucksache - DS/1843/VI  

 
 
Betreff: Benennung eines Weges nach Agnes Kraus
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:KulturBezirksamt
  BzStRin KultBüD,
Drucksache-Art:Dringliche BeschlussempfehlungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
23.09.2010 
43. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
25.08.2011 
53. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Dringliche Beschlussempfehlung Kultur PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Zwb.) PDF-Dokument

Der Ausschuss für Kultur empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

Der Ausschuss für Kultur empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

 

Der Weg nördlich des Kraatzgrabens/Tränkegrabens ausgehend von der Volkradstraße bis zur Einmündung in die Erich-Kurz-Straße südlich des Grabens wird anlässlich des 100. Geburtstages der Volksschauspielerin Agnes Kraus im Februar 2011 in

 

                                                           „Agnes-Kraus-Weg“

 

benannt und mit entsprechenden Hinweis- und Erläuterungsschildern kenntlich gemacht.

 

Begründung:

Der Ausschuss Kultur unterstützt den Vorschlag einer Bürgerinitiative, die beliebte Volksschauspielerin Agnes Kraus im öffentlichen Raum des Bezirkes zu würdigen. Agnes Kraus, die durch zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen große Popularität erlangte, wohnte viele Jahre im dortigen Wohnquartier. Mit ihrer unverwechselbaren lebensnahen Darstellungsweise hat sie sich in die Erinnerung mehrerer Generationen eingegraben. Der Weg befindet sich im öffentlichen Grün und ist bisher unbenannt.

 

Begründung der Dringlichkeit:

Der Bürgervorschlag konnte wegen der zweimonatigen Sommerpause erst in der Septembersitzung des Ausschusses abschließend behandelt werden. Die dringliche Beratung und Entscheidung durch die Bezirksverordnetenversammlung ist notwendig, um das erforderliche Verwaltungshandeln bis zum 100. Geburtstag der Namenspatronin im Februar 2011 abschließen zu können.

 

Abstimmungsergebnis: 11 / 0 / 0

 

 

 

 

Anlagen:               Kartenausschnitt zur Lage des Weges

                            Biographie und Filmographie von Agnes Kraus





 

Quelle: Übersichtskarte Lichtenberg. Bezirk 11. Herausgegeben 2001, BA Lichtenberg von Berlin, Abt. Stadtentwicklung.

 

 

Biographie

 

Agnes Kraus, eigentlich Irmgard Agnes Friederike Krause (* 16. Februar 1911 in Berlin; † 2. Mai 1995 ebenda), war eine deutsche Schauspielerin.

Agnes Kraus, geboren in Berlin-Zehlendorf, erhielt ihre künstlerische Ausbildung in den späten 1920er-Jahren bei Leopold Jessner am Preußischen Staatstheater Berlin, der sie irrtümlicherweise als künftige Tragödin sah. Ab 1936 war sie in ersten kleinen Rollen an der Berliner Volksbühne unter Eugen Klöpfer zu sehen. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete sie dann bei den Münchner Kammerspiele, ehe sie die Bühne verlassen hatte und zum mainfränkischen Puppentheater wechselte. Dem Puppenspiel widmete sich Agnes Kraus fortan einige Jahre. Nach dem Krieg betrieb sie gemeinsam mit ihrer Schwester ein eigenes Puppentheater, trat mit selbstgebastelten Puppen zu Veranstaltungen und in Schulen auf. Parallel dazu setzte sie ihre schauspielerische Laufbahn am Theater in Brandenburg (Havel) fort. Später war sie am Theater in Potsdam engagiert, wo sie als Darstellerin in Klassikern nur wenig Erfolg hatte. Hier fiel sie Bertolt Brecht auf, der sie 1951 zum Berliner Ensemble holte. Auch hier konnte sie ihre Wandelbarkeit kaum unter Beweis stellen und kam über mittlere Rollen nicht hinaus.

Einen frühen Filmauftritt absolviert Agnes Kraus, damals unter dem Namen Irmgard Krause, in den 1930er-Jahren: Für die UFA-Produktion Eskapade (1936) stand sie erstmals vor der Kamera. In den 1950ern wurde die Künstlerin wieder im Babelsberger Atelier tätig und übernahm anfangs kleine Rollen in DEFA-Streifen. Erst Ende der 1960er-Jahre erlangte sie ihren Durchbruch und große Popularität durch heitere Fernsehrollen in Dolles Familienalbum (Fernsehserie, 1969) oder Florentiner 73 (TV, 1972), bei denen sie die Tante Minna beziehungsweise die Mutter „Klucke“ verkörperte. In den folgenden Jahren gestaltete sie in zahlreichen DDR-Fernsehfilmen in Hauptrollen solche Charaktere, die durch ihre gutmütig-resolute, schrullige Art, gepaart mit dem unnachahmlich quengeligen, lamentierenden Tonfall der Darstellerin zum „Berliner Original mit Herz und Schnauze“ gerieten. Als Gemeindeschwester „Agnes“ oder Tierarztgattin „Alma“ spielte Agnes Kraus bis Mitte der 1980er-Jahre in zahlreichen Komödien, Lustspielen und Schwänken. Danach zog sich die Künstlerin, die achtmal zum Fernsehliebling der „FF dabei“ gewählt wurde, aufgrund einer allergischen Erkrankung weitestgehend aus ihrem Beruf zurück. Ein letztes Mal gastierte sie 1993/1994 am Berliner Ensemble.

Filmografie

·         1936: Eskapade (als Irmgard Krause)

·         1952: Frauenschicksale

·         1954: Pole Poppenspäler

·         1956: Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte

·         1957: Vergeßt mir meine Traudel nicht

·         1958: Sonnensucher

·         1961: Professor Mamlock

·         1962: Das verhexte Fischerdorf

·         1963: Karbid und Sauerampfer

·         1966/2009: Hände hoch oder ich schieße

·         1967: Hochzeitsnacht im Regen

·         1969: Dolles Familienalbum

·         1972: Florentiner 73

·         1973: Stülpner-Legende (TV)

·         1972: Der Mann, der nach der Oma kam

·         1973: Unterm Birnbaum

·         1974: Neues aus der Florentiner 73

·         1975: Schwester Agnes

·         1976: Ein altes Modell

·         1977: Viechereien

·         1978: Oh, diese Tante

·         1980: Der Baulöwe

·         1980: Alma schafft alle

·         1980: Aber Doktor

·         1981: Die Gäste der Mathilde Lautenschläger

·         1982: Benno macht Geschichten

·         1983: Verzeihung, sehen Sie Fußball?

·         1984: Mensch, Oma ! (TV, 4 Folgen)

·         1986: Neumanns Geschichten

 

Quelle: Wikipedia (16.9.2010)

 

 
 

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